Preise in Anerkennung für langjähriges und engagiertes Handeln

Mühlengeez – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat heute (14.9.) die diesjährigen Preise für hervorragende Leistungen und besondere Verdienste um die Tier- sowie die Pflanzenzucht in Mecklenburg-Vorpommern überreicht. Den Tierzuchtpreis 2018 erhielt die Geschäftsführerin des Hybridschweinezuchtverband Nord/Ost, Renate Schuster, den Pflanzenzuchtpreis 2018 der ehemalige Produktionsleiter des Betriebs Bocksee der Saatzucht Steinach GmbH & Co. KG, Bernd Schachler. Beide hatten schon zu DDR-Zeiten verantwortliche Positionen in Schweine- bzw. Saatzuchtbetrieben im damaligen Bezirk Neubrandenburg inne.

Renate Schuster engagierte sich ab 1990 beim Aufbau des Hybridschweinezuchtverbandes Nord/Ost e.V., für den sie seit 2006 Geschäftsführerin ist. Zuvor leitete sie die Zucht des Verbandes. Ziel ihrer Arbeit war und ist eine länderübergreifende Kooperation der verbandsgetragenen Schweinezucht in Deutschland. So erreichte sie zunächst die Zusammenarbeit mit den Brandenburger Schweinezüchtern bis hin zu einem gemeinsamen Zuchtverband sowie auch eine Zusammenarbeit mit der bayrischen Schweinezucht.

Auch dank ihres Engagements trägt heute der Hybridschweinezuchtverband Nord/Ost die Verantwortung für die Erhaltungszucht des Deutschen Sattelschweins und der Leicoma in Deutschland. „Auch wenn sie sagt, sie habe doch nur ihre Arbeit getan, werden in ihrem Auftreten die Sachkenntnis und höchstes Engagement deutlich, die maßgeblich zur Erhaltung der bodenständigen Rassen Deutsches Edelschwein, Deutsche Landrasse, Deutsches Sattelschwein und seit kurzem auch der Leicoma im Norden der Bundesrepublik beigetragen haben“, würdigte Backhaus ihre Leistung.

Bernd Schachler oblag von 2002 bis 2018 die Vermehrungswirtschaft am Standort Bocksee der Saatzucht Steinach GmbH & Co KG. Während seiner aktiven Tätigkeit arbeitete er im Fachausschuss Saatguterzeugung des Saatgutverbandes Mecklenburg-Vorpommern und im Netzwerk „Lupine“ mit. Auf Bundesebene war er neben seiner Tätigkeit in der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und im Bundesverband der Deutschen Pflanzenzüchter viele Jahre lang als 1. Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Lupine tätig. Er setzte sich für den Anbau der Lupine nicht nur als Eiweißlieferant, sondern vor allem in einer nachhaltigen Fruchtfolge ein. Lupinen fixieren Stickstoff im Boden und bereiten so einen Acker optimal für anspruchsvollere Pflanzen wie Getreide vor, verringern deren Düngerbedarf.

Das mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnete Forschungs- und Technikvorhaben Prolupin ist maßgeblich von Bernd Schachler mitentwickelt und begleitet worden. „Aufgrund seiner umfangreichen fachlichen und gesellschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Züchtung von Getreide und Leguminosen hat Bernd Schachler diese Auszeichnung zum Abschluss seiner 40-jährigen Züchtertätigkeit mehr als verdient“, hob Backhaus hervor.

Schwesig: Auszeichnung ist Rückenwind für unsere Partnerschaft

Schwerin – Die Regionalpartnerschaft Mecklenburg-Vorpommern mit dem Leningrader Gebiet wurde heute auf der Abschlussveranstaltung zum Deutsch-Russischen Jahr der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/2018 für herausragende Zusammenarbeit ausgezeichnet. Die Auszeichnung durch das Deutsch-Russische Forum erfolgte in Anwesenheit des Bundesaußenministers Heiko Maas und des Außenministers der Russischen Föderation Sergej W. Lawrow. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Vize-Gouverneur des Leningrader Gebietes Sergej Perminow die Auszeichnung entgegen.

„Mecklenburg-Vorpommern legt großen Wert auf den Austausch mit Russland. Wir pflegen seit 15 Jahren unsere Partnerschaft mit dem Leningrader Gebiet und freuen uns, dass wir heute zusammen mit den anderen Preisträgern ausgezeichnet werden. Das ist Rückenwind für unsere Partnerschaft“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in einer kurzen Dankesrede.

„Es ist wichtig, dass Deutschland und Russland auch in schwierigen Zeiten miteinander im Dialog bleiben. Mecklenburg-Vorpommern und das Leningrader Gebiet leisten auf regionaler Ebene ihren Beitrag dazu“, sagte die Ministerpräsidentin weiter. Schwesig nutze die Gelegenheit, für den 3. Russland am 17. Oktober in Rostock zu werben. „Wir wollen Unternehmen aus Deutschland und Russland zusammenführen und die wirtschaftlichen Kontakte zum beiderseitigen Vorteil weiter ausbauen“, erläuterte Schwesig.

Während der Veranstaltung, die im Auswärtigen Amt stattfand, wurde auch eine Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Hansestadt Greifswald und dem russischen Vyborg unterzeichnet.

Schülerzeitung „Gingster Welle“ beim Bundeswettbewerb ausgezeichnet

Ministerin Hesse: Junge Redakteure sorgen für spannenden Lesestoff

Insel Rügen – Bildungsministerin Birgit Hesse hat den jungen Redakteurinnen und Redakteuren der Schülerzeitung „Gingster Welle“ zum Bundespreis im Schülerzeitungswettbewerb gratuliert. Die Schülerinnen und Schüler der Regionalen Schule mit Grundschule Gingst haben in der Kategorie „Realschulen“ den dritten Platz erreicht. Zusammen mit den anderen Gewinnerinnen und Gewinnern ist das Redaktionsteam von der Insel Rügen heute im Bundesrat in Berlin ausgezeichnet worden. Das Preisgeld beträgt 250 Euro.

„Zweimal im Schulhalbjahr sorgen die jungen Redakteurinnen und Redakteure aus Gingst für spannenden Lesestoff. Heute standen die Zeitungsmacherinnen und Zeitungsmacher einmal selbst im Mittelpunkt der Geschichte“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Sich im bundesweiten Wettbewerb durchzusetzen, ist eine ausgezeichnete Leistung. Dies spricht für den engagierten Reportereinsatz und die Schülerzeitung selbst. Die Arbeit an jeder neuen Ausgabe ist Medienbildung im besten Sinne: Die Schülerinnen und Schüler müssen sich nicht nur mit Themen auseinandersetzen, sondern auch mit Meinungs- und Pressefreiheit, Urheber- und Bildrechten, journalistischen Darstellungsformen, Fake News und vertrauenswürdigen Quellen. Ganz nebenbei zeigt die Arbeitsgemeinschaft Schülerzeitung, was eine Ganztagsschule möglich macht“, lobte Hesse.

Zum 15. Mal hat die Jugendpresse Deutschland gemeinsam mit den Ländern die bundesweit besten Schülerzeitungen prämiert. Ausgezeichnet wurden 29 Schülerzeitungen. Eine Jury hatte sie aus 1.900 Einsendungen ausgewählt. Der Schülerzeitungswettbewerb „Kein Blatt vorm Mund“ wird von der Kultusministerkonferenz empfohlen.

„Tag des Ehrenamtes“: Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern würdigt Engagement

Greifswald – Mit einer Feierstunde ehrte die Handwerkskammer (HWK) Ostmecklenburg-Vorpommern in Greifswald rund 130 Ehrenamtsträger. Im gesamten Kammerbezirk gibt es etwa 1.300 ehrenamtliche Handwerker, die beispielsweise als Innungsmeister, Mitglieder von Prüfungsausschüssen und Vollversammlungsmitglieder engagieren.

„Ein Ehrenamt auszuüben kostet Zeit, Kraft und Ausdauer. Sich auch außerhalb der täglichen Arbeitszeit für das Handwerk einzusetzen, verdient hohen Respekt und Dank. Ohne die Ehrenämtler wären viele Dinge im Handwerk nicht umsetzbar – dazu zählen die sichere und gewissenhafte Ausbildung neuer Fachkräfte, das Vertreten der Interessen der jeweiligen Gewerke und das Vermitteln von fachlicher Kompetenz. Die Herausforderung der Zukunft ist, ausreichend Nachwuchs für die vielen ehrenamtlichen Aufgaben zu finden. Hier muss rechtzeitig und engagiert geworben werden“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Präsident Axel Hochschild, Handwerkskammer Ostmecklenburg–Vorpommern, ergänzte: „Im Bereich der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern setzen sich rund 1.300 ehrenamtlich engagierte Handwerkerinnen und Handwerker für die Interessenvertretung des Handwerks und die Sicherung der hohen Bildungsqualität ein. Ohne das Ehrenamt würde das Handwerk nicht funktionieren. Allen Handwerkerinnen und Handwerkern, die vor allem nach Feierabend und an den Wochenenden im und für das Handwerk unterwegs sind, gelten unser Dank und unsere Anerkennung.“

In den knapp 12.400 Betrieben der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern arbeiten rund 62.500 Beschäftigte; etwa 3.200 Jugendliche sind derzeit in der Ausbildung. Im Jahr 2017 haben nach Angaben der HWK knapp 1.290 Jugendliche einen Ausbildungsvertrag im Bereich der Handwerkskammer abgeschlossen; zudem waren im gleichen Jahr 680 Meisterschüler in Weiterbildungskursen eingeschrieben. Die Stimmung im regionalen Handwerk ist positiv, die Auftragsbücher im Durchschnitt 10,6 Wochen gefüllt. Dies verdeutlichen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern (HWK) zu Jahresbeginn. Danach schätzen 90 Prozent der befragten Handwerksunternehmen aller Branchen die derzeitige Geschäftslage als überwiegend gut bis befriedigend ein. 82 Prozent der Betriebe bewerten die Auftragslage als gleichbleibend bis steigend.

„Der entscheidende Wettbewerbsfaktor neben einer hohen Qualität ist für das Handwerk die Fachkräftesicherung. Es muss gelingen, Schulabgänger für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern und im Anschluss junge Gesellen in der weiteren Bildung und Qualifikation zu begleiten. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Betriebe auch weiterhin auf diesem Weg“, sagte Rudolph.

Das Wirtschaftsministerium honoriert beispielsweise den erfolgreichen Abschluss von Meistern in Handwerk und Industrie mit dem „Meister-Extra“. Eine erfolgreich bestandene Meisterprüfung in Industrie und Handwerk wird mit 2.000 Euro prämiert. Bis zu 50 Absolventinnen und Absolventen erhalten ein „Meister-Extra“ in Höhe von 5.000 Euro, wenn sie als Beste ihres Gewerkes bzw. ihrer Fachrichtung die Meisterprüfung abgelegt haben. In den Jahren 2016/2017 wurde das Meister-Extra an 534 Absolventen ausgereicht. Nach der „Richtlinie zur Förderung von Unternehmensnachfolgen im Handwerk (Meisterprämie)“ erhält ein Meister, wenn er erstmals eine Existenz gründet und einen bestehenden Betrieb übernimmt, eine einmalige, nicht rückzahlbare Zuwendung in Höhe von 7.500 Euro. Seit 2011 erhielten 186 Existenzgründer diese Förderung. „Wir wollen Gesellen motivieren, eine Meisterausbildung zu absolvieren. Schließlich gilt der Meistertitel als Gütesiegel für die Qualität der im Handwerk erbrachten Leistungen und einer guten Lehrlingsausbildung“, sagte Rudolph.

Sechs Handwerksmeister wurden im Rahmen der Feierstunde gesondert ausgezeichnet. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph gratulierte allen Geehrten: „Das Handwerk trägt erheblich dazu bei, Mecklenburg-Vorpommern wirtschaftlich voranzubringen. Etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung unseres Landes werden im Handwerk erarbeitet. Das wäre ohne engagierte Unternehmer nicht möglich.“

Eine Ehrennadel in Bronze (für eine mindestens 5-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und herausragende Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielt:

Mario Schmidt, Meister im Tischlerhandwerk, aus Krebsow (Gemeinde Groß Kiesow, Landkreis Vorpommern-Greifswald) für seine Tätigkeit als Vorsitzender des Landesinnungsverbandes des Tischlerhandwerks seit 2008.

Eine Ehrennadel in Silber (für eine mindestens 10-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und besondere Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielten:

Eberhard Groth, Meister des Elektroinstallateurhandwerks, aus Bodstedt (Gemeinde Fuhlendorf, Landkreis Vorpommern-Rügen) gehörte nach der Wende zu den ersten Innungsmitgliedern der Elektroinnung Ostseeküste-Mitte. Hier war er zunächst als Schatzmeister, später als stellvertretender Obermeister tätig; im Landesinnungsverband engagierte er sich als Kassen- und Rechnungsprüfer. In der Kreishandwerkerschaft Rostock Bad Doberan setzte er sich von 2012 bis 2014 gewerkeübergreifend als Vorstandsmitglied für das regionale Handwerk ein. Ein Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ist die Ausbildung des fachlichen Nachwuchses.

Jens Kammler, Meister im Maler- und Lackiererhandwerk, aus Elmenhorst (Landkreis Rostock) ist seit 2000 aktives Mitglied der Innung und seit 2009 zugleich im Vorstand der Innung. Seit 2008 bringt er seine beruflichen und ehrenamtlichen Erfahrungen als Mitglied der Gesellenprüfungsausschüsse Maler/Lackierer sowie Bauten- und Objektbeschichter ein. Als Vorsitzender dieser Ausschüsse wurde der Maler- und Lackierermeister erneut bis 2023 berufen.

Klaus Neubauer, Fleischermeister, aus Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist seit 1995 Mitglied der Innung, seit 1998 im Innungsvorstand und seit 2012 Obermeister der Innung des Fleischerhandwerks Vorpommern. Die Lehrlingsausbildung ist ein Schwerpunkt seines Wirkens. Seit 2006 ist er Gesellenvertreter im Prüfungsausschuss der Innung und als Lehrlingswart im Landesinnungsverband aktiv.

Edwin Ropella, VE-Meister Maler und Lackierer/FR Ausbau, aus Greifswald war von 2000 bis 2017 im Vorstand der Maler- und Lackierer Greifswald-Vorpommern. Sein Standpunkt und die fachliche Kompetenz sind bis heute als Ehrenmitglied der Innung gefragt.

Eine Ehrennadel in Gold (für eine mindestens 15-jährige ehrenamtliche Tätigkeit und herausragende Verdienste in Ehrenämtern der handwerklichen Organisation) der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern erhielt:

Ulrich Lindow, Meister des Maschinenbauerhandwerks, aus Ducherow (Landkreis Vorpommern-Greifswald), der sein berufliches Leben der eigenen unternehmerischen Tätigkeit und vor allem auch der Zukunft des gesamten regionalen Handwerks gewidmet hat. Er engagierte sich von 2001 bis 2016 in der Vollversammlung der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern und als Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses der Kammer. Im Metallhandwerk schätzten ihn die Innungskollegen seit 2001 als einen zuverlässigen und engagierten Obermeister der Innung Ostvorpommern. In der fusionierten Metall-Innung Vorpommern-Greifswald wirkte Ulrich Lindow bis 2018 als stellvertretender Obermeister. Ebenso war seine Meinung als Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft gefragt.

Insgesamt gibt es in Mecklenburg-Vorpommern über 20.200 handwerkliche Betriebe. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und 5.003 Lehrlinge; sie erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von 9 Milliarden Euro. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. In diesem Lehrjahr haben 1.572 junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk begonnen.

Ministerin Drese spricht sich für Einführung einer Kindergrundsicherung aus

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese hat heute im Landtag die Kindergrundsicherung als wichtigen Baustein für ein Maßnahmenpaket gegen Kinderarmut bezeichnet. Aktivitäten für die Einführung einer Kindergrundsicherung seien bereits eingeleitet worden.

„Ich habe mich auf der letzten Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK) im Dezember 2017 für den Auftrag an eine länderoffene Arbeitsgruppe ausgesprochen, ein Grobkonzept für die Ausgestaltung einer Kindergrundsicherung zu entwickeln“, sagte die Ministerin.

Diese konzeptionellen Arbeiten seien mittlerweile abgeschlossen. „Das Grobkonzept wird nun für die nächste ASMK mit einem Beschlussvorschlag aufbereitet. Gleichzeitig wurde es an die Jugend- und Familienministerkonferenz übersandt“, so Drese.

Die Ministerin verdeutlichte, dass der Weg für eine Kindergrundsicherung beschwerlich ist. Aus der Vielzahl der einzelnen kindbezogenen Leistungen ergibt sich ein erheblicher Koordinations- und Arbeitsaufwand. Drese: „Wir geben in Deutschland wie in kaum einem Land auf der Welt so viel für Transfer,- Sozial und Unterstützungsleistungen für Familien mit Kindern aus. Das Problem ist, einiges geschieht unkoordiniert, manche Maßnahmen heben sich sogar gegenseitig auf oder widersprechen sich.“

Gerade das würde aber auch den Handlungsbedarf verdeutlichen. Drese: „Mein Ziel ist es, die Beantragung der Kindergrundsicherung einfach, niedrigschwellig und mit geringstmöglichem bürokratischen Aufwand zu machen.“

Bevor der „große Wurf“ komme, sei es deshalb richtig, Verbesserungen im bestehenden System zu erreichen. „Mit dem neuen Kinderzuschlag, dem höheren Kindergeld sowie mit den verbesserten Leistungen für Bildung und Teilhabe bringt der Bund für 2019 ein ganzes Paket gegen Kinderarmut auf den Weg. Und mit der komplett elternbeitragsfreien Kita in Mecklenburg-Vorpommern ab 2020 entlasten wir vor allem Familien und Alleinerziehende mit kleinem und mittlerem Einkommen“, betonte Ministerin Drese im Landtag.

Bauerntag zur 28. MeLa

Minister auf dem Bauerntag zur 28. MeLa: Landwirte sorgen für Wertschöpfung, Arbeit und soziales Miteinander

Mühlengeez – Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus bezifferte die Einnahmeverluste durch Dürreschäden und die über den Futterzukauf entstandenen Mehrkosten für die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern auf eine geschätzte Gesamtsumme von ca. 530 Millionen Euro.

„Im dritten schlechten Jahr in Folge lagen die Erträge bei Mähdruschfrüchten im Landesdurchschnitt um 25 bis 28 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Bei Wintergerste und Winterweizen liegt der Minderertrag jeweils bei mehr als 25 Prozent, beim Raps bei 21. Prozent. Auch für Mais und Hackfrüchte werden die Ernteergebnisse aufgrund des Wassermangels niedriger als im langjährigen Mittel ausfallen. Für Silomais wird nur noch mit Erträgen von 40 bis 60 Prozent im Vergleich zum langjährigen Mittel gerechnet. Aus dem 50-prozentigen Ertragsverlust beim Grünland resultiert ein erheblicher Futtermangel im Land, der durch teure Zukäufe kompensiert werden muss.“ Diese Bilanz gab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute aus Anlass der Pressekonferenz zum Landesbauerntag auf der 28. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (MeLa) in Mühlengeez.

Backhaus sicherte den existenzgefährdend von Einnahmeverlusten betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben erneut rasche Hilfe zu. „Ich gehe davon aus, dass die Anträge auf Schadenshilfe ab Anfang Oktober gestellt werden und wir schnellstmöglich Abschlagszahlungen in Höhe von 70 Prozent des ermittelten Schadens anweisen können“, sagte er.

Um die ohnehin geringen Tierbestände im Land nicht weiter zu dezimieren, sollen die Anträge von Tierhaltern vorrangig beschieden werden. Diese Betriebe seien maßgeblich für die Ernährungswirtschaft im Land. „Wir brauchen jeden bezahlten Arbeitsplatz in der Land- und Ernährungswirtschaft. Diese Betriebe sorgen für Wertschöpfung und für soziales Miteinander im ländlichen Raum.“

Backhaus berichtete, dass seit 1991 an die knapp 5000 landwirtschaftlichen Betriebe in MV EU-Agrarbeihilfen in Höhe von insgesamt 13 Mrd. Euro ausgezahlt wurden. Hinzu kommen Fördermittel in Höhe von knapp 4 Mrd. Euro für Investitionen der Land- und Ernährungswirtschaft und für die ländliche Entwicklung. Damit wurden im ländlichen Raum Investitionen von rund 11 Mrd. Euro ermöglicht.

Angesichts der nach 2020 geringer werdenden Zuwendungen aus dem EU-Haushalt für die Landwirtschaft verwies der Minister auf sein Modell für eine künftige Gemeinsame europäische Agrarpolitik (GAP). „Es ist möglich, die Landwirtschaft der Zukunft wirtschaftlich zu machen, gerade weil sie Umweltleistungen für die Gesellschaft erbringt. Mein Ziel ist es, dass Landwirte künftig mit Umweltleistungen vernünftig Geld verdienen können“, sagte er. „Ich freue mich, dass ein Teil der Landwirte die Zeichen der Zeit erkannt hat und verstärkt auf Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, beispielsweise auf das Anlegen von Blühstreifen und -flächen setzt“, so der Minister.

Backhaus stellte zudem den im August veröffentlichten Bienenweidekatalog als Teil der Insektenschutz-Strategie „Mehr Respekt vor dem Insekt“ vor. Der Katalog enthält Anregungen für Land- und Forstwirte, Haus- und Kleingärtner, Gemeinden und Einzelpersonen zum Anbau heimischer Pflanzenarten, die Bienen und Wildinsekten nektar – und pollenreiche Nahrung liefern.

Auf dem 378.000 Quadratmeter umfassenden Gelände der MeLa – davon 171.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche – präsentieren sich bis zum 16. September mehr als 1000 Aussteller aus 12 Nationen, darunter erstmals Indien und Irland, Verbrauchern und Fachpublikum. Auf der größten Tierschau im Norden sind 1142 Tiere 161 verschiedener Rassen zu sehen, darunter neben Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen auch Pferde, Rassekaninchen und Rassegeflügel. Am Stand des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt MV in Halle 1 sind auch Landesforst, Landesforschungsanstalt und das Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Fischerei sowie das Agrarmarketing vertreten.

ROSTOCK CRUISE FESTIVAL eröffnet

Rostock – Premiere in Mecklenburg-Vorpommern: Wirtschaftsminister Harry Glawe und der Oberbürgermeister von Rostock, Roland Methling, haben am Freitag das erste ROSTOCK CRUISE FESTIVAL in der Hansestadt eröffnet. „Wenn wir Rostock als Kreuzfahrtdestination im nationalen und internationalen Vergleich weiter stärker in den Fokus rücken wollen, dann brauchen wir neuen Formen der Vermarktung. Das Festival gehört dazu. Es ist eine gute Möglichkeit, vor allem auch außerhalb der Hauptsaison auf Mecklenburg-Vorpommern und im Besonderen auf Rostock aufmerksam zu machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Rostock.

Das ROSTOCK CRUISE FESTIVAL soll künftig abwechselnd alle zwei Jahre mit den Hamburg Cruise Days mit einem maritimen Programm für die ganze Familie zwischen Kaikante und Warnemünder Ostseestrand stattfinden. „Kreuzfahrtschiffe faszinieren immer wieder die Besucher unseres Landes und insbesondere in Warnemünde, wo man ganz nah beim Ein- und Auslaufen der Schiffe dabei sein kann“, so Glawe weiter. Die Anläufe haben sich in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt (2008: 115 Anläufe, 2018: 205 Anläufe), die Passagierzahlen in diesem Zeitraum sogar verdreifacht (2008: 172.000 Passagiere; 2017: 642.000 Passagiere). 2018 werden 43 Kreuzfahrtschiffe in Rostock erwartet.

„Der Kreuzfahrttourismus ist ein junger, wachsender Markt im Land. Wichtig sind dabei für uns besonders die Tagesausflügler. Das Ziel muss sein, dass die Kreuzfahrtgäste idealerweise ihren nächsten Urlaub dann komplett im Land verbringen würden“, so Glawe weiter. „Die Kreuzfahrthäfen unseres Landes erfahren ähnliche Impulse wie Rostock. Der gesamte Kreuzfahrtmarkt ist im Aufwind und bringt erhebliche Potentiale mit sich. Wir werden weiter in die Infrastruktur investieren“, betonte Glawe. Seit den 90er Jahren sind 20,49 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium in den Ausbau der Häfen Rostock-Warnemünde und Wismar im Rahmen des Kreuzfahrttourismus geflossen. Damit konnten Gesamtinvestitionen von rund 29,1 Millionen Euro ausgelöst werden. Die Mittel dafür stammen von der EU, vom Land und vom Bund.

Mit den Geldern wurden in Rostock zum Beispiel die Liegeplätze 7 und 8 und die Grauwasserentsorgung im Bereich der Liegeplätze 6 und 8 in Rostock-Warnemünde ausgebaut. In Wismar wurde beispielsweise in die Vorbereitung zur Entwicklung der Infrastruktur für die Kreuzschifffahrt investiert. „Aktuell laufen die Planungen zur Neugestaltung des Werftbeckens und zur Errichtung eines seetouristischen Informations- und Organisationszentrums“ am Passagierliegeplatz 8 in Rostock-Warnemünde. Hier sind wir mit den Beteiligten der Hansestadt Rostock in Gesprächen“, sagte Wirtschaftsminister Glawe abschließend.

Ministerin Drese wirbt für demenzfreundliche Gesellschaft

Berührungsängste abbauen, Teilhabe ermöglichen

Schwerin – Anlässlich der bundesweiten Woche der Demenz vom 17. bis 23. September ruft Sozialministerin Stefanie Drese dazu auf, Menschen mit Demenz mit Respekt zu begegnen und sie in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.

„Das kurze Gespräch im Treppenhaus, Hilfe beim Einkaufen, ein gemeinsamer Spaziergang: schon Kleinigkeiten helfen, das Leben von Menschen mit Demenz und ihrer sie pflegenden Angehörigen etwas leichter und schöner zu machen“, betont Drese zum Start der Aktionswoche.

In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit ca. 35.000 Menschen mit Demenz mit steigender Tendenz. Davon werden etwa 75 Prozent zu Hause betreut. Bundesweit leiden ungefähr 60 Prozent der an einer Demenz Erkrankten am Alzheimer-Typ.

„Das Wissen um die Krankheit ist noch nicht allzu verbreitet und es bestehen teilweise Berührungsängste“, so Ministerin Drese. Darum sei es wichtig, möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern Kenntnisse zum Krankheitsbild und Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz zu vermitteln. Hier seien z.B. der Landesverband der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft und die Lokalen Demenz-Allianzen kompetente Ansprechpartner. Drese: „Dort gibt es zahlreiche und ganz unterschiedliche Angebote – von der Beratung und Unterstützung bis hin zu Bewegungs-, Kultur- und Bildungsangeboten.“

Das Sozialministerium fördert zudem maßgeblich Projekte zur Betreuung von Demenzerkrankten in der Familie. Drese: „Die niedrigschwelligen Betreuungsangebote zielen direkt auf die in der Häuslichkeit befindlichen demenzerkrankten Pflegebedürftigen ab und tragen zur maßgeblichen stundenweisen Entlastung der Angehörigen bei.“ Darüber hinaus hat das Land im vergangenen Jahr das Modellprojekt „Kompetenzzentrum Demenz Mecklenburg-Vorpommern“ gestartet.

Drese: „Nur die Begegnung baut Ängste ab und lässt an Demenz erkrankte Menschen dabei und mittendrin sein. Auf diese Weise kommen wir voran auf dem Weg zu einer demenzfreundlichen Gesellschaft.“

Waldarbeiter treten auf Mela bei forstlichen Landesmeisterschaften an

Mühlengeez – Mit Unterstützung der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern finden im Rahmen der Mela an allen drei Tagen jeweils ab 9 Uhr auf der Aktionsfläche Forst (Block E) die Landesmeisterschaften der Waldarbeiter statt.

„Bei den Waldarbeitermeisterschaften geht es um das präzise Beherrschen und sichere Handhaben eines der wichtigsten Arbeitsmittel im Wald, der Motorkettensäge“, erklärt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. „Sie stellen den Zuschauern also sehr lebensnahe Tätigkeiten wettkampfgerecht vor und regen die Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch untereinander an.“

Den Anfang machen heute die Nachwuchs-Meister­schaften (U24) mit 29 Teilnehmern, am Samstag findet die Landesmeisterschaft mit 13 Profis statt und den Abschluss bildet am Sonntag die Forwarder-Meisterschaft mit 14 Teilnehmern. Die Siegerehrungen sind jeweils unmittelbar nach Abschluss der Wettkämpfe gegen 17.30 Uhr vorgesehen.

Die Teilnehmer der Waldarbeitermeisterschaften üben sich in den Disziplinen Sägekettenmontage, Holzschnitt, Baumfällen und Entasten eines Stammes. Bei der Forwarder-Meisterschaft steuern Maschinenführer ihre Fahrzeuge durch einen engen Parcours und bauen mit dem Kran einen Turm aus sieben Holzklötzen.

Zudem fordert der Landesforst Mecklenburg-Vorpommern an seinem Messestand in der Halle 1 die Besucher zu Bewegungen im Wald auf. Dazu wurde ein Wald-Mikado entwickelt. Beim Balance-Spiel sind verschiedene Holzarten, Zapfen, Saatgut und Holzprodukte auf eine Kreisscheibe zu platzieren. In diesem Jahr unterstützt das Kompetenzzentrum Forstliche Nebenproduktion (KfN) den Messeauftritt der Forst.