Zukunftstechnologien im Handwerk – Digitalisierung ist Wachstumstreiber

Insel Rügen – Zukunftstechnologien im Handwerk hat Wirtschaftsminister Harry Glawe am Montag in Lauterbach (Insel Rügen) mit dem Vorstand der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern diskutiert. „Die Digitalisierung wird immer mehr zum zentralen Wachstumstreiber in allen Bereichen der Wirtschaft. Das gilt auch für das Handwerk. Während große Unternehmen häufig schon Produktionsketten digitalisieren und vernetzten, sind es insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen, die bislang zurückhaltend sind, digitale Technologien einzusetzen. Hier wünsche ich mir etwas mehr Mut bei den Betrieben. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Unternehmen auf dem Weg“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

„Für die Unternehmen stellt die Fachkräftesicherung eine große Herausforderung dar. Der durch den demografischen Strukturwandel ohnehin schon vorhandene Fachkräftemangel verstetigt sich durch die Digitalisierung. Da sich Branchen und Berufsbilder wandeln, sind am Arbeitsmarkt zukünftig neue und andere Kompetenzen gefragt. Hier gibt es Möglichkeiten, die Mitarbeiter darauf vorzubereiten“, sagte Glawe und verwies auf die Qualifizierungsrichtlinie. Unternehmen können die Förderung in Form von Bildungsschecks für branchenübergreifende und branchenspezifische Fortbildungsmaßnahmen ihrer Beschäftigten erhalten (Förderung 50 Prozent beziehungsweise 75 Prozent, maximal 500 Euro pro Bildungsscheck oder 3.000 Euro bei abschlussorientierten Bildungsschecks). Die Förderung erfolgt aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ESF). Seit Beginn der aktuellen ESF-Förderperiode (2014 bis 2020) wurden bisher rund 1.800 Anträge mit insgesamt rund 12.500 Bildungsschecks (Stand 31.10.2018) ausgegeben.

Darüber hinaus können Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft mit überregionalem Absatz für sogenannte unternehmensspezifische Maßnahmen (Projekte) eine 50-prozentige Förderung für die Kompetenzfeststellung der Beschäftigten (Beratung), die Analyse des Qualifizierungsbedarfs der Arbeitsplätze in dem Unternehmen (Beratung) oder für die berufliche Qualifizierung ihrer Beschäftigten (Schulung) erhalten, wenn ein externer Dienstleister beauftragt wird (maximal 100.000 Euro). „So ist eine genau auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnittene Qualifizierung möglich“, betonte Glawe.

Die Förderung von unternehmensspezifischen Maßnahmen wurde seit Ende 2017 von 13 Unternehmen für insgesamt rund 650 Mitarbeiter beantragt. Wirtschaftsminister Glawe verdeutlichte die Fördermöglichkeiten am Beispiel der Baubranche – über die Bildungsschecks können die Unternehmen der Bauwirtschaft zum einen Förderungen zu branchenübergreifenden Inhalten erhalten (EDV, Sprachen, Ausbildereignungsprüfungen usw.). Zum anderen sind Weiterbildungen auch für Baumaschinenbedienberechtigungen oder Spezialmaschinenführer (z. B. zum geprüften Turmdrehkranführer), im Bereich Fahr- und Präzisionstraining (z. B. Gefahr- und Schwertransport) oder unter anderem in den Bereichen Bauvertragsrecht, Baukalkulation, Weiterbildung zum Vorarbeiter möglich.

Um die Innovationsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen, können kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zudem Personalkostenzuschüsse erhalten. Bei der Einstellung von zusätzlichem Personal mit Hochschulabschluss in einer technischen Fachrichtung werden für 24 Monate Personalkostenzuschüsse in Höhe von bis zu 50 Prozent ausgereicht (im 1. Jahr ist die Förderung auf 30.000 Euro, im 2. Jahr auf 15.000 Euro begrenzt). Seit Mitte August 2018 haben 29 Unternehmen Anträge dazu gestellt. „Entscheidend ist, dass es sich um eine Ersteinstellung handelt oder der Hochschulabschluss nicht länger als drei Jahre zurückliegt. Damit wollen wir den Handwerksbetrieben die Entscheidung für die Besetzung eines Arbeitsplatzes erleichtern“, sagte Glawe.

Wenn Unternehmen ihre Produktionsprozesse analysieren, „digitale“ Prozesse (=Prozessinnovationen) erarbeiten und in Pilotprojekten umsetzen wollen, unterstützt das Wirtschaftsministerium Betriebe der gewerblichen Wirtschaft. Förderfähig ist die Inanspruchnahme externen Sachverstands (bis zu 50 Prozent bei kleinen und mittleren Unternehmen, große Unternehmen mit bis zu 15 Prozent, max. 200.000 Euro). Zukünftig ist geplant, auch Investitionen zu unterstützen, die der Umsetzung von vorher durchgeführten Prozessinnovationen dienen. Dazu erhalten Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einen Zuschuss von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Ausgaben bis maximal 100.000 Euro. „Das gilt beispielsweise für Maschinen, Anlagen und Automatisierungstechnik wie Sensorik oder Datenübertragungstechnik. Hier sehe ich gute Möglichkeiten für das Handwerk, Digitalisierungsstrategien mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums umzusetzen“, sagte Glawe abschließend.

In Mecklenburg-Vorpommern sind bei den Handwerkskammern derzeit über 20.200 Betriebe verzeichnet. Diese beschäftigen über 112.000 Menschen und 5.061 Lehrlinge. Es wird ein jährlicher Umsatz in Höhe von neun Milliarden Euro erwirtschaftet. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstätigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden.

Land unterstützt Buchaktion „Ich schenk dir eine Geschichte“

Ministerin Hesse: Lesen gehört zu den wichtigsten Schlüsselqualifikationen

Schwerin – Lehrerinnen und Lehrer können ihre 4. und 5. Klassen sowie Förderschulklassen für die Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ zum Welttag des Buches im kommenden Jahr anmelden. Bis 31. Januar 2019 haben sie unter www.welttag-des-buches.de die Möglichkeit, Gutscheine für den Fantasyroman „Der geheime Kontinent“ des Kinderbuchautors THiLO zu bestellen. Kindern, die im Aktionszeitraum vom 15. April bis 29. Mai 2019 den Gutschein in ihrer örtlichen Buchhandlung vorlegen, wird ein Buch geschenkt.

„Ich schenk dir eine Geschichte“ ist eine gemeinsame Aktion von Stiftung Lesen, Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Deutsche Post, cbj Verlag und ZDF. Seit 1996 erhalten Schülerinnen und Schüler der 4. und 5. Klassen rund um den UNESCO-Welttag des Buches am 23. April ein Buchgeschenk. Bereits zum 13. Mal übernimmt das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit den Kultusministerien der anderen Bundesländer die Schirmherrschaft der Initiative und finanziert den Druck der Gutscheine.

„Mit dem Fantasyroman können sich die Mädchen und Jungen auf eine Reise in ferne und unbekannte Länder machen. Das ist spannend und macht Spaß“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Lesen gehört zu den wichtigsten Schlüsselqualifikationen, die Schülerinnen und Schüler beherrschen müssen, um Erfolg zu haben. Der Fantasyroman zeigt, dass Lernen und Üben nicht immer anstrengend sein müssen. In den vergangenen Jahren sind in Mecklenburg-Vorpommern immer besonders viele Gutscheine eingelöst worden. Ich hoffe, dass das auch diesmal so sein wird“, so Hesse.

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, ergänzt: „Mit jährlich 1,2 Millionen Exemplaren ist die Erstauflage unserer Reihe ‚Ich schenk dir eine Geschichte‘ die höchste auf dem deutschen Kinder- und Jugendbuchmarkt. So können wir vielen Schulkindern rund um den 23. April ein Buch überreichen – für einige von ihnen das erste in ihrem Leben. Wir danken den Kultusministerien der Länder, dass sie die Kampagne auch in diesem Jahr wieder unterstützen.“

Ziel der Initiative ist es, Kinder jedes Jahr mit Geschichten, die ihre Interessen aufgreifen, für das Lesen zu begeistern. Damit die Aktion auch in Klassen mit unterschiedlichen Leseniveaus gelingt, wird der Romantext durch eine 32-seitige Graphic Novel des Illustrators Timo Grubing sowie zweifach differenziertes Unterrichtsmaterial ergänzt. „Der geheime Kontinent“ handelt von den Freunden Tim und Meike, die während einer Klassenfahrt von dem geheimen Kontinent und dem gefräßigen Drachen Siegfried erfahren. Gnadenlos verschlingt er all diejenigen Geschichten, die in unserer Welt in Büchern stehen. Gemeinsam mit dem geflügelten Pferd Peggy folgen Tim und Meike dem Hilferuf der fantastischen Welt.

Land setzt Maßnahmen zur Erholung des Aalbestandes fort

Schwerin – Der Erhalt des Aalbestandes bleibt eine wichtige Aufgabe des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Aus diesem Grund führt das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern ein entsprechendes Projekt bis Dezember 2021 weiter. Darin geht es vor allem um das Monitoring des Aalbestandes und die wissenschaftlichen Begleitung von Besatzmaßnahmen. Das Land und der Europäische Meeres- und Fischereifonds unterstützen das Vorhaben mit rund 1,6 Millionen Euro.

„Der Aal ist eine bedeutende Art für die Europäische Berufsfischerei, der Bestand jedoch weiterhin stark gefährdet. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben. Dieser Entwicklung müssen wir entgegensteuern: aus Gründen des Artenschutzes und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus.

Dank Fördermittel des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der EU wurden seit 2009 insgesamt rund 10,3 Millionen Aale (61 Tonnen) in die Gewässer des Landes ausgebracht. Ziel ist, die Abwanderung von 40 Prozent der adulten Aale aus den Binnengewässern in Richtung des Laichgebiets Sargassosee, ein Meeresgebiet im Atlantik östlich Floridas und südlich der Bermuda-Insel, zu ermöglichen. So sieht es die Europäische Aalverordnung von 2007 vor. Dort sollen die Aale laichen. Die geschlüpften Aallarven gelangen über den Golfstrom an die europäischen Küsten und damit auch zurück nach Mecklenburg-Vorpommern.

Neben der Einführung von Schutz- und Besatzmaßnahmen sind die Mitgliedsstaaten auch zu einem umfangreichen Monitoring verpflichtet, mit dem die Bestandsentwicklung und somit die Effektivität der getroffenen Maßnahmen nachvollzogen werden kann. Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt MV hat in den vergangenen Jahren ein funktionierendes Monitoringsystem zur Überwachung des Aalbestandes im Binnen- und Küstenbereich entwickelt und die Aalbesatzmaßnahmen wissenschaftlich betreut.

„Die gemeinsamen Anstrengungen der Berufs- und Angelfischerei sowie der zuständigen Behörden basieren auf der Idee, dass die wesentlichen Nutzer des Aals aktiv in die Umsetzung der Europäischen Aalverordnung in Mecklenburg-Vorpommern eingebunden werden. Diese gemeinsam getragene Verantwortung für den Aalbestand auf lokaler Ebene ist eine elementare Voraussetzung für die erfolgreiche Ausgestaltung des Aalmanagements im gesamten Land“, so Backhaus abschließend.

Aalmanagementmaßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern wurden seit 2008 mit ca. 4 Millionen Euro unterstützt. Für Aalbesatzmaßnahmen wurden seit 2009 Fördergelder in Höhe von fast 3 Millionen Euro bereitgestellt.

Backhaus sichert Kommunen Hilfe beim Gewässerschutz zu

Rostock – Die Städte und Gemeinden von Mecklenburg-Vorpommern stehen in den kommenden Jahren vor der Herausforderung, etwa 7.000 verrohrte Gewässer zu erneuern. Das Land arbeite intensiv an einer Lösung, um die Wasser- und Bodenverbänden bei dieser kostenintensiven Aufgabe zu unterstützen. Das kündigte der zuständige Minister Dr. Till Backhaus heute in Rostock-Warnemünde bei der Verbandsversammlung der Wasser- und Bodenverbände des Landes an.

Besonders schwierig auszutauschen, seien Rohre, die tiefer als 2,5 Meter verlegt sind, sagte Minister Backhaus. Für diese rund 750 Kilometer langen Gewässerabschnitte seien mit Kosten von mehr als 350 Millionen Euro zu rechnen. Gemeinsam mit dem Innen-und dem Finanzministerium sowie den Wasser- und Bodenverbänden suche sein Ressort nach praktikablen Finanzierungsstrategien. Geld aus der Wasser-Förderrichtlinie könne aktuell nur ausgereicht werden, wenn die Rohr- oder Grabenöffnungen aus Gründen der naturnahen Gewässerentwicklung erforderlich werden.

Auch müssten wasserwirtschaftlicher Belange bei der Erteilung von Baugenehmigungen stärker berücksichtigt werden, so der Minister. Der schrittweise Wegfall geschützter Uferbereiche beeinträchtige die Bewirtschaftung und Unterhaltung der Gewässer und gehe damit zulasten des Gewässerschutzes. Ein in Rede stehendes Bauverbot an Gewässern in einem Abstand von sieben Metern werde derzeit unter Einbeziehung der zuständigen Behörden und Verbände geprüft.

„Wasser ist die Grundlage allen Lebens – soweit die Theorie. Viel wichtiger ist aber, dass wir uns diese Tatsache jeden Tag aufs Neue bewusst machen und nach diesem Grundsatz leben. Die übergeordneten Werte der Wasserrahmenrichtlinie sind Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung in Europa und bedeutend für die nächsten Generationen. Die Wasserressourcen und die aquatische Umwelt müssen geschützt werden. Das ist ein gesamtgesellschaftlicher Auftrag“, betonte Minister Backhaus.

Gleichwohl müssten die geforderten Maßnahmen von der Bevölkerung, der Wirtschaft und den EU-Mitgliedsstaaten auch finanziell aufgebracht werden können, sagte Backhaus weiter. Wirtschaftliche Abwägungen von Kosten und Nutzen seien daher im Einzelnen durchaus erforderlich, um die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können.

Abschließend betonte Minister Backhaus, dass das durch die WRRL vorgegebene Ziel, bis 2027 alle berichtspflichtigen Gewässer in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, nicht realistisch sei. Wasserpolitik müsse wegen der unterschiedlichen natürlichen Regenerationszeiten der Gewässer langfristig gedacht werden. Es müsse ausreichend Zeit für die organisatorischen Maßnahmen (Flächenbereitstellung etc.) und die politische Konsensfindung mit den betroffenen Bevölkerungsgruppen angesetzt werden.

Klimaschutz beginnt vor Ort

Wirtschaftsforum der SPD sieht Kommunen im Kampf gegen Klimawandel gestärkt

Berlin – Das Wirtschaftsforum der SPD begrüßt die Stärkung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld. „Die neue Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums schafft zusätzliche Anreize für Klimaschutzprojekte in Städten und Gemeinden“, sagt die Vizepräsidentin des Wirtschaftsforums der SPD, Dr. Ines Zenke. „Denn sie bietet Fördergelder für nachhaltige Mobilität, den Ausbau des Radverkehrs oder intelligente Verkehrssteuerung – und zwar für alle Betriebe mit mindestens 25 Prozent kommunaler Beteiligung. Gerade die Öffnung für neue Antragsteller und die Ausweitung der Förderung war uns schon lange ein Anliegen. Auch dass jetzt Personalstellen bereits in der Konzeptphase von Klimaschutzprojekten besetzt werden können, ist richtig.“

Im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ fördert das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) seit zehn Jahren den Klimaschutz in Städten und Gemeinden. Über 12.500 Projekte in mehr als 3.000 Kommunen wurden seither gefördert. Ab dem ersten Januar 2019 erhalten Kommunen nun noch mehr Unterstützung im Kampf gegen Treibhausgasemissionen und Klimawandel. So wird künftig beispielsweise auch die Einführung eines kommunalen Energiemanagements und die klimafreundliche Abwasserbehandlung in Kläranlagen gefördert.

„Der weltweite CO2-Ausstoß liegt auf einem Rekordstand. Auch Deutschland ist weit davon entfernt, seine selbstgesteckten Klimaziele zu erreichen. Gleichwohl ist es nach wie vor möglich, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen“, so Zenke weiter. „Und Kommunen sind ein entscheidender Akteur der Klimapolitik. Klimaschutz beginnt in der Verwaltung und reicht über die Planungshoheit bei Bauvorhaben oder Verkehrsprojekten bis hin zu kommunalen Unternehmen wie den Stadtwerken. Klimaschutz kommt auch und gerade von unten.“ Während auf internationaler und europäischer Ebene verhandelt wird, sollten Städte und Gemeinden anpacken und Klimaschutzprojekte im direkten Lebensumfeld der Bürgerinnen und Bürgern ansetzen.

Der Leiter des Fachforums Kommunales beim Wirtschaftsforum der SPD, Michael Wübbels, zeigt sich optimistisch, dass die Kommunen dieser Verantwortung gerecht werden. „Klimaschutz ist längst ein Wirtschaftsfaktor und Wettbewerbsvorteil. Wenn Kommunen in Radwege und Mobilitätskonzepte investieren, wenn sie die Entwicklung von Quartierskonzepten zur Energieeinsparung vorantreiben oder über ihre Stadtwerke Fernwärmenetze errichten oder modernisieren, macht sie das bei Unternehmen wie Bürgern attraktiv“, sagt Wübbels. „Solche Faktoren fließen in die Standort- oder Wohnortauswahl ein und können regionalwirtschaftliche Impulse setzen. Wir unterstützen deshalb ganz ausdrücklich, dass die Kommunalrichtlinie jetzt noch stärker auf die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen ausgerichtet ist.“

Wie erfolgreich Städte und Gemeinden beim Klimaschutz sein können, zeigt der Wandel der polnischen Bergbaustadt Katowice. Einst Herz des oberschlesischen Kohlereviers ist die 300.000 Einwohner zählende Hauptstadt Oberschlesiens heute Spitzenreiter bei neuen Technologien und Innovationen in Polen. Mehr als 40 Prozent der Stadtfläche wurden aufgeforstet, ein weitläufiges Radwegenetz wurde angelegt. Das verbesserte die Luftqualität – und die Lebensqualität der Bewohner. Die Stadt Katowice ist vom 3. bis 14. Dezember 2018 Gastgeber der UN-Klimakonferenz (COP24).

Spatenstich für Kinderhotel in Trassenheide

Trassenheide – Mit einem symbolischen Spatenstich hat Wirtschaftsminister Harry Glawe heute gemeinsam mit Rolf Seelige-Steinhoff (geschäftsführender Gesellschafter der SEETELHOTELS Usedom) den offiziellen Auftakt für den Umbau des Familienresorts Waldhof im Ostseebad Trassenheide zu einem Kinderhotel gegeben.

„Die Seetel Hotel Gruppe nimmt eine konsequente Ausrichtung auf die Urlaubsgruppe Familien vor. Das passt sehr gut in die Region, schließlich ist das Ostseebad Trassenheide seit dem Jahr 2011 als familienfreundlicher Urlaubsort zertifiziert. Mit dem Umbau und den künftigen Familienangeboten wird die touristische Infrastruktur erheblich erweitert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Mit dem Umbau ist unter anderem geplant, das künftige Kinderhotel Trassenheide in mehrere Häuser aufzuteilen. Das Haus 1 soll ein Multifunktionsgebäude mit Rezeption, Restaurants, Theaterarena, Shops, Küchentrakt sowie mehreren Gast- und Funktionsräumen werden. Haus 2 ist als neues, zentrales Funktionsgebäude mit Wasser- und Saunawelt, Beauty-Bereich und Außenpool sowie Funktions- und Technikräumen vorgesehen. Weiterhin sollen Suiten-Häuser errichtet werden. Für Aktiv- und Familientourismus sind zahlreiche Indoor- sowie Outdoor-Aktivitätsbereiche und miteinander verbundene Erlebnisbereiche geplant. Die Seetel Hotel Gruppe investiert rund 17,8 Millionen Euro am Standort.

„Das sind kluge strategische Ausrichtungen für Urlaubsangebote auf der Insel Usedom. Gerade Familien haben besondere Wünsche an ihr Urlaubsdomizil, beispielsweise kindgerechte Schwimmbecken sowie ausreichend Platz zum Toben und Spielen. So gelingt ein unbeschwertes Familienerlebnis“, sagte Glawe.

Mecklenburg-Vorpommern ist bei Familien, Kindern und Jugendlichen ein beliebtes Reiseziel. Mit 8,2 Prozent aller Familienurlaubsreisen (1,05 Millionen) liegt Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben des Qualitätsmonitors des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (2018) vor Schleswig-Holstein (5,9 Prozent), Niedersachsen (4,2 Prozent) und Bayern (4,2 Prozent). Zudem haben sich im Land 93 Betriebe für das Siegel „Qualitätsmanagement Familienurlaub“ (QMF) qualifiziert.

Die Auszeichnung wurde im Jahr 2005 vom Tourismusverband M-V für die vier Kategorien Tourismusorte, Beherbergungsbetriebe, Freizeiteinrichtungen und Gastronomiebetriebe eingeführt. Anhand eines mit wissenschaftlicher Hilfe erarbeiteten Kriterienkataloges wird die Familienfreundlichkeit bewertet. Der Katalog sieht beispielsweise für Beherbergungsbetriebe speziell ausgewiesene Familienangebote, familiengerechte Zimmer mit Verbindungstür, besondere Speisen- und Getränkeangebote, einen hauseigenen Spielplatz, Sicherheitsmaßnahmen sowie die Möglichkeit, Babysitter zu stellen oder zu vermitteln, vor.

„Das Siegel gibt Familien mit großen und kleinen Kindern eine wichtige Orientierung bei der Urlaubsplanung. Wenn das Angebot stimmt, sind Eltern und Kinder treue Gäste, die gern wiederkommen“, sagte Glawe abschließend.

Im Zeitraum Januar bis September 2018 wurden auf der Insel Usedom rund 873.400 Ankünfte (+0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und mehr als 4,4 Millionen Übernachtungen (+0,7 Prozent) registriert. In ganz Mecklenburg-Vorpommern waren es im gleichen Zeitraum rund 6,4 Millionen Ankünfte (+3,9 Prozent) und rund 25,7 Millionen Übernachtungen (+3,2 Prozent).

Zum Unternehmen SEETELHOTELS mit Sitz im Seebad Heringsdorf (Insel Usedom) gehören 16 Hotels, Residenzen und Villen auf der Insel Usedom sowie ein Hotel in Santa Ponsa (Mallorca). Rund 450 Mitarbeiter sind für die Unternehmensgruppe tätig.