VR-Innovationspreis Handwerk verliehen

Schwerin – In Schwerin wurde am Dienstag der „VR-Innovationspreis des Handwerks 2018“ vergeben. In diesem Jahr gab es einen Preis im Bereich „Innovation – Technologie“ und einen Innovationspreis zum Thema „Angewandte Digitalisierung“. Die Auszeichnungen gingen an die Firma Beglau Wärmepumpen GmbH aus Rampe (Gemeinde Leezen, Landkreis Ludwigslust-Parchim) und die Steffen Huber GmbH aus Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim).

„Produkt-, Prozess- und Organisationsinnovationen sind in den Handwerksbetrieben Mecklenburg-Vorpommerns stetig notwendig, um komplexen Herausforderungen des Marktes effektiv begegnen zu können. Der VR-Innovationspreis würdigt Unternehmen, die unerschrocken und kreativ an neue Lösungen herangehen. Die Preisträger beweisen hohe Innovationsfähigkeit bei technischen Entwicklungen und Mut bei den praktischen Umsetzungen. Mit der öffentlichen Würdigung der erfinderischen Unternehmen soll zugleich aufgezeigt werden, dass auch kleine und mittlere Betriebe ein hohes Innovationspotential haben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe anlässlich der Preisverleihung. Wirtschaftsminister Glawe hatte die Schirmherrschaft des Preises übernommen, wurde bei der Preisverleihung von Dr. Arnold Fuchs, Abteilungsleiter Handwerk, Interreg, Abfallwirtschaft, Arbeitsschutz im Wirtschaftsministerium, vertreten.

„Die Handwerksbetriebe im Land kombinieren oftmals traditionelle Techniken mit neuen Lösungsansätzen und Technologien. So entstehen in der täglichen Arbeit Innovationen, die dem Unternehmen, den Mitarbeitern und den Kunden Vorteile bringen. Um die Handwerker darin weiter zu bestärken, unterstützen wir vor allem kleine und mittlere Betriebe, Forschung und Entwicklung weiter voranzutreiben – und vor allem in der Praxis umzusetzen“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern stehen in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 über den „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) für die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEI) insgesamt 218 Millionen Euro zur Verfügung. Vor allem klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) sollen unterstützt werden, ihre Produktionsprozesse zu analysieren, „digitale“ Lösungsvorschläge (Prozessinnovationen) zu erarbeiten und diese in Pilotprojekte umzusetzen. Diese Pilotprojekte werden bei klein- und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 50 Prozent und bei großen Unternehmen mit bis zu 15 Prozent, jedoch maximal mit 200.000 Euro, gefördert.

Zudem können auch Analysen und Beratungen im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Beschäftigten im Unternehmen (Technikfolgenabschätzung) unterstützt werden. Zukünftig soll als neues Instrument im Rahmen der Forschungs- und Entwicklungsrichtlinie des Wirtschaftsministeriums auch die Förderung von Investitionen möglich sein, die der Umsetzung von vorher durchgeführten Prozessinnovationen dienen. Die Investitionen in Folge von Prozessinnovationen werden mit 50 Prozent und bis zu 100.000 Euro gefördert. Hierzu zählen zum Beispiel Maschinen, Anlagen, Robotik, Automatisierungstechnik wie Sensorik oder Datenübertragungstechnik.

„Die Handwerksbetriebe im Land sind Innovatoren, die neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen entwickeln und diese zugleich meist in Eigenregie vermarkten. Aber: Vor allem die begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen vieler Unternehmen können die Umsetzung von Innovationsaktivitäten verzögern oder gar verhindern. Deshalb unterstützen wir die notwendigen Investitionen, um das Handwerk zukunftssicher aufzustellen“, sagte Glawe.

Die Preisträger des VR-Innovationspreises des Handwerks 2018

Beglau Wärmepumpen GmbH aus Rampe (Gemeinde Leezen, Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Die Auszeichnung im Bereich „Innovation – Technologie“ erhielt die Firma Beglau Wärmepumpen GmbH aus Rampe (Gemeinde Leezen, Landkreis Ludwigslust-Parchim) für die Entwicklung einer Direkt-Kondensations-Wärmepumpe. Der Preis ist mit einer Dotierung in Höhe von 5.000 Euro, gestiftet durch die VR-Bank Schwerin eG, verbunden. Das Fachunternehmen für Elektrotechnik, Kältetechnik, Heizungsbau und Gebäudeenergieberatung mit sieben Mitarbeitern hat das Gesamtsystem der Wärmepumpen optimiert, beispielsweise über Steuerungsmechanismen für Fernwartungsoptionen, Fernbedienung per Smartphone sowie die Ankopplung an Solar-, Wind- und Blockheizkraftwerksanlagen. „Gutes noch besser und kundenfreundlicher machen – so kann man die Unternehmensphilosophie der Beglau Wärmepumpen GmbH passend umschreiben. Mit Spitzentechnologien vom Markt und adaptierten Weiterentwicklungen für höhere Energieeffizienz und mehr Komfort hat der Betrieb die Wärmepumpen weiterentwickelt“, sagte Glawe abschließend.

Steffen Huber GmbH aus Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim)

Der Innovationspreis zum Thema „Angewandte Digitalisierung“, gestiftet durch die Handwerkskammer Schwerin und mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro dotiert, ging an die Steffen Huber GmbH aus Neustadt-Glewe (Landkreis Ludwigslust-Parchim). Das Unternehmen hat zusammen mit der Dachdeckerei Henry Huber 15 Mitarbeiter und bietet alle Leistungen einer Dachdeckerei in Kombination mit Photovoltaikanlagen sowie Gebäudeenergieberatung. Jetzt sind alle Unternehmensbereiche umfassend digitalisiert worden, so dass unter anderem tagesaktuelle Bautagebücher mit Arbeitszeiten, Warenlieferungen und Baufortschritten direkt auf der Baustelle erstellt werden können. Projekte lassen sich so genau dokumentieren, Kalkulationen sind auf Knopfdruck möglich. „Die Steffen Huber GmbH zeigt, dass es geht – auch kleinere Handwerksbetriebe haben die Möglichkeit, die Chancen der Digitalisierung umfassend aufzugreifen und umzusetzen. Das ist ein gutes Beispiel für andere Handwerker, im Sinne einer effektiven Betriebssteuerung digitale Geschäftsmodelle effektiv zu nutzen“, sagte Glawe.

Guten Morgen Frau Dr. Lehrerin, guten Morgen Herr Dr. Lehrer

Land legt Förderprogramm zur wissenschaftlichen Qualifizierung von Lehrkräften auf

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern eröffnet Lehrerinnen und Lehrern neue Wege, ihre fachdidaktische Qualifikation zu verbessern. Das Land hat ein Programm zur Förderung der wissenschaftlichen Qualifizierung von angehenden oder ausgebildeten Lehrkräften im Umfang von zwei Millionen Euro aufgelegt. Im Fokus stehen dabei die Kernfächer Deutsch, Englisch und Mathematik.

„Guter Unterricht lebt von guten Konzepten“, sagte Bildungs- und Wissenschaftsministerin Birgit Hesse. „Der fachdidaktischen Qualifikation von Lehrkräften kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit dem Förderprogramm eröffnen wir Lehrerinnen und Lehrern die Chance, sich weiterzuentwickeln, erste hochschulbezogene Lehrerfahrungen zu sammeln und einen Doktorgrad zu erlangen. Wir wollen die Unterrichtsqualität an unseren Schulen mittelbar verbessern. Lehrkräfte mit einer zusätzlichen fachdidaktischen Qualifikation verfügen über die Kompetenz, ihr Wissen weiterzugeben. Davon haben dann auch andere im Lehrerzimmer etwas“, betonte Hesse.

Das Förderprogramm richtet sich vor allem an Lehrerinnen und Lehrer, die bereits an den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern tätig sind und das Erste Staatsexamen mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis abgeschlossen haben. Insgesamt sind acht Fördermaßnahmen vorgesehen. Der Förderzeitraum beträgt drei Jahre. Eine Förderung ist grundsätzlich vom 1. April 2019 an möglich.

„Die Promotionen, die gefördert werden können, sollen sich vor allem mit dem Einsatz von Medien im Unterricht beschäftigen“, erläuterte Bildungs- und Wissenschaftsministerin Hesse. „Dabei geht es zum Beispiel um die Frage, inwieweit sich der Unterricht durch den Einsatz von Medien verändert. Wichtig ist aber auch, welche Anforderungen die Materialien erfüllen müssen, damit sie in der Schule überhaupt verwendet werden können. Regelrecht gewünscht ist, dass die Forschungsprojekte direkt oder indirekt auf unser Unterrichtshilfenportal Bezug nehmen. Wenn Lehrerinnen und Lehrer Lust haben, sich mit diesen und anderen Fragen wissenschaftlich zu beschäftigen, dann sollten sie sich bewerben“, ermunterte Hesse.

Die Stellen werden an den Universitäten ausgeschrieben. Wer sich bewerben möchte, muss seine Unterlagen bei den dortigen Prorektoren für Studium und Lehre einreichen.

„MINT-Schule M-V“ wächst auf acht

NORDMETALL-Stiftung, Bildungsministerium und Wirtschaft zeichnen Johann-Christoph-Adelung-Schule aus Spantekow für ihr Engagement aus

Spantekow – Von heute an führt die Regionale Schule mit Grundschule in Spantekow das Exzellenz-Siegel „MINT-Schule Mecklenburg-Vorpommern“. Daran erkennen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Unternehmen, welche Regionalen und Gesamtschulen ein herausragendes Angebot in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den sogenannten MINT-Fächern, besitzen. Das Netzwerk umfasst nun insgesamt acht Schulen.

„Den MINT-Fächern haftet in manchen Köpfen immer noch das Klischee an, sie seien nur etwas für uncoole Streber und Nerds mit Klebestreifen am Brillenbügel. Die Regionale Schule mit Grundschule in Spantekow zeigt aber, dass das Gegenteil der Fall ist. Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind Fächer für Experimentierfreudige und für Kreative. Diese Fächer machen Spaß. Und das Wissen, das hier vermittelt wird, trägt hoffentlich dazu bei, dass die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler lange anhält und sie sich vielleicht sogar einen Beruf aussuchen, in dem sie das Gelernte anwenden können“, sagte Steffen Freiberg, Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, anlässlich der Aufnahmefeier auf Schloss Hasenwinkel in der Nähe von Schwerin.

„Mit der Initiative MINT-Schule Mecklenburg-Vorpommern vernetzen wir Regionale und Gesamtschulen aus ganz Mecklenburg-Vorpommern miteinander, denen es auf eindrucksvolle Weise gelingt, mit ihren praxisnahen und lebendigen Angeboten für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Damit eröffnen sie ihren Schülerinnen und Schülern ausgezeichnete berufliche Perspektiven“, sagte Thomas Lambusch, Vorstandsvorsitzender der NORDMETALL-Stiftung.

Die ausgezeichnete Schule konnte eine Fachjury in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren überzeugen und wurde vor Ort begutachtet. Sie erhält eine Förderung in Höhe von 2.000 Euro für Investitionen im MINT-Bereich. Darüber hinaus profitieren MINT-Schulen von exklusiven Fortbildungsangeboten, Netzwerktreffen und Tagungen.

Seit 2012 verleihen die NORDMETALL-Stiftung und die Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern das Exzellenz-Siegel „MINT-­Schule Mecklenburg-Vorpommern“ gemeinsam mit dem Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern und dem Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e. V. Schirmherrin ist Bildungsministerin Birgit Hesse.

MINT-Schulen gibt es auch in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. In Mecklenburg-Vorpommern können sich Regionale und Gesamtschulen, die in der Sekundarstufe I über ein ausgeprägtes und hochwertiges MINT-Profil verfügen, um die Aufnahme in das Exzellenz-Netzwerk bewerben.

518 Anträge auf Dürrehilfe gestellt

Backhaus: Hilfe ist richtig und nötig

Schwerin – In Mecklenburg-Vorpommern haben 518 Landwirtschaftsbetriebe, darunter 92 ökologisch wirtschaftende, Anträge auf Trockenschadenshilfe in Höhe von insgesamt 42 Millionen Euro gestellt. Von der Antragssumme sollen 27 Millionen Euro als Vorschuss ausgezahlt werden.

„Wir haben damit gerechnet, dass etwa 10 Prozent der hiesigen landwirtschaftlichen Betriebe einen Antrag auf Dürrehilfe stellen werden. Wir haben knapp 5.000 davon bei uns im Land; unsere Annahmen haben sich damit bestätigt“, resümierte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus. Auch die tatsächliche Antragssumme stimme mit den Prognosen überein.

„Die Zahlen verdeutlichen, dass die Ernteausfälle infolge der Dürreperiode für viele Betriebe existenzbedrohend sind. Die Hilfe von Bund und Länder ist daher richtig und notwendig“, sagte der Minister weiter.

Am vergangenen Freitag endete die Antragsfrist für Betriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Bereits heute konnten 160 Bewilligungsbescheide erstellt werden. Bis zum Wochenende sollen die ersten neun Million Euro auf den Konten der betroffenen Landwirte eingehen.

„Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben alles dafür getan, um schnell zu sein“, so Backhaus.