Verkehrsentlastung am Hafen Vierow geschaffen

Vierow – Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat die Erweiterung des Industrie- und Gewerbestandortes am Hafen Vierow offiziell an die Gemeinde Brünzow übergeben.

„Ziel der Investition war die dringend notwendig gewordene Lenkung des Schwerlastverkehrs. Da die Zufahrtsstraße bislang als Aufstaufläche für LKW genutzt und in den Sommermonaten zudem sehr stark von Radfahrern frequentiert wurde, entwickelte sich daraus ein erhebliches Gefahrenpotential. Mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ist jetzt Abhilfe geschaffen worden über den Bau einer zusätzlichen Aufstellfläche. Und das bringt erhebliche Vorteile mit sich. Die Güterabfertigung vom Schiff auf Schiene und Straße ist deutlich effektiver. Ankommende Schiffe können so schnellstmöglich entladen werden, mit dem Effekt einer Kostenersparnis beim Überliegegeld. Das ist ein Gewinn für alle“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Der Hafen liegt am südlichen Rand des Greifswalder Boddens und verfügt über eine Fingerpier mit zwei Liegeplätzen; die Wassertiefe beträgt siebeneinhalb Meter und ermöglicht so die Beladung von Schiffen mit bis zu 8.000 tdw (tdw = Tragfähigkeit von einem Schiff in der Maßeinheit Tonne). Im Jahr 2017 betrug der gesamte Hafenumschlag insgesamt rund 469.000 Tonnen. Erwartet wird, dass auch bei einer Zunahme des Bahntransportes der LKW-Anteil in einer Größenordnung von mindestens 40.000 bis 500.000 Tonnen Jahresaufkommen anzusetzen ist. Parallel nehmen auch die Lieferverkehre, die unabhängig vom Hafenumschlagsbetrieb stattfinden, zu. Ein Anteil von etwa 25 Prozent des LKW-gebundenen Zuliefertransportes erfolgt aus Regionen mit deutlich mehr als 200 Kilometer Entfernung.

Deshalb ist vor Ort in eine Aufstellfläche für bis zu 40 Lastkraftwagen mit Beleuchtung, Verkehrsleiteinrichtungen, Ver- und Entsorgungsanlagen und Müllfangeinrichtungen investiert worden. Zusätzlich entsteht unter anderem ein Servicegebäude mit Sanitäranlagen für die Fahrer und eine Schleuse für Reifendesinfektion/Reinigung. Nach Angaben der Gemeinde sollen die Restarbeiten im Frühjahr nächsten Jahres abgeschlossen sein. Der Hafen hat eine spezielle Ausrichtung auf Umschlag und Lagerung von Massen- und Ernährungsgütern wie beispielsweise Getreide, Futtermittel, Weißzucker und weiteren Produkten der Agrarwirtschaft.

„Vor allem Dank der direkten Lage an der Bundeswasserstraße und dem eigenen Gleisanschluss für Güterzüge sind hier exzellente Standortbedingungen vorhanden. Jetzt lautet die nächste Aufgabe, die Hafenentwicklung zukunftssicher zu gestalten. Da ziehen der Betreiber des Hafens und die Gemeinde an einem Strang. Hier wird langfristig und strategisch geprüft, welche weiteren, auch touristischen Möglichkeiten es gibt, die Infrastruktur weiter auszubauen. Dabei unterstützen wir gern, beispielsweise mit der Förderung einer Machbarkeitsstudie“, betonte Rudolph.

Im Anschluss an die offizielle Inbetriebnahme der Logistikfläche ist am Standort ebenfalls eine neue Düngerlagerhalle ihrer Bestimmung übergeben worden. Die Kosten von 3,8 Millionen Euro für die Düngerlagerhalle wurden zu 100 Prozent von der Hafen Vierow GmbH getragen. Mieter der Düngerlagerhalle ist die BayWa Ag. Der Konzern ist mit etwa 17.000 Mitarbeitern (davon rund 100 in Mecklenburg-Vorpommern) mit in den Geschäftsbereichen Energie und Agrar auf allen Kontinenten aktiv und verzeichnete im Jahr 2017 einen Umsatz in Höhe von 16 Milliarden Euro.

Die Gesamtinvestition für die neue Logistikfläche beträgt rund 1,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro unterstützt. Insgesamt hat der Hafen Vierow seit 1997 für Infrastrukturmaßnahmen aus Mitteln der GRW 12,5 Millionen Euro bei Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 15,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden.

Tag der offenen Tür in der Landesvertretung lockt mit Vorpommerns Natur- und Kulturerbe

Berlin – Zum Tag der Deutschen Einheit 2018 lädt das Land Berlin zu einem großen Bürgerfest in das Berliner Regierungsviertel ein. Auch die Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern öffnet

am 3. Oktober 2018, in der Zeit von 11:00 bis 18:00 Uhr,

in den Berliner Ministergärten ihre Türen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird um 16.00 Uhr auf der Gartenbühne der Landesvertretung die Gäste begrüßen.

Im Jahr 2018 jährt sich zum 200. Mal die schaffensreiche Hochzeitreise des berühmten Greifswalder Malers Caspar David Friedrich durch die Landschaften Vorpommerns. Grund genug für Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern den Tag der offenen Tür ganz in das Zeichen der norddeutschen Romantik zu stellen.

Historische Städte, zauberhafte Schlösser, Museen und Naturparks bringen das einmalige Flair der Originalschauplätze des romantischen Vorpommern mit in die Berliner Ministergärten. Das Kultur- und Naturerbe der Romantik stellen unter anderem das Nationalpark-Zentrum KÖNIGSTUHL und die staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV vor. Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald informiert über die historischen Stätten in Caspar David Friedrichs Geburtsort sowie die Klosterruine Eldena – eines seiner berühmtesten Motive.

Am Stand des Pommerschen Landesmuseums, in dessen Sammlung sich zahlreiche Originale Caspar David Friedrichs befinden, wartet ein Quiz auf wissbegierigen Nachwuchs, der beim Auftritt des Caspar David Friedrich Zentrums mit seiner Dauerausstellung zu Leben und Wirken des Malers sich gleich anschließend im Kerzendrehen ausprobieren kann. Auch Caspar David Friedrich selbst ist im Stile eines Schnellzeichners auf der Suche nach dem besten Motiv mit von der Partie.

Auf der Gartenbühne der Landesvertretung sorgt unter anderem das Shanty-Duo Usedom mit maritimen Klängen für echtes Ostseefeeling an die Spree. Fangfrischen Fisch von der Küste bringt der Kutter- und Küstenfisch Rügen mit nach Berlin. Wildspezialitäten aus ökologischer Zucht von Bison, Rotwild und Co. hat das Wildgut Warksow im Gepäck. Zahlreiche Mitmach- und Bastelaktionen lassen den Besuch zu einer bunten historischen Zeitreise für die ganze Familie werden.

Der Tourismusverband Vorpommern und die Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern rufen zudem aus Anlass des Tages der offenen Tür zu einem großen Fotogewinnspiel auf: Unter allen an gewinnspiel@lv.mv-regierung.de eingesandten Fotos des romantischsten persönlichen MV-Moments werden zwei Übernachtungen (inkl. Frühstück) in der Hotel & Ferienanlage Haffhus direkt am Stettiner Haff verlost. Einsendeschluss ist der 3. Oktober 2018, 15:00 Uhr.

Abends in die Schule!

Abend der offenen Schule in Gingst mit Schülerband KALLM

Insel Rügen – Zu einem herbstlichen „Abend der offenen Schule“ lädt die Regionale Schule mit Grundschule Gingst am Freitag, dem 19. Oktober 2018 ein. Dann erleben alle interessierten Eltern, ehemalige Schüler und Gäste zwischen 17 und 20 Uhr all das, was den schulischen Alltag aus- und schöner macht.

An dem Abend werden alle Eltern und Schüler der künftigen 1. und 5. Klassen die Möglichkeit haben, sich über das Schulprofil, die Lernangebote und das Alltagsleben der beiden Schulformen zu informieren. In der Mensa finden die zwei Informationsveranstaltungen statt: um 16 Uhr beginnt diese für die Eltern der neuen 1. Klassen und um 18.30 Uhr die Runde für die zukünftigen 5. Klassen. Dabei nutzen die Eltern und Erziehungsberechtigten zugleich die Möglichkeit der Anmeldung, die in der Grundschule bis zum 31. Oktober abgeschlossen sein muss.

Für alle Besucher wird ein buntes Programm mit Spiel, Spaß und Spannung angeboten, das in diesem Jahr wiederum vom SSV 09 Gingst e. V., dem schuleigenen Förderverein, unterstützt wird. Dazu gehören eine Tombola, ein Bücher- und Flohmarkt und die verschiedenen Bastelstationen in der Grundschule. Interessierte Gäste können sich an dem Abend alle modernen Lernräume und Unterrichtsmaterialien ansehen.

Die Regionalschüler präsentieren unter anderem die Ergebnisse der Themenwoche und der Projekttage „Berufswelten“, die sich mit dem Thema Berufsorientierung aus unterschiedlichen Sichtweisen beschäftigten. Ein Höhepunkt des Abends wird der Auftritt der Schülerband KALLM sein, die mit neuen Songs in der Turnhalle auftritt. Der Schulverein beendet auf dem Schulhof mit Würstchen und Punsch die Grillsaison des Jahres. Die Schülerfirma sorgt in der Halle für das leibliche Wohl der Besucher.

Alle interessierten Gingster und Gäste sind herzlich eingeladen, um sich auch über die Arbeit des Schulfördervereins zu informieren und diesen durch eine Mitgliedschaft oder Spenden zu unterstützen. Auf der Homepage www.schulegingst.de finden Sie weitere Informationen. Nachfragen sind telefonisch unter 03 83 05 4 39 möglich.

57 Nachwuchskräfte zu Polizeikommissaren ernannt

Güstrow – Im Festsaal der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow erhielten heute 18 Polizeikommissaranwärterinnen und 39 Polizeikommissaranwärter nach dreijährigem Studium den akademischen Grad eines „Bachelor of Arts – Polizeivollzugsdienst“ verliehen und wurden damit zeitgleich zu Polizeikommissarinnen und Polizeikommissaren ernannt. Die Absolventinnen und Absolventen werden die Landespolizei M-V nun zunächst vordergründig für ein Jahr beim Bereitschaftspolizeiamt M-V in Schwerin, Waldeck und Anklam unterstützen. Innenminister Lorenz Caffier beglückwünscht die jungen Polizistinnen und Polizisten zur bestandenen Abschlussprüfung.

„Wir brauchen junge und motivierte Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, um den immer größer werdenden Aufgabenkatalog sicher umsetzen zu können. In der Ausübung ihres täglichen Dienstes werden sie sich künftig auch den besonderen Anforderungen in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern stellen müssen“, hebt Innenminister Caffier hervor und ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landespolizei gewährleisten täglich mit großem Engagement und Innovationsfähigkeit die Sicherheit für die Menschen in unserem Land. Bürgernähe ist dabei die Prämisse an staatliches und polizeiliches Handeln“

Gleichzeitig mit der Verabschiedung des Studienjahrganges beginnt auch die Ausbildung- bzw. Studienzeit für insgesamt 342 neue Polizistinnen und Polizisten an der Fachhochschule. Diese setzten sich in diesem Jahr gegen 1.821 Bewerberinnen und Bewerber durch. Die Einstellungszahlen von Anwärterinnen und Anwärtern für das Jahr 2018 wurden insgesamt erhöht.

So viele Einstellungen von Anwärterinnen und Anwärtern gab es in der Landespolizei bisher noch nie in einem Ausbildungsjahrgang.

„Wir brauchen nicht nur top ausgebildete Polizisten, sondern wir brauchen top ausgebildete Polizisten in ausreichender Anzahl“, so Innenminister Lorenz Caffier und ergänzt: „Die Landesregierung hat sich darauf geeinigt, die Zahl der Stellen in der Landespolizei um 400 auf künftig rund 6200 zu erhöhen. Mehr Personal in den Revieren heißt für die Bürgerinnen und Bürger: Mehr Polizei wahrnehmen. Von dieser deutlichen Präsenzsteigerung werden gerade auch strukturschwache Gebiete profitieren. Mehr Personal heißt auch bessere Reaktionszeiten und bessere Ansprechbarkeit der Polizei.“

Förderung für Liegeplatz 15 im Seehafen

Rostock – Infrastrukturminister Christian Pegel übergibt am Montag, 1. Oktober 2018, dem Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock, Roland Methling, einen Zuwendungsbescheid über rund 5,4 Millionen Euro (Fördersatz 90 Prozent) für die Herstellung der Schwerlastfähigkeit des Liegeplatzes 15 im Seehafen Rostock.

Die Förderung erfolgt auf der Grundlage der Richtlinie zur Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur sowie zur Senkung von CO2-Emissionen in Häfen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Es soll ein Schwerlastkai mit schwerlastfähiger Schienenfahrbahn errichtet werden, die für den seeseitigen Umschlag extrem schwerer Ladungen notwendig ist. Diese Schwerlastertüchtigung ist erforderlich, da der Trend zu höheren Stückgewichten stark zunimmt und höhere Anforderungen an die Flächenbelastbarkeit der Hafen-Infrastruktur stellt.

Die Ertüchtigung und Bereitstellung der Schienen-Infrastruktur ist Bestandteil des Gesamtprojekts zur Verbesserung der Infrastruktur des Rostocker Seehafens. Damit werden auch die Chancen für weitere Ansiedlungen von Unternehmen und für die Akquise extrem schwerer Projektladungen erhöht.

Fußball-EM im Jahr 2024

Minister Caffier fordert mehr Vorrunden-Spielorte in ostdeutschen Stadien

Schwerin – Mit großer Freude hat der Minister für Inneres und Europa Mecklenburg-Vorpommern und Sprecher der unionsgeführten Innenressorts der Länder, Lorenz Caffier, die gestrige Entscheidung der Uefa aufgenommen, dass die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland stattfinden wird.

„Für mich ist das auch ein Beleg dafür, welche große Achtung und Anerkennung Deutschland insgesamt und der deutsche Sport im Besonderen in ganz Europa genießt“, so Caffier. „Ich bin mir sicher, dass Deutschland ein würdiger Gastgeber sein wird.“

Zugleich forderte er den DFB aber auch auf, noch einmal über die Vergabe der Spielorte nachzudenken. Er sprach sich für mehr Austragungsorte in den ostdeutschen Bundesländern aus. Nach bisheriger Planung sind mit Berlin und Leipzig lediglich zwei Spielorte aus Ostdeutschland vorgesehen.

„28 Jahre nach dem Mauerfall wäre die EM 2024 ein gutes Signal an die Menschen hier und eine gute Gelegenheit für den DFB, dem ostdeutschen Fußball neuen Schwung zu verleihen. Neben Leipzig wären auch Rostock, Magdeburg oder Dresden geeignet. Als Sprecher der CDU-Innenminister werde ich bei einem ohnehin geplanten Treffen mit den Spitzen des DFB die Gelegenheit nutzen, eindringlich dafür zu werben.“

Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung e.V.

Seit 15 Jahren für Bildung, Partizipation und Gesundheit aktiv

Neubrandenburg – Die „Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung e.V.“ (genres) hat am 28.09. ihr 15jähriges Jubiläum feierlich begangen. Der Verein ist in den Bereichen Bildung, Partizipation und Gesundheit vorrangig für die Regionen östliches Mecklenburg und Vorpommern tätig.

„Die Gesellschaft für nachhaltige Regionalentwicklung und Strukturforschung ist ein zuverlässiger und kompetenter Partner bei der Integration zugewanderter und geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt sowie in Sachen Gesundheitsschutz für Mitarbeiter in Unternehmen und der Altenpflegeausbildung. Die Gesamtheit der Angebote – von der Erstberatung über Aus- und Weiterbildung bis hin zur Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche – zielt darauf ab, die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung im Land voranzutreiben. Das ist ein erheblicher Beitrag zur Fachkräftesicherung für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der genres e.V. begleitet Zugewanderte und geflüchtete Menschen bei der beruflichen Integration in Deutschland. Er ist seit 2006 Träger des durch das Land geförderten Integrationsfachdienstes Migration (IFDM) in der Region mecklenburgische Seenplatte. Seit 2016 wurde aufgrund des Zustroms von Zugewanderten das Beratungsangebot der IFDM ausgeweitet, so dass numehr Zugewanderte in der gesamten Region zu allen Fragen der beruflichen Integration beraten werden. Hierbei arbeitet der Verein eng mit dem Netzwerk Integration durch Qualifizierung für Verfahren der beruflichen Anerkennung für im Ausland erworbene Bildungsabschlüsse vor allem aber mit den Jobcentern zusammen. Allein genres e.V. berät im Durchschnitt monatlich 150 zugewanderte aus insgesamt 74 Nationen. Das Land stellt dem Verein dafür seit Mitte 2016 Mittel aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) in Höhe von rund 650.000 Euro zur Verfügung. „Gemeinsam mit zwei weiteren Trägern – migra e.V. und VSP GmbH – trägt genres dazu bei, diese Beratungsleistungen im Land flächendeckend anzubieten“, hob Glawe hervor.

Gleichzeitig ist der Verein auch als Sprachkursträger für Integrationskurse und weitere Sprachkurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zugelassen. Zu dem Träger gehört auch das Institut für Gesundheit, Prävention und Pflege („ingepp“) und die dort seit 2009 angesiedelte staatlich anerkannte Schule für Altenpflege. Am ingepp ist darüber hinaus der „Arbeitsmedizinische Dienst“ angesiedelt, der vorsorgende arbeits- und sozialmedizinische Beratungs- und Betreuungsmöglichkeiten zum Schutz von Menschen im Erwerbsleben bietet. Nach eigenen Angaben hat der Verein mit 40 Beschäftigten in den vergangenen 15 Jahren unter anderem 280 Männer und Frauen auf einen Pflegeberuf vorbereitet, über 1.500 Menschen beim Erlernen der deutschen Sprache unterstützt sowie für 350 Unternehmen den Arbeitsmedizinischen Dienst übernommen. „Um Fachkräfte unter denen zu gewinnen, die zu uns gekommen sind und die ihre Kompetenzen bei uns einbringen wollen, brauchen wir Offenheit, Engagement und Mut. Genres trägt dazu bei, mögliche Barrieren abzubauen und Geflüchteten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten“, sagte Glawe.

Der Verein betreibt unter anderem das „Health and Care Office“ (HCO). Dabei geht es um die Unterstützung von zugewanderten Gesundheitsberuflern. Die Mitarbeiter des HCO helfen, die im Ausland erworbenen Qualifikationen in Deutschland in Anerkennung zu bringen und hierzu notwendige Voraussetzungen zu erfüllen. Ziel ist eine qualifikationsadäquate Berufstätigkeit in den hiesigen Strukturen und Einrichtungen aufzunehmen. Über 230 Menschen – Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Pflegefachkräfte, Hebammen und Therapeuten – erhielten bisher Unterstützung durch die Einrichtung. Alle Teilnehmer erwarben ihren Berufsabschluss im Ausland: in einem EU-Land, in anderen Ländern der Erde, ein Großteil kam als Geflüchteter. Im Jahr 2017 konnten rund 30 Fachkräfte, vorwiegend Ärzte, an den Kliniken des Landes eine qualifikationsadäquate und nachhaltige Beschäftigung aufnehmen. „Durch die enge Betreuung können die Mitarbeiter des HCO die interessierten Fachkräfte passgenau unterstützen und so in den Arbeitsmarkt integrieren. Um den Bedarf an Arbeitskräften zu decken, brauchen wir auch die Kompetenzen und Mitarbeit von zugewanderten Fachkräften“, sagte Glawe.

Das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium unterstützt das Projekt HCO seit Dezember 2015 in Höhe von rund 630.000 Euro.

Arbeitsmarkt September in Mecklenburg-Vorpommern

Schwerin – Die Arbeitslosenzahlen sind in Mecklenburg-Vorpommern im September deutlich zurückgegangen. Die Arbeitslosenquote liegt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit bei 7,2 Prozent. Aktuell sind 58.700 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang von 5.700 Arbeitslosen (-8,8 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2017.

„Erstmals sind weniger als 60.000 Menschen arbeitslos. Das sind so wenige Arbeitslose wie nie zuvor in unserem Bundesland. Das ist eine besonders positive Nachricht zum Tag der Deutschen Einheit. Das belegt: Die Nachfrage nach Fachkräften im Land ist vorhanden, Unternehmen schaffen und sichern Arbeitsplätze. Jetzt geht es darum die Binnenwirtschaft weiter anzukurbeln. Das verarbeitende Gewerbe muss weiter gestärkt werden, die Gesundheitswirtschaft voran gebracht und die Innovationskraft muss weiter erhöht werden. Ziel ist es, mehr Menschen eine Perspektive durch einen Vollzeitjob auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bieten. Wir brauchen mehr Ansiedlungen und Erweiterungen, um im Ergebnis zu mehr marktfähigen Produkten zu kommen. Das ist absolut notwendig, um im internationalen Wettbewerb weiter mitzuhalten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Wirtschaftsminister Glawe machte auf Neuerungen bei den Unterstützungsmöglichkeiten des Wirtschaftsministeriums aufmerksam. „Wer sich über volle Auftragsbücher freut, braucht auch qualifizierte Mitarbeiter, die diese umsetzen können. Die Qualifizierung muss noch stärker zu einer Selbstverständlichkeit in den Unternehmen werden. Wir sind auf lebenslanges Lernen angewiesen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir Handwerker, Ingenieure, Krankenschwestern oder Facharbeiter sind. Neue Fähigkeiten sind aufgrund des rasant fortschreitenden Strukturwandels am Arbeitsmarkt gefordert“, forderte Glawe. „Letztendlich ist Qualifizierung ein Garant für das berufliche Weiterkommen und für den Erfolg eines Unternehmens“.

Mit der Qualifizierungsrichtlinie haben Unternehmen die Möglichkeit, für ihre Mitarbeiter Bildungsschecks für branchenübergreifende oder branchenspezifische Fortbildungsmaßnahmen ihrer Beschäftigten zu beantragen oder sofern es Unternehmen mit überregionalem Absatz sind, Unterstützung für speziell auf das Unternehmen zugeschnittene Qualifizierungsprojekte zu erhalten. Darüber hinaus fördert das Wirtschaftsministerium kleine und mittlere Unternehmen mit überregionalem Absatz bei der Ersteinstellung von Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung. Wir haben den Kreis der möglichen Zuwendungsempfänger für die Qualifizierungsrichtlinie und die Einstellungsrichtlinie erheblich erweitert. Neu ist, dass im Gegensatz zu früher nicht nur das verarbeitende Gewerbe, sondern die gesamte gewerbliche Wirtschaft, somit beispielsweise auch Dienstleistung und Bauunternehmen, antragsberechtigt sind“, sagte Wirtschaftsminister Glawe.

Im September waren 21.749 Personen langzeitarbeitslos. „Die Zahl der Langzeitarbeitslosen nimmt bei uns im Land weiter ab. Ziel ist es, beispielsweise durch Bürgerarbeit, eine langfristige und nachhaltige Arbeitsmarktperspektive für Langzeitarbeitslose auf dem ersten Arbeitsmarkt aufzuzeigen“, sagte Glawe weiter. Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit, über vielfältige Integrationsprojekte im Land, Arbeitslose in Arbeit zu bringen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze liegt aktuell – Angaben von Juli 2018 – bei 573.900. Das sind 6.100 Arbeitsplätze mehr als im Vorjahresmonat. Neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze entstanden im Gesundheits- und Sozialwesen (+2.900), im Bereich der Dienstleistungen (+1.300) und im Handel (+700). „Der Trend hält weiter an. In vielen Branchen entstehen weiter Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt. In den vergangenen fünf Jahren stieg die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 31.300 an. Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist die beste berufliche Lösung, Altersarmut vorzubeugen“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Arbeitsminister Harry Glawe abschließend.

Der Arbeitsmarkt im September 2018

Kräftig einsetzende Herbstbelebung

Nürnberg – „Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind im September deutlich zurückgegangen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung setzt ihren Wachstumskurs fort und die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen hat wieder angezogen. Die Arbeitsmarktentwicklung ist somit anhaltend gut.“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.

Arbeitslosenzahl im September: -94.000 auf 2.256.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -192.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: -0,2 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent

Mit der einsetzenden Herbstbelebung ist die Arbeitslosigkeit von August auf September um 94.000 auf 2.256.000 gesunken. Bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den September ein Rückgang um 23.000 im Vergleich zum Vormonat errechnet. Gegenüber dem Vorjahr waren 192.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtigt, ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 17.000 gesunken. Insgesamt lag die Unterbeschäftigung im September 2018 bei 3.170.000 Personen. Das waren 235.000 weniger als vor einem Jahr.

Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich im August auf 1,47 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 3,4 Prozent.

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im August saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 31.000 erhöht. Mit 45,01 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 565.000 höher aus. Der Anstieg beruht allein auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr um 704.000 gestiegen. Insgesamt waren im Juli nach hochgerechneten Angaben der BA 32,83 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Saisonbereinigt ergibt sich von Juni auf Juli ein Anstieg um 77.000.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiterhin sehr hoch. Im September waren 834.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 61.000 mehr als vor einem Jahr. Auch saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen um 6.000 Stellen erhöht. Der Stellenindex der BA (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – ist im September 2018 nach einem zwischenzeitlichen Rückgang im letzten Monat wieder um 5 Punkte auf 257 Punkte gestiegen. Der Vorjahreswert wird um 13 Punkte übertroffen.

Insgesamt 660.000 Personen erhielten im September 2018 Arbeitslosengeld, 26.000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II) lag im September bei 4.083.000. Gegenüber September 2017 war dies ein Rückgang von 240.000 Personen. 7,5 Prozent der in Deutschland lebenden Personen im erwerbsfähigen Alter waren damit hilfebedürftig.

Gleisanschluss im Frankenhafen Stralsund in Betrieb genommen

Stralsund – In der Hansestadt Stralsund ist der Startschuss für die Inbetriebnahme des „Gleisanschlusses des Betriebsteils Frankenhafen Stralsund“ feierlich begangen worden. „Damit wurde eines der aufwendigsten Infrastrukturvorhaben der vergangenen Jahre umgesetzt. Mit der Inbetriebnahme der Gleisanbindung ist die Hansestadt Stralsund nun ihrem Ziel, die ehemalige Industriebrache der Volkswerft Stralsund städtebaulich zu entwickeln, ein ganzes Stück vorangekommen. Das ist ein wichtiger Beitrag für den erfolgreichen Strukturwandel vor Ort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag in Stralsund.

Der Frankenhafen ist Bestandteil des Maritimen Industrie- und Gewerbegebietes Franzenshöhe. Bei dem Infrastrukturvorhaben wurden neben dem Neubau der Gleise unter anderem die Baufeldfreimachung durch den Rückbau hochbautechnischer Anlagen, der Rückbau von Bauwerken in der Bauhofstraße einschließlich Damm- und Gleisaufbau in diesem Bereich, der Straßenbau inklusive Entwässerung und Beleuchtung sowie alle bahnspezifischen Leistungen gefördert. Insgesamt wurden 2,3 Kilometer Gleise mit fünf Weichen und entsprechender Leit- und Sicherheitstechnik neu verlegt.

„Die Gleisanbindung ist für die weitere erfolgreiche Belebung des Maritimen Industrie- und Gewerbegebietes Franzenshöhe unverzichtbar. Sie ist ein grundlegender Standortvorteil für Stralsund. Der Gleisanschluss ist die infrastrukturelle Voraussetzung für die erfolgreiche Akquise neuer Geschäfte. Darüber hinaus werden auf den ehemaligen Werftflächen weitere attraktive Gewerbeflächen für die Ansiedlung von neuen Unternehmen entstehen. Das ist ein wichtiger Beitrag für die Sicherung und Erhöhung des Beschäftigungsgrades in der maritimen Branche in Vorpommern“, so Glawe weiter.

Gegenwärtig sind im Gewerbegebiet u. a. die Unternehmen Ostseestaal, Formstaal, PEHA Reparatur und Anlagenbau, Allround Schiffsservice ansässig sowie die MV Werften. „Es besteht ein weiterer Bedarf an erschlossenen Gewerbeflächen. Die Nähe zur Kaikante ist gefragt. Jede Ansiedlung schafft und sichert neue Jobs in Vorpommern. Über 650 Arbeitsplätze sind in den vergangenen Jahren vor Ort entstanden“, so Glawe.

„Der Seehafen Stralsund verfügt nun über die besten Voraussetzungen für die logistische Abfertigung von schienengebundenen Verkehren, die weitere Ansiedlung von maritimen Gewerbestrukturen und Unternehmen mit gleisaffinem Logistikbedarf. Mit den angrenzenden Zwischenlagerflächen kann eine höhere Flexibilität bei Umschlägen zwischen Bahn und Schiff und Bahn und Lkw erreicht werden. Dies ist insbesondere für die weitere strategische Ausrichtung des Seehafens auf Eisenbahnverkehre im Vor- und Nachlauf von Bedeutung“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe.

Die Gesamtausgaben belaufen sich auf rund 14,0 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit 12,35 Millionen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). „Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und deshalb wird das Wirtschaftsministerium auch weiterhin wirtschaftsnahe Infrastrukturvorhaben zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes und zur regionalpolitischen Flankierung von Strukturproblemen unterstützen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Kommission Universitätsmedizin 2020 nimmt Arbeit auf

Ministerin Hesse: Eine klare Orientierung an medizin-ethischen Werten muss Vorrang haben

Schwerin – Die unabhängige Kommission Universitätsmedizin 2020 hat ihre Arbeit aufgenommen. Zum Auftakt haben sich der Vorsitzende der Kommission und die Mitglieder mit Wissenschaftsministerin Birgit Hesse in Schwerin über die Aufgabenschwerpunkte ausgetauscht. Das Gremium besteht aus sechs Personen und wird für anderthalb Jahre eingesetzt. Die Kommission soll Empfehlungen erarbeiten, wie die beiden Universitätsklinika in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der zunehmenden Ökonomisierung im Gesundheitswesen ihre Aufgaben zuverlässig erfüllen können.

„Kernaufgaben der Universitätsmedizin sind Forschung und Lehre. Die Krankenversorgung kommt dazu. Es ist notwendig, dass wir uns wieder stärker darauf besinnen“, betonte Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Die Universitätsklinika haben als staatliche Einrichtungen eine Vorbildfunktion, der sie als große Arbeitgeber, Forschungsstätten und Hochleistungsversorger gerecht werden müssen. Ich erhoffe mir von der Kommission Empfehlungen, wie sich unsere beiden Häuser künftig aufstellen können, damit sich Anspruch und Wirklichkeit decken. Dabei müssen das Patientenwohl und eine klare Orientierung an medizin-ethischen Werten Vorrang haben. Den Mitgliedern der Kommission danke ich sehr, dass sie ihre Expertise einbringen wollen“, lobte Hesse.

„In der Kommission wollen wir Empfehlungen erarbeiten, wie unter dem sozialgesetzlichen Gebot der Wirtschaftlichkeit und dem ökonomischen Gewinnstreben das Patientenwohl und die Mitarbeitermotivation in den Universitätsklinika des Landes nachhaltig gesichert werden können und welche Regeln für die Vorstände sich daraus ergeben“, erläuterte der Vorsitzende der Kommission, Dr. med. Harald Terpe.

„Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Experten unterschiedlicher Fachgebiete, aufwändige medizin-technische Infrastruktur und der Innovationszyklus von Grundlagenforschung, translationaler Forschung und klinischer Forschung kennzeichnen die universitäre Medizin“, sagte Dr. Brunhilde Seidel-Kwem. „Deren Zukunft, eingebettet in den wissenschaftlichen Wettbewerb und die Versorgungsansprüche der Bevölkerung, wirtschaftlich stabil und entwicklungsfähig zu halten, gehört zu den anspruchsvollsten und spannendsten Managementaufgaben im Gesundheits-und Wissenschaftssystem. Unabdingbare Voraussetzungen hierfür sind glaubwürdige Qualitätsversprechen und eine offene und partizipative Unternehmenskultur“, so Seidel-Kwem.

„Die deutschen Universitätsklinika und medizinischen Fakultäten haben den Auftrag, in der Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung die komplette Bandbreite medizinischer Angebote sowie die Sicherstellung des Medizinischen Nachwuchses zu entwickeln und auf hohem Niveau anzubieten“, so Hedwig François-Kettner. Dabei sind sowohl die Qualifizierungen aller weiteren Gesundheitsberufe wie auch die kontinuierliche Weiterentwicklung adäquater Patientenversorgungsstrukturen beinhaltet und von sehr großer Bedeutung. Alle ökonomischen Herausforderungen sind unter der o. a. Zielsetzung zu meistern, auftretende Probleme entsprechend zu managen. Aus meiner Sicht müssen nach entsprechenden Analysen der Vorgänge und vorliegenden Fragestellungen im Kreis der ausgewählten Experten sachkundig und vorbehaltlos Antworten erarbeitet werden, die Aufklärung und Vorschläge für die Zukunft der Universitätsmedizin in Mecklenburg-Vorpommern beinhalten“, so François-Kettner.

„Da finanzielle Ressourcen immer nur begrenzt zur Verfügung stehen, müssen sich alle Kliniken in Deutschland, auch die Universitätsklinika, mit dem ethischen Spannungsfeld eines sparsamen Umgangs mit den Ressourcen und einer medizinisch angemessenen und patientengerechten Behandlung auseinandersetzen“, sagte Dr. med. Hermann Schulte Sasse. „Dieses Thema hat mich auf meinem gesamten Berufsweg begleitet, sowohl als Klinikarzt als auch in den verschiedenen politischen Ämtern auf kommunaler, Landes- und Bundesebene“, so Schulte Sasse.

„Wir alle erwarten viel von unseren Universitätskliniken. Sie sollen dem Patientenwohl optimal durch Behandlung und Forschung dienen, ethischen und rechtlichen Maßstäben gerecht werden und zugleich bezahlbar bleiben“, sagte Prof. Dr. Karsten Gaede. Die Kommission Universitätsmedizin 2020 will die wieder dringliche Frage, wie diese Ziele unter aktuellen Bedingungen in ein Gleichgewicht gebracht werden können, von neuem stellen. Dies ist eine sehr anspruchsvolle, aber auch reizvolle Aufgabe. Konkret möchte ich, entsprechend der Ausrichtung meines Forschungsinstituts, vor allem die Möglichkeiten und Grenzen einer rechtlichen Steuerung und eine verlässlichen Anleitung der Mitarbeiter der Kliniken in den Blick nehmen“, so Gaede.

„Die hoheitlichen Aufgaben der Universitätsmedizin in Forschung und Lehre markieren den wesentlichen Unterschied zum Aufgabenprofil von reinen Krankenhäusern der Maximalversorgung“, erläuterte Prof. Dr. Reiner Biffar. „So muss die Patientenversorgung an einer Universitätsmedizin ungehindert auch der Ausbildung von Ärzten, Zahnärzten, Wissenschaftlern und Gesundheitsfachberufen sowie der universitären Wissenschaft dienen. Das reibungslose Funktionieren dieses Dreiklangs aus Forschung, Lehre und Krankenversorgung ist entscheidender Garant für den kontinuierlichen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und die Weitergabe dieses Wissens in Lehre, Fort- und Weiterbildung. Nur so kann die Universitätsmedizin ein Hort der aktuellsten Erkenntnis sein und dieses Wissen auf vielen Wegen in die Patientenversorgung zum Wohle der Bevölkerung zurückgeben“, so Biffar.

Nachwuchskräfte der öffentlichen Verwaltung ernannt

Güstrow – Der Minister für Inneres und Europa Lorenz Caffier hat heute den Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs im Fachbereich Allgemeine Verwaltung an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes (FHöVPR) in Güstrow die Ernennungsurkunden übergeben.

29 Frauen und 23 Männer erhielten damit den akademischen Grad „Bachelor of Law – Öffentliche Verwaltung“. Sie hatten vor drei Jahren ihr Studium begonnen und werden nun ab dem 1. Oktober 2018 sowohl in der Landesverwaltung als auch in den Kommunalverwaltungen im ehemals gehobenen Dienst arbeiten.

„Die öffentliche Verwaltung wird sich wie andere Bereiche auch in Zukunft auf die demografische Entwicklung einstellen müssen. Der Wettbewerb um die besten Schulabgänger wird stärker. Gute Ausbildungsbedingungen und Perspektiven für die berufliche Tätigkeit im öffentlichen Dienst sind Angebote, die wir jungen Menschen bieten können“, so Minister Caffier und ergänzt: „Eine gute, auf Ihre Kompetenzen ausgerichtete Ausbildung im öffentlichen Dienst wird gerade angesichts des technischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels immer wichtiger. Unsere jungen Menschen benötigen daher Rahmenbedingungen, die es erlauben, ihre familiären Lebensvorstellungen mit dem Arbeitsleben und der Karriereplanung in Einklang zu bringen.“

Grund zur Freude gab es außerdem für weitere 22 junge Frauen und Männer, denen Minister Caffier heute ihre Abschlusszeugnisse überreichen konnte. Sie haben eine zweijährige Ausbildung der FHöVPR absolviert und werden unsere Landesverwaltung im ehemals mittleren Dienst verstärken.

„Als Mitarbeiter im öffentlichen Dienst werden unsere neuen Mitarbeiter einen Beruf ausüben, der für unser demokratisches und freiheitliches Gemeinwesen von ganz wesentlicher Bedeutung ist. Sie werden zum Backoffice unseres Rechtsstaates gehören“, so Innenminister Lorenz Caffier abschließend.

Landesweite Übung zum Katastrophenschutz beendet

Innenminister Caffier: Entscheidend ist schnelle Hilfe und strukturierte Zusammenarbeit

Schwerin – Die landesweite Krisenmanagementübung „ARCHE 2018“ ist heute gegen 16.00 Uhr beendet worden. Rund 300 Personen aus der Verwaltungsebene aller Landkreise und kreisfreien Städte, der Bundeswehr, der Feuerwehr, der Hilfsorganisationen THW und DRK und aus dem Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern einschließlich des Landesamts für Polizei, Brand- und Katastrophenschutz haben an der Stabsrahmenübung teilgenommen. Verantwortlich für die Übungssteuerung war das Innenministerium, hier liefen alle Fäden aus den kommunalen Krisenstäben zusammen. Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Übung hatte das Innenministerium durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Das Übungsszenario war eine drohende Sturmflut in Schleswig Holstein, Hamburg und Niedersachsen, auf Aufforderung der Behörden machten sich die Menschen auf den Weg und etwa 35.000 müssen adhoc in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen, untergebracht und versorgt werden

Nach einer ersten Bewertung äußerte sich Innenminister Lorenz Caffier zufrieden mit dem Übungsverlauf. „Auch wenn die Stabsrahmenübung nach außen kaum sichtbar war, weil rund um die real arbeitenden Krisenstäbe in den Landkreisen und Städten alle sonstigen Beteiligten eines solchen Szenarios durch die etwa 50 Expertinnen und Experten starke Übungsleitung simuliert wurden, bringt sie für die Beteiligten wichtige Erfahrungen. Wir nutzen diese Übung, um das strukturierte Zusammenspiel aller wichtigen handelnden Akteure im Katastrophenschutz zu testen und zu optimieren. Entscheidend ist es, im Schadensfall schnell helfen und zielgerichtet reagieren zu können. Ohne einer genauen Auswertung zu einzelnen Aspekten der Übung vorgreifen zu wollen, schätze ich die Übung am Ende als erfolgreich ein, denn das Ziel, zu sehen, wie die Zusammenarbeit funktioniert, wurde erreicht. Wenn es Hindernisse, technische Probleme oder Informationslücken gab, werden diese im Detail analysiert, damit im Ernstfall alles reibungslos funktioniert.“

Bei einer Übungsnachbesprechung durch die Beobachter direkt nach der Übung konnte schon jetzt allen Übungsteilnehmern eine hohe Motivation und eine hohe Kompetenz attestiert werden.

In den Krisenstäben arbeiteten neben den verantwortlichen Krisenmanagern der Landkreise und kreisfreien Städte auch Soldaten der Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr mit, auch das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern sowie das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr waren in die Übung eingebunden. Der Kommandeur des Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf, besuchte verschiedene Landkreise mit den dazugehörigen Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr. Für Ihn steht fest: “Die Übung Arche 2018 war für das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern ein großer Gewinn. Noch nie hat in Mecklenburg-Vorpommern so eine umfangreiche und realitätsnahe Katastrophenschutzübung mit Beteiligung der Bundeswehr stattgefunden. Über 90 Reservisten der Kreisverbindungskommandos waren integraler Bestandteil dieser Übung. Sie übernahmen die wesentliche Mittlerfunktion, um Hilfeleistungen der Bundeswehr für die Landkreise zu organisieren.“

Drese auf Unternehmertag: Beschäftigte in der Altenpflege besser bezahlen

Schwerin – „Die eingeleiteten Maßnahmen für eine Pflegeoffensive werden aus meiner Sicht nur erfolgversprechend sein, wenn die so wichtige Arbeit in der Pflege auch angemessen bezahlt wird.“ Sozialministerin Stefanie Drese hat sich auf dem Unternehmertag des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) Mecklenburg-Vorpommern für eine fairere Entlohnung der Beschäftigten im Altenpflegebereich ausgesprochen.

So lagen nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung die monatlichen Median-Bruttoentgelte der Fachkräfte (mit 2.180 Euro) als auch der Helferberufe (1.621 Euro) in der Altenpflege im Jahr 2016 in Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich unterhalb fast aller anderen Bundesländer. Der Abstand zu der Bezahlung in der Krankenpflege im Land lag bei den Fachkräften im Schnitt bei 618 Euro.

„Um den wachsenden Fachkräftebedarf decken und gute Pflege sicherstellen zu können, muss eine Tätigkeit als Pflegekraft auch finanziell attraktiver werden“, betonte Drese. „Nach meiner Bewertung müssen sich Anbieter und Pflegekassen deshalb zukünftig auf höhere Pflegesätze für Mecklenburg-Vorpommern einigen und flächendeckende Tarifverträge zur Anwendung kommen.“

Die Ministerin sprach sich vor diesem Hintergrund für eine breite politische Debatte über die Finanzierung und Bezahlbarkeit der Pflege in Deutschland aus. „Es lässt sich nicht mehr vermitteln, dass Pflegebedürftige, ihre Angehörigen oder letztlich die Sozialhilfe die finanziellen Lasten allein zu tragen haben, die durch die demografische Entwicklung und steigende Pflegekosten anfallen“, verdeutlichte Drese.

Drese: „Diskussionswürdige Vorschläge liegen auf dem Tisch: Ausbau der Pflegeversicherung zur Vollversicherung, Verbreiterung der Finanzierungsbasis, höhere Versicherungsbeiträge oder Bundeszuschuss für eine gute Pflege. Ich bin überzeugt, dass viele Menschen solche Ideen positiv bewerten, sofern dies tatsächlich den Pflegebeschäftigten zu Gute kommt, der Personalschlüssel angehoben wird und es Verbesserungen in der Pflegeinfrastruktur gibt.“