M-V ist bunt

Internationaler Tag gegen Homo,-Bi-, Inter- und Transphobie

Das Sozialministerium zeigt Flagge

Das Sozialministerium zeigt Flagge

Schwerin – Anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie hisst das Sozialministerium am 17. Mai erneut die Regenbogenflagge. „Mecklenburg-Vorpommern ist bunt, divers und vielfältig. Genau das wollen wir heute deutlich sichtbar machen“, betonte Ministerin Drese.

Der internationale Aktionstag geht auf den 17. Mai 1990 zurück, an dem Homosexualität von der Liste der psychischen Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen worden ist. Aus diesem Anlass werden Aktionen und Veranstaltungen organisiert, die auf die Diskriminierung von Menschen medial aufmerksam machen sollen.

„Auch die Landesregierung wirkt aktiv darauf hin, dass Menschen jeder geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung in Mecklenburg-Vorpommern gleichberechtigt und ohne Angst vor Ausgrenzung und Anfeindung leben können“, betonte Drese.

So werde momentan unter enger Einbeziehung der LSBTIQ*-Community und der breiten Öffentlichkeit an der Fortschreibung des Landesaktionsplans für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (LAP Vielfalt) gearbeitet, erklärte Drese.

Im Rahmen einer vierwöchigen Umfrage waren Bürgerinnen und Bürger daher zuletzt dazu aufgerufen, ihre Ideen zur Verbesserung der Lebenssituation von LSBTIQ*-Personen mit der Landesregierung zu teilen.

„Mehr als 250 Menschen haben dran teilgenommen und über 1.600 Hinweise aus verschiedensten Handlungsfeldern eingereicht. Ihr Engagement ist wichtig, damit wir mögliche Verbesserungspotentiale sichtbar machen können“, so die Ministerin.

Zusätzlich habe im April ein umfangreicher Workshop stattgefunden, bei dem 40 Vertreter*innen der queeren Communities und der Ressorts gemeinsam weitere Maßnahmen diskutiert und erörtert haben, um den LAP Vielfalt bedarfsgerecht weiterzuentwickeln.

Drese: „Für diese breite Beteiligung aus der Öffentlichkeit und der Community möchte ich mich ausdrücklich bedanken. Seit dem ersten LAP Vielfalt vor fast acht Jahren sind wir weit gekommen. Diesen Weg wollen wir nun entschlossen weiter gehen, um gemeinsam noch bestehende Diskriminierungen von LSBTIQ*- Personen abzubauen und auf Gleichberechtigung in allen Lebensbereichen hinzuwirken.“

Positive Wahrnehmung des Landes M-V

Schwerin – Das Image des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seine bundesweite Wahrnehmung haben sich – trotz zum Teil schwieriger Rahmenbedingungen – in den vergangenen Jahren weiter verstetigt. Das ist das Ergebnis der Evaluation der Imagewerte Mecklenburg-Vorpommerns, der Landesmarke und der Landesmarketingkampagne „MV tut gut.“.

Aufbauend auf eine vergleichbare Befragung aus dem Jahr 2018 und turnusmäßig nach Ablauf von vier Jahren wurde die Evaluation zum nunmehr dritten Mal durchgeführt. Erstmals wurden dabei mehr als 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen bundesweit in computergestützten Web-Interviews befragt. Hinzu kam eine qualitative Befragung in direkten Gesprächen mit 20 Expertinnen und Experten aus dem Beirat des Landesmarketings MV.

Die Ergebnisse wurden durch das Meinungsforschungsinstitut forsa – Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH im Dezember 2022 und Januar 2023 erhoben und zusammengeführt.

Die bundesweit Befragten sind, wie schon 2014 und 2018 mit großer Mehrheit von 84 Prozent der Ansicht, dass sich MV seit 1990 gut entwickelt hat. Dieser Wert ist im Vergleich zu 2018 noch einmal um 12 Prozentpunkte gestiegen.

Der Chef der Staatskanzlei, Staatsekretär Patrick Dahlemann: „Mecklenburg-Vorpommern wird eine insgesamt gute Entwicklung bescheinigt – 84 Prozent der Befragten im Bundesgebiet in dieser Frage sind ein wirklich starker Wert. Unser Land genießt zudem eine hervorragende Wahrnehmung als Land mit unverwechselbarer Natur, als Urlaubsland und insbesondere als Land für Nachhaltigkeit. Die positive Wahrnehmung ist dabei mehr als ein Trend. Sie verstetigt sich und zeigt, dass unsere Anstrengungen in der Markenarbeit für MV Wirkung zeigen.“

Zentrale Ergebnisse der bundesweiten Befragung

  • Das Imageprofil des Landes konzentriert sich weiterhin auf die zugeschriebenen natürlichen Charakteristiken und Kernkompetenzen (z.B. Natur, Tourismus).
  • Die Urteile über Mecklenburg-Vorpommern fallen in zahlreichen Bereichen positiver aus, wenn das Land schon einmal besucht wurde (sei es privat oder beruflich).
  • Die einzigartige Natur hat für MV eine überragende Bedeutung und ist das Alleinstellungsmerkmal des Landes.
  • Überraschend ist die deutlich überwiegende Wahrnehmung des Landes als „norddeutsch“. 2018 wurde MV in der offenen Abfrage noch deutlich häufiger als „ehemalige DDR“ oder als „Ostdeutschland“ assoziiert.
  • Das Thema Nachhaltigkeit wird MV in überragendem Maße als Kernkompetenz zugeschrieben.
  • Das neu gestaltete Landessignet wird mehrheitlich als passend für das Land Mecklenburg-Vorpommern gesehen, ebenso der Slogan „MV tut gut.“ und die Leitbotschaft „Land zum Leben.“.

Evaluation der Marketingkampagne und des Markenbildes MV

Das Imageprofil von MV hat sich im Vergleich zu 2018 nicht grundsätzlich verändert. Insbesondere dem Land zugeschriebene Kernkompetenzen (Natur, Tourismus) konnten verstetigt oder weiter gestärkt werden.

Eigenschaften, die MV gut beschreiben, sind, wie schon 2018, vor allem „ländlich“ und „norddeutsch“. Auch „Freiräume“ und „natürlich“ werden von einer Mehrheit der Befragten genannt (wenn auch in der Tendenz seltener).

Stärken werden MV aus Sicht der bundesweiten Bevölkerung nach wie vor allem als Urlaubsland (83 Prozent) zugeschrieben. Jeder zweite Befragte (50 Prozent) bescheinigt dem Land derzeit gute oder sehr gute Werte als Gesundheitsland, wenn auch deutlich weniger als vor vier Jahren. Leicht rückläufige Tendenzen zeigen sich ebenso in der Bewertung als Kulturstandort und als Arbeitsstandort.

Beim Megatrend Nachhaltigkeit werden für das Land neue Potentiale gesehen, so als Standort für erneuerbare Energien, nachhaltigen Tourismus und nachhaltige Land- und Forstwirtschaft.

Der Geschäftsführer von forsa, Dr. Peter Matuschek: „In vielen bundesweiten Befragungen sehen wir, dass im Zuge der Corona-Pandemie und der aktuellen Energiekrise einige Bereiche der öffentlichen Infrastruktur kritischer bewertet werden als vor einigen Jahren. Dies spiegelt sich auch in einigen Ergebnissen der aktuellen Evaluation für MV wider und bedeutet für die Marketingarbeit des Landes eine zusätzliche Herausforderung.“

Markenarbeit für Mecklenburg-Vorpommern weiterhin positiv

Die gestützte Bekanntheit des Slogans „MV tut gut.“ hat sich bundesweit (von 17 auf 25 Prozent) verbessert. In MV kennen 93 Prozent den Slogan. Das grafisch aufgefrischte Landessignet wirkt durchweg sympathisch, verständlich und glaubwürdig.

Die Markenarbeit des Landesmarketings und seiner Partner im Netzwerk wird positiv bewertet. Sowohl das Markenversprechen „MV tut gut.“ als auch das neu gestaltete Landessignet passen aus Sicht der Befragten gut zum Land.

Die befragten Expertinnen und Experten und die bundesweit Befragten sehen eine besondere Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit für Mecklenburg-Vorpommern. Die Aussage „Land zum Leben.“ wird weiterhin mit hohem Wert (75 Prozent in der bundesweiten Befragung) als passend für MV empfunden. Einige Expertinnen und Experten, insbesondere aus der Wirtschaft wünschen sich eine stärkere Einbindung des Themas „Arbeiten in MV“.

Gute Bewertung der Werbemaßnahmen

Die Werbemaßnahmen des Landesmarketings MV werden in beiden Befragungen gut bewertet, sowohl die Anzeigenserie „Das ist unsere Natur“ als auch die Online- und Social-Media-Kommunikation.

Der Chef der Staatskanzlei, Patrick Dahlemann: „Wir haben uns vorgenommen, MV offensiver zu vermarkten, denn wer MV kennt und besucht hat, bewertet es deutlich besser. Es gilt zudem, die neuen Themen und Sichten auf unser Land gemeinsam stärker und selbstbewusster zu kommunizieren. Das ist eine Aufgabe für alle, die mit unserer Marke und ihrem idealen Slogan „MV tut gut.“ für unser Land werben.“

Der Leiter des Landesmarketings MV, Peter Kranz ergänzt: „Wir werden weiter intensiv und mit allen Partnern im Netzwerk daran arbeiten, die Vielfalt des Landes und seine Attraktivität zu zeigen.

Die Ergebnisse der Evaluation ermutigen uns, im begonnenen Markenprozess weiterzudenken, die Trends aufzugreifen und mit der Dachkampagne für unser Land noch fokussierter aufzutreten.“

Alle Daten und Berichte zur Evaluation sind auf dem Landesportal www.mecklenburg-vorpommern.de im Service-Bereich einsehbar und stehen zum Abruf bereit.

Die Landesmarketingkampagne „MV tut gut.“ wirbt seit 2004 für Mecklenburg-Vorpommern und verknüpft dabei über Branchen und Institutionen hinweg die Kernbereiche (Markenthemen) des Landes: Gesundheit, Natur und Ernährung, Bildung und Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Tourismus.

Das Landesmarketing MV setzt dabei gemeinsam mit seinen Partnern die Leitplanken für die Kommunikation des Landes nach innen und außen. Die Landesmarketingkampagne „MV tut gut.“ und die Hochschulmarketingkampagne „Studieren mit Meerwert“ wurden mehrfach mit nationalen und internationalen PR-Preisen ausgezeichnet. Die Kampagne finanziert ihre Projekte vorwiegend aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Ab Mitte 2023 wird die Kampagnenarbeit aus Landesmitteln finanziert. Die Evaluation 2022 hat insgesamt 93.700 Euro brutto gekostet.

Befreiung vom Nationalsozialismus

Schwesig: Wir gedenken der Befreiung vom Nationalsozialismus

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat zum 8. Mai an die historische Bedeutung dieses Tages in der deutschen Geschichte erinnert und zum Gedenken an die vielen Millionen Toten aufgerufen: „Für die meisten Deutschen war der 8. Mai 1945 ein guter Tag, ein Tag der Erleichterung. Endlich war er vorbei, der schrecklichste aller Kriege in Europa, den Deutschland zu verantworten hatte.

Das darf nicht in Vergessenheit geraten. Über 60 Millionen Tote, unermessliches Leid und flächendeckende Zerstörung waren das schreckliche Resultat. Aber es gab auch Hoffnung und Zuversicht. Der Wiederaufbau wurde gestartet und Millionen Menschen waren aufopferungsvoll mit dabei“, erklärte die Ministerpräsidentin. Sie legte zum Gedenken an dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2. Weltkrieges für die Opfer einen Kranz an der Gedenkstätte „Die Mutter“ in Raben Steinfeld nieder.

Gleichzeitig mahnte die Ministerpräsidentin, dass es weiterhin Aufgabe aller Demokraten sei, die Erinnerung an die historischen Ereignisse an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben und entschieden für Demokratie und gegen Hass, Hetze und Intoleranz einzutreten. „Wir müssen uns tagtäglich entschlossen den Feinden unserer demokratischen Gesellschaft entgegenstellen und für ein friedliches Miteinander werben. Das ist eine wichtige Lehre aus der Geschichte.

Leider sei der Frieden in Europa nicht von Dauer gewesen. „Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat Putin den Frieden in Europa zerstört und viele Menschen ins Verderben und auf die Flucht getrieben. Unsere Solidarität gehört den Ukrainerinnen und Ukrainern und ihrem Land. Wir wünschen uns nichts Sehnlicheres als dass bald wieder Frieden herrscht“, betonte die Regierungschefin.

Seit 2002 ist der 8. Mai in Mecklenburg-Vorpommern Landesgedenktag.

Heute ist Weltkrebstag

Land will medizinische und psychosoziale Versorgung weiter stärken

Schwerin – Anlässlich des Weltkrebstages heutigen zeigte sich Gesundheitsministerin Stefanie Drese besorgt aufgrund der steigenden Krebs-Todesfälle in Mecklenburg-Vorpommern: „Es ist eine traurige Wahrheit, dass jedes Jahr mehr Menschen an einer Krebserkrankung versterben. Umso wichtiger ist es, dass wir als Land bestehende onkologische Strukturen weiter stärken und neue Versorgungsmöglichkeiten fördern.“

Laut Statistischem Amt ist die Zahl der an Krebs verstorbenen Menschen im Land von 5.205 im Jahr 2011 auf 5.883 im Jahr 2021 um insgesamt 13 Prozent gestiegen. Jährlich erkranken rund 11.000 Menschen in Mecklenburg-Vorpommern neu an Krebs.

Ein wichtiges Projekt für die Verbesserung der Krebsversorgung sei das Comprehensive Care Center (CCC) in Rostock, betont Drese. „Das Center vereint Forschung, Lehre und Therapie unter einem Dach und trägt zu einer exzellenten Patientenversorgung bei.“ Nach Unterzeichnung der Zielvereinbarung am 12. Januar 2023 war das Projekt kürzlich in die Umsetzungsphase übergegangen.

Neben der medizinischen Versorgung komme der psychosozialen Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen eine große Bedeutung zu, ergänzt Drese. „Ich bin froh, dass mittlerweile bereits drei landesweite Krebsberatungsstellen ihren Betrieb aufgenommen haben. Sie bieten eine umfassende psychosoziale Versorgung für Betroffene und ihren Angehörigen.“

Die Ministerin betont, dass die onkologische Versorgung insbesondere aufgrund der alternden Bevölkerungsstruktur im Land auch künftig einen großen Stellenwert einnehmen werde. Drese: „Mit steigendem Alter steigt auch das Krebsrisiko.“ Die Hälfte der Menschen, die an Krebs erkrankten, seien 69 Jahre oder älter.

Drese verweist auch auf vermeidbare Risikofaktoren, die eine Krebserkrankung begünstigen können und ruft zu mehr Bewusstsein hierfür auf: „Schätzungen zufolge könnten 40 Prozent der Krebserkrankungen vermieden werden. Auch, wenn es abgedroschen klingt – aber ausreichende Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und Nicht-Rauchen können das Krebsrisiko deutlich reduzieren.

Jährlich am 4. Februar findet auf Initiative der Union for International Cancer Control (UICC) der Weltkrebskrebstag statt.

Im Nationalen Krebsplan, der zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, sowie im Rahmen des Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetzes sind die Finanzierung und Förderung von Krebsberatungsstellen geregelt worden. Das Land Mecklenburg-Vorpommern fördert ambulante Krebsberatungsstellen unter Leitung der Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. gemäß § 65e SGB V seit 2022 im Rahmen in Höhe von 15 Prozent der Gesamtausgaben.

Auf Grundlage eines Landtagsbeschlusses aus dem Jahr 2020 der Aufbau des CCC gezielt gefördert. Für den Aufbau stellte der Landtag aus der Bestandsrücklage des Sondervermögens „Strategiefonds des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ im Jahr 2020 Mittel in Höhe von 1 Mio. Euro und im Jahr 2021 Mittel in Höhe von 1,5 Mio. Euro zur Verfügung.

Eine Spende für Tiere in Not

Gingster Schüler übergeben Spendenlauf-Scheck an die Tiernotstation in Tilzow

Insel Rügen – Gingster Schüler zeigen erneut ein Herz für Tiere. Die 280 Jungen und Mädchen der Regionalen Schule sammelten in ihrem traditionellen Triathlon „Westrügen-Cross“ Gelder für die Tiernotstation in Tilzow. Dorthin fuhren jetzt die beiden Schülersprecher Neele Nordt und Fynn Venzmer zusammen mit ihrem Schulleiter André Farin, um den 500-Euro-Spendenlaufscheck der Stationsleiterin Daniela Busch zu überreichen.

„Unsere Tiernotstation kann jede Unterstützung gebrauchen“, erklärt sie, denn das Haus bekomme aktuell nur noch von drei Inselgemeinden einen Zuschuss, um die tägliche Arbeit für Hund, Katze und Co. zu leisten. Das sei nicht immer einfach, wenn man allen gefundenen oder abgegebenen Tieren ein gutes Zuhause oder eine Zwischenstation bis zur Vermittlung an neue Besitzer geben möchte.

Eine Schülerspende für die Tilower Tiernotstation. Fynn Venzmer (1. v. l.) und Neele Nordt (1. v. r.) überreichen an Daniela Busch in der Bildmitte den 500-Euro-Scheck im dortigen Katzenwohnzimmer. Foto: privat

Eine Schülerspende für die Tilower Tiernotstation. Fynn Venzmer (1. v. l.) und Neele Nordt (1. v. r.) überreichen an Daniela Busch in der Bildmitte den 500-Euro-Scheck im dortigen Katzenwohnzimmer. Foto: privat

„Dann haben wir uns für den richtigen Spendenort entschieden“, meint Fynn Venzmer in dem Gespräch vor den Katzenwohnzimmern. Dort beschreibt er Daniela Busch und ihrem Mitarbeiter, wie sich die Schüler in ihren Klassen über mögliche Vereine und Projekte mit besonderem Finanzbedarf informieren. In einer Schulabstimmung falle danach ganz demokratisch die Entscheidung für ein Vorhaben, das gemeinschaftlich mit einer Summe unterstützt wird.

Beim Rundgang durch die Einrichtung staunen die Gingster Gäste nicht schlecht. „Es ist schon traurig“, meint Neele Nordt, „wenn man bedenkt, wie viele Katzen einfach so ausgesetzt werden und hier ein neues Frauchen suchen.“ Wie sie würden sich bestimmt noch mehr Mitschüler gern hier einmal umschauen, Tiere bewundern oder der Station helfen. Hilfe sei immer erwünscht, erfuhren sie zudem, egal ob beim täglichen Gassi-Gehen mit den Hunden, der Vermittlung von Tieren über das Facebook-Portal oder in einem Schülerpraktikum.

Regionale Online-Handelsplattform

Schwerin – Digitalisierungsminister Christian Pegel hat heute die neue landesweite Online-Plattform „GOMEVO“ vorgestellt.

„Mit der digitalen Plattform ,GOMEVO‘ wollen wir dem Einzelhandel, der Gastronomie und der Hotellerie die Möglichkeit bieten, ihre Produkte, Dienstleistungen und Veranstaltungen einfach und kostengünstig online anzubieten“, sagte Pegel und führte weiter aus: „Bereits während der Corona-Pandemie hat die Landesregierung Unternehmen der Region eine landesweite Plattform zur Verfügung gestellt, um ihre Produkte kostenfrei listen und zudem schnell einen eigenen Online-Shop aufbauen zu können. Mit der neuen Plattform wollen wir den Nutzerinnen und Nutzern unseres Landes langfristig den Online-Handel ermöglichen.“

„GOMEVO“ stellt als Erlebnis- und Handelsplattform Mecklenburg-Vorpommerns insbesondere Unternehmen des Landes aus Handel, Gastronomie, Erlebniswelt und Hotellerie gemeinsam die Möglichkeit dar, ihre Angebote sichtbar sowie ihre Produkte auf einer regionalen Internetseite erwerbbar zu machen. Der Fokus von „GOMEVO“ liegt neben der Möglichkeit, eine bessere digitale Sichtbarkeit zu verwirklichen vor allem in einem leichten und kostenlosen Einstieg, sich online zu präsentieren und sich mit dem Online-Handel vertraut zu machen.

Weiter sagte der Minister: „Mit der Plattform möchten wir eine größere Sichtbarkeit durch die Verknüpfung möglichst vieler regionaler Angebote und Produkte im Guide und im Shop ermöglichen. Dadurch ist für die Unternehmen und Betriebe ein gemeinsames Marketing durch Schnittstellen möglich“, verdeutlichte der Minister die Vorteile der Plattform und ergänzt: „Wir haben in den vergangenen Jahren gelernt, dass sich das Online-Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer verändert hat und ein sogenannter Pinterest-Effekt vorhanden ist. Das bedeutet, die Nutzerinnen und Nutzer können Bilder auf der Plattform hochladen und diese erscheinen dann wie auf einer Pinnwand.“

Unternehmen, die Interesse haben, sich der Plattform anzuschließen können sich unter willkommen@gomevo.de melden. „GOMEVO“ finden Sie im Internet unter www.gomevo.de.

Erinnerung: Pogromnacht 9. November 1938

Schwesig: Der 9. November erzählt gleichermaßen von Leid und Glück

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute an die Pogromnacht vom 9. November 1938 sowie den Fall der Mauer am 9. November 1989 erinnert.

„Der 9. November erzählt gleichermaßen von unermesslichem Leid und unfassbarem Glück. Dieser Tag lehrt uns, dass weder Freiheit noch Demokratie selbstverständlich sind. Um sie zu bewahren, braucht es jede und jeden von uns“, sagte die Ministerpräsidentin.

Der 9. November 1938 markiere den Beginn der systematischen Vernichtung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, erinnerte Schwesig. „In ganz Deutschland brannten die Synagogen, auch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden geächtet, verfolgt, gar getötet. In den darauffolgenden Jahren ermordeten Nationalsozialisten systematisch mehr als sechs Millionen Juden. Heute gedenken wir aller Opfer dieser barbarischen Verbrechen“, so Schwesig. „Zutiefst dankbar sind wir, dass in unserem Land neues jüdisches Leben entstanden ist.“

Der 9. November 1989 hingegen stehe für einen der glücklichsten Momente deutscher Historie. Schwesig: „28 Jahre hatte die Mauer Deutschland geteilt. Dass sie an jenem Novemberabend fiel, war nicht geplant. Und doch geschah es nicht zufällig: Mutige Bürgerinnen und Bürger hatten im Herbst 1989 auf den Straßen der damaligen DDR für mehr Teilhabe und Freiheit demonstriert und die Mauer auf diese Weise mit unübersehbaren Rissen versehen. Sie haben den Grundstein dafür gelegt, dass wir heute vereint und in Freiheit im Herzen Europas leben können. Der 9. November 1989 war ein Tag des Glücks in Ost und West.“

In Vertretung der Ministerpräsidentin wird die Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Bettina Martin gemeinsam mit dem schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther an der Veranstaltungsreihe „Keine Zukunft ohne Geschichte“ anlässlich des Mauerfalls in Wismar und Lübeck teilnehmen.

25. Schweriner UNICEF-Lauf

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute in der Landeshauptstadt den 25. Schweriner UNICEF-Lauf eröffnet.

In diesem Jahr gehen an das UNICEF-Projekt „Nothilfe für hungernde Kinder in Madagaskar“. Wegen einer großen Dürre fehlt es dort an Essen und Trinken.

„Einmal im Jahr laufen viele Schwerinerinnen und Schweriner jeweils für einen guten Zweck um den Pfaffenteich. Jede gelaufene Runde macht eine Spende für die Hilfsorganisation UNICEF möglich. Deshalb wollen wir heute so viele Runden um den Pfaffenteich laufen, wie es nur geht“, sagte die Regierungschefin vor dem Startschuss.

„Das Engagement von UNICEF ist von enormer Bedeutung. Die Bekämpfung von Kinderarmut, der Schutz ihrer Rechte weltweit, ist mir schon lange eine Herzensangelegenheit. Auch deshalb habe ich in diesem Jahr wieder gern die Schirmherrschafft für die Veranstaltung übernommen“, betonte Schwesig.

Weiter sagte die Ministerpräsidentin: „Ich freue mich, dass der UNICEF-Lauf inzwischen zu einem richtigen Familienevent geworden ist. Ein großer Dank gilt der ehrenamtlichen UNICEF-Arbeitsgruppe in Schwerin und dem UNICEF-JuniorTeam von Fridericianum-Gymnasium, die den Lauf auch in diesem Jahr hervorragend organisiert haben. Ich wünsche uns allen, dass möglichst viele Runden und Spenden zusammenkommen.“

Lehrkräfte gesucht

Bildungsministerium wirbt gemeinsam mit Welcome Center Vorpommern-Rügen um Lehrkräfte

Schwerin – Die Welcome Center in Mecklenburg-Vorpommern tragen dazu bei, dass Lehrerinnen und Lehrer schneller in ihrer Wunschregion ankommen und heimisch werden. Zum vierjährigen Geburtstag des Welcome Centers des Landkreises Vorpommern-Rügen verstärkt das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung die bestehende Kooperation.

Das Welcome Center hat für seine Sommeraktion „365 Tage Urlaubsfeeling“ Lehrerstellen und eigens neu produzierte Werbematerialien für die Lehrkräftegewinnung im Gepäck. Die Lehrerwerbekampagne begleitet die Aktion auch auf den eigenen Kanälen und ist am Dienstag, 26. Juli 2022, vor Ort und berät Interessierte.

„Wir kooperieren gern mit den Welcome Centern, da sie nicht nur Rückkehrer, sondern auch Fach- und Lehrkräfte unterstützen: bei der Suche nach Arbeits- und Wohnmöglichkeiten, der Kinderbetreuung und beim Ankommen und Bleiben“, sagt Bildungsministerin Oldenburg.

Weitere Termine der Sommerkampagne des Welcome Centers Vorpommern-Rügen:

  • 19. Juli in Zingst an der Seebrücke
  • 20. Juli in Barth am Hafen
  • 26. Juli in Sellin an der Seebrücke
  • 27. Juli in Göhren an der Seebrücke

Jeweils von 10 – 16 Uhr gibt es aktuelle Stellen- und Wohnanzeigen in Vorpommern-Rügen, für Interessierte gibt es neben Informationen auch eine kleine Überraschung.

Auf Rügen ist neben der Lehrerwerbekampagne des Bildungsministeriums auch der Tourismusverband Rügen e.V. mit dabei.

Mehr Informationen beim Landkreis in der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung und dem dort angesiedelten Welcome Center Vorpommern-Rügen: www.welcome-vr.de

Mehr Informationen zu den Angeboten für Lehrkräfte: www.lehrer-in-mv.de

Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen

Meyer: Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet – LNG-Standorte in der Ostsee gebraucht – jeder kann Beitrag zum Energiesparen liefern

Schwerin – Die Bundesregierung hat die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Alarmstufe. „Wir haben keine einfache Lage, sie ist angespannt. Dennoch gilt, die Versorgungssicherheit ist auch bei uns im Land weiter gewährleistet. Es gibt aktuell keine Gasmangellage. Alle Maßnahmen die getroffen werden, dienen dazu, dass wir uns auf den Winter bestmöglich vorbereiten. Die Gasspeicher müssen volllaufen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer. Die erste Stufe ist die Frühwarnstufe, es folgt die Alarmstufe und dann die Notfallstufe.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ist der Grund für die Ausrufung der Alarmstufe die seit dem 14. Juni 2022 bestehende Kürzung der Gaslieferungen aus Russland. Die Gasspeicher sind mit 58 Prozent stärker gefüllt als im Vorjahr. Doch sollten die russischen Gaslieferungen über die Nord Stream 1-Leitung weiterhin auf dem niedrigen Niveau von 40 Prozent verharren, ist ein Speicherstand von 90 Prozent bis Dezember kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen erreichbar. Das zeigen Berechnungen der Bundesnetzagentur.

„Die Störung der Gasversorgung führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Gasversorgungslage. Das begründet die Ausrufung der Alarmstufe durch den Bund. Wir sind im ständigen Kontakt mit der Bundesregierung und den Unternehmen der Gaswirtschaft in unserem Land“, so Meyer weiter.

Um den Gasverbrauch in der Stromerzeugung zu senken, hatte die Bundesregierung am 19. Juni angekündigt, zusätzliche Kohlekraftwerke aus der Bereitschaft abzurufen. In Mecklenburg Vorpommern gibt es ein Steinkohlekraftwerk. Das hat seinen Sitz in Rostock. „Das Kraftwerk wurde regulär gewartet. Ab morgen soll es wieder hochgefahren werden. Kohle bleibt für den Übergang ein wichtiger Energieträger“, so Meyer weiter.

Wirtschaftsminister Meyer machte deutlich, dass es weiter wichtig sei, für die Ostsee-Standorte Rostock und Lubmin beim Bund für LNG-Terminals zu werben. „Gerade die aktuelle Situation macht deutlich, wie wichtig es ist, uns unabhängiger von Russland zu machen. Da wird neben der Nordsee auch die Ostsee gebraucht. Der Bund hat die Bedeutung der Ostsee erkannt. Wir werben weiter für Lubmin und Rostock als LNG-Terminalstandorte. In der Hansestadt besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Öl vom Seehafen nach Schwedt zu leiten. Es gilt, die Versorgungssicherheit für Deutschland und im Besonderen auch für den Osten auszubauen“, forderte Wirtschaftsminister Meyer.

Wirtschaftsminister Reinhard Meyer appellierte an die heimische Wirtschaft und an die Bevölkerung, Energie einzusparen. „Je niedriger die Heizung aufgedreht ist, je weniger Strom verbraucht wird, umso mehr kann im Ergebnis gespart werden. Insofern bitte ich gerade auch Hauseigentürmer, Vermieter und Mieter dort wo es geht, für Einsparungen zu sorgen. Jeder kann mit nur kleinen Maßnahmen einen großen Beitrag leisten“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend.

24,5 Millionen Euro für Küstenschutz

Rostock – Die Hansestadt Rostock führt am Nachmittag eine Bürgerinformationsveranstaltung zu Baumaßnahmen am Stadthafen Rostock durch. Darin eingeschlossen sind die Maßnahmen des Landes zur Verbesserung des Sturmflutschutzes in diesem Bereich. Dazu erklärt der zuständige Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus:

„Entsprechend des Landeswassergesetzes ist das Land Mecklenburg-Vorpommern im Bereich der Küste für den Schutz der im Zusammenhang bebauten Gebiete zuständig. Rostock als die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern hat dabei für das Land die höchste Priorität für den Einsatz von Küstenschutzmitteln.

Gleichzeitig ist es aber auch hinsichtlich der Suche nach geeigneten Varianten, Linienführungen und Grundstücken in einer besiedelten und von unterschiedlichen Interessen geprägten Region eine Herausforderung für das Staatliche Amt Mittleres Mecklenburg, die eine, allen gerecht werdende Lösung zu finden.

Deshalb ist es wichtig, dass die Fachämter der Stadt von Anfang an in die Planung eingebunden waren. Immerhin plant das Land in der Universitäts- und Hansestadt ein Investitionsvorhaben mit einem Volumen von derzeit geschätzten 24,5 Mio.€. Es wäre dem Haushaltsgesetzgeber und den Steuerzahlern nicht zu vermitteln, wenn ohne Berücksichtigung von lokalen Interessen Gelder ausgegeben werden für Lösungen, die zwar ihren fachlichen Sinn ergeben, aber Streit bei und mit den zu schützenden Personen oder Firmen auslösen.

In unsere Planung waren die Fachämter der Stadt seit 2017 bei jedem Schritt eingebunden. Es hat zwar gedauert hat, aber letztendlich ist es gelungen, einvernehmlich eine Trasse und eine Bauvariante für den Bau der Sturmflutschutzanlagen zu finden, die sich in die Planungen der Stadt für den Bereich des Stadthafens einpassen lassen, aber auch die Belange des Küstenschutzes erfüllen.

Planungsabstimmungen finden aktuell auch weiterhin in einem 14-tägigen Rhythmus satt.

Unser Ziel ist es, die Plangenehmigung in diesem Jahr zu bekommen. Dafür ist es wichtig, dass Klarheit geschaffen wird, wie es mit der BUGA weitergehen soll. 2025 ist seit gestern vom Tisch. Doch die Stadt steht weiter in der Verantwortung uns muss sagen, welche Alternativen sie will. Alles hängt mit allem zusammen.“

Mogelpackung “Bio”-Einwegplastik

unökologisch, ungesund, unnütz 

Berlin – Sogenanntes Bio-Plastik täuscht Verbraucher*innen. Es hat keinen ökologischen Mehrwert und sollte insbesondere im Verpackungsbereich vermieden werden. Zu diesem Ergebnis kommt der Arbeitskreis Abfall und Rohstoffe des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in seinem neu veröffentlichten Papier zu “Bio”-Kunststoffen. Anders als es das Bio-Label nahelegt, hat Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen nichts mit Bio-Lebensmitteln zu tun. Es hat keine bessere Ökobilanz als herkömmliche Kunststoffe.

„‚Bio‘ bedeutet, dass diese Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr hergestellt wurden oder, dass sie theoretisch kompostierbar sind. Dass ‚Bio‘-Plastik in der Realität aber zu langsam verrottet, das meiste nicht recycelt sondern verbrannt wird und die Rohstoffe in Monokulturen angebaut werden, wird von der Industrie verschwiegen. Das Label führt also absolut in die Irre“, erklärt Janine Korduan, BUND-Expertin für Kreislaufwirtschaft. Viele „Bio“-Plastik-Produkte enthalten Schadstoffe und sind aus toxikologischer Sicht nicht besser als herkömmliche Kunststoffe.

Die schlechte Umweltbilanz von „Bio“-Plastik hat verschiedene Gründe. Weil es in der Regel für Einwegprodukte hergestellt wird, landet es schnell im Müll. Dabei kommen die Rohstoffe zu seiner Herstellung überwiegend aus der industriellen Landwirtschaft und verursachen einen hohen Dünger- und Pestizideinsatz sowie Wasserverbrauch. Das alles trägt zum Artensterben bei. Wenn „Bio“-Plastik in die Umwelt gelangt, verrottet es nicht oder nur schlecht. Mit ihm gelangen jede Menge schädliche Chemikalien in die Umwelt. Nur etwa ein Viertel der Produkte aus einer aktuellen Studie enthielt keine toxischen Stoffe. In industriellen Kompostierungsanlagen wird es aufwändig aussortiert und verbrannt, weil es zu langsam verrottet. Viele Entsorger wollen deshalb keine „Bio“-Tüten und -Produkte in den Biotonnen haben.

„Für die Umwelt bringt ‚Bio‘-Plastik gar nichts: Die Herstellung verbraucht viele Ressourcen und bei der Zersetzung entstehen keine Pflanzennährstoffe. Das ist kein Recycling, sondern Ressourcenverschwendung“, so Korduan. Ökologisch sinnvoller wäre es aus Sicht des BUND, weniger Einweg-Verpackungen zu produzieren und konsequent auf Mehrweg zu setzen – in allen Bereichen: Getränke, Lebensmittel, Online-Handel und Business-to-Business. Jährlich werden über drei Millionen Tonnen Plastik-Verpackungen in Deutschland produziert.

„Mehrweg muss selbstverständlich werden und für Verbraucher*innen immer die günstigste Lösung sein“, erklärt die BUND-Expertin. Die ab Januar 2023 kommende Mehrweg-Angebotspflicht werde dafür nicht ausreichen. Daher fordert der BUND eine zusätzliche bundesweite Einwegabgabe von mindestens 50 Cent pro Verpackung und 20 Cent pro Einmal-Besteck. Das Beispiel Tübingen hat gezeigt, dass eine solche Abgabe zu weniger Müll im öffentlichen Raum und mehr Mehrweg-Angeboten führt.

Aktuell laufen auf EU-Ebene wichtige Verhandlungen für die Neuregelung des Umgangs mit Verpackungen. Im Rahmen der Verpackungsrichtlinie besteht nun die Chance, die Einwegverpackungs-Flut politisch endlich einzudämmen. Dafür müsste die EU aus BUND-Sicht klare politische Rahmenbedingungen setzen und dafür sorgen, dass sich einheitliche Mehrwegverpackungen durchsetzen. Aber auch auf nationaler Ebene gibt es jede Menge nachzuholen. Die im Verpackungsgesetz verankerte Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent muss endlich umgesetzt und ausgeweitet werden.

Die Kompostierung von Bio-„Plastik“ ist aus Sicht des BUND eine reine Entsorgung. Es entstehen keine Pflanzennährstoffe und die Produkte werden auch dabei nicht recycelt. Dies widerspricht dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft – auch, weil so immer neue Rohstoffe und Energie für immer neue Einweg-Produkte benötigt werden.