Erster Kompaktkurs für Seiteneinsteiger abgeschlossen

Ministerin Hesse: Seiteneinsteiger können für Schulen eine Bereicherung sein

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben 172 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger an staatlichen und freien Schulen ihren dreiwöchigen Kompaktkurs abgeschlossen. Das Institut für Qualitätsentwicklung des Bildungsministeriums hatte zu Schuljahresbeginn erstmals dieses Angebot gemacht, um alle neu eingestellten Lehrkräfte ohne Lehrbefähigung besser auf ihre Aufgaben vorzubereiten. Der Kompaktkurs konnte in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin besucht werden. Alle Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger, die an dem Kompaktkurs nicht teilgenommen haben, werden zu einem späteren Zeitpunkt qualifiziert.

„Gerne hätte ich verkündet, dass wir alle freien Stellen zum neuen Schuljahr mit ausgebildeten Pädagogen besetzt haben. Aber der Pool aus dem wir schöpfen können, ist nun einmal begrenzt“, sagte Bildungsministerin Hesse. „Ich halte aber auch nichts davon, Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger zu verteufeln, sondern sehe ihr Potenzial. Sie haben in der Regel ein Hochschulstudium absolviert und bringen das Fachwissen ihrer Disziplin mit. Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger können für Schulen eine Bereicherung sein. Das pädagogische Rüstzeug müssen wir ihnen vermitteln“, so Hesse.

Der Kompaktkurs ist Teil der Grundlegenden Pädagogischen Qualifizierung von Lehrkräften ohne Lehrbefähigung. Ziel ist es, den Weg in den Lehrerberuf besser zu begleiten und Anfängerfehler zu vermeiden. Er vermittelt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern grundlegende Kenntnisse für die Arbeit an der Schule und im Unterricht. Dazu zählen Methodik, Didaktik, Klassenführung, Schulrecht, Leistungsmessung und Leistungsbewertung, Medienpädagogik und Sonderpädagogik. An den Kompaktkurs schließen sich weitere Veranstaltungen, Erfahrungsaustausche, Unterrichtsbesuche und ein Kolloquium an.

„Wer diese grundlegende Qualifizierung erfolgreich abgeschlossen hat, absolviert die Modularisierte Qualifizierungsreihe, die mit einer Prüfung endet“, erläuterte Bildungsministerin Hesse. „Drei Jahre lang können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre pädagogischen und didaktischen Kenntnisse vertiefen und erweitern. Ist dies geschafft und haben die Kolleginnen und Kollegen den Mindestbeschäftigungszeitraum von fünf, sieben oder zehn Jahren an einer Schule unterrichtet, dann erfüllen sie die Voraussetzungen, um eine Lehrbefähigung zu erhalten. Wir qualifizieren also diejenigen, die wir brauchen und arbeiten mit ihnen daran, dass sie von einer Lehrkraft ohne Lehrbefähigung zu einer Lehrkraft mit Lehrbefähigung werden“, betonte Hesse.

Familien mit geringem Einkommen nutzen verstärkt Landeszuschüsse für Familienerholung

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat sich erfreut über die große Inanspruchnahme der vom Sozialministerium geförderten Familienerholungsmaßnahmen gezeigt. So sei im vergangenen, wie auch im diesem Jahr das Fördervolumen dieser freiwilligen Leistung des Landes ausgeschöpft worden, sagte Drese heute im Landtag.

Seit 2017 erhalten einkommensschwache Familien und Alleinerziehende deutlich höhere Zuschüsse des Landes, um gemeinsam mit ihren Kindern Urlaub und Familienfreizeit verbringen zu können. Gefördert werden Familienerholungsmaßnahmen, die von Trägern der freien Jugendhilfe und gemeinnützigen Familienferienstätten in Mecklenburg-Vorpommern angeboten werden.

„Für einen einwöchigen Urlaub erhält z.B. eine vierköpfige Familie seit 2017 einen Landeszuschuss von 840 Euro statt früher 560 Euro“, verdeutlichte Ministerin Drese. Grund dafür ist die Erhöhung der Zuwendung durch das Sozialministerium von 20 Euro auf 30 Euro je Übernachtung pro Person (bei einer bis sieben Übernachtungen). Die zu fördernden Familien müssen dafür bestimmte Fördervoraussetzungen erfüllen.

„Familienerholungsmaßnahmen sollen dazu beitragen, den familiären Zusammenhalt abseits des Alltags zu stärken, mögliche Belastungen und Krisen abfedern und bei Bedarf über weiterführende Hilfen informieren. Sie leisten über den Urlaubscharakter hinaus damit auch einen Beitrag zur Stärkung der Elternkompetenz und für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen“, verdeutlichte die Ministerin den familienpolitischen Ansatz der Landesförderung.

Drese: „Ich freue mich, dass die Förderung nunmehr also sehr gern und dankend von Familien in Anspruch genommen wird. Auf Grund der guten Entwicklung haben wir im vergangenen Jahr die Mittel für die Familienerholung auf 150.000 Euro erhöht. Wenn sich dieser positive Trend auch im nächsten Jahr fortsetzt, werde ich mich im Rahmen des nächsten Doppelhaushaltes für eine passgenaue Erhöhung des Fördertopfes einsetzen, damit weitere Familien und vor allem Kinder davon profitieren können.“

Amselsterben: Usutu-Virus hat Mecklenburg-Vorpommern erreicht

Schwerin – Von dem aktuell bei drei verendeten Amseln nachgewiesenen Usutu-Virus (USUV) geht keine Gefahr für Leib und Leben aus. Das sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute. „Das Virus, das bisher vorwiegend im Nordwesten und Westen der Bundesrepublik aufgetreten ist, hat nun auch Mecklenburg-Vorpommern erreicht. Aufgrund der langanhaltenden Wärme konnte es sich verstärkt in Stechmücken vermehren, die als Überträger des Virus gelten. Möglicherweise ist das Auftreten des Virus in unseren Breiten auch eine Folge des Klimawandels“, so der Minister.

Zuvor waren drei verendete Amseln aus den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Vorpommern-Rügen durch das Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin auf das Virus getestet worden, nachdem unter anderem in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ein vermehrtes Amselsterben zu beobachten war. Der Test auf Geflügelpest bei den untersuchten Tieren war negativ ausgefallen.

In sehr seltenen Fällen ist die Übertragung des Usutu-Virus auf den Menschen möglich. In Deutschland ist bisher keine klinische USUV-Erkrankung beim Menschen festgestellt worden.

Das ursprünglich aus Afrika stammende Usutu-Virus ist eng verwandt mit dem West-Nil-Virus und wird von Stechmücken übertragen. Als Hauptwirt für das Virus dient eine Vielzahl von Wildvögeln, die klinisch meist nicht erkranken. Besonders anfällig sind Eulen und Singvögel wie Amseln. Bei ihnen äußert sich die USUV-Infektion oft in Form von Apathie, struppigem Gefieder und Störungen des zentralen Nervensystems, wie taumeln und Kopf verdrehen. In diesen Vogelpopulationen kann eine Infektion zu einem stark gehäuften Sterben der Tiere führen.

Die Infektion mit dem Usutu-Virus unterliegt weder der Anzeige- noch der Meldepflicht und zieht keine weiteren tierseuchenrechtlichen Maßnahmen nach sich. Hiervon unabhängig sollten die örtlichen Veterinärbehörden informiert werden, wenn mehrere tote Wildvögel einschließlich Singvögel räumlich gehäuft gefunden werden, damit entsprechende Abklärungsuntersuchungen veranlasst werden können.

Ganztagsschulen bieten Raum für Bewegungsangebote

Ministerin Hesse: Ich bin ein großer Fan von möglichst viel Bewegung in der Schule

Schwerin – Bildungsministerin Birgit Hesse hat sich im Landtag für viele Bewegungsangebote an den Schulen ausgesprochen. Nach ihrer Auffassung bieten Ganztagsschulen genügend Gelegenheit, Bewegungsangebote in den Schulalltag zu integrieren. Die Einführung einer dritten Sportstunde für alle Schulen lehnte die Ministerin hingegen ab.

„Ich bin ein großer Fan von möglichst viel Bewegung in der Schule“, erklärte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Sport hat viele positive ‚Nebenwirkungen‛. Motorische Leistungsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentration, soziale Kompetenz, Selbstständigkeit, aktuelle Befindlichkeit und die Schulzufriedenheit insgesamt – das alles beeinflusst der Sport zum Guten“, sagte Hesse.

Für den Grundschulbereich entwickelt eine Arbeitsgruppe des Bildungsministeriums seit Beginn dieses Jahres den Schulsport qualitativ weiter. Dabei wird er keineswegs nur als Sportunterricht verstanden, sondern als Bewegung, Spiel und Sport im Bereich Primarstufe.

„Jenseits dessen ist es natürlich auch eine Option, die Wochenstundenzahl zu erhöhen“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse im Landtag. „Für die Klassenstufen 2 bis 6 haben wir das auch getan, dort gibt es die dritte Sportstunde – vor allem deshalb, weil die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufen sich in dem Altersbereich befinden, der besonders sensibel und günstig ist für die Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit“, so die Ministerin.

Saisonverkehr der Bahn auf Usedom wird bis 7. Oktober verlängert

Insel Usedom – Die Züge zwischen Wolgast bzw. Trassenheide und Swinemünde Centrum werden bis einschließlich 7. Oktober tagsüber im Halbstundentakt fahren. Die Landesregierung hat den Vertrag mit der Deutschen Bahn über den Saisonfahrplan, der ursprünglich bis zum 23. September galt, entsprechend verlängert.

„Wir folgen damit den Hinweisen der Usedomer, dass auch im Monat September noch viele Urlauber auf der Insel sind, die besonders stark die Bahn nutzen. Da die Züge auch in den vergangenen Jahren meist bis Anfang Oktober verdichtet eingesetzt wurden, haben wir die DB Regio beauftragt, dies auch in diesem Jahr zu tun“, sagt Verkehrsminister Christian Pegel.

Der Saisonfahrplan im Rahmen des Verkehrsvertrags Usedom begann in diesem Jahr aufgrund des sehr frühen Himmelfahrttermins am 10. Mai früher als in den Vorjahren und hätte daher regulär auch früher geendet. „Die Deutsche Bahn fährt nun 14 Tage länger als ursprünglich vereinbart – und deckt damit auch noch die Woche um den 3. Oktober herum ab“, so Christian Pegel. Knapp 170.000 Euro nimmt die Landesregierung für diese Verlängerung in die Hand.

Für den Jahresfahrplan 2019 ist geplant, dass die Saisonregelung auf Usedom vom 25. Mai bis zum 6. Oktober 2019 gilt.

Schwesig: Es geht um mehr Mitbestimmung

Schwerin – Die Landesregierung und die sie tragenden Fraktionen von SPD und CDU wollen in Mecklenburg-Vorpommern Volksbefragungen einführen. „Wir wollen Volksbefragungen ermöglichen, um die Bürgerinnen und Bürger stärker und früher als bisher in wichtige Entscheidungen einzubeziehen“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig bei der Einbringung einer entsprechenden Verfassungsänderung in den Landtag.

Eine Volksbefragung kann demnach eingeleitet werden, wenn Landtag und Landesregierung dies übereinstimmend beschließen. Das Thema muss von landesweiter Bedeutung sein und in die Entscheidungszuständigkeit des Landes fallen. „Das lässt viele Themen zu. Es schließt aber gleichzeitig aus, dass reine Schaufensterbefragungen stattfinden, deren Ergebnis wir gar nicht umsetzen können“, argumentierte die Ministerpräsidentin.

Für die Annahme eines Vorschlags sollen dieselben Regeln gelten wie bei Volksentscheiden. Ein Vorschlag gilt als angenommen, wenn eine Mehrheit der Abstimmenden zustimmt und diese Mehrheit mindestens ein Viertel der Abstimmungsberechtigten umfasst. Kommt eine solche Mehrheit zustande, muss die Landesregierung diesen Vorschlag umsetzen und den Landtag binnen drei Monaten darüber informieren, wie dies geschehen soll. „Wir haben sehr bewusst eine qualifizierte Befragung vorgeschlagen“, so Schwesig.

„Wir haben schon jetzt Instrumente der direkten Beteiligung: das Volksbegehren und den Volksentscheid. Die Quoren dafür haben wir in der vergangenen Legislaturperiode abgesenkt. Als sinnvolle Ergänzung wollen wir nun Volksbefragungen einführen: als zusätzliche Möglichkeit für Landtag und Landesregierung, die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar zu ihrer Meinung zu befragen. Und als zusätzliche Beteiligungsmöglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger“, sagte Schwesig an die Kritiker des Vorhabens gewandt. „Es geht um mehr Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land.“

Die Verfassungsänderung wird nun in den Ausschüssen des Landtages weiter beraten. Für eine Änderung der Landesverfassung ist bei der Schlussabstimmung im Landtag eine Zweidrittelmehrheit erforderlich.

Schule braucht Unterstützung durch die Politik und keine Polemik

Schwerin – Der Landtag Mecklenburg-Vorpommern hat in einer aktuellen Stunde über den Schulstart nach den Sommerferien debattiert. Dazu erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Andreas Butzki: „Vor Beginn des neuen Schuljahres wurden Horrorszenarien entworfen, die jeder Grundlage entbehrten. Das schadet dem Ansehen der Schulen, ihren Beschäftigten und schürt Unsicherheiten in den Familien. Das ist unseriös. Es wurden große Anstrengungen unternommen, um den Unterricht in den mehr als 600 Schulen des Landes abzusichern. Und die Anstrengungen waren erfolgreich.

Es ist gelungen, mehr Lehrer einzustellen, als für die aktuelle Unterrichtsabsicherung nötig wären. Das tun wir, weil wir vorausschauen und heute schon Lehrer einstellen, die wir morgen dringend brauchen. In den vergangenen Jahren haben wir den Bildungsetat um rund 25 Prozent erhöht, auf mehr als eine Milliarde Euro. Der Lehrerberuf hat durch Verbeamtung bis zum 40. Lebensjahr, die Erhöhung der Besoldung und das Lehrergesundheitsprogramm an Attraktivität gewonnen. Es wurden mehr Studienplätze für das Lehramt geschaffen, ebenso zusätzliche Referendariatsstellen und Einstellungstermine für Referendare. Gleichzeitig erhalten wir auch die kleinen Schulstandorte im ländlichen Raum.

Dies alles stellt Herausforderungen dar, vor denen Politik in unserem Lande steht. Die gilt es gemeinsam zu bewältigen. Was wir nicht brauchen, sind reißerische Schlagzeilen, die auf Mutmaßungen beruhen, statt auf Fakten. Wer gute Vorschläge hat, wie wir auch in Zukunft die Unterrichtsqualität an den staatlichen Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sichern können, möge sie gerne mitteilen, ansonsten möge er seine unsachliche Kritik für sich behalten.“

Kunst im FM: Regina Böhm präsentiert ihre „Erinnerungen“

Schwerin – Im Finanzministerium ist eine neue Ausstellung der Reihe „Kunst im FM“ eröffnet worden. Unter dem Titel „Erinnerungen“ zeigt die in Meißen geborene Künstlerin Regina Böhm Einblicke in ihr umfangreiches Schaffen.

Vor zwei Jahren ist Böhm von Dresden nach Schwerin gezogen und hat inmitten der Schweriner Schelfstadt ein Atelier gefunden. Dabei hatte sie mit dem Malen eigentlich schon abgeschlossen, seither lebte die Leidenschaft jedoch wieder auf. Zum Glück: Böhms Werke sind vielschichtig, nur schwer lässt sie sich auf einen bestimmten Stil festlegen, sie probiert sich in unterschiedlichsten Genres aus. Häufig abstrakt, aber auch immer wieder figürlich bleiben die ausgestellten Werke dem Material stets treu: Öl auf Leinwand.

Die Ausstellung kann noch bis Dezember dieses Jahres während der Geschäftszeiten des Finanzministeriums besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Schuljahr 2018/2019: Weitere 35 Stellen an Schulen besetzt

Ministerin Hesse: An diesen Einstellungszahlen kommt niemand vorbei

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrer erneut erhöht. Das Land hat im laufenden Schuljahr weitere 35 Stellen an den staatlichen Schulen besetzt. Die Zahl von 639 Neueinstellungen zu Beginn des Schuljahres steigt damit auf 674 Neueinstellungen an. Von diesen 674 neu eingestellten Lehrerinnen und Lehrern sind 213 Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger.

„Der Unterricht nach der Kontingentstundentafel war von Beginn dieses Schuljahres an abgesichert. Jetzt stehen sogar weitere Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen zur Verfügung“, betonte Bildungsministerin Birgit Hesse. „An diesen Einstellungszahlen kommt niemand vorbei. Wir können mit der Situation alles in allem zufrieden sein. Selbstverständlich hätte ich gern mehr Stellen mit ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen besetzt. Doch die Zahl der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger ist schlichtweg Ausdruck der Marktlage“, sagte Hesse.

Um möglichst viele ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer einzustellen, schreibt das Land das ganze Jahr über freie Stellen im Karriereportal für den Schuldienst aus. Außerdem kann das Land Stellenausschreibungen vorziehen, wenn absehbar ist, dass eine Lehrerin oder ein Lehrer in den Ruhestand geht. Mecklenburg-Vorpommern betreibt damit eine strategische Personalplanung an den Schulen. Diese Einstellungspraxis ist für den Öffentlichen Dienst eher unüblich und unterscheidet sich von der vieler anderer Bundesländer.

„An die Stelle der früheren zwei Einstellungstermine im Jahr ist bei uns ein flexibles Einstellungssystem getreten“, erläuterte Bildungsministerin Hesse. „Wer aus den ausgeschriebenen Stellen im Karriereportal für den Schuldienst einen Lehrermangel ableitet, hat das System nicht verstanden oder will es einfach nicht verstehen. Ich finde es erschreckend, wer meint, sich auf dieser Basis profilieren zu müssen. Letztlich wird dadurch nur die Leistung aller beschädigt, die sich für einen gelungenen Schulstart eingesetzt haben. Und das sind Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulverwaltung“, sagte Hesse.

Startups aus MV auf Markterkundung in der Schweiz

Schwerin – Insgesamt 14 Unternehmen der Startup-Szene aus Mecklenburg-Vorpommern sind am Dienstagabend zu einer dreitägigen Reise nach Zürich aufgebrochen. Die Reise ist ein Ergebnis der Gespräche von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig anlässlich ihres Besuches in Bern zum Tag der Deutschen Einheit im vergangenen Jahr.

„Ich halte es für sehr wichtig, dass Unternehmen und Multiplikatoren der Startup-Szene aus Mecklenburg-Vorpommern Kontakte zu Unternehmen aus der Schweiz aufbauen. So entstehen Möglichkeiten, den Markt kennenzulernen und Venture Capital einzuwerben“, sagte Schwesig.

Ziel der Reise ist sowohl die Markterkundung als auch die Anwerbung von Kapital. Geplant sind zu diesem Zweck Firmenpräsentationen vor schweizer Venture-Capital-Gebern. Die Teilnehmer der Reise erhalten Informationen zum schweizer Markt, so z.B. die Vorstellung des „Digital Action Plans for Switzerland“. Auf dem Programm steht auch der Besuch des „Digital Festival Zürich“. Das Festival vereint vom 13. bis 16. September digitale Akteure aus Industrie, Wissenschaft und Management die über die digitale Zukunft diskutieren.

„Die Reise ist speziell auf Startups in Mecklenburg-Vorpommern ausgerichtet und findet erstmalig so statt. Ich hoffe sehr, dass die Teilnehmer dieses Projektes mit vielen neuen Ideen zurückkehren und neue Impulse in der Szene gesetzt werden. Deshalb war es der Landesregierung sehr wichtig, das Projekt über die Außenwirtschaftförderung zu unterstützen“, sagte die Ministerpräsidentin heute in Schwerin.

Neue Serviceleistung für Landwirte Mecklenburg-Vorpommerns

Schwerin – Zur Planung ihrer Anbauaktivitäten können die Landwirte Mecklenburg-Vorpommerns bald auf die Wetterdaten und agrarmeteorologischen Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes der Bundesrepublik Deutschland (DWD) zugreifen. Die Informationen werden auf der Homepage der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) bereitgestellt. Am Dienstag haben der Vizepräsident des DWD, Dr. Paul Becker, und der Direktor der LFA, Dr. Peter Sanftleben, in Schwerin eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet.

Das aktuelle Jahr hat uns schmerzlich vor Augen geführt, wie abhängig die Landwirtschaft vom Wetter ist“, sagte Staatsekretär Jürgen unmittelbar vor der Unterzeichnung. „Umso mehr kommt es darauf an, präziser in der Vorhersage, genauer in der Bewertung und vorausschauender in der Planung von landwirtschaftlichen Aktivitäten zu sein.“

Der DWD ist gesetzlich verpflichtet, die Bundesländer im Bereich der Landwirtschaft zu unterstützen. Dafür dient das Informationssystem für die Agrarmeteorologische Beratung der Landwirtschaft (ISABEL).

Ein dichtes Netz von Wetterstationen ermöglicht eine aktuelle Beschreibung des Agrarwetters und die Festlegung notwendiger Handlungsoptionen. Parameter sind z.B. Bodenfeuchte, Sickerwasser, Bodentemperatur, Auftauschicht, Frosteindringtiefe, meteorologische Bedingungen für Düngen, Aussaat und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie der Bienenflugindex. Im Grünland sind beispielsweise Wärmesummen, Erträge und Ertragszunahmen je Tag oder Heufeuchte vorhersagbar, bei Raps und Getreide oder bei Kartoffeln ein Index für Schädlinge und Krankheiten.

Seitens des DWD wird davon ausgegangen, dass aufgrund technischer Entwicklungen im Bereich Fernerkundung oder Geschwindigkeit der Datenübermittlung der Vorhersagehorizont verlängert werden kann. Dann könnte man nicht nur stationsbezogen und interpoliert Landwirte beraten, sondern sogar schlagbezogen und flächendeckend.

Marketingverein wirbt für Lebens- und Arbeitsregion Westmecklenburg

Schwerin – Ein gezieltes Außenmarketing für die Lebens- und Arbeitsregion Westmecklenburg zu kreieren ist das Ziel des Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V. Der Verein, in dem sich Unternehmen, Gebietskörperschaften und Kammern, Verbände und Vereine regional engagieren, setzt sich aktiv für die Stärkung der Region Westmecklenburg mit den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und der Landeshauptstadt Schwerin ein. Aus dem bisher eher heterogenen Bild vieler Aktivitäten in Westmecklenburg soll ein besser aufeinander abgestimmter Auftritt der Region werden.

„Es gibt viele gute Marketingmaßnahmen in der Region. Jetzt gilt es, diese miteinander zu vernetzen. Mit der Website ´westmecklenburg.de´ ist eine Plattform geschaffen worden, um die Potentiale besser zu bündeln und aufeinander abzustimmen. Dies ist auch eine gute Möglichkeit, Interessierte auf eine Region aufmerksam zu machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der Regionalmarketing Mecklenburg-Schwerin e.V. ist als Unternehmernetzwerk bereits seit 20 Jahren aktiv, um Westmecklenburg als Lebens- und Arbeitsstandort zu vermarkten. Das Projekt „westmecklenburg.de“ existiert seit dem vergangenen Jahr. In dieser Zeit wurden öffentliche und privatwirtschaftliche Akteure mit ihren individuellen Zielstellungen und unterschiedlichen Projekten evaluiert. Im Rahmen des Projektes entwickelte sich ein Außenmarketingkonzept für Westmecklenburg mit Fokus auf die heute gängigen Kommunikationskanäle im Social Web und Veranstaltungen sowie Roadshows vor Ort und in benachbarten Regionen. In Abstimmung mit den Partnern sind dabei verschiedene Zielgruppen wie Schulabgänger, Studenten, Fachkräfte, Ein- und Auspendler definiert und mit einem gezielten Online-Marketingmix sowie verschiedenen Veranstaltungen bedient worden. Ziel ist, die Außenbekanntheit der Region signifikant zu erhöhen.

„Der gewünschte Image-Effekt soll allen Einheimischen, Rückkehrern, Neu-Westmecklenburgern und besonders den Menschen von außerhalb vermitteln, welch attraktive Region der westliche Teil unseres Landes ist. Zugleich geht es darum, den Stellenwert hier erfolgreicher Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber aufzuzeigen. Dass es hier hervorragende Bedingungen für ein Leben im Einklang zwischen Familie und Berufsleben gibt, ist genau die Botschaft, die wir vermitteln möchten“, so Mecklenburg-Vorpommern Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Im Förderzeitraum von September 2017 bis Dezember 2018 betragen die Gesamtkosten des Projektes 34.200 Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von ca. 24.000 Euro.

Engagierte Unternehmen, Kommunen und Verbände aus der Region haben den Verein im Jahr 1999 gegründet. Heute arbeiten in diesem Rahmen ca. 115 Mitglieder aktiv gemeinsam an der Mission Westmecklenburgs. Für ihr Leben und die Arbeit und dafür, die Region gemeinsam stark zu machen.

Ziel der Arbeit ist es, die wunderbaren Lebensbedingungen in unserer Region bekannter zu machen. Zu zeigen, welche spannenden Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sich bieten und wie gut sich Familien- und Erwerbsleben unter den viel zitierten Hut bringen lassen. Menschen zu ermuntern, ihren Lebensmittelpunkt in eine der schönsten Regionen Deutschlands zu verlagern. Oder sich einfach darüber zu freuen, schon da zu sein, zu Hause zu sein in Westmecklenburg.

Gemeindevertretung überlässt Dorfwiese in Jamel den Rechtsradikalen

Jamel – Birgit & Horst Lohmeyer (Jamel rockt den Förster) teilten folgendes mit: In der letzten Gemeinderatssitzung in Gägelow wurde im Tagesordnungspunkt 18 die Beibehaltung des, von der Gemeinde mit einem Angehörigen der Jameler Neonaziszene geschlossenen Pachtvertrag über die Dorfmitte Jamels mit 7:2 Stimmen bestätigt.

Die Beratung und Abstimmung fand im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung statt. Lediglich das Ergebnis wurde, nach Wiederherstellung der Öffentlichkeit, bekannt gegeben.

Diese Beschlusslage stellt einen erneuten Affront gegen alle demokratische Bestrebungen, eine weitere Landnahme durch Rechtsradikale in dem durch Neonazis gezielt besiedelten mecklenburgischen Dorf zu verhindern, dar. Es zeigt das fehlende Problembewusstsein der demokratisch gewählten Volksvertreter*innen (u. a. SPD, die LINKE, Freie Wähler). Auffällig war, das Simone Oldenburg, Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und 3. Bürgermeisterin in Gägelow der ansonsten komplett besetzten Sitzung fernblieb.

Bei einem Pachtzins von 65 Euro im Jahr kann davon ausgegangen werden, dass es der Gemeindevertretung bei der Verpachtung der Jameler Dorfwiese nicht um ein finanzielles Interesse geht. Man fragt sich, welches oder wessen Interesse dann hinter dieser Entscheidung steht.