GastRo 2018: Backhaus wirbt für regional ausgerichtete Gastronomie

Rostock – „Regionalität ist das neue Bio. Die Menschen interessierten sich zunehmend für regionale und saisonale Produkte. Sie wollen wissen, was es in der Region an Besonderheiten gibt. Man kann sagen: sie wollen wissen, wie die Region schmeckt. Regionale Produkte sind bei den Menschen positiv besetzt. Sie vertrauen auf die Frische und die gute Qualität der Produkte“, machte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern Dr. Till Backhaus heute bei seinem Besuch der 29. GastRo Messe in Rostock deutlich.

Auch in Mecklenburger-Vorpommern verstünden es immer mehr Unternehmen, sich durch hochwertige, unverwechselbare und regionale Spezialitäten zu profilieren. Das zeige unter anderem der „Markt der regionalen Produkte“ auf der GastRo, auf dem sich sechs Unternehmen Besonderheiten aus Mecklenburg-Vorpommern präsentieren, darunter BoddenLANDeis aus Kemnitz/OT Neuendorf, Wildbret MV KG aus Süderholz und die Hafendestillerie und Brauerei GmbH aus Loitz (alle Landkreis Vorpommern-Greifswald).

Diese Unternehmen produzierten keine Massenware und seien demnach nicht in der Lage, die Mengen zu liefern, die der Lebensmitteleinzelhandel fordert. Umso wichtiger sei der Absatz über Spezialitätenläden oder eben die Gastronomie, so Backhaus. „Deshalb wünsche ich mir von den Gastronomen bei der Vermarktung regionaler Produkte noch mehr Mut und Kreativität. Wer auf seiner Speisenkarte nur die klassischen Standards wie Schnitzel und Pommes bringt, der macht sich austauschbar. Hier bei uns in MV hat ja quasi jeder einen regionalen Produzenten in seiner Nähe. Da besteht für jeden die Möglichkeit, regionale Produkte in seine Küche zu integrieren und sich damit von den Mitbewerbern abzusetzen. Das würde letztlich für beide Seiten Vorteile bringen – für die Erzeuger und die Gastronomen“, sagte er weiter

Auch den Bio-Sektor hob der Minister hervor, der auf der GastRo Messe durch einen Gemeinschaftsauftritt von neun Ausstellern repräsentiert wird. Bio-Produkte seien längst keine Nischenprodukte mehr. Die Branche wachse, auch in MV. „Hierzulande werden aktuell mehr als 150.000 Hektar Landwirtschaftsfläche ökologisch bewirtschaftet. Ich wünsche mir, dass auch die Verarbeitung – also die regionale Wertschöpfung – noch mehr davon profitiert. Denn beim Thema ‚Bio‘ schwingt für mich auch immer die nachhaltige Produktion mit. Ein ‚Bio‘-Produkt, dass im Container um die halbe Welt transportiert wird, kann nicht für Nachhaltigkeit stehen“, sagte der Minister abschließend.

Neuartige Softwarelösung mit Technologiepreis ausgezeichnet

Schwerin – In Schwerin ist am Montag der „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“ feierlich verliehen worden. Preisträger ist in diesem Jahr die GWA Hygiene GmbH aus Stralsund. Das Unternehmen hat ein neuartiges Hygiene Monitoring System entwickelt. Ausgezeichnet mit dem Sonderpreis Digitalisierung wurde Philipp Engel. Er hat eine Software-Plattform für die messtechnische Überwachung von Ingenieurbauwerken entwickelt. (siehe Preisträger im Überblick auf Seite 3).

„Beide Preisträger haben in herausragender Weise ihre innovativen Ideen mutig in praxisrelevante Lösungen umgesetzt. Unser Land braucht noch mehr solche Entwicklungen, die im Ergebnis zu mehr wettbewerbsfähigen Produkten führen. Immer dann, wenn Ergebnisse der Arbeit erfolgreich umgesetzt werden, entstehen Wachstum und neue Märkte. Das sichert qualifizierte Arbeitsplätze im Land, neue Jobs werden geschaffen“, sagte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Stefan Rudolph. Die Preise wurden in der IHK zu Schwerin übergeben.

„Neben dem Ludwig-Bölkow-Technologiepreisträger hat auch der von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern gestiftete Sonderpreis den hohen Stellenwert der Digitalisierung gezeigt. Der zunehmende Einsatz von IT-Lösungen im Entwicklungs- und Produktionsprozess führt zu erheblichen Steigerungen der Produktivität. Auch unter den weiteren Bewerbern fanden sich Unternehmen, die Industrie 4.0 bereits leben und weiterentwickeln. Die hohe Produktivität und internationale Handelbarkeit industrieller Produkte wird mit Innovationen und neuen Technologien noch mehr zu einem wachsenden Wohlstand hier in der Region beitragen. Hier setzt auch unsere IHK-Industrie-Image-Kampagne an: Die industrielle Leistungsfähigkeit der Unternehmen im Land muss deutlich stärker in die öffentliche Wahrnehmung gebracht werden“, sagte der Vizepräsident der IHK zu Schwerin Matthias Belke.

In der laufenden EU Förderperiode bis 2020 wurden die Mittel für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation um 50 Millionen Euro aufgestockt. Das Wirtschaftsministerium stellt nunmehr 218 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. „Damit können wir die Innovationskraft der regionalen Wirtschaft weiter stärken. Unternehmen erhalten Unterstützung von der Produktentwicklung bis hin zur Marktreife. Im besonderen Fokus haben wir auch Lösungsvorschläge bei den Herausforderungen der Digitalisierung“, betonte Rudolph.

Der Wirtschaftsstaatssekretär machte insbesondere auf die Unterstützungsmöglichkeiten für Lösungen bei der Digitalisierung aufmerksam. „Sowohl Produktionsprozesse als auch Leistungsprozesse können unterstützt werden. Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) werden unterstützt ihre Produktionsprozesse zu analysieren, ´digitale´ Lösungsvorschläge (Prozessinnovationen) zu erarbeiten und diese in Pilotprojekten umzusetzen“, sagte Rudolph. Diese Pilotprojekte werden bei klein- und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 50 Prozent und bei großen Unternehmen mit bis zu 15 Prozent, maximal mit 200.000 Euro gefördert.

Darüber hinaus können auch Analysen und Beratungen im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Beschäftigten im Unternehmen (Technikfolgenabschätzung) gefördert werden. Als neues Instrument im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungsrichtlinie des Wirtschaftsministeriums ist auch die Förderung von Investitionen möglich, die der Umsetzung von vorher durchgeführten Prozessinnovationen dienen. Die Investitionen in Folge von Prozessinnovationen werden mit 50 Prozent und bis zu 100.000 Euro gefördert. Hierzu zählen zum Beispiel Maschinen, Anlagen, Robotik, Automatisierungstechnik wie Sensorik oder Datenübertragungstechnik.

Das Wirtschaftsministerium hat zwei Beteiligungsfonds aufgelegt, um technologieorientierte Existenzgründer und bestehende Unternehmen zu unterstützen. So fördert die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) in Form stiller und offener Beteiligungen kleine und mittlere Unternehmen einschließlich Existenzgründungen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie digitale Geschäftsmodelle. Hierfür stehen Mittel in Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung. Außerdem betreut die Genius Venture Capital GmbH einen Risikokapitalfonds in Höhe von 10 Millionen Euro für aktive Beteiligungen. „Unterstützt werden Kosten von der Forschung und Entwicklung bis zur Markteinführung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen. Neben dem Beteiligungskapital erhalten die Unternehmer eine qualifizierte Managementunterstützung“ so Rudolph.

Die Preisträger 2018 im Überblick

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern

GWA Hygiene GmbH, Stralsund

Projekttitel: Digitaler Assistent für die Krankenhaushygiene „NosoEx“

Geschäftsführer ist Tobias Gebhardt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2015 gegründet. Es handelt sich bei dem Produkt „NosoEx“ um ein Hygiene Monitoring System, bestehend aus zwei Hardwarekomponenten und einer webbasierten Software. Das System besteht aus einer Platine, die in handelsübliche Hygienespender eingebaut werden kann und einem Transponder, den das Personal trägt. Es protokolliert die Betätigung von Händedesinfektionsmittelspendern und wertet die Hygienesituation tagesaktuell aus. „Damit ist die Überwachung und Auswertung der Einhaltung von Hygienestandards beispielsweise im medizinischen Bereich oder im Pflegebereich möglich. Die Neuheit ist die Möglichkeit der Datenauswertung und Systemkompatibilität, da es mit allen gängigen Desinfektionsmittelspendern kompatibel ist“, so Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph. Bisher ist das System in 15 Einrichtungen in Deutschland und in der Schweiz installiert. In Mecklenburg-Vorpommern gehören unter anderem die Boddenklinik Ribnitz-Damgarten sowie die Helios Klinik Leezen dazu.

Preisträger Sonderpreis Digitalisierung

Philipp Engel (Hochschule Neubrandenburg)

Projettitel: Open Automativ Deformation Monitoring System (Open ADMS)

Das OpenADMS ist eine Software-Plattform für die messtechnische Überwachung von Ingenieurbauwerken, Brücken, Tunneln, Dämmen, Rutschhängen, Steilküsten oder Geländeoberflächen. Dabei werden Verformungen mit Hilfe von Sensoren zeitkontinuierlich und automatisiert erfasst, gespeichert, analysiert, in drahtlose Sensornetzwerke verteilt und bei Grenzwertüberschreitungen Alarme auslöst. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber vorhandenen Lösungen besteht darin, dass die benötigte Software kostenfrei ist, das System über offene Schnittstellen und standardisierte Datenaustauschformate leicht angepasst werden kann und bereits vorhandene Software nutzbar bleibt.

Ein erster Einsatz erfolgt seit 2015 an der Marienkirche Neubrandenburg. Auch ein Vermessungsbüro in Celle verwendet das MonitoringSystem seit 2016 zur messtechnischen Überwachung zweier Autobahnbrücken. „Durch Überwachung kann die bestehende Infrastruktur weiter genutzt werden, da auftretende Schäden rechtzeitig erkannt werden“, sagte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Dr. Stefan Rudolph. Das Verfahren ist ebenso bei Industrieanlagen anwendbar wie beispielsweise bei Windkraftanlagen. Die Entwicklung erfolgte an der Hochschule Neubrandenburg.

Informationen zum LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis

Seit 2003 vergeben das Wirtschaftsministerium und die drei Industrie- und Handelskammern des Landes – in diesem Jahr federführend durch die IHK zu Schwerin – jährlich den „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis Mecklenburg-Vorpommern“. Schirmherr ist Wirtschaftsminister Harry Glawe. Ausgezeichnet werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen. Ein Ziel ist es, Innovationen und wissenschaftliche Erkenntnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Der Ludwig-Bölkow-Technologiepreis wird in diesem Jahr zum 16. Mal vergeben. Elf Bewerbungen gingen für den LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2018 ein.

Für den Technologiepreis steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro zur Verfügung. Der Sonderpreis „Digitalisierung“ ist mit 2.000 Euro von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft ‚Mecklenburg-Vorpommern mbH dotiert.

Der Namensgeber Dr. Dr. hc. mult. Ludwig Bölkow war ein gebürtiger Schweriner und Mitbegründer des Konzerns Messerschmidt-Bölkow-Blohm (MBB), aus dem die DASA (heute EADS) entstand.

Abschiebung in die Russische Föderation rechtmäßig

Schwerin – Das Innenministerium weist die vom Flüchtlingsrat aus Hamburg heute in einer Pressemitteilung erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit der Abschiebung eines ehemaligen Asylbewerbers aus der Russischen Föderation, dessen Asylantrag rechtskräftig abgelehnt wurde entschieden zurück. Die Abschiebung erfolgte heute in einem Charter vom Flughafen Berlin nach Moskau. Zuvor wurde die Person von der Landespolizei in Amtshilfe für die Ausländerbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen in den Ausreisegewahrsam nach Hamburg gebracht. Der Betroffene hatte zuvor angekündigt, sich unter zu Hilfenahme von Gegenständen der Abschiebung zu widersetzen. Dies konnte durch die Polizistinnen und Polizisten verhindert werden.

„Die Vorwürfe des Flüchtlingsrates Hamburg sind haltlos und entbehren jedweder Grundlage“, so Innenminister Lorenz Caffier. „Mehrere Gerichte haben mit ihren Entscheidungen über die eingelegten Rechtsmittel die Rechtsmäßigkeit der Abschiebung bestätigt.“

Gegen die behördliche Anordnung, die Ausreisepflicht zu vollziehen, hatte der russische Staatsangehörige ein Eilverfahren vor dem Verwaltungsgericht Greifswald angestrengt und dieses unter anderem damit begründet, nicht reisefähig zu sein. Der Antrag wurde durch das Verwaltungsgericht und ein weiterer Antrag in der nächsten Instanz vom Oberverwaltungsgericht abgelehnt. Eine Haftbeschwerde gegen die Unterbringung im Ausreisegewahrsam vor dem Landgericht scheiterte ebenfalls.

Insbesondere die Feststellung des Verwaltungsgerichts Greifswald, dass eine vorübergehende Familientrennung durch fehlende Mitwirkung des Betroffenen bei der Passersatzbeschaffung durchaus im Bereich des Zumutbaren ist, führt die Behauptungen des Flüchtlingsrates aus Hamburg, es sei menschenrechtswidrig abgeschoben worden, ad absurdum. Auch die Behauptung des Flüchtlingsrates Hamburg hinsichtlich einer mangelnden medizinischen Betreuung entbehrt jeder Grundlage. Der Betroffene wurde noch am 17.11.2018 einer amtsärztlichen Untersuchung zugeführt, die die Reisefähigkeit bestätigte. Gleichwohl erfolgte eine durchgehende medizinische Begleitung während der gesamten Abschiebungsmaßnahme.

Großes Interesse am Schulkongress zur Digitalisierung

Ministerin Hesse: Schulen sind auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet

Rostock – 300 Lehrerinnen und Lehrer wollen sich beim Schulkongress am kommenden Sonnabend mit Expertinnen und Experten über das Lernen in der digitalen Welt austauschen. Die diesjährige Veranstaltung am 24. November 2018 im Audimax der Universität Rostock widmet sich den Fragen, inwieweit die Digitalisierung Unterricht und Schulalltag verändert und wo Chancen und Herausforderungen liegen. Veranstaltet wird der Kongress vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

„Die Digitalisierung spielt heute in unserem Alltag und im Arbeitsleben eine große Rolle“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Wenn wir Schülerinnen und Schüler auf eigenverantwortliches und selbstständiges Leben vorbereiten wollen und damit auch auf ihre berufliche Zukunft, dann müssen wir dieser Entwicklung in der Schule Rechnung tragen. Seit Beginn dieses Schuljahres gilt deshalb der fächerübergreifende Rahmenplan ‚Digitale Kompetenzen‛. Er gibt vor, welche Kenntnisse Schülerinnen und Schüler in ihrer Schullaufbahn erhalten sollen, um mit digitalen Medien umzugehen“, erklärte Hesse.

Prof. Rudolf Kammerl von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg wird beim Schulkongress den Vortrag „Digitalisierung der Schule oder Bildung für eine zunehmend digitale Welt“ halten und die Frage beantworten, wie Kompetenzen aufgebaut werden können, die nachhaltig sind. Dr. Jan Hartmann vom Medienpädagogischen Zentrum des Bildungsministeriums referiert über Medienentwicklungspläne und Medienbildungskonzepte. Thomas Batzer, Leiter des IT-Service-Centers im Landkreis Vorpommern-Greifswald, stellt das „Kooperationsprojekt Schul-IT“ des Landkreises vor. Am Nachmittag stehen Workshops auf dem Programm.

„Unsere Schulen sind auf die neuen Herausforderungen inhaltlich gut vorbereitet“, betonte Bildungsministerin Hesse. „An 21 Modellschulen steht schon heute das Fach ‚Informatik und Medienbildung‛ auf dem Stundenplan. Zum Schuljahr 2019/2020 soll es an allen weiterführenden Schulen eingeführt werden. Unser digitales Unterrichtshilfenportal bietet mittlerweile über 16.000 interaktive Materialien für modernen Unterricht an. Darüber hinaus sind an den Schulen medienpädagogische Multiplikatoren im Einsatz, die vom kommenden Schulhalbjahr an ihre Expertise an die Lehrerinnen und Lehrer weitergeben sollen. Derzeit werden diese Kolleginnen und Kollegen selbst fortgebildet“, erläuterte Hesse.

Das Land setzt damit die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz um und bereitet sich auf den DigitalPakt von Bund und Ländern vor. „Der DigitalPakt kann den Schulen einen großen Modernisierungsschub verleihen“, bekräftigte Bildungsministerin Hesse. „Deswegen hoffe ich, dass es am 6. Dezember 2018 zur Unterzeichnung der Bund-Länder-Vereinbarung zum DigitalPakt kommt“, sagte sie.

Dahlemann: Chancen der Deutsch-Polnischen Kooperation wachsen stetig

Schwerin – Das Projekt „Zukunft meistern – Deutsch-Polnisches Fachkräftenetzwerk im Handwerk“ des Bildungszentrums der Kreishandwerkerschaft Nordvorpommern-Stralsund erhielt heute eine Zuwendung von 7.000 Euro aus dem Vorpommern-Fonds.

Ziel des Projekts ist es unter anderem, grenzüberschrei­tend Fachkräfte im Handwerk zu gewinnen und gezielt „Neubürger“ aus Polen mit den Betrieben bekannt zu machen. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit dem „Welcome-Center“ des Landkreises angestrebt.

Bereits bestehende Beziehungen und Netzwerke nach Polen sollen dazu genutzt werden, die Region als attraktiven Raum zum Leben und Arbeiten zu präsentieren. Die deutsch-polnische Zusammenarbeit von Handwerks­betrieben soll gestärkt und gesteigert werden. Fachkräfte aus Polen sollen beim Ankommen unterstützt und ihre Integration durch Beratungs-, Informations- und Hilfsange­bo­te erleichtert werden. Sprachkenntnisse und interkulturel­le Kompetenz regionaler Handwerksbetriebe soll mit Hilfe von Unterneh­mer­reisen nach Polen gefördert werden.

Der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann: „Die Metropolregion Stettin ist für Vorpommern nicht nur eine große Chance, sondern auch landesweit ein Alleinstellungsmerkmal. Das Deutsch-Polnische Fachkräftenetzwerk im Handwerk trägt dazu bei, das wir noch enger mit unseren Nachbarn zusammenwachsen. Das unterstützen wir aus Mitteln des Vorpommern-Fonds. Denn damit es in Vorpommern weiter vorangeht, brauchen wir dringend mehr Fachkräfte im Handwerk und mehr Zusammenarbeit von Betrieben in der Grenzregion.“

Drese: Positiver Qualitätsprozess bei vollwertiger Kita-Verpflegung in Gang gesetzt

Rostock – Sozialministerin Stefanie Drese spricht sich für weitere Anstrengungen für eine gesunde und vollwertige Verpflegung in den Kitas aus. „Hier hat es in vielen Einrichtungen in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen gegeben. Bei einigen besteht aber noch Luft nach oben“, sagte Drese heute auf dem „9. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern“ in Rostock.

Die Ministerin hob in ihrem Grußwort die hohe Bedeutung einer vollwertigen Versorgung für die gesunde Entwicklung der Kinder hervor. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde die Verpflegung zum festen Bestandteil des Betreuungsvertrages zwischen den Kindertageseinrichtungen und den Eltern.

Drese: „Mit der KiföG-Novellierung gilt seit 2015 die vollwertige und gesunde Ernährung von Kindern bis zum Eintritt in die Schule als integraler Bestandteil des Leistungsangebots der Kitas. Die Regelung hat zu einer intensiven Qualitäts- und Kostendebatte geführt und in vielen Einrichtungen einen positiven Qualitätsprozess in Gang gesetzt.“

Ministerin Drese ermunterte die Eltern ihre Beteiligungs- und Gestaltungsrechte wahrzunehmen. Drese: „Sie können und sollen in den wesentlichen Punkten mitbestimmen, wie sich die Essensversorgung ihrer Kinder gestaltet. Ich wünsche mir in diesem Zusammenhang überall einen konstruktiven und kontinuierlichen Austausch zwischen Kitas und Eltern.“

Die Ministerin verdeutlichte zudem, dass sowohl bei einer Verpflegung durch eine Frischküche als auch durch einen externen Speiseanbieter die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gelten sollen, um eine gesunde und vollwertige Ernährung der Kinder zu gewährleisten. Bereits 2010 seien in Mecklenburg-Vorpommern diese Richtlinien für den Kitabereich gesetzlich verankert worden. „Wir streben nun darüber hinaus einen möglichst einheitlichen Ernährungsstandard für alle Kitas in unserem Land an“, so Drese.

Das Land unterstützt die Einführung einer vollwertigen Ernährung durch die Förderung der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung. Kita-Träger, Fachkräfte und Eltern können das Beratungsangebot der Vernetzungsstelle nutzen. Es werden Fort- und Weiterbildungen angeboten, aber auch die ständige persönliche Beratung per Telefon. Die Zulieferer oder Küchen vor Ort können sich zudem durch die Vernetzungsstelle nach den DGE-Standards zertifizieren lassen.

KREATOPIA – Landesbranchenkonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft MV

Rostock – Am Montag hat die Landesbranchenkonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft MV KREATOPIA stattgefunden. Die Veranstaltung ist das Jahrestreffen der Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns. „Die Kultur- und Kreativwirtschaft kann ein innovativer Impulsgeber für Unternehmen sein. Die Zusammenarbeit mit dem kreativen innovativen Potential in Mecklenburg-Vorpommern bietet erhebliche Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Wirtschaftsminister Glawe warb vor Ort dafür, die Instrumente der Wirtschaftsförderung zu nutzen. „Die Instrumente sind für alle Unternehmen offen. Es gibt die klassischen Instrumente der Gründerförderung, der Beratungsförderung und der Förderung der Investitionen der gewerblich tätigen Unternehmen. Diese Leistungen können auch von Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft in Anspruch genommen werden“, so Glawe weiter.

Es muss der Kultur- und Kreativwirtschaft gelingen, ihre Leistungen und Fähigkeiten sichtbarer zu machen. „Das könnte insbesondere die Nachfrage anderer Branchen nach kreativen und innovativen Leistungen der Kreativwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern, die Kooperationsbereitschaft sowie den branchenübergreifenden Dialog steigern. Kooperationen und die Zusammenarbeit zwischen der Kreativwirtschaft und Unternehmen aus anderen Wirtschaftsbereichen müssen angestoßen und verstärkt werden, um so die Marktchancen der daran beteiligten Unternehmen zu verbessern. Dazu dienen sicher solche Konferenzen, aber auch andere Vernetzungsformate“, forderte Wirtschaftsminister Glawe.

Als Beispiele nannte Glawe strukturbildende Maßnahmen, wie zum Beispiel Konferenzen, Ideenwettbewerbe sowie netzwerkfördernde branchenübergreifende Projekte. „Mir ist es wichtig, das Innovationspotential der Branche entlang der gesamten Wertschöpfungskette hervorzuheben und die Kooperationen zwischen der Kultur- und Kreativwirtschaft und anderen Wirtschaftszweigen zu befördern“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend deutlich. Das Wirtschaftsministerium stellt jährlich zur Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft 100.000 Euro zur Verfügung.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Die Jahresbranchenkonferenz findet im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit statt und wird von der Kreative MV – dem Landesnetzwerk für Kultur- und Kreativwirtschaft Mecklenburg-Vorpommern – durchgeführt und von der IHK zu Rostock unterstützt.