Sechs Kommunen in M-V erhalten Fördermittel für Breitbandausbau

Schwerin – Das Digitalisierungsministerium stellt – zusätzlich zum Breitband-Förderprogramm des Bundes – rund 22 Millionen Euro aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds zur Verfügung, um die Umsetzung des Breitbandausbaus im Land weiter zu forcieren. Dieses Förderprogramm ist beschränkt auf finanzschwache Kommunen in ländlichen Gebieten.

„Mit den bisher erfolgreich bewilligten 93 Fördergebieten im Bundesförderprogramm und der Kofinanzierung des Landes konnten bereits nahezu flächendeckend unterversorgte Gebiete in M-V für den Breitbandausbau finanziell abgesichert werden“, berichtet Landesdigitalisierungsminister Christian Pegel. Ausgenommen vom Bundesförderprogramm waren jedoch verschiedene Kommunen, die entweder schon mit Datenraten von mindestens 30 Megabit pro Sekunde versorgt waren oder für die Telekommunikationsunternehmen im Markterkundungsverfahren die Absicht bekundet haben, den Ausbau zeitnah ohne Fördermittel durchzuführen.

„Der flächendeckende Ausbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur ist aber Grundvoraussetzung für alle weiteren Digitalisierungsprozesse. Deshalb ist es uns wichtig, die ‚weißen Flecken‘, die auch nach voller Ausschöpfung des Bundesprogramms über Anschlüsse mit Datenraten von weniger als 30 Megabit pro Sekunde verfügen, schnellstmöglich mit Breitbandnetzen zu versorgen“, erklärt Minister Pegel. Deshalb wurden in einem erneuten Markterkundungsverfahren die noch verbleibenden „weißen Flecken“ ermittelt.

Im Ergebnis profitieren nun sechs Kommunen mit schwieriger Haushaltslage und geringen Spielräumen für Investitionen in die kommunale Infrastruktur von den Breitbandfördermitteln aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds: Boizenburg und Plau am See im Landkreis Ludwigslust-Parchim, Blankensee und Waren (Müritz) im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sowie Pasewalk und Wolgast im Landkreis Vorpommern-Rügen. Um deren Vollzugsaufwand gering zu halten, erledigen die Landkreise die Abwicklung der Förderung für die einzelnen Kommunen, wie sie es bereits erfolgreich nach den Maßgaben des Bundesförderprogramms erprobt haben.

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim erhält für den Breitbandausbau in Boizenburg einen vorläufigen Zuwendungsbescheid über rund 6,5 Millionen Euro, die Förderung für Plau am See liegt bei rund 4,8 Millionen Euro. Für den Breitbandausbau in Waren (Müritz) stellt das Land Fördermittel in Höhe von ca. 2,2 Millionen Euro zur Verfügung, für Blankensee sind es ca. 811.000 Euro. Zudem unterstützt das Land den Ausbau der digitalen Infrastruktur in Pasewalk und Wolgast mit voraussichtlich 3,45 Millionen Euro.

„Das Land übernimmt 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben, die im Zuge des Breitbandausbaus anfallen“ so Minister Pegel. Der Eigenanteil der Landkreise beträgt zehn Prozent. Dieser wird aus dem Kommunalen Aufbaufonds finanziert und belastet deshalb nicht die einzelnen Kommunen. Das Land finanziert diese Ausgaben des Kommunalen Aufbaufonds aus der Haushaltsrücklage des Landes vor.

Weiter erklärt der Minister: „Die Landkreise erhalten zunächst – analog zum Bundesförderprogramm – vorläufige Zuwendungsbescheide über insgesamt rund 18 Millionen Euro. Hier liegen die auf Grundlage des Markterkundungsverfahrens ermittelten voraussichtlichen Kosten zugrunde.“ Der endgültige Zuwendungsbescheid ergehe nach Abschluss des Vergabeverfahrens. „Dann erst liegen Angebote der Telekommunikationsunternehmen vor, welche Kosten verbindlich mit dem Breitbandausbau in den Projektgebieten entstehen“, so der Minister.

Der Bund hat 2015 den Kommunalinvestitionsförderungsfonds eingerichtet. Über diesen stellt der Bund den Ländern Finanzhilfen zur Förderung von Investitionen finanzschwacher Kommunen zur Verfügung. Das Gesamtvolumen des Fonds beträgt sieben Milliarden Euro und verteilt sich auf zwei Förderprogramme, die in den beiden Kapiteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes – dem Infrastrukturprogramm und dem Schulsanierungsprogramm – geregelt sind.

Die Finanzhilfen des Bundes kommen ausschließlich finanzschwachen Kommunen zugute. Die Verteilung der Mittel auf die Länder erfolgt über einen Verteilungsschlüssel, der die Kriterien Einwohnerzahl, Kassenkreditbestand und Arbeitslosenzahl je zu einem Drittel berücksichtigt.

Im Rahmen des Infrastrukturprogramms stehen für Mecklenburg-Vorpommern knapp 80 Millionen Euro zur Verfügung. Diese fließen neben dem Breitbandausbau auch in die Städtebauförderung und die Schulsanierung.

Straßenbeleuchtung in Lübtheen wird auf LED umgerüstet

Lübtheen – Die Gemeinde Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 21.780 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße, in der Händelstraße und in der Hans-Eisler-Straße. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Die vorhandenen acht Leuchten werden durch 15 hocheffiziente LED-Leuchten inklusive Maste ersetzt. Zur Verbesserung der Ausleuchtung werden in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße vier Leuchten, in der Händelstraße eine Leuchte und in der Hans-Eisler-Straße zwei Leuchten zusätzlich aufgestellt.

Diese Maßnahme trägt zu einer jährlich Einsparung von 3.150 Kilowattstunden Strom und knapp zwei Tonnen Kohlendioxid bei.

M-V ist Vorsitzland der Arbeits- und Sozialministerkonferenz 2019

Schwerin – Ab dem 1. Januar 2019 ist Sozialministerin Stefanie Drese Vorsitzende der Arbeits- und Sozialministerkonferenz (ASMK). Das Sozialministerium teilt sich den Vorsitz mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit. Die Konferenz dient der Zusammenarbeit und der Koordinierung der Länderinteressen sowie der Zusammenarbeit mit dem Bund.

Drese übernahm bereits am 6. Dezember das symbolische Steuerrad von ihrem Amtskollegen Karl-Josef Laumann (NRW) anlässlich der 95. Arbeits- und Sozialministerkonferenz in Münster. Die fachpolitischen Spitzen der Länder berieten dabei aktuelle Herausforderungen und ein abgestimmtes Vorgehen in Sachen Arbeits-, Sozial- und Pflegepolitik.

„Im kommenden Jahr möchte ich daran anschließen und drei Themen hervorheben: Kindergrundsicherung, Pflege und Transparenz bei der Förderung gemeinnütziger Verbände“, erklärte Drese. „Gerade die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung ist von hoher Bedeutung. Hier ist mein Ziel, dass die ASMK wichtige Anregungen gibt. Dabei muss vor allem die künftige Finanzierung der Pflege in den Blick genommen werden, um eine weitere Belastung der Beitragszahler einerseits und eine unangemessene Erhöhung der von den pflegebedürftigen Personen zu tragenden Eigenanteile andererseits zu vermeiden.“

Außerdem will Drese den großen Bereich der nichtprofessionellen Pflege verstärkt in den Blick nehmen, um pflegende Angehörige zu entlasten und besser zu unterstützen. Pflegende Angehörige sind bundesweit mit großem Abstand die tragende Säule der pflegerischen Versorgung. Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden mehr als 75 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut.

Höhepunkte im Rahmen der ASMK sind die Amtschefkonferenz (auf Ebene der Staatsekretäre) Anfang Oktober 2019 in Ulrichshusen und die Arbeits- und Sozialministerkonferenz am 27. und 28. November 2019 in Rostock.

Zukunftsbündnis MV

Schwerin – Die Landesregierung, die Vereinigung der Unternehmensverbände und der DGB Nord haben sich auf eine Neuausrichtung des bisherigen Bündnisses für Arbeit verständigt. Das „Zukunftsbündnis MV“ soll am 22. Februar 2019 zu seiner ersten Sitzung in der Schweriner Staatskanzlei zusammenkommen.

„Das Bündnis für Arbeit gibt es seit 1998. Das Bündnis hat in dieser Zeit einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass Mecklenburg-Vorpommern in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt deutlich vorangekommen ist. Die enge Zusammenarbeit von Regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften ist eine Stärke unseres Landes“, erklärte der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär Reinhard Meyer, heute in Schwerin.

„Nach zwanzig Jahren erfolgreicher gemeinsamer Arbeit gab es von allen Beteiligten den Wunsch, die Zusammenarbeit kompakter zu gestalten. Wir haben das Jahr 2018 genutzt, um uns auf eine Neuausrichtung zu verständigen. Aus dem bisherigen Bündnis für Arbeit wird das Zukunftsbündnis MV. Unser wichtigstes gemeinsames Thema ist und bleibt die Sicherung des Fachkräftebedarfs“, informierte Meyer. Zur Vorbereitung der Runde am 22. Februar 2019 habe es Gespräche im Wirtschafts- und im Bildungsministerium gegeben. Schwerpunktthemen sollen die Zukunft des Arbeitsstandortes Mecklenburg-Vorpommern und die Attraktivität der beruflichen Bildung sein. Beide Themen sollen auch mit Blick auf die Digitalisierung und die damit verbundenen Veränderungen in der Arbeitswelt diskutiert werden.

Europäisches Kulturerbejahr 2018 in M-V

Ministerin Hesse: Beteiligung bei uns im Land ist gut gelungen

Schwerin – Das Jahr 2018 neigt sich langsam dem Ende, doch die Aktivitäten des Europäischen Kulturerbejahres sollen ihre Strahlkraft behalten. Unter dem Motto „Sharing Heritage“ stand 365 Tage lang das Verbindende des baulichen und archäologischen Erbes im Mittelpunkt. In Mecklenburg-Vorpommern haben sich Einrichtungen, Vereine und Projekte an dem Aktionsjahr beteiligt. Kulturministerin Birgit Hesse hat eine positive Bilanz gezogen. Das Europäische Kulturerbejahr geht auf eine Initiative des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, des Bundes, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände zurück.

„Das Stralsunder Schülerprojekt ‚Erbe gelebt – Zu Hause im Welterbe‛ zeigt besonders schön, wie sich Kulturgeschichte und Heute verbinden lassen“, sagte Kulturministerin Birgit Hesse. „Viele Veranstaltungen haben in diesem Jahr die Guts- und Herrenhäuser mit Leben erfüllt und die Kulturrouten durch Mecklenburg-Vorpommern machen erfahrbar, was wir kulturell zu bieten haben. Im Europäischen Kulturerbejahr ging es nicht so sehr darum, etwas Neues zu schaffen, sondern darum, darauf aufmerksam zu machen, was da ist. Ich finde, die Beteiligung bei uns im Land ist gut gelungen“, lobte Hesse.

Auch beim Fotowettbewerb „Wiki Loves Monuments“ (WLM) zum Kulturerbejahr 2018 findet sich Mecklenburg-Vorpommern wieder: Das Foto von der „Kurmuschel“ auf dem Kurplatz in Sassnitz auf Rügen von J.-H. Janßen steht im deutschen Ranking auf Platz 4. „Welche Überraschung, dass es ein Baudenkmal aus unserem Land auf die ersten Plätze geschafft hat. Das ist nicht nur eine Auszeichnung für ein schönes Foto und die originelle Architektur, sondern auch eine schöne Werbung für unser Land“, sagte Hesse.

Wiki Loves Monuments ist ein ehrenamtlich organisierter Fotowettbewerb der Online-Enzyklopädie „Wikipedia“. Mittlerweile nehmen rund 10.000 Menschen aus ca. 40 Ländern daran teil. Seit 2012 ist er laut Guinness-Buch der Rekorde der größte Fotowettbewerb weltweit. Allein in Deutschland werden auf diese Weise jährlich über 20.000 neue Bilder zur Verfügung gestellt. Schon allein dadurch hat der Wettbewerb maßgeblich zu mehr Aufmerksamkeit für Denkmäler und Denkmalschutz beigetragen. Nach Angaben des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz stehen die Fotos unter einer freien Lizenz und zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

Projekte und Veranstaltungen in MV bzw. mit MV-Bezug

Friedrich-Lisch-Denkmalpreis des Landes
Ausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ in Berlin
Ausstellung „Schatz entdeckt!“ – Der Verschollene Planschatz
Projekt „Scherben von Prora“
Kulturevent nordische Gutshäuser
Denkmal und Baukultur
Denkmale in Mecklenburg-Vorpommern
Zu Tisch in Schlössern und Gärten in Deutschland
Europäische Route der Industriekultur
Europäische Route Historische Theater
Europäische Route der Backsteingotik
Europäische Kulturroute Festungsmonumente
Schülerprojekt „Erbe gelebt – Zu Hause im Welterbe“
Rendezvous im Garten
Subbotnik für Wasserburg Divitz
Ausstellung „Blutiges Gold – Macht und Gewalt in der Bronzezeit“
Backsteinarchitektur in Pommern
Denkmal Europa. Entdecke Deine Geschichte vor der Haustür
Bei Deinem Namen genannt: Maria und Nikolaus
Gemeinsame Wege: Wismar-Ohrid-Pogradec
Wismar und die Schweden
Grand Prix der Folklore – 29. Internationales Folkloretanzfest für das Land Mecklenburg-Vorpommern
De Twei-Smacker levt! Nachbau einer Warnemünder Volljolle in Rostock
Alte Mensa Wismar – Aktionstag

Bilanz Tourismus – Fazit 2018 und Ausblick 2019

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat für das Tourismusjahr 2018 eine insgesamt positive Bilanz gezogen. „ Bislang sind wir für das Gesamtjahr 2018 auf Kurs. Bei Ankünften und Übernachtungen liegen wir im Wachstum. Die vergleichsweise frühe Lage der Osterfeiertage Ende März/Anfang April sowie der Wintereinbruch zum Osterfest führten zwar zu einem schleppenden Start in das Tourismusjahr 2018. Allerdings konnte unser Land durch den sehr warmen und regenarmen Sommer insbesondere im tourismusintensiven Monat Juli Zuwächse gegenüber dem Vorjahreszeitraum verzeichnen. Veränderte Gästeansprüche, kurzfristige Buchungen, abwechslungsreiche Veranstaltungen und besondere Wellnessangebote sorgen auch für eine positive Entwicklung in der Nebensaison. Für das Gesamtjahr 2018 rechnen wir mit einem neuen Übernachtungsrekord“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Von Januar bis September 2018 wurden zwischen Ostsee und Seenplatte rund 6,42 Millionen Ankünfte (+3,9 Prozent) und 25,71 Millionen Übernachtungen (+3,2 Prozent) an das Statistische Landesamt gemeldet. Deutlich zugelegt hat nach Angaben des Statistischen Amtes die Region Fischland-Darß-Zingst mit einem Plus von 7,4 Prozent bei den Übernachtungen. Das Vorpommersche Festland wuchs um +5,2 Prozent bei den Übernachtungen, die Mecklenburgische Seenplatte/Schweiz legte um +4,9 Prozent zu. Die Inseln Rügen (+0,1 Prozent) und Usedom (+0,7 Prozent) liegen knapp über dem Vorjahresniveau. Herausforderungen sind die Erreichbarkeit, Fachkräftesicherung und Qualität im Tourismus. Aktueller Hinweis: Überprüfungen des Berichtskreises und der Erhebungsmerkmale führen ab August 2018 zu Veränderungen gegenüber entsprechenden Angaben in Vorjahreszeiträumen. Dadurch sind Vergleiche auf allen regionalen Ebenen (Land, Kreise, Reisegebiete und insbesondere Gemeinden) ab August 2018 nur bedingt möglich.

Mecklenburg-Vorpommern gehört zu den führenden Urlaubsländern in Deutschland. „Allerdings ist der Markt äußerst dynamisch und hart umkämpft. Aus diesem Grund muss sich der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder neu erfinden und innovative Impulse auch deutlich über seine Grenzen hinaus setzen. Die Branche soll wieder Schrittmacher werden, mehr Qualität und Wertschöpfung erreichen, schneller und flexibler als bisher auf Herausforderungen reagieren und Entwicklungen rechtzeitig aufnehmen und nutzen“, forderte Glawe.

Strategische Grundlage bildet die Landestourismuskonzeption (LTK), die im November 2018 vorgestellt wurde. Sie setzt die Leitplanken, ist aber keine segmentale Betrachtung einzelner touristischer Angebotsbereiche, sondern verfolgt mit der Ermittlung und Beschreibung der Strategie- und Zukunftsfelder einen übergreifenden problemlösenden Ansatz. Strategische Themen sind Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Internationalisierung. Für den touristischen Arbeitsmarkt, die Organisation und Finanzierung des Tourismus, das Tourismusbewusstsein und seine Akzeptanz, die Infrastruktur und Mobilität, die Innovation und Qualität sind konkrete Schlüsselaufgaben beschrieben, die von allen Beteiligten angegangen werden sollen. Neu in der LTK sind die Prüf- und Arbeitsaufträge beispielsweise in Bezug auf: Pflichtige Aufgabe Tourismus für Kurorte/prädikatisierte Orte; die Modernisierung Kur-/Erholungswesen sowie eine flächige Förderung von Infrastruktur (ämterbezogen). „In Modellregionen sollen neue Einnahme- und Finanzierungsmöglichkeiten im Tourismus getestet werden. Hierbei geht es darum, Erfahrungen zu sammeln und die Ergebnisse zu evaluieren“, sagte Glawe.

Die abgesackte Autobahn 20 zwischen den Autobahnanschlussstellen Bad Sülze und Tribsees hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. „Es wurde deutlich, dass die Branche sich auf Problemlagen schnell einstellt und reagieren konnte. Durch die nach vorn gerichtete Aufklärungsarbeit beispielsweise der Hotels, Pensionen und Tourismuszentralen auf den Inseln und im Binnenland ist es gelungen, Gäste frühzeitig durch aktuelle Informationen vor Reiseantritt auf mögliche Straßenprobleme hinzuweisen. Teilweise haben die Anbieter vor Ort durch verschiedene Aktionen Gästen den Aufenthalt noch angenehmer gestaltet“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich. Glawe dankte der Branche für das bedachtsame Vorgehen.

Ende März beziehungsweise Anfang April wurde der Vogelpark Marlow, Teile des Rostocker Zoos und des Wildparks-MV in Güstrow durch extreme Schneefälle stark beschädigt. „Der Wintereinbruch hatte erhebliche Schäden vielerorts hinterlassen. Hier war schnelle Unterstützung geboten. Das Wirtschaftsministerium hat Fördermittel für die Modernisierung und Erweiterung der Anlagen bereitgestellt. Ziel ist es, die Attraktivität für Einheimische und Gäste in den Einrichtungen auch künftig weiter zu gewährleisten und weiter zu erhöhen“, so Glawe weiter. Alle drei Anlagen werden mit Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in Höhe von rund 2,49 Millionen Euro unterstützt (Vogelpark Marlow 1,79 Millionen Euro, Wildpark-MV in Güstrow mit 400.000 Euro und der Rostock Zoo mit rund 300.000 Euro).

Wirtschaftsminister Glawe machte deutlich, dass die Erreichbarkeiten der touristischen Angebote im Land weiter vorangetrieben werden müssen. „Wir müssen an der Verzahnung der Alltags- und touristischen Verkehre weiter arbeiten. Zu einem unvergesslichen Aufenthalt gehört auch eine gute An- und Abreise. Das ist gerade in saisonalen Stoßzeiten teilweise eine Herausforderung. Darüber hinaus machen sich auch internationale Entwicklungen bei uns im Land bemerkbar“, sagte Glawe. Im Zuge des Brexits stellt die britische Fluggesellschaft BMI Regional Anfang 2019 ihre Verbindung vom Flughafen Rostock-Laage nach Stuttgart ein.

Glawe hat darüber hinaus die Umsetzung des kurkartengestützten Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) begrüßt. Seit Anfang April gibt es die kurkartenfinanzierte Gästekarte „Müritz rundum“. „Das ist eine gute regionale Verzahnung der Anbieter. Gäste und Einheimische können verstärkt auch ohne Auto die Region erkunden. Das macht den Urlaub insgesamt noch mobiler und schont auch die Umwelt. Mit dem Nahverkehr sowie dem Fahrrad stehen hervorragende Alternativen zur Verfügung“, sagte Glawe. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat hier eine Vorreiterrolle übernommen und geht mit gutem Beispiel voran. Gäste in Waren, Klink, Röbel und Rechlin erhalten nach Zahlung der Kurabgabe diese Gästekarte vom Vermieter beziehungsweise vom jeweiligen Beherbergungsbetrieb. Sie können damit kostenlos per Bus die Müritz umrunden sowie den Stadtverkehr von Waren nutzen. Auf Usedom wird die Kurkarte probeweise zur KaiserbäderCard. Sie kann als Ticket für das gesamte Busstreckennetz der Usedomer Bäderbahn (UBB) genutzt werden. Die Testphase der KaiserbäderCard läuft bis Ende Februar 2019.

Die international größte Reisemesse – die ITB Berlin – hat im März dieses Jahres gezeigt, wie enorm wichtig es ist, dass Mecklenburg-Vorpommern auf die touristischen Vorzüge vor allem auch international aufmerksam macht. „Deshalb werden wir hier weiter ansetzen und überregional für unser Land werben. Die große Resonanz ist ein Erfolg intensiver Anstrengungen. Intensives Marketing ist dabei ein wichtiges Element, um im nationalen und vor allem auch im internationalen Wettbewerb noch besser mithalten zu können“, erläuterte Glawe. Mit Mecklenburg-Vorpommern war 2018 unter der Überschrift „Urlaub ist unsere Natur“ erstmals ein Bundesland Partnerland der ITB. Noch nie zuvor hat ein Partnerland mehr als eine Milliarde (1,01 Milliarden) Medienkontakte erreicht. Mit diesem Ergebnis rangiert Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze aller bisherigen Partnerländer der ITB Berlin. In den vergangenen fünf Jahren bewegten sich die Bruttoreichweiten der Partnerländer im Bereich zwischen 200 und 300 Millionen.

Darüber hinaus wird in Rostock 2019 der Deutsche Tourismustag ausgerichtet sowie im Jahr 2020 der Germany Travel Mart (GTM). Hier treffen deutsche touristische Anbieter mit den entscheidenden Einkäufern der internationalen Reisebranche zusammen. Der GTM findet nach 2009 zum zweiten Mal in Mecklenburg-Vorpommern statt. „Mit allen Veranstaltungen setzen wir klar auf mehr Überregionalität. Wir wollen und müssen vor allem im internationalen Maßstab noch bekannter werden. Unsere Unternehmen und Anbieter stehen in einem sich rasant verändernden Marktumfeld“, betonte Wirtschaftsminister Glawe. Von Januar bis September dieses Jahres haben nach Angaben des Statistischen Amtes rund 344.000 Gäste (+6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) rund 920.000 Übernachtungen (+7,0 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern gebucht.

Die Wirtschaftsleistung Mecklenburg-Vorpommerns wird zu einem großen Teil (12 Prozent) durch den Tourismus erbracht. Zwei Drittel der touristischen Ausgaben in Höhe von 7,75 Milliarden Euro (2014) kommen mit den Besuchern, Gästen und Touristen aus den anderen Bundesländern nach MV. 17,8 Prozent der Erwerbstätigen in MV, also 131.254 Menschen, arbeiten in Tourismusunternehmen und tourismusnahen Unternehmen. „Das ist jeder sechste Beschäftigte in MV. Touristen, Besucher und Tagesgäste tragen in Mecklenburg-Vorpommern mit ihrem Konsum und den Ausgaben entscheidend zum Bestand und dem Wachstum anderer Branchen wie dem Einzelhandel bei“, sagte Glawe.