Buchpreis-Gewinnerin Mahlke stürmt Bestsellerliste

Dem Gewinn des „Deutschen Buchpreises“ folgt der Verkaufserfolg auf dem Fuße: Inger-Maria Mahlke, vor einer Woche mit Deutschlands wichtigster Branchenauszeichnung geehrt, erobert nun Platz vier der Hardcover-Belletristik-Charts, ermittelt von GfK Entertainment. Die Geschichte ihres Familienromans „Archipel“ (Verlag: Rowohlt) erstreckt sich über mehrere Generationen und spielt auf der Kanareninsel Teneriffa.

Neuer Spitzenreiter der Hitliste ist das Autorenduo Michael Hjorth & Hans Rosenfeldt („Die Opfer, die man bringt“). Die beiden Schweden beauftragen Kriminalpsychologe Sebastian Bergman bereits mit seinem sechsten Fall. Auch die Positionen zwei und fünf besetzen Krimispezialisten, und zwar Charlotte Link („Die Suche“) und Elizabeth George („Wer Strafe verdient“).

Im Sachbuch/Ratgeber-Ranking halten sich Petra Bracht und Roland Liebscher-Bracht gegenseitig den Rücken frei. Ihr Selbsthilfebuch „Deutschland hat Rücken“ klettert von zehn auf eins. Dahinter stehen die Ärzte Eckart von Hirschhausen und Tobias Esch („Die bessere Hälfte“) sowie Enthüllungsjournalist Bob Woodward („Furcht“).

Heringsquote sinkt 2019 nochmals um 48 Prozent

Schwerin – Fischer dürfen im kommenden Jahr in der westlichen Ostsee deutlich weniger Heringe fangen als 2018. Für den dortigen Heringsbestand sinkt die Fangmenge um 48 Prozent, bezogen auf die Fangquote des Jahres 2018. Darauf haben sich am Montagabend die Fischereiminister der EU-Staaten geeinigt. Das vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) für den Heringsbestand der westlichen Ostsee im Juni zunächst empfohlene Fangverbot für deutsche Heringsfischer in der Ostsee ist damit vom Tisch. „Ich bin sehr erleichtert, dass ein Fangstopp für den Hering in der westlichen Ostsee abgewendet wurde“, erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. „Allerdings ist die erneute Absenkung der Quote den Fischern schwer zu vermitteln, zumal sie sich in der Vergangenheit strikt an die ihnen auferlegten Fangvorgaben gehalten haben“, sagte der Minister weiter.

Ausschlaggebend für die erneute Reduzierung der Fangmengen beim Hering in der westlichen Ostsee ist die Neubewertung des Bestandes erwachsener Tiere – der so genannten Laicher-Biomasse – durch den Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES). Der ICES geht von einer durch Umwelteinflüsse erheblich zurückgegangenen Nachwuchsproduktion aus. Bereits im Jahr 2018 war die Quote um 39 Prozent im Vergleich zu 2017 gesenkt worden.

„Für Mecklenburg-Vorpommern verbleiben als Fangquote somit noch 2.990 t. Das ist lediglich ein gutes Drittel der durchschnittlichen Fangmengen der Jahre 2013 bis 2017 – nämlich ca. 36 Prozent. Das wird sich für etwa 100 Betriebe wirtschaftlich erheblich auswirken“, so Backhaus.

Für den Dorschbestand der westlichen Ostsee steigt durch die Quotenregelung für 2019 die Fangmenge um 70 Prozent. In der östlichen Ostsee hingegen sinkt sie um 15 Prozent.

Durften in M-V 2013 noch rund 1.300 Tonnen Westdorsch gefangen werden, so sind es aufgrund der erheblichen Fangeinschränkungen von 2013 bis 2018 im Jahr 2019 lediglich noch 613 Tonnen. „Beim westlichen Dorsch ist jedem bewusst, dass die aktuelle Bestandserholung auf den sehr starken 2016er Jahrgang zurückgeht. Dennoch ist der jetzt erzielte Kompromiss ein Schritt in die richtige Richtung. Denn die Fangmenge befindet sich immer noch auf einem historisch niedrigen Niveau“, erklärte der Minister.

Allerdings hätte selbst eine Verdopplung der jetzt festgelegten Fangmenge keineswegs die Bestandserholung beim Westdorsch gefährdet. Vielmehr wäre nach Auffassung der Wissenschaftler des Thünen-Institutes für Ostseefischerei dann immer noch eine Zunahme der Laicher-Biomasse um 60 Prozent zu erwarten gewesen. Sie läge auch dann noch deutlich höher als vom Mehrjahresplan für die Ostsee vorgegeben.

Angler dürfen in der westlichen Ostsee im Jahr 2019 ganzjährig 7 Dorsche pro Tag und Angler anlanden. Dieses gilt auch während der Monate Februar und März und stellt gegenüber dem Jahr 2018 eine deutliche Verbesserung dar. Die Tagesfangbegrenzung für die Freizeitfischerei hatte vor allem bei touristisch wichtigen geführten Angelfahrten zu erheblichen Einbußen geführt. „Es ist sachgerecht, die Tagesfangbegrenzung für Dorschangler an die Entwicklung der Dorschquoten für die Erwerbsfischerei zu koppeln. An diesem Ansatz muss weiter mit Nachdruck gearbeitet werden“, so Backhaus.

Um den Fischereiunternehmen mittelfristig eine Anpassung an die neue Situation zu ermöglichen, sollten die vom Bund, dem Land und der EU bereits 2017 und 2018 ausgereichten Stillliegeprämien möglichst bis 2021 ausgereicht werden, forderte Minister Backhaus. Hierzu bedürfe es weiterer Verhandlungen mit dem Bund und der EU-Kommission. Für 2019 scheine die Prämierung gesichert; bedürfe aber noch der Zustimmung der Kommission.

Im Jahr 2018 wurden an 83 Unternehmen der Heringsfischerei 2,1 Mio. Euro ausgereicht. An 53 Dorschfangbetriebe wurden 2018 Prämien in Höhe von 381.000 Euro ausgereicht

„Die zähen Verhandlungen zeigen, dass sich die Beteiligten ihre Entscheidung nicht leicht gemacht haben. Die neuen Quoten werden dazu beitragen, dass sich die Herings- und Dorschbestände erholen können. Nur dann hat die Fischerei eine wirtschaftliche Perspektive“, unterstrich der Minister.

Die erheblichen jährlichen Quotenschwankungen zeigten jedoch auch, dass der seit 2016 wirkende Managementplan für die Bestände von Dorsch, Hering und Sprotte in der Ostsee nicht zu einer grundlegenden Verbesserung der Planungssicherheit für den Fischereisektor geführt habe. Hier müsse durch den Einbau eines Stabilitätselementes nachgesteuert werden, so der Minister.

Die wissenschaftliche Neubewertung des Heringsbestandes der westlichen Ostsee hatte dazu geführt, dass allen MSC-zertifizierten Fischereien auf diesen Bestand das Zertifikat entzogen wurde. Allerdings verweist das Thünen-Institut für Ostseefischerei darauf, dass neuere wissenschaftliche Betrachtungen zu einer positiveren Bewertung des Bestandes durch den ICES und damit zu einer baldigen erneuten MSC- Zertifizierung führen könnten. „Daran sollte jetzt mit Nachdruck gearbeitet werden. Das MSC-Siegel würde die Vermarktung der verbliebenen Fänge zu guten Preisen erheblich vereinfachen“, betonte Dr. Backhaus. Jetzt komme es darauf an, für die verbleibenden Fangmengen die bestehenden Vermarktungsmöglichkeiten, wie sie auch das Fischbearbeitungszentrum in Sassnitz Mukran bietet, effektiv zu nutzen. „Hier sehe ich eine besondere Verantwortung der Fischereierzeugerorganisationen des Landes und der Fischverarbeitungsindustrie, die hohe Wertschöpfung für das Naturprodukt vom Fang bis zur Erstverarbeitung im Lande aufrechtzuerhalten“, sagte der Minister.

Neuer Treffpunkt für Künstler und Kulturinteressierte in Krakow am See

Foto: Luftkurort Krakow am See - Kulturladen

Luftkurort Krakow am See – Kulturladen. Der Kulturladen bietet Künstlern der Region eine zentrale Anlaufstelle und die Möglichkeit, ihre Werke anzubieten.

Krakow am See – Der Luftkurort Krakow am See (Landkreis Rostock) plant, seine Innenstadt weiter zu beleben und dabei verstärkt auf kulturelle Angebote zu setzen. Zentraler Anlaufpunkt soll der Kulturladen sein. „In Krakow am See entsteht ein Ort, an dem sich Kulturschaffende und Kunstinteressierte begegnen und über die Angebote der Region austauschen können. Zugleich soll eine Möglichkeit für Gäste und Einheimische geschaffen werden, Kunst- und Handwerkswaren von lokalen Produzenten zu erwerben. Der Kulturladen wird das Einkaufserlebnis in dem Luftkurort erheblich aufwerten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Im Mittelpunkt des Projektes steht die Vernetzung der Künstler untereinander, um überregional präsenter aufzutreten. Außerdem sind Workshops für Einheimische und Touristen gleichermaßen geplant, die ihnen die Kunst erlebbar machen sollen. Ziel ist es zudem, im Kulturladen selbst produzierte Waren vertreiben zu lassen, um so für eine nachhaltige Belebung der Innenstadt zu sorgen, die auf die ganze Region ausstrahlen kann.

Momentan befinden sich beispielsweise Keramik, Schmuck, Deko-Elemente aus Holz oder Seifen im Angebot, die allesamt in Handarbeit vor Ort gefertigt wurden. Langfristig sollen regelmäßig kulturelle Veranstaltungen wie beispielsweise Ausstellungen, Konzerte und Feste etabliert werden. „In Verbindung mit dem Buchdruckmuseum und dem Kulturort Alte Synagoge hat sich in Krakow eine attraktive Kunst- und Kulturszene entwickelt. Bislang fehlte jedoch ein Angebot, um hochwertige, lokale Produkte in breiter Auswahl zu erwerben. Das kann sich im Kulturladen künftig etablieren, der dann auch als Galerie für Kunst mit Bezug zur Region fungieren kann“, so Glawe.

Im Förderzeitraum von März 2018 bis Februar 2019 betragen die Gesamtkosten des Projektes rund 35.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von knapp 25.000 Euro.

Im Herzen Mecklenburg-Vorpommerns, umgeben von der zauberhaften Landschaft der Mecklenburgischen Seenplatte, liegt Krakow am See zwischen drei Naturparks, mehreren Natur- und Landschaftsschutzgebieten und mehr als 1000 Seen. Der Name Krakow ist slawischen Ursprungs. „Kraca“ bedeutet Raben- oder Dohlenort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 21. Mai 1298. Das Stadtwappen zeigt einen Stierkopf mit roter heraushängender Zunge, goldener Krone und silbernen Hörnern in einem goldenen Feld. Im Mittelalter war die Stadt Zentrum des Fürstentums Werle-Güstrow und sogar Tagungsstätte des Landesfürsten von Mecklenburg. In der typischen Ackerbürgerstadt in unmittelbarer Lage direkt am See spielte neben Wollweberei, Handwerk und Gewerbe die Fischerei eine große Rolle. Die umliegenden Wälder waren die Holzlieferanten für den Schiffbau. Die heute bestehende Stadt hat ihren Kleinstadtcharakter bewahrt und zählt neben 10 Ortsteilen knapp 3600 Einwohner.

Rekultivierungspreis des Landes vergeben

Güstrower Unternehmen erhält den Rekultivierungspreis des Landes

Krakow am See – Die GKM Güstrower Kies + Mörtel GmbH mit Sitz in Krakow am See erhielt am 15. Oktober den diesjährigen Rekultivierungspreis des Landes aus den Händen von Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. Das Unternehmen baut seit 2006 auf den Flächen der Oevermann Agrar GmbH an der A 19 bei Groß Bäbelin Kies ab.

„Dass dabei kein dauerhafter Entzug von Ackerflächen stattfindet, sondern der Acker vielmehr recht kurzfristig wieder genutzt werden kann, das gab den Ausschlag für diese Ehrung“, würdigte der Minister das Engagement des Baustoffunternehmens. „Dadurch wird der Nutzungskonflikt zwischen Bergbau und Landwirtschaft deutlich reduziert.“

Üblicherweise wird die bergbaulich genehmigte Fläche geräumt, der Kies ausgeschwemmt und abschließend wieder rekultiviert. Die Firma GKM wendete jedoch im Kiestagebau Groß Bäbelin den sogenannten Trockenschnitt oberhalb des Grundwasserspiegels an. Mittels einer selbst entwickelten Sieb- und Fördertechnik wurde in einem Arbeitsgang auf der einen Seite die Erde bis zu einer Tiefe von 10 Metern abgetragen, der Kies mit einer Korngröße von mehr als 2 mm und die Steine herausgesiebt und die Sandfraktion sofort wieder auf der anderen Seite abgelegt. Gewaschen wird der Kies im benachbarten Kieswerk, während der Sand an Ort und Stelle verbleibt.

So stellte der Tagebau nur einen Graben dar, der sich nordwärts schob. Hinterlassen wurde er bereits verfüllt und mit dem zuvor gesicherten Mutterboden wieder abgedeckt. So wurde von der genehmigten Fläche von 25 Hektar nur jeweils etwa 5 Hektar aktiv bergbaulich genutzt, so dass der Acker zum größten Teil weiter bzw. wieder landwirtschaftlich genutzt werden konnte.

Nach Einschätzung des Landwirtschaftsunternehmens war der Boden nach drei bis vier Jahren ackerbaulich wieder nutzbar und brachte nach fünf bis sechs Jahren verstärkten Humusaufbaus wieder etwa 60 Prozent des ursprünglichen Ernte-Niveaus. Verbessernd für den Landwirt waren die Steinfreiheit der Ackerkrume und die längere Verweildauer des Regenwassers im oberen Bodenhorizont.

Der Verbleib des ursprünglichen Bodens an Ort und Stelle ist auch wasserwirtschaftlich von Bedeutung. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft des Tagebaus baute der Wasserversorgungs- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg (WAZ) ein neues Wasserwerk. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Filterwirkung des ursprünglichen Bodens relativ schnell wieder erreicht wird. Das 2,6 Mio. teure Wasserwerk wurde vom Landwirtschaftsministerium mit 0,5 Mio. Euro nach Wasserförderrichtlinie unterstützt.

Den Rekultivierungspreis erhalten seit 1998 Unternehmen der Rohstoff- und Energiewirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns, die keine „Mondlandschaften“ hinterlassen, sondern in vorbildlicher Weise die bergbaulich genutzten Flächen wieder einer Nutzung zuführen. Seit 2009 hat Umweltminister Backhaus die Schirmherrschaft über den Preis inne.

Über die Vergabe des undotierten Preises entscheidet der Arbeitskreis Rohstoffsicherung Mecklenburg-Vorpommern (AKROS), dem Vertreter des Unternehmerverbandes Mineralische Baustoffe, des LUNG, des Bergamtes Stralsund, des Umweltministeriums und in MV tätige Ingenieurbüros angehören.