Minister: Jetzt Borkenkäfer in befallenen Waldbeständen bekämpfen

Schwerin – Landwirtschaftsminister Minister Backhaus fordert die Besitzer von Privat- und Körperschaftswäldern auf, ihre Bestände intensiv auf Befall mit Borkenkäfern zu kontrollieren und entsprechend der Forstvorschriften zu bekämpfen.

Infolge der langen Trockenheit sind vor allem die Fichten derart geschwächt, dass sie die anfliegenden Borkenkäfer nicht mehr abwehren können. Zudem hat die warme Witterung die Vermehrung der Käfer beschleunigt, so dass die Waldbestände seit August verstärkt von den Käfern befallen werden.

„Die Borkenkäfer müssen vor dem Ausfliegen bekämpft werden. Was jetzt entkommt und überwintert, befällt im nächsten Frühjahr noch grüne Bäume“, warnt der Minister.

Die Bekämpfung geschieht durch Fällen und mechanisches Entrinden der Stämme oder durch die sofortige Abfuhr der aufgearbeiteten Hölzer aus den Wäldern. Zur Not dürfen bei vorliegender Sachkunde die Holzpolter auch fachgerecht mit Pflanzenschutzmitteln entseucht werden. Die umweltverträglichste Variante sollte immer Vorrang haben.

Die Forstbehörden stehen den Waldbesitzern zu allen Themen wie Aufarbeitung, Waldschutz, Vermarktung der Bäume sowie Förderung des Waldumbaus beratend zur Seite.

Die Fichte nimmt in Mecklenburg-Vorpommern 7 Prozent der Waldfläche des Landes ein. Ihr wertvolles Holz ist im Innen- und Außenbereich verwendbar.Die geringwertigen Sortimente sind ein wichtiger Industrierohstoff, wie z.B. für Spanplatten oder Zellstoff. Volkswirtschaftlich betrachtet, bedeuten 100 Kubikmeter in unseren Wäldern produziertes und weiter verarbeitetes Holz jährlich einen Arbeitsplatz. In unserem Klima ist die Fichte anfällig gegenüber Schäden (Sturm, Borkenkäfer); ihr Anbau soll daher stets nur in Mischung mit Laubbaumarten erfolgen.

Neue Badeanstalt in Feldberg geplant

Feldberg – Auf der Halbinsel Amtswerder in Feldberg (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) soll eine neue Badeanstalt gebaut werden. „Im Feldberger Haussee gelegen, ist die Halbinsel Amtswerder ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und Einheimische. Mit dem Neubau einer Badeanstalt wird das touristische Angebot der Region erheblich aufgewertet“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die früher an gleicher Stelle vorhandene Badeanstalt – erbaut in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts – wurde bis auf die Fundamente abgerissen. Jetzt plant die Gemeinde dort einen Neubau mit Funktionsgebäude samt Umkleide- und Sanitärtrakt. Zudem sind eine Unterbringung für die Wasserwacht und ein Raum zur individuellen Vermietung vorgesehen. „Feldberg ist staatlich anerkannt als Erholungsort und Kneipp-Kurort. Neben einer intakten Natur und frischer Luft bietet sich gesundheitsbewussten Gästen unter anderem ein Barfußpfad und Gräserlabyrinth, Nordic-Walking-Routen sowie ein Nature-Fitness-Park“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern haben bislang 65 Städte und Gemeinden eine staatliche Anerkennung nach dem Kurortgesetz erhalten, davon wurden sieben als Seeheilbad, zwei als Heilbad, vier als Luftkurort, zwei als Kneipp-Kurorte, 24 als Seebad und 26 als Erholungsort prädikatisiert.

Die Gesamtinvestition für das Vorhaben beträgt knapp 484.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Maßnahme aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 384.000 Euro.

Feldberg gehört zum Reisegebiet Mecklenburgische Schweiz/Seenplatte. Nach Angaben des Statistischen Amtes gab es in der Region von Januar bis Mai diesen Jahres rund 390.000 touristische Ankünfte und mehr als 1,2 Millionen Übernachtungen. In ganz Mecklenburg-Vorpommern waren es im gleichen Zeitraum mehr als 2,4 Millionen Ankünfte und rund 8,4 Millionen Übernachtungen.

Konzertsommer der Festspiele neigt sich dem Ende

Ministerin Hesse: Die Festspiele machen MV im doppelten Sinne bekannt

Wismar – Mit dem Abschlusskonzert in der St.-Georgen-Kirche in Wismar ist am Sonntag, 16. September 2018, der diesjährige Konzertsommer der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu Ende gegangen. Kulturministerin Birgit Hesse hat das Orchesterkonzert mit Igor Levit und der NDR Radiophilharmonie besucht. Von Juni bis September haben die Festspiele klassische Musik in Kirchen, Scheunen, Schlossparks und Industriehallen gebracht. Das Land unterstützt die Festspiele in diesem Jahr über die Kulturförderung mit 175.000 Euro.

„Die Festspiele zählten in dieser Saison wieder viele begeisterte Besucherinnen und Besucher“, lobte Kulturministerin Birgit Hesse in ihrem Grußwort. „Das ist nicht nur eine großartige Nachricht für Dr. Markus Fein und sein Team, sondern auch für Mecklenburg-Vorpommern und seine Kulturszene, aus der die Festspiele nicht mehr wegzudenken sind. Die Festspiele machen MV im doppelten Sinne bekannt: Sie locken Musikerinnen und Musiker sowie Besucherinnen und Besucher von überall her nach Mecklenburg-Vorpommern. Durch die Vielzahl der Spielorte entdeckt man auch als Einheimische oder als Einheimischer neue Ecken unseres schönen Landes“, erläuterte Hesse.

„Wenn eine Veranstaltungsreihe mit einem qualitativ hochwertigen An- und Aufgebot so gut ankommt, dann beweist es zudem, dass Kultur zieht. Gut gemacht ist sie ein Bindeglied für Generationen und Nationalitäten. Sie erweitert Horizonte, öffnet Augen und Herzen. Das sind die Klänge, die über eine Spielzeit hinaushallen“, betonte Ministerin Hesse. „Mit diesem Abschlusskonzert wird es sich hoffentlich verhalten, wie mit einem guten Buch, bei dem man bedauert, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist. Umso mehr können wir uns auf den Nachfolger freuen.“

Agrarmesse legt in Besuchergunst zu

71.800 Menschen sahen die 28. MeLa

Mühlengeez – „Die MeLa 2018 hat einmal mehr gezeigt, dass die Land- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern leistungsfähig, innovativ und gut aufgestellt ist. Davon konnten sich die Verbraucher und das Fachpublikum ausgiebig überzeugen. Die hohe Besucherzahl auf der MeLa ist ein Beleg dafür, dass die Menschen hinter ihren Landwirten stehen. Dass auf der Messe eine Menge junger Leute anzutreffen waren, hat mich besonders gefreut. Das lässt auf weiteren Berufsnachwuchs hoffen, denn noch sind Ausbildungsplätze in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau frei“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus zum heutigen Ausklang der 28. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung in Mühlengeez.

Die Agrarmesse mit der größten Tierschau im Norden und ihrer umfänglichen Technikschau sei nicht nur Präsentationsort für mehr als 1000 Aussteller aus 12 Nationen. „Sie bietet zugleich ein Podium für den agrarpolitischen Dialog. Gemeinsam mit dem Bauernverband haben wir auf der MeLa 2018 die Verantwortung der Landwirtschaft für Gesellschaft und Umwelt debattiert. Unser Ziel ist eine leistungsfähige Landwirtschaft und eine intakte Umwelt. Beides ist nicht zum Nulltarif zu haben. Die Gesellschaft muss endlich bereit sein, vernünftige Erzeugerpreise zu zahlen“, sagte der Minister weiter. „Das ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Landwirtschaft.“

Außerdem müsse die Gemeinsame europäische Agrarpolitik nach 2020 die Weichen stellen für eine umweltverträgliche Landwirtschaft, die es den Betrieben ermöglicht, mit Agrarumwelt- und Klimaleistungen ihre Einnahmen aufzustocken. Damit wären die Landwirte betriebswirtschaftlich unabhängiger von extremen Klimaereignissen wie dem Dürresommer 2018.

„Zugleich bedarf es schnellstmöglich eines Modells für eine Mehrgefahrenversicherung in der Landwirtschaft. Dazu wird MV auf der Agrarministerkonferenz Ende September Vorschläge einbringen. Außerdem werde ich alles daran setzen, weitere Bodenkäufe durch außerlandwirtschaftliches Kapital zu verhindern. Auch dazu wird es Vorschläge aus meinem Haus geben. Den Dialog zu diesen Themen werden wir mit dem Bauernverband fortsetzen. Denn nur im Dialog finden wir Lösungen, um die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen, die Artenvielfalt zu erhalten, Gewässer und Boden zu schützen und die ländlichen Räume lebensfähig zu halten, erhalten“, erklärte Backhaus.

DIE MELA 2018 IN ZAHLEN:

Mit der Zahl von 71.800 Besuchern knüpft die MeLa an den Besucherrekord aus dem Vorjahr an. Absolute Publikumsmagneten waren wiederum die Vorführungen von mehr als 80 landwirtschaftlichen Technik-„Veteranen“ sowie die Tierschauen. Insgesamt waren auf der MeLa 1142 Tiere 161 verschiedener Rassen zu sehen, darunter 317 Pferde, 136 Rinder, 98 Schweine und 112 Schafe und Ziegen, dazu Rassekaninchen und Rassegeflügel.

An den vier Ausstellungstagen wurden 15 Tonnen Wurstwaren über den Tresen gereicht und 1.500 Brote verkauft. Hinzu kamen ca. 6.500 Liter Bier und 15.000 Liter Wasser und Säfte.

Die 29. Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung wird vom 12. bis 15. September 2019 in Mühlengeez über die Bühne gehen. Tier der MeLa wird im nächsten Jahr das Rheinisch-Deutsche Kaltblut sein, ein kräftig gebautes Zug- und Arbeitspferd. Die Rasse ist inzwischen vom Aussterben bedroht und steht in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen.