Situation der Grundschulpädagogik an der Universität Rostock

Bildungsministerium weist Äußerungen der Opposition zurück

Schwerin – Das Bildungsministerium weist die Äußerungen der Opposition zur personellen und räumlichen Entwicklung der Grundschulpädagogik an der Universität Rostock entschieden zurück.

„Erstens hat das Bildungsministerium im Bildungsausschuss des Landtags nicht die Aussage getätigt, dass bei der Rostocker Grundschulpädagogik die Hütte brennt. Dies ist nicht unsere Wortwahl. Zweitens ist diese Aussage überzogen und wird der Sache überhaupt nicht gerecht“, sagte Pressesprecher Henning Lipski.

„Richtig ist, dass es bei der Rostocker Grundschulpädagogik Schwierigkeiten bei der Studienorganisation gibt, die gelöst werden müssen. Richtig ist auch, dass noch nicht klar ist, wie sich die Stellensituation nach Auslaufen des Hochschulpaktes 2020 darstellen wird. Dies kann auch noch gar nicht klar sein, weil Bund und Länder derzeit über die Nachfolge des Hochschulpaktes Gespräche führen und diese noch nicht abgeschlossen sind. Erläutert haben wir im Bildungsausschuss auch, dass die Rostocker Grundschulpädagogik noch in diesem Jahr als Institut verselbstständigt wird, was die Entscheidungswege verkürzt und die Organisation erleichtert. Außerdem ist der Umzug in die renovierte Jacobi-Passage vollzogen, so dass die Wege in der Stadt wesentlich kürzer geworden sind. Bildungsministerin Birgit Hesse hat angekündigt, dass sie sich mit den Rektoren der Universitäten über die Lehrerbildung austauschen will. Und dabei bleibt es auch“, betonte Lipski.

Schwesig: Wir halten am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse fest

Berlin – In Berlin ist heute die Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ von Bund, Ländern und Kommunen zu ihrer ersten Sitzung zusammengekommen. Den Vorsitz hat Bundesinnenminister Horst Seehofer inne. Mecklenburg-Vorpommern wird durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vertreten.

„Das Ziel der Kommission ist klar: Wir wollen, dass sich alle Regionen in Deutschland gut entwickeln. Wir halten am Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse fest“ erklärte die Ministerpräsidentin im Anschluss an die Sitzung.

Ein besonderes Augenmerk müsse bei der Kommissionsarbeit auf strukturschwache ländliche Regionen gerichtet werden. „Solche Regionen mit niedriger Wirtschaftskraft, überdurchschnittlicher Arbeitslosigkeit und einem vergleichsweise niedrigem Lohnniveau finden sich vor allem in den ostdeutschen Ländern. Aber es gibt auch in den westdeutschen Ländern Regionen mit erheblichen strukturellen Problemen. Wir brauchen auch nach dem Auslaufen des Solidarpakts II Ende 2019 eine besondere Förderung für strukturschwache Regionen, dann allerdings in Ost und West. Das ist für mich das wichtigste Thema in der Kommission. Ich hoffe, dass wir da schnell zu Ergebnissen kommen“ sagte Schwesig.

Es sei gut, dass sich die Kommission auch mit den Altschulden von Kommunen befassen will. „Da brauchen wir eine Lösung, damit es vor Ort mehr Spielraum gibt. Dazu wird es eine eigene Arbeitsgruppe geben“ erklärte Schwesig.

Ein wichtiges Thema für Mecklenburg-Vorpommern sei auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur. „Für den ländlichen Raum ist entscheidend, dass es flächendeckend schnelles Internet und gute Mobilfunkverbindungen gibt. Nur dann werden sich Unternehmen auch im ländlichen Raum ansiedeln, nur dann werden sich junge Familien für eine Zukunft auf dem Land entscheiden“ so Schwesig.

Drese: Potenzial der Generation 60Plus fördern und nutzen

Vierte Landesseniorentage in der Hansestadt Stralsund eröffnet

Stralsund – „Jeder vierte Einwohner Mecklenburg-Vorpommerns ist älter als 60 Jahre. Gleichzeitig gab es nie zuvor so viele bis ins hohe Alter gesunde Menschen, die noch etwas bewegen und sich einbringen möchten. Diese Potenziale sollten wir in unserer Gesellschaft unbedingt nutzen und fördern“, sagte Sozialministerin Drese zur Eröffnung der diesjährigen Landesseniorentage heute im Stralsunder Rathaus.

Die Ministerin verwies in ihrem Grußwort auf die wichtigen Leistungen vieler Seniorinnen und Senioren innerhalb der Familie und im ehrenamtlichen Bereich: „Wir brauchen die Erfahrung und das Wissen der Generation 60Plus, sei es in der Gemeindevertretung, in Bürgerstiftungen, in der Kinder, Jugend- und Altenarbeit oder in den zahlreichen Vereinen, Verbänden und Initiativen, die unser Gemeinwesen lebenswert machen.“

Drese: „Um die Potenziale zu fördern, haben wir in der Seniorenpolitik in den zurückliegenden Jahren auf Landesebene einiges erreicht. Dazu gehören u.a. das Seniorenmitwirkungsgesetz, das Altenparlament und die Weiterbildung älterer Menschen für bürgerschaftliches Engagement als SeniorTrainer/-innen“, so Drese.

Ein weiterer wichtiger Schritt sei nun die Entwicklung seniorenpolitischer Gesamtkonzepte. „Wir wollen als Land die Landkreise und kreisfreien Städte dabei unterstützen, entsprechende Planungen und Netzwerke voranzutreiben. Dazu gehören z. B. eine integrierte Orts- und Entwicklungsplanung, barrierefreie Wohnbedingungen, eine gute Infrastruktur, Kultur und Sport, Mobilität (ÖPNV, Fahrdienste) und ausreichende Beratungs- und Informationsangebote“, verdeutlichte Drese.

Ministerin Drese dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landkreises Vorpommern-Rügen und der Hansestadt Stralsund sowie den jeweiligen Seniorenbeiräten für die engagierte Vorbereitung der diesjährigen Landesseniorentage. „Sie haben es geschafft,

den gesamten Landkreis mit einzubeziehen. Und es ist Ihnen gelungen, dass Vereine, Verbände und Organisationen ihren ganz individuellen Beitrag zum Gelingen dieser vierten Landesseniorentage geleistet haben und noch leisten werden“, so Drese.

91 Prozent der Waldflächen von Land und Bund in MV sind PEFC-zertifiziert

Ivenack – 38 Prozent der gesamten Waldfläche Mecklenburg-Vorpommerns – sie liegt bei 558.000 Hektar – sind im Besitz eines PEFC-Zertifikats für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Das entspricht einer zertifizierten Waldfläche von mehr als 205.000 Hektar. 91 Prozent dieser zertifizierten Flächen – rund 188.000 Hektar – befinden sich im Besitz vom Land und Bund. Diese Zahlen gab Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus auf der heutigen Festveranstaltung zur 15-jährigen Vergabe des PEFC-Siegels in Ivenack bekannt.

Weltweit werden inzwischen mehr als 314 Millionen Waldfläche nach den Standards von PEFC bewirtschaftet, die eine nachhaltige Waldbewirtschaftung unter Gewährleistung ökologischer, sozialer und ökonomischer Vorgaben festschreibt. Deutschlandweit sind es knapp 7,5 Millionen Hektar und damit zwei Drittel der Waldfläche.

„Vor 15 Jahren – am 1. Dezember 2003 – haben wir in Mecklenburg-Vorpommern den Startschuss für die PEFC-Zertifizierung gegeben. Seitdem erweist sich das Zertifizierungssystem für uns als Erfolgsgeschichte“, sagte der Minister unter Verweis auf den 91-prozentigen Anteil zertifizierter Flächen im Landes- und Bundeswald.

In MV gehören 41 Prozent der Waldfläche dem Land, 9 Prozent dem Bund, 10 Prozent gehören Körperschaften wie Gemeinden und Kommunen. Der Anteil privater Waldbesitzer liegt in MV bei 40 Prozent.

Der Waldanteil an der gesamten Landesfläche liegt bei 24 Prozent.

Minister Backhaus verwies auf der Festveranstaltung auch auf die Herausforderungen für Forstwirtschaft und -forschung vor dem Hintergrund des Klimawandels.

Bedingt durch die anhaltende Trockenheit der zurückliegenden Monate hatte die Forstwirtschaft etwa 30 bis 40 Prozent weniger Holzzuwachs zu verzeichnen als in den Vorjahren; ein Drittel der Neuanpflanzungen vertrocknete. Zudem konnten sich Schädlinge – etwa der Borkenkäfer – aufgrund der Wärme drastisch vermehren.

„Wir haben das Problem des Klimawandels erkannt und schon 2010 ein Maßnahmekonzept zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel erarbeitet. Vordringliches Ziel ist die Verbesserung der Anpassungsfähigkeit der Wälder an sich verändernde klimatische Bedingungen“, so Backhaus.

Seit mehr als 20 Jahren investiert das Land in den „Waldumbau“ nicht standortgerechter Bestände auf durchschnittlich 800 Hektar je Jahr jährlich 4.000.000 Euro. Aktuell seien bereits drei Viertel der Waldbestände Mischwälder. Beim Anbau von Nadelbäumen setze MV auf ertragreiche Arten wie Douglasie, Tannen- und Lärchenarten. „Außerdem beteiligen wir uns an bundesweiten Züchtungsinitiativen wie FitForClim zur Erzeugung von hochwertigem Forstvermehrungsgut für den klimaangepassten Wald“, sagte der Minister weiter.

Das mit der Globalisierung gewachsene Risiko der Schädlingseinschleppung stelle die Forstwirtschaft ebenfalls laufend vor neue Herausforderungen. Backhaus verwies auf das durch einen eingeschleppten asiatischen Pilz verursachte Eschentriebsterben. „Ich bin zuversichtlich, dass es mit unserem 2016 gestarteten, bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR angesiedelten Forschungsprojekt gelingt, resistente Eschenpflanzen zu erzeugen, um diese wertvolle Baumart zu retten“, so Backhaus. Mit einem weiteren Forschungsprojekt, ebenfalls angesiedelt bei der FNR, wolle MV auf lange Sicht zur Verbesserung der Lebensräume für Insekten in den Wäldern beitragen.

Beflaggung öffentlicher Gebäude anlässlich des Weltschifffahrtstages

Schwerin – Innenminister Lorenz Caffier hat für den Weltschifffahrtstag, der in diesem Jahr am 27. September begangen wird, die Beflaggung aller öffentlichen Dienstgebäude der Küstenstädte und -landkreise Mecklenburg-Vorpommerns angeordnet.

Das bedeutet, dass in den Hansestädten Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald sowie in den Hafenstädten an der Ostseeküste der Landkreise Nordwestmecklenburg, Rostock, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald Dienstgebäude der Landesverwaltung, der Kommunalverwaltungen und sonstiger Träger öffentlicher Verwaltung mit der Landesdienst- und Bundesflagge beflaggt werden.

Der Weltschifffahrtstag wird auf Veranlassung der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO alljährlich in der letzten Septemberwoche begangen.

Hortanbau an Grundschule „Am Rugard“ in Bergen auf Rügen

Drese: Hortkapazität wird auf über 200 Kinder erweitert

Insel Rügen – Die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung, Stefanie Drese, übergab am heutigen Mittwoch (26. September) einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 2,2 Millionen Euro an die Stadt Bergen. Die Mittel stammen aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE). „Damit kann der Schulcampus optimal ausgebaut werden“, sagte Drese bei der Übergabe.

„Mit dem Anbau wird der Hort eine Kapazität von 200 bis 220 Kindern umfassen. Betreut werden hier Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis 12 Jahren“, erklärte Drese. Neben dem neuen Hortanbau an der Grundschule „Am Rugard“ wird der Mensaneubau und die Neugestaltung der Freianlagen mit den Fördermitteln unterstützt. Anfang 2020 soll die neue Anlage fertiggestellt sein.

Drese: „Ich freue mich sehr für die Kinder und das Lehr- und Erzieherpersonal. Der neue Schulcampus, der hier entsteht, wird ein Schmuckkästchen. Er soll gestalterisch mit den Gebäuden, der Wegführung und inhaltlich dem Rugard – der Wald- und Burgwallanlage – nachempfunden werden. Dieses Baukonzept wird enorm dazu beitragen, dass sich die Kinder hier wohl fühlen. Dies ist wichtig und richtig; schließlich verbringen sie fast die meiste Zeit des Tages in der Schule und im Hort.“

Doppelten Strukturwandel gemeinsam meistern

Schwerin – Mecklenburgs Wirtschaftsminister Glawe hat im Rahmen der Vollversammlung der IHK zu Schwerin vor Unternehmern für eine intensive Zusammenarbeit geworben. „Die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes hängt auch maßgeblich davon ab, welche Weichenstellungen wir in der Wirtschaft- und Arbeitsmarktpolitik konkret vornehmen. Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang in eine Richtung ziehen, weil wir uns in einem doppelten Strukturwandel befinden. Und in diesem Strukturwandel von Demografie und Digitalisierung verfolgen wir die gleichen Ziele“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch.

Eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie ist deshalb die Strategie, die neben dem digitalen Wandel auch zu einem sozialen Wandel im Unternehmen führt. „Es reicht eben nicht, nur eine neue Software oder einen neuen Roboter zu kaufen und zu erklären, wie das alles funktioniert. Es muss darum gehen, den Vorteil für die Anwender am digitalen Fließband oder an der Werkbank zu erklären. Es geht darum, Mitarbeiter am Digitalisierungsprozess aktiv zu beteiligen. Am Arbeitsmarkt entstehen neue Berufe und Tätigkeitsprofile. Daran führt kein Weg vorbei“, so Glawe weiter.

Wirtschaftsminister Glawe machte vor den Unternehmern auf die Neuerungen bei den Unterstützungsmöglichkeiten des Wirtschaftsministeriums aufmerksam. „Die Qualifizierung der Mitarbeiter sichert die zukunftsfähige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen unseres Landes“, betonte Glawe weiter. „Mit der Qualifizierungsrichtlinie haben Unternehmen die Möglichkeit, für ihre Mitarbeiter Bildungsschecks für branchenübergreifende oder branchenspezifische Fortbildungsmaßnahmen ihrer Beschäftigten zu beantragen oder sofern es Unternehmen mit überregionalem Absatz sind, Unterstützung für speziell auf das Unternehmen zugeschnittene Qualifizierungsprojekte zu erhalten,“ so Glawe.

Darüber hinaus fördert das Wirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen mit überregionalem Absatz bei der Ersteinstellung von Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung. „Damit soll nicht nur den Herausforderungen durch die Digitalisierung begegnet, sondern auch die Innovationsfähigkeit in kleineren und mittleren Unternehmen erhöht werden. Wir haben den Kreis der möglichen Zuwendungsempfänger für die Qualifizierungsrichtlinie und die Einstellungsrichtlinie erheblich erweitert. Neu ist, dass im Gegensatz zu früher nicht nur das verarbeitende Gewerbe, sondern die gesamte gewerbliche Wirtschaft, somit beispielsweise auch Dienstleistung und Bauunternehmen, antragsberechtigt sind“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.

Wenn Unternehmen mit überregionalem Absatz für die Kompetenzfeststellung der Beschäftigten, die Analyse des Qualifizierungsbedarfs der Arbeitsplätze in dem Unternehmen oder für die berufliche Qualifizierung ihrer Beschäftigten einen externen Dienstleister beauftragen, können sie mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten direkt gefördert werden. Die Höchstförderung kann bis zu 100.000 Euro pro Förderfall betragen. Bei der Einstellung von zusätzlichem Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung werden für 24 Monate Personalkostenzuschüsse in Höhe von bis zu 50 % ausgereicht.

Der Wirtschaftsminister warb darüber hinaus dafür mehr Anreize für Mitarbeiter zum Bleiben in den Unternehmen zu geben. „Wer hier gern lebt, will in der Regel hier auch gut arbeiten können. Neben dem Entgelt sind Anreize, wie eine hochkompetente überbetriebliche Ausbildung, lebensphasenorientierte Beschäftigungsmodelle oder eine partizipative Führungskultur notwendig. Natürlich sind auch weiche Faktoren wie die Nähe zu einer Kita, die Verfügbarkeit eines bezahlbaren Wohnraums oder Weiterbildungsmöglichkeiten vor Ort wichtig, um sich langfristig an ein Unternehmen zu binden“, so Glawe weiter.

Themenpark Holz auf der RoBau 2018 in Rostock

Rostock – Vom 28. bis 30. September findet auf dem Gelände der HanseMesse in Rostock die Landesbauausstellung „RoBau 2018“ statt. Auf ca. 500 Quadratmeter wird erneut der Landesbeirat Holz Mecklenburg-Vorpommern mit einer Gemeinschaftspräsentation vertreten sein.

„Der Baustoff Holz steht für leistungsfähiges Bauen, natürliche Ausstrahlung und angenehmes Wohngefühl. Aufgrund der Bindung von Kohlenstoff ist dieser nachwachsende Rohstoff zudem unverzichtbar für einen nachhaltig angelegten Klimaschutz“, begrüßt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus die Beteiligung des Landesbeirates Holz.

Gemeinsam mit Partnern informiert der Landesbeirat darüber, welche Vorteile und Möglichkeiten Holz beispielsweise im Innenausbau, Fenster- und Treppenbau, im Außenbereich oder auch als Energieträger bietet.

Ein Werkstoff-Forum-Holz informiert die Besucher umfassend über bekannte und neue Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und deren bautechnische Einsatzmöglichkeiten. An einem Musterholzhaus wird außerdem anschaulich die Verarbeitung von modernen Holzbauteilen und der Einsatz von Holzträgern und Holzwerkstoffen vorgeführt.

Auf der Holz-Aktionsfläche werden Beispiele zum kostengünstigen mobilen Wohnen und zum Thema Holzmodifizierung präsentiert sowie über Holzschutz und Nutzwertanalyse informiert.

Partner aus Industrie und Handel beteiligen sich mit Materialbereitstellungen und vielfältigen Informationen. Der Themenpark Holz wird über die gesamte Messezeit durch Fachpersonal des Landesbeirats Holz betreut. So können Fragen kompetent beantwortet werden.

Der Landesbeirat Holz wurde 2002 auf Initiative des Landwirtschaftsministeriums gegründet. Sein Hauptanliegen ist es, die Verwendung von Holz vor allem im Baubereich zu forcieren und langfristig die Holzbauquote in Mecklenburg-Vorpommern zu erhöhen.

Ihm gehören Verbände, Einrichtungen, Unternehmen und Einzelpersonen an, die sich mit der Produktion, Erforschung und Verwendung von Holz beschäftigen. Derzeit zählt der Beirat 23 Mitglieder.

Der Landesbeirat organisiert regionale und überregionale Gemeinschaftsaktivitäten, um die Akzeptanz von Holz als Bau-und Werkstoff zu erhöhen.

Nordländer einig: Anstrengungen für Klimaschutz müssen verstärkt werden

Schwerin – Die „5. Regionalkonferenz der Norddeutschen Länder zum Klimawandel“ ist heute zu Ende gegangen. 290 Teilnehmer aus Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie des Bundesumweltministeriums waren nach Schwerin gekommen, um die Folgen des Klimawandels und die daraus resultierenden Herausforderungen grenzübergreifend zu betrachten und diskutieren.

„Allein die große Zahl der Teilnehmer – der Tagungsort in der Industrie- und Handelskammer war ausgebucht – zeigt, wie ernst die Küstenländer den Klimawandel nehmen. Wir arbeiten bereits seit Jahren an Konzepten, um sein Fortschreiten einzudämmen und uns vor allem auch auf die Folgen für unsere Region einzustellen“, sagt Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des diesjährigen Gastgeberlands Mecklenburg-Vorpommern. Als einige Beispiele nannte er den Umstieg auf erneuerbare Energien, die Förderung der klimafreundlichen LED-Beleuchtung oder auch die Küstenschutzmaßnahmen unter der Ägide des Landwirtschaftsministeriums.

Er sagte aber auch: „Der Bericht zu den Auswirkungen des Klimawandels auf unser Bundesland, den wir Anfang dieses Monats vorgestellt haben, zeigt, dass wir unsere Anstrengungen im Klimaschutz und zur Vorbereitung auf sich bereits verändernde Klimabedingungen im ureigensten, vor allem aber auch im Interesse unserer Kinder und Enkel verstärken müssen. Und wir müssen alle an einem Strang ziehen – in unserem Land wie auch überregional. Dass die norddeutschen Bundesländer gemeinsam Strategien entwickeln, halte ich für sehr vernünftig – das Klima kennt keine Ländergrenzen. Aber auch Unternehmen, Planungsbüros, Kommunen und Landkreise in allen Bundesländern müssen in den Entscheidungsprozessen verstärkt Belange des Klimawandels und des Klimaschutzes berücksichtigen.“ Unbedingt fortführen solle man den Dialog zum Schutz verletzlicher Infrastruktur, der bei der Konferenz begonnen wurde.

„Im Land Bremen erleben wir den Meeresspiegelanstieg vor unserer Tür. Die Menschen in Bremen und Bremerhaven leben mit dem Wasser, vom Wasser, am Wasser. Die Entwicklung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sind in unseren beiden Städten einerseits Aufgabe der Verwaltung für den Schutz der Menschen und der bebauten Räume“, sagte Bremens Senator für Umwelt, Bau und Verkehr Dr. Joachim Lohse. In der Hansestadt bestehe aber aufgrund der kurzen Kommunikations- und Abstimmungswege auch die reale Chance, mit Bürgerinnen und Bürgern, Geschäftsleuten und anderen Akteuren jeweils eigene Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

„Extreme Wetterereignisse wie die Herbststürme Xaver und Herwart, der verheerende Starkregen in Hamburg am Himmelfahrtstag und der extrem trockene Sommer haben das Bewusstsein für den Klimawandel in Norddeutschland geschärft. Auch bei uns wird spürbar, dass zu wenig für den Klimaschutz getan wurde – und dass es höchste Zeit ist, die Auswirkungen wenigstens zu begrenzen“, fand der Hamburger Staatsrat für Umwelt und Energie, Michael Pollmann, deutliche Worte. Als wachsende Stadt stehe Hamburg vor der Herausforderung, die richtigen Maßnahmen zum Schutz vor Überflutungen und Hitze zu treffen. „Das bedeutet: Wir müssen Flächenreserven für den Hochwasserschutz und Regenwasserrückhalt sichern und das städtische Grün bewahren. Die Regionalkonferenz leistet einen wichtigen Beitrag, um den Austausch der norddeutschen Länder über Strategien und Maßnahmen zur Klimaanpassung voranzubringen“, so Pollmann.

Auch Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen, fordert verstärkte Anstrengungen für den Klimaschutz:

„Der Klimawandel ist eine schleichende Entwicklung, die im Alltag oft nicht wahrgenommen wird. Extremwetterlagen können die Folge sein. Wir müssen mehr Klimaschutz betreiben und uns an den Klimawandel anpassen.“ Dies habe für Niedersachsen gerade beim Meeresspiegelanstieg herausragende Bedeutung: „Wir müssen das in Paris beschlossene Ziel globale Erwärmung auf allerhöchstens zwei Grad Celsius mehr als vor Beginn der Industrialisierung dringend einhalten.“

„Wir sind bereits mittendrin im Klimawandel. Besonders in diesem Sommer haben wir erlebt, was die Wissenschaftler seit Jahren als Folge des Klimawandels prognostizieren: gehäuftes Auftreten von Hitzewellen und extremen Starkniederschlägen. Unter der anhaltenden Hitze und Trockenheit hatten besonders die Landwirte zu leiden. Viele landwirtschaftliche Betriebe verzeichneten deutliche Ertragseinbußen, auf einigen Flächen kam es sogar zu Totalausfällen“, sagte Jan Philipp Albrecht. Der Energiewende-Minister in Schleswig-Holstein führte aber auch aus: „Die Landwirtschaft ist nicht nur Betroffene des Klimawandels, sondern auch eine der Mitverursacherinnen. Deutschland wird das Klimaschutzziel, die CO2-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, sehr wahrscheinlich nicht erreichen. Auch deshalb, weil der Beitrag der Landwirtschaft zur Minderung der Treibhausgas-Emissionen bisher zu gering ist. Damit unsere Gesellschaft eine realistische Chance hat, sich auf die Folgen einzustellen, brauchen wir offensichtlich ein noch viel entschlosseneres Handeln aller Beteiligten.“

Bund und Länder führen seit 2011 gemeinsame Regionalkonferenzen im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel durch. Die Regionalkonferenz des Bundes und der norddeutschen Länder hat zum Ziel, die norddeutsche Küstenregion bei der Entwicklung und Umsetzung regionaler und kommunaler Anpassungsstrategien zu unterstützen sowie Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren. Thematische Ausrichtung und Organisation erfolgen in enger Zusammenarbeit zu unterschiedlichen Aspekten des Klimawandels.

Im Fokus der Veranstaltung in Schwerin stand erstmals das Thema „Infrastruktur im Klimawandel“. In drei Workshops wurden die Bereiche „Klimaangepasstes Bauen“, „Versorgungssicherheit und Katastrophenschutz“ sowie „Verkehrsinfrastruktur im Klimawandel“ genauer beleuchtet.

25 Jahre Luftrettung der Johanniter-Unfall-Hilfe in Rostock

Rostock – Mit einer Festveranstaltung beging die Johanniter Luftrettung – Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) am 26.09 das 25-jährige Jubiläum der Stationierung ihres Hubschraubers in Rostock. „Die Johanniter-Unfallhilfe ist ein kompetenter und verlässlicher Partner bei der Erfüllung zahlreicher gesundheitlicher und sozialer Aufgaben in Mecklenburg-Vorpommern. Pflegedienste, Kindertagesstätten, Sanitätsdienst auf Veranstaltungen und Verlegungsflüge gehören zum umfangreichen Angebot der Johanniter. Mit großer Fachkompetenz und hoher Einsatzbereitschaft tragen die Luftrettungsmitarbeiter am Standort Rostock dazu bei, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung stetig zu verbessern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Gemeinsam mit der Rotorflug GmbH hatten die Johanniter 1993 außerhalb des öffentlichen Rettungsdienstes einen Hubschrauber in Rostock stationiert. Die JUH führt sogenannte „Sekundärflüge“ durch. Dabei handelt es sich beispielsweise um Transportflüge von Patienten, die für eine Weiterbehandlung in ein anderes Krankenhaus verlegt werden, Inkubatortransporte, Transporte von Spenderorganen und Blutkonserven. Wenn die drei im Land stationierten Rettungshubschrauber nicht zur Verfügung stehen, führt der Hubschrauber bei dringendem Bedarf auf Anforderung der Rettungsleitstellen auch Einsätze in der Notfallrettung durch. Der Hubschrauber ist der einzige im Land, der über eine Nachtflugerlaubnis verfügt. Nach Angaben der JUH wurde der Hubschrauber im Jahr 2015 rund 340 Mal alarmiert, im Jahr 2016 rund 370 Mal und im Jahr 2017 fast 400 Mal. „Schnell, effektiv und rund um die Uhr stehen die Johanniter in Rostock bereit, auch über die Landesgrenzen hinaus Hilfe und Unterstützung zu geben“, sagte Glawe.

Der Hubschrauber ist stationiert auf dem Landeplatz des Klinikums Südstadt in Rostock, der im vergangenen Jahr neu errichtet wurde. Der Landeplatz wird von allen Rettungstransporthubschraubern im Rahmen des Rettungsdienstes und bei der Verlegung von Patienten angeflogen. Die Kosten der Errichtung beliefen sich auf 700.000 Euro. Das Gesundheitsministerium hat sich an den Kosten in Höhe von 500.000 Euro beteiligt.

In Mecklenburg-Vorpommern ist der Intensivtransporthubschrauber (ITH) Christoph Rostock mit Intensiv-Verlegungsflügen für die Johanniter Luftrettung im Einsatz. Seit dem Jahr 1993 besteht eine Kooperation mit dem Klinikum Südstadt in Rostock. Am Klinikum befindet sich auch die Basis, von der aus der Hubschrauber rund um die Uhr zu seinen Einsätzen abhebt. Das Team von Christoph Rostock ist 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag einsatzbereit. Das Einsatzgebiet von Christoph Rostock erstreckt sich von Mecklenburg-Vorpommern über die Ostseeinseln und umliegende Bundesländer. Sekundärtransporte werden deutschlandweit sowie bei Bedarf auch nach Dänemark, Polen, Tschechien und in die Niederlande durchgeführt. Christoph Rostock ist in Mecklenburg-Vorpommern das einzige arztbesetzte Luftrettungsmittel, das auch nachts verfügbar ist.

Sommermonat Juli sorgt für deutliches Plus im touristischen Gesamtjahr

Schwerin – Der Start in die Sommermonate ist in diesem Jahr in Mecklenburg-Vorpommern deutlich gelungen. „Besonders der Juli sticht hervor. Von der Ostsee bis ins Landesinnere gab es fast überall Zuwächse. Profitiert hat vor allem auch das Binnenland. Touritisches Zugpferd ist der Campingtourismus. Was mich besonders freut, dass auch mehr ausländische Gäste unser Land entdecken. Kernaufgabe ist die Entwicklung von noch mehr Saisonunabhängigkeit. Das zeigt sich immer wieder angesichts eines wechselhaften und vor allem kühlen Jahresbeginns und eines heißen Sommers. Wir setzen auf qualitativem vor quantitativem Wachstum“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Mittwoch. Allein im Juli konnte M-V nach Angaben des Statistischen Amtes bei den Übernachtungen ein Plus von 4,8 Prozent (5,4 Millionen Übernachtungen) und bei den Ankünften einen Zuwachs von 4,1 Prozent (1,2 Millionen Ankünfte) gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichnen.

Von Januar bis Juli konnten in Mecklenburg-Vorpommern 4,4 Millionen Ankünfte (+2,0 Prozent) und 17,2 Millionen Übernachtungen (+1,7 Prozent) vom Statistischen Amt registriert werden. Die Campingplätze Mecklenburg-Vorpommerns konnten im selben Zeitraum mit deutlichen Steigerungen abschließen. Sie erzielten ein Plus von 15,1 Prozent bei den Ankünften (über 688.800 Gäste) und 13,3 Prozent bei den Übernachtungen (über 3 Millionen Übernachtungen). „Das tolle Wetter und eine schöne Natur reichen allerdings nicht mehr aus, um mehr Gäste in ein Land zu locken. Das haben andere Regionen auch. Vielmehr muss der Gesamtrahmen durch ein abwechslungsreiches Angebot von Übernachtungsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen stimmen. Hier müssen wir intensiv weiter arbeiten“, forderte Glawe.

„Gäste, die wiederkommen, schätzen Kontinuität, aber sie wollen sich auch gern mal überraschen lassen. Mit dem Polarium im Rostocker Zoo ist gerade ein zusätzliches Angebot eröffnet worden“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Auch das Phantechnikum in Wismar, das Agroneum in Alt Schwerin, das Müritzeum in Waren (Müritz) und das Ozeaneum in Stralsund folgen diesem Ansatz mit neuartigen Ausstellungskonzepten und vielen Erlebnisangeboten neue Möglichkeiten für Gäste anzubieten.

Das Reisegebiet Westmecklenburg (+5,1 Prozent bei Ankünften /+6,3 Prozent bei Übernachtungen) hat in den Monaten Januar bis Juli die stärksten Zuwächse zu verzeichnen. Kräftig zugelegt hat auch die Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz (+3,6 Prozent bei Ankünften /+3,1 Prozent bei Übernachtungen). Die Mecklenburgische Ostseeküste (+4,5 Prozent bei Ankünften /+3,4 Prozent bei Übernachtungen) legte deutlich zu. Die Reiseregion Vorpommern wächst weiter (+0,7 Prozent bei Ankünften /+1,1 Prozent bei Übernachtungen).

Das Gebiet Rügen/Hiddensee (-2,8 Prozent bei Ankünften /-2,4 Prozent bei Übernachtungen) und die Insel Usedom (-2,0 Prozent bei Ankünften /-0,6 Prozent bei Übernachtungen) haben dagegen bei den Ankünften und Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch geringe Rückgänge aufzuweisen. Fischland-Darß-Zingst legt bei Ankünften (+4,9 Prozent) und Übernachtungen (+2,1 Prozent) ordentlich zu. Die Hansestadt Rostock verzeichnete in den ersten sieben Monaten des Jahres ein Plus von 3,5 Prozent bei den Ankünften und 5,4 Prozent bei den Übernachtungen.

Die Landeshauptstadt Schwerin wuchs um +1,5 Prozent bei den Ankünften und um 1,6 Prozent bei den Übernachtungen. „Trotz der guten Zahlen müssen wir gemeinsam mit der Branche die Herausforderungen meistern. Hierzu zählen die Schärfung des Tourismusbewusstseins, Investitionen in die Infrastruktur und Mobilität sowie die Fachkräftesicherung und mutige Innovationen“, erläuterte Glawe.

Im Zeitraum Januar bis Juli 2018 verbrachten rund 236.000 ausländische Gäste (+5,1 Prozent) 616.000 Nächte (+6,6 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern. Zuwächse gab es vor allem aus den Niederlanden, Schweiz, Österreich, Tschechien, UK und USA. „Das wir als erstes deutsches Bundesland bei der Internationalen Tourismus Börse Berlin als Partnerland aktiv waren, hat uns eine große internationale Aufmerksamkeit beschert. Daran arbeiten wir weiter. Unser Land muss vor allem im internationalen Vergleich noch bekannter werden. Wir brauchen mehr Gäste aus dem Ausland“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Syrischer Kriegsflüchtling aus MV erhält Deutschen Weiterbildungspreis 2018

Ninos Toma, Foto @ VHS Ludwigslust-Parchim

Berlin – Große Anerkennung für Ninos Toma aus Mecklenburg-Vorpommern: Der 30-jährige pädagogische Mitarbeiter an der Kreisvolkshochschule Ludwigslust-Parchim ist Preisträger des Deutschen Weiterbildungstages 2018 in der Kategorie „Lernende“. Toma wird für seinen beeindrucken Lebensweg und seine vorbildhafte Integration ausgezeichnet. Integrationsministerin Stefanie Drese hielt die Laudatio am heutigen Abend auf der Auszeichnungsveranstaltung in Berlin und überbrachte die Glückwünsche der Landesregierung.

„Mit seinem beruflichen und persönlichen Werdegang in Deutschland und seinem ehrenamtlichen Engagement für Integration hat Ninos Toma eine ganz authentische Vorbildwirkung für andere Zuwanderinnen und Zuwanderer“, betonte Drese in ihrer Würdigung des Preisträgers.

Ninos Toma kam 2012 als Kriegsflüchtling aus Syrien nach Deutschland. Er stammt aus Haraka im Nordosten Syriens, wo er das Abitur gemacht und Lehramt studiert hat. Vor rund sechs Jahren flüchtete er über die Türkei und Griechenland bis nach Deutschland, bis nach Mecklenburg-Vorpommern.

An der Kreisvolkshochschule Ludwigslust-Parchim absolvierte der Grundschullehrer seine ersten Deutschstunden. Bereits Ende 2014 bestand er die Prüfung für das Goethe-Zertifikat C-1 mit der Stufe 5, der zweithöchsten in der Kompetenzskala des europäischen Referenzrahmens für Sprachen.

Neben pädagogischen Abschlüssen für die Erwachsenenqualifizierung erwarb er außerdem Zertifikate in Kommunikation und Konfliktmanagement sowie die telc- Prüferlizenz für den Bereich Deutsch für Zuwanderer.

„Besonders beeindruckt mich, dass Ninos Toma von Anfang an auch anderen Flüchtlingen beim Lernen half. Schon 2014 gab er zunächst Deutsch-Anfängerkurse für Zugewanderte und lehrte Arabisch“, sagte Drese in ihrer Laudatio.

Seit 2015 ist Toma darüber hinaus bei der VHS Ludwigslust-Parchim hauptamtlich verantwortlich für die pädagogische Planung und Gestaltung des Bildungsangebotes in seinem Bereich. Er leitet die Lehrkräfte fachlich sowie methodisch-didaktisch an, berät und begleitet sie.

Weiterhin führt er die regionalen Einstufungstests für Integrationskurse an den Standorten des Landkreises durch, arbeitet als Prüfer, initiiert und pflegt Kooperationen mit anderen Trägern und leistet als Übersetzer und Dolmetscher Amtshilfe für andere Fachdienste des Landkreises.

 Drese: „Doch damit nicht genug. Ninos Toma ist Mitinitiator der Rubrik „Migranten machen VHS“ im Programm der Volkshochschule, engagiert sich ehrenamtlich in der Flüchtlings- und Migrationshilfe und hilft Zugewanderten bei Behördengängen und dem Ausfüllen von Anträgen. Viele Geflüchtete und der Landkreis Ludwigslust-Parchim sind daher froh einen Menschen wie Ninos Toma an ihrer Seite zu wissen, denn er ist in besonderer Weise ein Mittler zwischen den Kulturen.“

Der Deutsche Weiterbildungstag ist ein bundesweiter Aktionstag. Insgesamt wird er von 23 Organisationen (u.a. Deutscher Volkshochschul-Verband, Deutsche Angestellten-Akademie, Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.; Internationaler Bund) mit vielen hundert Einzelveranstaltungen ausgerichtet.

Zum Deutschen Weiterbildungstag 2018, unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, werden Menschen und Initiativen geehrt, die eine besondere Geschichte der Weiterbildung erzählen. Dabei geht es v.a. um Preisträgerinnen und Preisträger, die für das diesjährige Motto stehen: „Weiter bilden, Gesellschaft stärken!“, also den Beitrag der Weiterbildung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt verdeutlichen.

Die zentrale Auftaktveranstaltung mit der Würdigung der Preisträger fand am heutigen Abend im Beisein von Ministerin Stefanie Drese in Berlin statt.

Klimaschutzwettbewerb: Anerkennung für alle 48 Beiträge

Schwerin – „Es geht schon lange nicht mehr nur um Eisbären…“ Unter diesem Titel hatte die Greifswalderin Lena Haeberlein einen Beitrag zum 4. Klimaschutzwettbewerb des Energieministeriums eingereicht – und gewann damit den Titel in der Kategorie „Poster“. Das Motiv zeigt die Silhouette Greifswalds mit den drei markanten Kirchtürmen. Allerdings sind aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels nur die Turmspitzen zu sehen.

„Insgesamt haben uns 48 Beiträge erreicht, die sich auf vielfältige Weise mit den Themen Klimawandel und Klimaschutz auseinandersetzen. Mit dem Wettbewerb haben wir in diesem Jahr Erwachsene, Jugendliche und sogar Kindergartengruppen erreicht. Das war uns wichtig, denn die Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels und nachhaltig gestalteter Klimaschutz brauchen Akzeptanz in der ganzen gesellschaftlichen Breite“, sagt Energieminister Christian Pegel.

Bereits zum vierten Mal hat das Energieministerium den Klimaschutzwettbewerb – in diesem Jahr unter dem Motto „KlimaSichten – Mit Weitblick in die Zukunft“ – ausgerufen, um zum Beschäftigen mit dem Klimawandel und seinen Folgen anzuregen. Dabei wurden sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Einrichtungen und Institutionen aus Mecklenburg-Vorpommern aufgerufen, künstlerisch-kreative Beiträge in den Kategorien Foto, Poster, Malerei und Kurzfilm einzureichen.

Neben Lena Haeberlein in der Kategorie „Poster“ konnten Peter Schottke aus Siedenbollentin und Emma Taufer aus Greifswald mit ihren Werken gemeinsam die Kategorie „Malerei“ für sich entscheiden. In der Kategorie „Fotografie“ siegte der Neustrelitzer Paul-Niklas Möller. In der Kategorie „Kurzfilm“ gewann der Beitrag von Markus Schmidt.

Die Sieger in den vier Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, die Zweitplatzierten werden mit je 750 Euro prämiert, die Drittplatzierten mit jeweils 500 Euro. Außerdem hat die Expertenjury vier Sonderpreise, unter anderem für besonders motivierende Beiträge, vergeben.

„Leider konnte nicht jedes der Kunstwerke mit einem Platz auf dem Siegertreppchen oder einem Sonderpreis geehrt werden. Die Beiträge bewegen aber alle. Deshalb hat die Jury sich entschieden, die Leistung der nicht prämierten Teilnehmer nicht nur mit einer Urkunde, sondern auch mit 125 Euro anzuerkennen“, so Christian Pegel.

88. Deutscher Archivtag beginnt in Rostock

Ministerin Hesse: Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen große Chancen einher

Rostock – Kulturministerin Birgit Hesse nahm gestern Abend an der Eröffnung des 88. Deutschen Archivtages in der Stadthalle Rostock teil. Zum ersten Mal in seiner Geschichte findet das Treffen der Archivarinnen und Archivare in Mecklenburg-Vorpommern statt. In diesem Jahr steht der Archivtag unter dem Motto „Verlässlich, richtig, echt – Demokratie braucht Archive“. Ausrichter ist der Verband deutscher Archivarinnen und Archivare. Die Veranstalter rechnen mit rund 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem In- und Ausland.

„Mit der fortschreitenden Digitalisierung gehen große Chancen und Erwartungen auch für Archive einher“, sagte Kulturministerin Birgit Hesse. „Zum einen können gerade schriftliche und audiovisuelle Kulturgüter erhalten werden. Zum anderen können sie einer breiteren Öffentlichkeit – regional, national und international; vom Hobbyhistoriker bis zum habilitierten Wissenschaftler – zugänglich gemacht werden. Dies ist auch dann möglich, wenn der Zustand des Originals eine Herausgabe oder Sichtung nicht mehr zulässt“, erläuterte Hesse.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hatte im vergangenen Jahr erstmals ein Sonderprogramm aufgelegt und die Sicherung von schriftlichen und audiovisuellen Kulturgütern mit 170.000 Euro unterstützt. Mit diesem Programm, das im Jahr 2018 weitergeführt wird, werden Projekte gefördert, bei denen einzigartige Kulturgüter mit einer erheblichen Bedeutung für die Landesgeschichte vor einer Beschädigung, dem Verlust oder der Vernichtung bewahrt werden.

„Je einfacher das Suchen und Finden von Bildern, Texten, Dokumenten wird, desto präsenter wird auch der Berufsstand der Archivarinnen und Archivare“, sagte Kulturministerin Hesse. „Die Archivarinnen und Archivare haben sich dazu verpflichtet, die Unterlagen der Verfassungsorgane, der Gerichte und Behörden, öffentlicher und privater Stellen, der Parteien, der Vereinigungen, Vereine und Verbände, der Medien und der Wirtschaft möglichst umfassend zu archivieren und für die Zukunft zu erhalten. In Zeiten, in denen die Grenzen zwischen Fake News und harten Fakten oft schwer zu erkennen sind, ist die Möglichkeit so einer Rückversicherung immens wertvoll“, so Hesse.

Redefiner Hengstparaden 2018 erzielen Besucherzuwachs

Redefin – Die Redefiner Hengstparaden 2018 haben gegenüber dem Vorjahr einen leichten Besucherzuwachs zu verzeichnen. Insgesamt hatten an drei September-Sonntagen 9.800 Zuschauer das Programm der Hengstparaden verfolgt, 800 mehr als im Vorjahr. „Ich freue mich, dass auch Bundespräsident a. D., Dr. Joachim Gauck, am 23. September zu Gast bei der 3. Hengstparade war“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Der Minister – er hatte zuvor das sanierte Landstallmeisterhaus als neu geschaffenen Ort für Tourismus, Tagungen und Gastronomie eingeweiht – bescheinigte dem vierstündigen Showprogramm der Hengstparaden einen Qualitätssprung. Schaubilder waren zeitlich gestrafft und der Programmablauf um Gastschaubilder erweitert worden, die das Landgestüt Redefin nicht selbst liefern kann. Unter anderem begeisterte Iseulys Deslé aus Belgien mit ihrer Freiheitsdressur. Erstmals zu erleben war außerdem ein Trachten-Reigen mit Schwarzwälder Kaltblütern des Haupt- und Landgestüts Marbach, eine Show mit Pferden, Hunden und Ziegen der Familie Krüger-Degener und freilaufende Vollblutaraberherde vom Arabergestüt Ismer in Ströhen bei Diepholz.

„Die Hengstparaden haben sich einmal mehr als der absolute Publikumsmagnet auf dem Landgestüt Redefin erwiesen“, so Backhaus.

Zum Jahresende 2018 werden die Ergebnisse einer Besucherumfrage zu den Hengstparaden auf dem Landgestüt Redefin vorliegen. Die Umfrage werde für eine Masterarbeit wissenschaftlich aufbereitet, teilte das Gestüt mit.

Das Landgestüt Redefin war 1812 durch Herzog Friedrich Franz I von Mecklenburg-Schwerin gegründet worden. Seither ist es nicht nur ein Ort qualitativ hochwertiger Pferdezucht, sondern heute auch Dienstleister in allen Fragen der Pferdehaltung sowie in der Ausbildung von Pferdesportlern, Reitern und Fahrern. „Das Landgestüt ist auch dem Erhalt des kulturellen Erbes in MV verpflichtet. In den Dreiklang aus Zucht, Ausbildung sowie Kultur und Tourismus reihen sich auch die Redefiner Hengstparaden ein“, sagte Minister Backhaus.