Backhaus: „Wir brauchen eine erträgliche Landwirtschaft“

Schwerin – Für eine erträgliche Landwirtschaft im doppelten Wortsinn sprach sich heute der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus bei einem Gespräch des Präsidiums des Landesbauernverbandes mit Parlamentariern des Landes M-V aus: „Landwirtschaft soll zum einen genug Ertrag bringen, um den Landwirten und ihren Angestellten ein auskömmliches Leben zu ermöglichen. Sie muss aber auch erträglich für unsere natürlichen Ressourcen sein – eben nachhaltig.“

Dass viele Landwirte die Umwelt bereits im Blick haben, zeigten die Erfolge bei den Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Das alleine werde aber nicht reichen, wenn wir auch noch in 50 Jahren die Menschen ernähren und gleichzeitig eine intakte Umwelt haben wollen, so Backhaus.

Die Zukunft liege aus Sicht des Ministers im integrierten Pflanzenbau: „Wir brauchen wieder deutlich breitere Fruchtfolgen. So oft es geht, müssen biologische Pflanzenschutzmittel und mechanische Verfahren den Vorrang vor chemischem Pflanzenschutz haben. Außerdem müssen wir die Effizienz von Düngemitteln erhöhen, um auch hier zu einer deutlichen Reduktion zu kommen, ohne aber die Erträge zu gefährden. Dazu müssen wir verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren.“

Auch bedürfe es dringend Strategien, um Folgen des Klimawandels, wie Dürre- und Nässeperioden besser zu überstehen, mahnte Backhaus an. Mit den Dürrehilfen von Bund und Länder konnten in diesem Jahr zumindest die Härtefälle aufgefangen werden. Bislang haben mehr als 450 Betriebe einen Antrag auf Dürrehilfe gestellt. Nach aktuellem Stand beläuft sich die beantragte Unterstützung auf 37 Millionen Euro, davon sollen 22,5 Millionen Euro als Vorschuss ausgezahlt werden. Die Antragsfrist läuft noch bis zum 30. November.

Als weitere dringliche Themen benannte er die Afrikanische Schweinepest, die Geflügelpest, den Wolf sowie die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und der Nitratrichtlinie.

Backhaus wirbt in Brüssel für Unterstützung bei ASP-Bekämpfung

Brüssel – Im Rahmen der auswärtigen Kabinettssitzung der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern traf Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus den EU-Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelrecht Vytenis Andriukaitis in Brüssel. Backhaus drückte seine Besorgnis darüber aus, dass Deutschland nach dem Auftreten der ASP in Belgien nun von betroffenen Regionen „eingekesselt“ sei, was einen Ausbruch auch in Deutschland deutlich wahrscheinlicher mache. Auch sprach er sich für ein international abgestimmtes Vorgehen aus.

Kommissar Andriukaitis zeigte Verständnis und kündigte eine Konferenz der Umwelt-Agrar- und Verkehrsminister der Länder in Brüssel am 19. Dezember 2018 an. Er betonte, dass die Ausbreitung der ASP menschengemacht sei, entsprechend sei ein allumfassender Ansatz zur Aufklärung und Information mit allen Sektoren nötig. So müsse man nicht nur mit den Umwelt- und Landwirtschaftsministern weitere Schritte beraten sondern auch die zuständigen Behörden für Transport, Verkehr, Inneres und Grenzkontrollen in die Diskussionen einbinden, wie zukünftig mit dem Problem umzugehen ist.

Ebenso wichtig seien Aufklärungs- und Informationskampagnen sowie effektive Wildschwein-Management-, Forst- und Jagd-Strategien. Zusätzlich seien Biosicherheitsmaßnahmen und effektivere Grenzkontrollen nötig. Auch wolle man ein Überwachungssystem einführen.

In Gesprächen sei der Kommissar mit Moldawien, Russland, der Ukraine und auch mit China zu einem globalen Ansatz, um die ASP einzudämmen. Auch versuche man seitens der Kommission mit den genannten Ländern eine gemeinsame Forschung für einen Impfstoff entschieden voranzutreiben.

Während seines Aufenthalts in Brüssel führte Minister Backhaus außerdem intensive Gespräche mit der Generaldirektion MARE (Maritime Angelegenheiten und Fischerei).

Drese: Partnerschaftsgewalt ist drängendes gesellschaftliches Problem

Güstrow – „Es ist erschütternd, dass für viele Frauen das eigene Heim kein sicherer Ort ist. Daher ist es wichtig, dass die Betroffenen ihr Schweigen brechen und wir sie ermuntern, bestehende Hilfs- und Beratungsangebote wahrzunehmen,“ erklärte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese am 28. November bei der diesjährigen Güstrower Lichteraktion im Rahmen der Antigewaltwoche.

Laut aktueller Kriminalstatistik 2017, die Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey vor wenigen Tagen vorstellte, wurden in Deutschland 138.893 Personen registrierte Opfer von Gewalt durch ihre Partner oder Ex-Partner – weit überwiegend Frauen.

Drese: „Unsere eigenen Zahlen vom Beratungs- und Hilfenetz gegen häusliche und sexualisierte Gewalt (CORA) zeigen den gleichen, traurigen Befund auf. In Mecklenburg-Vorpommern erfahren in über 90 Prozent der Fälle Frauen Gewalt. 3.850 Frauen und 332 Männer suchten 2017 Beratung und Schutz bei unseren Anlaufstellen im Land.“

Die Ministerin hob den Schutz vor Gewalt – für Frauen, Kinder und Männer gleichermaßen – als wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe hervor: „Wir lassen die Betroffenen nicht allein. So gibt es in MV ein enges Netz von Beratungs- und Hilfeangeboten wie auch das rund um die Uhr besetzte mehrsprachige Hilfetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“.

Auch die neun Frauenhäuser im Land sind ein wichtiges Schutzangebot. 2017 wurden in MV insgesamt 313 Frauen und 361 Kinder aufgenommen. „Um die Unterstützung für die Betroffenen zu sichern, hat die Landesregierung die Mittel im Jahr 2018 um 20 Prozent für eine bessere Personalausstattung in den kleineren Frauenhäusern erhöht“, sagte Drese.

Ministerin Drese dankte den Veranstaltern des Arbeitskreises Opferschutz in Güstrow für Ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft: „Sensibilisieren und Sichtbarmachen – beides ist wichtig. Veranstaltungen wie die Lichteraktion heute setzen ein Zeichen dafür, häusliche und sexualisierte Gewalt aus der Tabuzone herauszuholen“, resümierte Drese.

Schlosspark Ludwigslust: Restaurierung abgeschlossen

Die Restaurierung des Ludwigsluster Schlossgartens ist abgeschlossen.

Die Restaurierung des Ludwigsluster Schlossgartens ist abgeschlossen.

Ludwigslust – Mit der Pflanzung von drei Eichen, zwei Buchen und – natürlich – einer Linde, ist heute die Restaurierung des Schlosspark Ludwigslust abgeschlossen worden. Weit über zehn Jahre hat die gesamte Restaurierung gedauert, nun ist der Park im Herzen der Lindenstadt wieder in seiner historischen Gestaltung erlebbar.

Der Schlosspark von Ludwigslust gehört nicht nur zu den bedeutendsten Gartenanlagen des Landes Mecklenburg-Vorpommern auch beim Gartenpreis ist er 2016 mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden.

Er verfügt über eine Vielzahl originaler barocker Gartenstrukturen, die allerdings in der Vergangenheit landschaftlich überformt wurden. Die Restaurierung durch den landeseigenen Betrieb für Bau und Liegenschaften (BBL M-V) war daher eine Mammutaufgabe.

Ein großer Teil der Parkpartien wurde seit 2002 wiederhergestellt. Neben dem Rasenparterre, der Hofdamenallee, dem Blumengarten, und dem Festplatz wurde auch der Kanal an der Steinernen Brücke historisch restauriert. Mit Unterstützung der Europäischen Union investierte das Land allein im Park fast 6 Mio. Euro.

Als vorerst letzte Restaurierungsmaßnahme sind jetzt die Wälle an den 24 Wassersprüngen nach barockem Vorbild gestaltet worden und für die Parkbesucher wieder erlebbar. Die Wälle an den Wassersprüngen komplettieren die Szenerie mit dem Pendant der bereits fertiggestellten Wälle an der Steinernen Brücke. Gestaltungsbestimmend sind dabei die besonderen Rasenbankformen, die den Kanal rahmen. Zusätzlich wurden Wege erneuert und stabilisiert, historische Treppenläufe wiederhergestellt, neue Bäume und Pflanzen eingesetzt, Rasenanlagen wiederhergestellt und einladende Platzsituationen mit reizvoller, landschaftlicher Gestaltung herausgearbeitet.

Mit einer symbolischen letzten Schaufel voll Erde sind heute von Robert Klaus, dem zuständigen Geschäftsbereichsleiter des BBL M-V, die Wurzeln des letzten der eingesetzten Bäume am Kanalufer bedeckt worden. Damit ist auch dieser Bauabschnitt nun der Öffentlichkeit übergeben.

Fortbildungsoffensive „Inklusion“ läuft weiter

Ministerin Hesse: Bis Anfang des nächsten Jahrzehnts 7.000 Lehrkräfte qualifizieren

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern schult Schritt für Schritt seine Lehrerinnen und Lehrer, um die Inklusion umzusetzen. Im Mittelpunkt steht dabei die individuelle Förderung aller Schülerinnen und Schüler. 3.050 Lehrkräfte haben im Schuljahr 2017/2018 an entsprechenden Fortbildungen teilgenommen. Im laufenden Schuljahr stehen in den Kursen insgesamt 3.100 Plätze für Lehrerinnen und Lehrer zur Verfügung. Gefördert werden die Fortbildungen bis Sommer 2022 mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Landes in Höhe von insgesamt 21,5 Millionen Euro.

„An vielen unserer Schulen wird Inklusion bereits gelebt“, lobte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Unser Ziel ist es, bis Anfang des nächsten Jahrzehnts insgesamt rund 7.000 Lehrkräfte an Regionalen Schulen, Gesamtschulen und beruflichen Schulen zu qualifizieren, damit sie besser auf die individuellen Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf eingehen und Unterricht in heterogenen Lerngruppen gestalten können. Bei den Fortbildungen schauen wir uns auch noch einmal an, was gut läuft und wo wir noch etwas verbessern müssen. Mit der schrittweisen Qualifizierung der Lehrkräfte folgen wir unserer Strategie. An unseren Schulen wird die Inklusion mit Augenmaß umgesetzt. Wir wollen alle mitnehmen und niemanden überfordern“, bekräftigte Hesse.

Neben der individuellen Förderung und der inklusiven Unterrichtsgestaltung zählen der Spracherwerb und die Qualifizierung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern an beruflichen Schulen zu den Schwerpunktthemen der Fortbildungen. Alle Kurse beinhalten neben theoretischen Veranstaltungen auch Praxisanteile in den Schulen. Organisiert und durchgeführt werden die Fortbildungen vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ M-V) bzw. vom Kompetenzzentrum für berufliche Schulen des Bildungsministeriums. Die Fortbildungsreihen haben im Schuljahr 2016/2017 begonnen und finden bereits zum dritten Mal statt.

„Slush“ 2018: Start-ups aus M-V reisen zu Europas größtem Gründer-Event

Schwerin – In die winterliche Kälte nach Helsinki pilgern jedes Jahr 20.000 Teilnehmer zur Gründer-Messe “Slush“. Diese Veranstaltung hat sich in den vergangenen Jahren als das globale Netzwerktreffen der New-Tech-Szene etabliert. Start-ups, etablierte Unternehmer und Top-Investoren, Studenten und Medienvertreter aus aller Welt treffen dort alljährlich aufeinander.

Mecklenburg-Vorpommerns Digitalisierungsminister Christian Pegel und der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock, Claus Ruhe Madsen, reisen mit zwölf Start-ups und weiteren Teilnehmern aus M-V zu diesem Mega-Event in die finnische Hauptstadt.

Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern konnten sich im Juli auf einen Aufruf von Digitalisierungsministerium und der IHK zu Rostock für die Delegationsreise nach Helsinki bewerben. Die Landesregierung übernimmt für je einen Vertreter pro Start-up ca. 600 Euro der Reise- und Veranstaltungskosten, so dass sie nur einen Festbetrag von 500 Euro für die Teilnahme bezahlen müssen.

Neben den jungen Gründern werden Vertreter von Unternehmen der IT-Branche, des Zentrums für Entrepreneurship (ZfE) der Universität Rostock sowie der Hochschule Wismar in der M-V-Delegation nach Helsinki reisen. Ziel des „Slush“-Besuchs ist es, die Delegationsteilnehmer mit potenziellen Partnern zusammenzuführen und den Investitionsstandort Mecklenburg-Vorpommern an einem Gemeinschaftsstand mit Baden-Württemberg zu repräsentieren. Die jungen Gründer können zudem bei den „German-Pitches“ vor internationalen Investoren ihre Geschäftsidee präsentieren, um potenzielle Geldgeber von dieser zu überzeugen.

„Für unsere jungen Unternehmen ist die ,Slush‘-Teilnahme eine Riesenchance. Sie können auf internationalem Parkett ihre Geschäftsidee vor Investoren vorstellen, die bereit sind, gute Projekte zu finanzieren“, sagt Minister Christian Pegel und fügt hinzu: „Solch‘ eine Gelegenheit bietet sich nicht jeden Tag. Sie kann unseren Start-ups helfen, einen entscheidenden Schritt weiter zu kommen.“

„,Slush‘ bietet Start-ups die Chance, ganz besondere Kontakte und Netzwerke zu knüpfen“, sagt IHK-Präsident Claus Ruhe Madsen und erklärt: „Kapital und Investoren aus der ganzen Welt sind bei der Gründer-Messe in Helsinki unterwegs. Die finnische Metropole steht für einige Tage Kopf: Ob auf der Messe selbst, bei Side-Events oder an der Universität: Alles dreht sich um Innovationen und Zukunft. Die ,Slush‘ bietet nicht nur unseren Start-ups aus Mecklenburg-Vorpommern viele Möglichkeiten – die ,Slush‘ ist auch eine gute Gelegenheit für unser Bundesland, auf sich aufmerksam zu machen. Viele Finnen betrachten Rostock als Hafen nach Deutschland oder gar zum restlichen Europa. Das gilt es zu nutzen, um Investoren für unsere Region zu gewinnen. Selbst wer ohne Investor aus Helsinki zurückkommt, wird starke Eindrücke mitbringen, die für die Entwicklung und für Innovationen unentbehrlich sind.“

Dr. Christoph Müller, Mitgründer des Start-ups „Vestifi“ aus Rostock, betont: „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit dabei zu sein. ‚Slush‘ gibt uns Gelegenheit, unsere Lösung auf internationalem Parkett zu präsentieren. Wir sind neugierig und gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit anderen Tech-Start-ups.“ Das junge Unternehmen hat ein Messgerät entwickelt, mit dessen Hilfe die Ursachen von Problemen in WLAN-Systemen von Unternehmen und Behörden identifiziert werden können.

Welf Wustlich, Geschäftsführer und Mitgründer von „Planet AI“, erklärt begeistert: „,Slush‘ ist eine einzigartige Gelegenheit, mit Investoren und anderen Start-ups ins Gespräch zu kommen und unsere Vision von ,PlanetBrain‘ vorzustellen. Wir hoffen auf potenzielle Geldgeber, die unsere Idee zu 100 Prozent unterstützen.“ Das Rostocker Unternehmen hat eine künstliche Intelligenz entwickelt, die Behörden, Bibliotheken und Unternehmen hilft, in Computern oder Smartphones Dokumente, Fotos, Videos und Sprachaufzeichnungen wiederzufinden.

„,Slush‘ bietet attraktive Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Investoren und möglichen Kooperationspartnern, welche selten so kompakt anzutreffen sind. Wir hoffen auf einen regen Austausch mit Gleichgesinnten, mit zukunftsorientierten und innovativen Unternehmern“, sagt der Sportwissenschaftler und Mitgründer von Oxy4, Niels Schuldt. Das Start-up aus Pepelow hat ein Messsystem zur Leistungsdiagnostik von Sportlern entwickelt, das ganz ohne Labor und Blutabnahme auskommt.

Um sich neben mehr als tausend anderen Start-ups aus der ganzen Welt behaupten zu können, haben die Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern vorab ein Training für das „Pitching“ absolviert, bei dem sie mit einem finnischen Start-up-Trainer an ihrer englischen Präsentation feilen konnten.

Produktionsstandort von maritimem Zulieferer eröffnet

Kavelsdorf – In Kavelstorf (Landkreis Rostock) ist am Mittwoch der neue Produktionsstandort der Deckma – Decksmaschinen und Automation Vertriebs GmbH – feierlich eröffnet worden. Die Deckma GmbH ist ein international tätiger Hersteller und Lieferant für die Schiffbau- und Offshore-Industrie.

„Der neue Standort ist ein Zeichen für den weiter wachsenden Bedarf der maritimen Branche im Zulieferbereich. Insgesamt entstehen bis zu 10 neue Arbeitsplätze. Die Ansiedlung belegt, dass unser Land ein attraktiver Wirtschaftsstandort ist. Jede Neuansiedlung und jede Erweiterung leistet hierfür einen entscheidenden Beitrag. Im Ergebnis werden Arbeitsplätze gesichert, neue Jobs entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. Neben dem Standort in Kavelstorf hat Deckma weitere Standorte in Bremerhaven (Produktion) sowie Rosengarten bei Hamburg (Hauptsitz, Produktion). Insgesamt sind an allen Standorten 39 Mitarbeiter im Unternehmen tätig.

Die Deckma GmbH wurde 1974 gegründet. Das Produktportfolio umfasst technische und dekorative Beleuchtung, Scheinwerfer und Heizungen sowie explosionsgeschützte Leuchten. Darüber hinaus werden Feuermeldesysteme, Automationstechnik und Steuerungen sowie Navigationslaternen hergestellt. Ein Aufgabenfeld umfasst unter anderem auch die Lieferung von Beleuchtungssystemen. „Auch im Schiffbaubereich wird das Thema Energieeffizienz immer wichtiger. Gerade im Beleuchtungsbereich sind innovative und energiesparende Lösungen gefragt“, so Glawe weiter.

Am Standort Kavelstorf wurde ein Produktionsgebäude mit Büro- und Sozialräumen gebaut, in dem Projektierung, Fertigung und Logistik zusammen Platz finden. Angeschafft wurden Büro- und Kommunikationstechnik. Die Produktionsarbeitsplätze sind mit Werkzeugen, Gabelstaplern, Regalen und Packstrecken ausgebaut.

Die Gesamtinvestition beläuft sich rund 1,5 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ mit einem Zuschuss von rund 400.000 Euro.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit knapp 300 Unternehmen, insgesamt ca. 11.500 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro ein industrieller Kern. Zum hiesigen Schiffs- und Bootsbau zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Martim in Rostock waren 3.510 Mitarbeiter und rd. 350 Auszubildende beschäftigt (Stand Ende September).

Zum Schiffs- und Bootsbau kommen maritime Zulieferer und Dienstleister hinzu, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren, mit etwa 140 Unternehmen und ca. 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen. „Die maritime Industrie mit ihren Werften und den maritimen Zulieferern und Dienstleistern ist für Mecklenburg-Vorpommern eine bedeutsame, zukunftsträchtige Branche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

MV WERFTEN starten Produktion im neuen Schiffbau-Hallenkomplex

Rostock – MV WERFTEN nahm am Mittwoch die Laser-Hybrid-Paneellinie in der neuen Halle 11 in Betrieb: Ab sofort entstehen hier bis zu 25 x 16 Meter große Paneele für die Kreuzfahrtschiffe der Global Class. Pro Schicht werden zukünftig knapp 150 Beschäftigte im Hallenkomplex arbeiten.

Eine der modernsten Schweißanlagen Europas wurde heute am MV WERFTEN-Standort Rostock in Betrieb genommen. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe, Vertreter von Genting Hong Kong, von MV WERFTEN, des Anlageninstallateurs Pemamek sowie weitere Projektpartner waren in der neuen Halle 11 zugegen, als die Anlage ihre erste Schweißnaht zog. „Mit der neuen Anlage erhöhen wir die Kapazität unserer Stahlvorfertigung für die Global-Schiffe am Standort Rostock signifikant und gehen einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Industrie 4.0“, sagte Peter Fetten, CEO von MV WERFTEN. „Sie ist eine der innovativsten Laser-Hybrid-Paneellinien Europas und zudem einzigartig, da speziell auf unsere Prozesse und die Global Class abgestimmt.“

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe sagte: „Mit der Übernahme der Werften durch Genting Hong Kong Limited und deren Entwicklung zu Spezialwerften für den Kreuzfahrtschiffbau hat sich für den Schiffbau und die gesamte maritime Industrie des Landes eine völlig neue Perspektive eröffnet. Aufträge, Auslastung und Beschäftigung entwickeln sich weiter positiv. Mit der hochmodernen und innovativen Paneel-Fertigungslinie wird die Umsetzung der Produktion deutlich verbessert. Darüber hinaus wird die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im hart umkämpften Schiffbaumarkt weiter gestärkt. Das ist heute ein weiterer guter Tag für den Schiffbau in Mecklenburg-Vorpommern.“

Sechs Millionen Euro Innovationsförderung wurde für die prototyphafte Fertigungsanlage von Bund und Land gewährt. Mehrere regionale Unternehmen sind an der Wertschöpfung des Projektes beteiligt. So führte das renommierte Fraunhofer Institut in Rostock die Machbarkeitsstudie zu optimierten Taktzeiten durch und eine Schweriner Firma lieferte die Anlagensteuerung zur Koordination der Kräne und Schweißportale.

Die semiautomatische, hocheffiziente Anlage ist das Herzstück des 400 Meter langen Hallenbereichs 11.1 sowie der gesamten Stahlvorfertigung. Auf ihr werden bis zu 25 x 16 Meter große Paneele produziert. Die Paneellinie ist, mit allen integrierten Geräten, einzigartig in Deutschland. Sie umfasst unter anderem eine Einseitenschweißstation mit Laser-Hybrid-Schweißkopf und zusätzlichen MAG-Tandem-Schweißköpfen mit integrierter Fräse zur Herstellung von Stumpfnähten. Darüber hinaus zeichnet sich die neue Anlage durch eine automatisierte Profilmontage mit einem Zwei-Seiten-Kehlnaht-Schweißen von Profilen im Laser-Hybrid-Verfahren sowie programmierbaren Roboterportalen aus. Durch ihren hohen Automatisierungsgrad ist die Dünnblech-Paneellinie perfekt in das Digitalisierungs- und Logistikkonzept von MV WERFTEN eingebunden.

„Es ist eine große Ehre, einer der Partner von MV WERFTEN und Teil der Erfolgsgeschichte des Unternehmens zu sein“, erklärte der CEO von Pemamek, Jaakko Heikonen. „Diese Paneellinie ist einzigartig, da wir sie speziell an MV WERFTEN angepasst haben. Ihre Technologie ist perfekt auf die Anforderungen der Produktion der Global-Kreuzfahrtschiffe abgestimmt und wird eine starke Grundlage für das künftige Wachstum der Werften darstellen. Während des ganzen Projekts ist unsere Zusammenarbeit großartig gewesen, und wir freuen uns darauf, sie auch in Zukunft fortzusetzen.“

Neben der Paneelfertigung im Hallenbereich 11.1 befindet sich die Sektionsfertigung und -ausrüstung im Bereich 11.2. Die Halle 11.3 für die Profilfertigung wird im Mai fertiggestellt. Insgesamt werden die drei Hallen 25 Arbeitsstationen umfassen. MV WERFTEN investiert über 100 Millionen Euro in den neuen Schiffbauhallenkomplex. Mittelfristig werden hier bis zu 150 Beschäftigte pro Schicht arbeiten.

MV WERFTEN besteht aus drei Werften in Wismar, Rostock und Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern, hat 2.800 Mitarbeiter und einige der größten Docks und überdachten Fertigungsstätten in Europa. Die Werften verfügen über eine exzellente Transport- und Logistikinfrastruktur und haben direkten Zugang zur Ostsee. Weitere Investitionen in eine Laser-Dünnblechschweißlinie, Kabinenbau, modernste Software und andere Automatisierungen wurden getätigt, um MV WERFTEN zu einem der effizientesten Kreuzfahrtschiffbauer der Welt zu machen.

In ihrer 70-jährigen Geschichte haben die drei Werften rund 2.500 Schiffsneubauten entworfen, produziert und ausgerüstet, darunter zwei AIDA-Kreuzfahrtschiffe, Premicon-Flusskreuzfahrtschiffe und Stena-Line-Fähren. MV WERFTEN mit Sitz in Wismar investiert kontinuierlich in Innovationen und neue Technologien sowie Mitarbeiterschulungen, um eine hervorragende Qualität „Made in MV“ zu gewährleisten.

Umsetzung der Geschwisterkindregelung

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese würdigt die gute Kooperation des Landes mit den Landkreisen und kreisfreien Städte bei der Einführung der Geschwisterkindregelung in der Kindertagesförderung. „Die Jugendämter sind längst bei der Umsetzung und informieren momentan die Kitas, Tagespflegepersonen und Eltern im Land auf Basis des vorliegenden Gesetzentwurfes“, sagte Drese heute in Schwerin.

Der Landtag wird abschließend am 12. Dezember über die Änderung des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG MV) entscheiden.

„Ab dem 1. Januar 2019 sollen Geschwisterkinder in der Kindertagesförderung beitragsfrei werden. Das ist ein großer Schritt zu mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit in unserem Land“, betonte Drese. „Wir entlasten damit die Familien, die heute besonders hohe Elternbeiträge zahlen, weil sie zwei oder mehr Geschwister in Krippe, Kindergarten, Hort oder Tagespflege haben von Kosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro. Gerade diesen jungen Müttern und Vätern in unserem Land gönne ich diese Entlastung von Herzen“, so die Ministerin.

Die Umsetzung der Geschwisterkindregelung durch die Landkreise und kreisfreien Städte geschieht in den allermeisten Fällen völlig reibungslos. Eltern müssen keinen gesonderten Antrag stellen, die Beitragsentlastung erfolgt automatisch. Auch in den Einzelfällen mit schwieriger zu erhebenden Geschwisterkonstellationen werden die Beitragsentlastungen zügig umgesetzt. Der Gesetzentwurf der Landesregierung berücksichtigt ausdrücklich auch Halbgeschwister, Adoptiveltern und Pflegeeltern (soweit ihnen die Personensorge übertragen wurde).

Drese: „Völlig klar ist, dass den Landkreisen und kreisfreien Städten mit der Geschwisterkindregelung eine neue Verwaltungsaufgabe zugeordnet wird. Deshalb erhalten die Kommunen einen fairen Ausgleichsbetrag durch das Land, der im neuen Kindertagesförderungsgesetz verankert wird. Für die gute Vorbereitung und konstruktive Zusammenarbeit gilt der kommunalen Ebene mein Dank.“

Maritime Zukunftskonferenz in Rostock

Rostock – Am Mittwoch hat die Zukunftskonferenz der Maritimen Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern in Rostock stattgefunden. Im Mittelpunkt stand das Thema „Innovation – Potenziale heben“. Diskutiert wurden Entwicklungen, Trends und Potenziale der maritimen Branche.

„Die maritime Industrie zählt zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Mecklenburg-Vorpommern. Der fortwährende Strukturwandel bietet weiter Chancen für die Branche. Als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort ist die Branche von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Bundeslandes. Entscheidend ist, dass es gelingt, den Wirtschaftszweig auch durch Innovationen weiter nach vorn zu bringen. Hier bietet beispielsweise unsere Verbundforschung – die verstärkte Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft – eine Vielfalt an Unterstützungsmöglichkeiten, um zu mehr marktfähigen Produkten im Ergebnis zu kommen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Die Konferenz, die zum achten Mal stattfindet, wird vom Ausschuss Maritime Wirtschaft der Industrie- und Handelskammern Mecklenburg-Vorpommerns organisiert.

Wirtschaftsminister Glawe ging in Rostock auch auf die Bedeutung der Werften und Zulieferer im Land ein. „Die Werften zählen mit ihrer langen Schiffbautradition mit zu den größten Arbeitgebern. Sie sind von großer beschäftigungspolitischer Bedeutung. Zugleich trägt die Branche über die zahlreichen Dienstleistungen rund um das Produkt Schiff dazu bei, dass die maritime Branche im Land weiter vorankommt“, so Glawe weiter.

Auf den hiesigen sechs Großwerften (MV WERFTEN mit Standorten in Rostock, Wismar und Stralsund, Peene-Werft in Wolgast, Neptun Werft sowie Tamsen Maritim, beide in Rostock) sind gegenwärtig rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. „Das sind rd. 1.500 hochwertige Industriearbeitsplätze mehr als vor zwei Jahren. Von den Gesamtbeschäftigten auf den Werften sind gegenwärtig rd. 90 Prozent im Kreuzfahrtschiffbau tätig. Der Auftragsbestand in diesem Segment beträgt gegenwärtig rd. 3,6 Milliarden Euro. Es ist somit wertmäßig der höchste Auftragsbestand der Werften des Landes seit jeher. Es tut sich eine Menge in der maritimen Wirtschaft“, sagte Glawe.

Die Neptunwerft hat in Warnemünde in eine neue große Halle zum Bau sogenannter „Maschinenraum-Module“ investiert. „Damit hat die Meyer-Gruppe erneut einen beachtenswerten Meilenstein mit einem deutlichen Bekenntnis zum Standort Rostock gesetzt. Bundesweit finden auch innovative Produkte wie die Binnengewässerfähren der Firma Ostseestaal in Stralsund Beachtung. Diese auf Solar-Batterie-Technik basierenden Schiffe beweisen ihre Umweltfreundlichkeit beispielsweise täglich auf der Mosel oder auf Berliner Gewässern“, so Glawe weiter. Auf den MV-Werften wird weiter investiert. Am Standort in Rostock ist eine der modernsten Schweißanlagen Europas in Betrieb genommen worden, am Standort Wismar ist eine neue Fertigungsstätte für Schiffskabinen entstanden.

Die Fraunhofer Gesellschaft plant den Aufbau eines „Ocean Technology Center“ (OTC) für die Entwicklung und Erprobung innovativer Meeres- und Unterwassertechnologien. „Das ist ein ambitioniertes Vorhaben. Das OTC ist ein wichtiger Beitrag auch zur Stärkung des maritimen Standortes in unserem Land. Vor dem Hintergrund des steigenden Forschungsbedarfs für Unterwassertechniken, besonders mit den Schwerpunkten Sensorik und Robotik, sind innovative Lösungen gefragt. Um dieses Vorhaben zum Erfolg zu führen, sind nunmehr bundesweit maritime Unternehmen und Einrichtungen aufgefordert, mit konkreten Themen und Entwicklungsvorhaben die wissenschaftlich-technische Ausrichtung des Zentrums mit zu gestalten. Ziel ist es, sich an dem Bedarf der Akteure auszurichten“, sagte Wirtschaftsminister Glawe weiter.

Vom Lieferstopp der Bundesregierung ist die Peene-Werft in Wolgast betroffen. „Hier sind wir weiter in guten Gesprächen. Die Auftragslücke wird durch Kurzarbeit überbrückt, um das Auftragstief abzufedern. Das Wirtschaftsministerium hat dem Unternehmen Unterstützung für Aus- und Weiterbildung angeboten“, erläuterte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit knapp 300 Unternehmen, insgesamt ca. 11.500 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro ein industrieller Kern. Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim in Rostock sind 3.510 Mitarbeiter und rd. 350 Auszubildende beschäftigt (Stand Ende September 2018).

Zum Schiff- und Bootsbau kommen maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren, mit etwa 140 Unternehmen und ca. 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen hinzu. „Die Unternehmen haben sich zu wichtigen Arbeitgebern im verarbeitenden Gewerbe entwickelt. Das sichert und schafft Jobs in der beschäftigungsintensiven Branche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.