Neues Löschfahrzeug für Freiwillige Feuerwehr Gielow

Gielow – Die Gemeinde Gielow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte möchte für ihre Freiwillige Feuerwehr ein neues Löschfahrzeug (HLF 20) als Ersatz für ein älteres anschaffen und hat dafür Fördermittel beim Innenministerium beantragt. Die Freiwillige Feuerwehr Gielow übernimmt Aufgaben des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung in der eigenen Gemeinde, aber auch im Kreisgebiet Mecklenburgische Seenplatte.

Besondere Gefahrenschwerpunkte im eigenen Einsatzgebiet sind die Landesstraße L202 und mehrere Gewerbeunternehmen, überörtlich übernimmt die Feuerwehr im Gefahrgutzug des Landkreises Aufgaben der technischen Hilfeleistung in den angrenzenden Amtsgebieten.

Innenminister Lorenz Caffier übergab heute dem Bürgermeister der Gemeinde Gielow Udo Kahlert einen Bewilligungsbescheid über 216.700 EUR. „Das Einsatzspektrum der Feuerwehren im Land hat sich von der Brandbekämpfung zunehmend zur technischen Hilfeleistung verschoben. Deshalb brauchen viele Feuerwehren Fahrzeuge, die neben der herkömmlichen Ausstattung für Brandeinsätze auch über zusätzliche Beladung für alle denkbaren Einsatzsituationen verfügen“, so Minister Caffier.

„Die Gielower Feuerwehr wird mit dem neuen Fahrzeug bestens gerüstet sein. Aber ohne den persönlichen Einsatz der Freiwilligen nützt auch moderne Technik nichts. Viele engagieren sich in der Gemeinde für den Schutz ihrer Mitbürger. Dafür und für die Jugendarbeit danke ich den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr recht herzlich.“

Das Land beteiligt sich über die sogenannte „Drittelregelung“ (Land, Landkreis, Gemeinde) an der Finanzierung von Investitionen für die Feuerwehren. Bei der Anschaffung des neuen Löschfahrzeuges in der Gemeinde Gielow hat das Innenministerium ausnahmsweise mehr als das übliche Drittel der Finanzierung übernommen, um den Haushalt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte um 100.000 EUR zu entlasten.

Sanierung des Sportplatzes in Marlow und neues Löschfahrzeug

Marlow – Nun soll es endlich losgehen mit der Sanierung des Marlower Sportplatzes und wie versprochen gibt es dafür auch finanzielle Unterstützung aus dem Innenministerium. Minister Lorenz Caffier übergab heute in Marlow (Landkreis Vorpommern-Rügen) an den Bürgermeister der Stadt Herrn Norbert Schöler einen Bewilligungsbescheid über 257.800 EUR Sonderbedarfszuweisung.

„Ich erinnere mich noch gut daran, als mich die Marlower bei einem Besuch im Sommer 2016 auf den Sportplatz ´entführten´, um zu erfahren, welche Unterstützung das Land für den Ausbau des Sportkomplexes beisteuern kann. Umso mehr freue ich mich, dass alle jetzt in den Startlöchern stehen, auch wenn damit zunächst einige Einschränkungen für den Sportunterricht der Grundschule oder den beliebten Sonnenscheincup verbunden sein werden. Aber ich bin sicher, das Ergebnis wird das alles vergessen lassen“, so der Minister.

Für den Schul- und Vereinssport werden das Rasenspielfeld und die Laufbahnen erneuert, gleichzeitig wird im Rahmen der Baumaßnahmen auch der räumliche Zuschnitt des Platzes den Bedürfnissen besser als bisher angepasst.

Freuen kann sich ebenso die Freiwillige Feuerwehr Marlow, denn Minister Caffier hat auch einen Bewilligungsbescheid über rund 127.000 EUR für ein neues Löschfahrzeug (TLF 3000 mit Staffelbesatzung) mitgebracht. Es soll ein altes und unwirtschaftliches Fahrzeug (Baujahr 1972) ersetzen.

„Das letzte Jahr war für die Gemeindefeuerwehr Marlow ein ereignisreiches, wie ich auf der Homepage nachlesen konnte: 55 Einsätze, davon 16 Brand-, 36 Hilfeleistungs- und 3 sonstige Einsätze. Allen in Erinnerung ist sicher noch der plötzliche Wintereinbruch mit starkem Schneefall zu Ostern 2018, der auch im Vogelpark Marlow große Schäden anrichtete. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren gehören immer mit zu den Ersten, bei denen um Hilfe gerufen wird. Umso wichtiger ist eine ordentliche technische Ausstattung, mit der sie ihre Einsätze bewältigen können.“

Die Freiwillige Feuerwehr Marlow ist als Stützpunktfeuerwehr eingestuft. Gemäß des neuen Brandschutz- und Hilfeleistungsgesetz Mecklenburg-Vorpommern wird sie zukünftig als Feuerwehr mit besonderen Aufgaben bestimmt und sie erfüllt Aufgaben des örtlichen und überörtlichen Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung im Stadtbereich und den eingemeindeten Ortsteilen. Besondere Einsatzschwerpunkte sind verschiedene Gewerbe- und Industriebetriebe, Hotels, Verkehrswege und der Vogelpark.

Geh- und Radweg Gutenbergstraße in Dierkow wird erneuert

Rostock – Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock erhält vom Bauministerium Städtebaufördermittel in Höhe von knapp 255.000 Euro für die Erneuerung des Geh- und Radwegs Gutenbergstraße im Fördergebiet „Dierkow“. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme betragen ca. 450.000 Euro.

Die Wege zwischen den Straßenbahnhaltestellen „Dierkow-Zentrum“ und „Katerweg“ und weiter bis zur Berringerstraße sollen neu gestaltet werden. So wird der parallel zu „Katerweg“ und Straßenbahngleisen verlaufende Geh- und Radweg neu asphaltiert. Auch der Zaun und die Beleuchtung werden ersetzt. Der Gehweg aus Richtung „Dierkow-Zentrum“ soll mit Pollern versehen werden, um Falschparken zu verhindern. Der Weg von der Haltestelle „Katerweg“ in Richtung Berringerstraße soll ebenfalls neu angelegt und mit einer Beleuchtung versehen werden.

Das Vorhaben wird voraussichtlich im ersten Halbjahr dieses Jahres realisiert. Damit wird das Gesamtbild des Stadtteils aufgewertet.

Brexit: weitere Gespräche vereinbart

Brüssel – Kommissionspräsident Juncker und die britische Premierministerin May sind heute (Donnerstag) in Brüssel zusammengekommen, um die nächsten Schritte für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union zu besprechen. In einer gemeinsamen Erklärung betonten Juncker und May ihre Entschlossenheit, „eine starke Partnerschaft für die Zukunft zu erreichen, angesichts der globalen Herausforderungen, denen EU und Vereinigtes Königreich gemeinsam gegenüberstehen, bei der Aufrechterhaltung eines offenen und fairen Handels, der Zusammenarbeit beim Kampf gegen Klimawandel und Terrorismus sowie der Verteidigung des regelbasierten internationalen Systems.“

Präsident Juncker unterstrich, dass die EU27 das Austrittsabkommen nicht neu verhandeln werde, betonte aber seine Bereitschaft, die politische Erklärung über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zu ergänzen. Beide Seiten vereinbarten ein weiteres Treffen vor Ende Februar.

In der gemeinsamen Erklärung heißt es weiter: „Die Premierministerin beschrieb den Kontext im britischen Parlament und die Beweggründe für die Abstimmung im Unterhaus in der vergangenen Woche, die eine rechtsverbindliche Änderung der Bedingungen für den Backstop anstrebt. Sie sprach verschiedene Optionen an, um diese Bedenken im Rahmen des Austrittsabkommens im Einklang mit ihren Verpflichtungen gegenüber dem Parlament zu behandeln.

Präsident Juncker betonte, dass die EU27 das Austrittsabkommen nicht aufschnüren wird, das einen sorgfältig ausgewogenen Kompromiss zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich darstellt, in dem beide Seiten erhebliche Zugeständnisse gemacht haben, um zu einem Abkommen zu gelangen. Präsident Juncker erklärte sich jedoch bereit, den Wortlaut der von der EU27 und dem Vereinigten Königreich vereinbarten politische Erklärung zu ergänzen, um ehrgeiziger zu sein in Bezug auf Inhalt und Geschwindigkeit, wenn es um die künftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich geht. Präsident Juncker wies darauf hin, dass jede Lösung zwischen dem Europäischen Parlament und der EU27 vereinbart werden müsse.

Die Diskussion war robust, aber konstruktiv. Trotz der Herausforderungen waren sich die beiden Seiten einig, dass ihre Teams Gespräche darüber führen sollten, ob ein Weg gefunden werden kann, der im britischen Parlament die größtmögliche Unterstützung findet und die vom Europäischen Rat vereinbarten Leitlinien respektiert.“

Fördermittel für größere Grundschule in Sanitz

Sanitz – Der Erweiterungsbau für die Grundschule in Sanitz ist dringend notwendig. Die Grundschüler nutzen auf dem Schulcampus in Sanitz Räume im Gymnasiums mit, dieses braucht aufgrund der Schülerzahlen aber die Schulräume selbst. Außerdem können mit dem Erweiterungsneubau die Inklusionsanforderungen besser umgesetzt werden, damit die Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam lernen können und auch ausreichend Platz dafür haben.

Zur Finanzierung der seit längerem geplanten Baumaßnahme braucht die Gemeinde Sanitz Fördermittel. Innenminister Lorenz Caffier war heute vor Ort und hat dem Bürgermeister, Joachim Hünecke, einen Zuwendungsbescheid über rund 538.000 Euro Sonderbedarfszuweisung übergeben.

„Die interministerielle Koordinierungsgruppe „Schulbau“ der Landesregierung hat das Bauvorhaben als vorrangig eingestuft. Bereits rund 1,3 Mio. Euro sind aus dem „Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER) über das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Fördermittel geflossen. Weitere Mittel kommen aus dem Strategiefonds und dem Landkreis Rostock. Wir haben es hier also mit einem gelungenen Gemeinschaftswerk zu tun, von dem am Ende Schüler und Lehrer gleichermaßen profitieren. Schulen müssen die bestmöglichen Voraussetzungen erfüllen, um Ort zum Lernen und Lehren, aber auch Ort zum Wohlfühlen zu sein“, ergänzt Lorenz Caffier. „Wenn Schüler und Lehrer sich wohlfühlen, verbessert das auch die Lernatmosphäre und die Leistungen.“

Gymnasium Sanitz für deutschen eTwinning-Preis nominiert

Schülerinnen und Schüler überzeugen Jury mit Fremdsprachenprojekt

Sanitz – Das Gymnasium Sanitz ist mit seinem europäischen Internetprojekt „Lo confieso: ¡no puedo vivir sin ti!“ (Ich gestehe, ich kann ohne dich nicht leben!) über Suchtverhalten für den deutschen eTwinning-Preis nominiert. Mit dem eTwinning-Preis zeichnet der Pädagogische Austauschdienst (PAD) der Kultusministerkonferenz einmal im Jahr beispielhafte Internetprojekte aus, die zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen in Europa gelingen kann. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der Bildungsmesse didacta in Köln. Ob das Projekt den ersten, zweiten oder dritten Platz erhält, bleibt bis zur Preisverleihung am 22. Februar 2019 geheim.

„Neue Kommunikationstechnologien machen Schulpartnerschaften in Europa möglich“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Die Sanitzer Schülerinnen und Schüler haben sich über das Internet mit Jugendlichen im europäischen Ausland ausgetauscht, mit neuen Medien gearbeitet und ihre Fremdsprachenkenntnisse trainiert. Das Schulprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, was die Digitalisierung in der Schule leisten kann. Vor allem steht es aber für abwechslungsreichen und modernen Unterricht“, lobte die Ministerin. „Für die Preisverleihung drücke ich dem Gymnasium Sanitz die Daumen.“

Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 21 Jahren haben sich bei diesem Schulprojekt mit dem Thema „Abhängigkeit“ beschäftigt. Sie haben über Handy- und Computersucht reflektiert und die fatalen Folgen von Drogen und Suchtmitteln thematisiert. Ausgehend vom Text des argentinisch-französischen Schriftstellers Julio Cortázar über die Zwänge, die eine geschenkte Armbanduhr mit sich bringt, schrieben sie eigene fantasievolle Geschichten. Ihre Ergebnisse haben sie in einem umfangreichen eBook veröffentlicht. Das Projekt fand in Kooperation mit Schulen in acht europäischen Ländern statt. Gemeinsame Sprache der Projektpartner war Spanisch.

Das europäische Schulprojekt des Gymnasiums Sanitz hat das nationale eTwinning-Qualitätssiegel 2018 und das Europäische eTwinning-Qualitätssiegel 2018 erhalten. Alle Projekte, die in dem jeweiligen Schuljahr mit dem nationalen Qualitätssiegel gekürt wurden, gehen automatisch in das Auswahlverfahren für den deutschen eTwinning-Preis ein. Europaweit sind rund 200.000 Schulen bei eTwinning angemeldet und nutzen die geschützte Plattform für ihre Projektarbeit. Als Teil des Programms Erasmus+ der Europäischen Union wird eTwinning von der Europäischen Kommission und der Kultusministerkonferenz gefördert.

ASP-Zaun: MV probt den Ernstfall

Schwarzwildreduktion geht weiter

Crivitz – „Die Bedrohungslage durch die Afrikanische Schweinepest hat sich weiter zugespitzt. Mecklenburg-Vorpommern hat ein umfassendes Maßnahmenpaket umgesetzt, um sich auf den Ausbruch der für Wild- und Hausschweine fast immer tödlich verlaufenden, für den Menschen aber ungefährlichen Seuche vorzubereiten. Sollte die ASP hierzulande festgestellt werden, sind wir handlungsfähig“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute auf dem Forsthof Bahlenhüschen bei Crivitz (LK Ludwigslust-Parchim), wo Mitarbeiter der Landesforstanstalt derzeit den Aufbau eines Zauns proben.

„Durch die Errichtung eines Zaunes haben wir im Falle des Ausbruchs der ASP bei Wildschweinen die Möglichkeit, ein sogenanntes Kerngebiet abzusperren. Die Barriere soll kranke Wildschweine daran hindern, das abgegrenzte Gebiet zu verlassen und auf diesem Wege weitere Wild- oder Hausschweine zu infizieren. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass gesunde Wildschweine einwandern und sich anstecken. Tschechien ist es als bisher einzigem europäischem Mitgliedsstaat auf diese Weise gelungen, die Seuche auf ein definiertes Gebiet zu beschränken und den Ausbruch der ASP erfolgreich zu bekämpfen“, erläuterte der Minister.

Mecklenburg-Vorpommern hat den 50 Kilometer langen Elektrozaun bereits im Winter 2018 beschafft. Die Konstruktion kommt einem Weidezaun gleich, der alle drei Meter durch einen Metallpfahl und alle 100 Meter durch einen Holzpfahl gehalten wird. Die Pfähle sind mit drei übereinander liegenden Litzen verbunden. Bis zu seinem potenziellen Einsatz im ASP-Fall wird er im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) gelagert, führte er aus.

Neben der Vermeidung der Einschleppung ist die frühzeitige Erkennung der ASP eine der wichtigsten Voraussetzungen für deren Bekämpfung, sagte Backhaus. Bereits seit 2011 werden nach einem festgelegten Stichprobenschlüssel zusätzliche Untersuchungen auf ASP bei Wildschweinen im gesamten Landesgebiet durchgeführt, verstärkt in den Landkreisen Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald, und Mecklenburgische Seenplatte.

Um die Zahl der eingesandten Proben zu erhöhen, zahlt das Land seit dem 1. Dezember 2017 eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro für den Fund und die Beprobung eines kranken oder verendeten Stückes Schwarzwild an private Jagdausübungsberechtigte – mit Erfolg, so der Minister. Während im Jahr 2017 insgesamt 88 Indikatortiere auf ASP untersucht wurden, sind im Jahr 2018 insgesamt 141 Proben zur Untersuchung gelangt.

Auch der Abschuss von Schwarzwild wird vom Land mit 25 Euro pro Stück belohnt. „Die konsequente Reduktion der Schwarzwildpopulation ist das A und O unserer ASP-Prävention“, betonte Minister Backhaus. Durch die Schaffung finanzieller Anreize habe sich das Abschussergebnis im Jagdjahr 2017/18 im Vergleich zum Vorjahr (61.000 Stück) um 41 Prozent auf fast 86.000 Wildschweine erhöht. „Die Zahlen belegen, dass wir bereits erfolgreich reduzieren. Um den Bestand nachhaltig zu senken, müssen wir aber weiter dranbleiben. Aufgrund der starken Eichenmast im Herbst 2018 geht das Schwarzwild mit ausgesprochen hoher Kondition durch den diesjährigen Winter; dem damit verbundenen hohen Zuwachs in 2019 gilt es wirksam entgegenzusteuern“, sagte er weiter.

Seit dem 1. Dezember 2017 wurden insgesamt rund 1,5 Millionen Euro Landesmittel für den Abschuss von ca. 55.000 Wildschweine und für ca. 2.850 Jagdhundeeinsätze in privaten und kommunalen Jagdbezirken eingesetzt.

Zum Maßnahmenpaket des Landes gehören darüber hinaus finanzielle Förderungen zur Errichtung und Sanierung von Wildsammelstellen, die fachliche Abstimmung der zuständigen Behörden, Fortbildungen für Jäger und Landwirte sowie die kontinuierliche Aufklärung der Öffentlichkeit.

„Der Mensch trägt über das Mitführen ASP-kontaminierter Produkte/Gegenstände maßgeblich zur Ausbreitung der Seuche bei. Während die mittlere Ausbreitungsgeschwindigkeit über die Wildschweinpopulation in Osteuropa relativ langsam erfolgt, führen die durch den Menschen verursachten Sprünge der ASP zu nicht vorhersehbaren Einträgen sowohl in die Wildschwein- als auch in die Hausschweinepopulation“, erläuterte Minister Backhaus.

„Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Schweinefleischhaltige Produkte aus von ASP-betroffenen Regionen sollten daher in keinem Fall mitgebracht und Speiseabfälle für Wildschweine unzugänglich entsorgt werden. Da das Virus außerordentlich lange ansteckungsfähig bleibt, kann es auch durch Gegenstände wie z. B. Werkzeuge, Schuhwerk oder Kleidung, sowie Transportfahrzeuge weiter verbreitet werden. Deshalb sollten Reisende, auch Jagdreisende und Transporteure, sich besonders vorsichtig und verantwortungsvoll verhalten und Hygienemaßregeln beachten“, appellierte er. Jagdreisenden ist es außerdem untersagt, aus ASP-betroffenen Gebieten Jagdtrophäen mitzubringen.

Vor allem Schweinehalter fürchten die Ausbreitung der ASP, deren Ausbruch in Deutschland zu massiven Handelsbeschränkungen und damit zu verheerenden wirtschaftlichen Folgen führen würde. Im Jahr 2016 betrug der Wert der Ausfuhren an Schweinefleisch laut Bundeslandwirtschaftsministerium mehr als 6,2 Milliarden Euro. Schätzungen gehen davon aus, dass im ASP-Fall allein in M-V mit wirtschaftlichen Einbußen von 980 Millionen Euro jährlich zu rechnen ist.

Neue Wege bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen

Schwerin – Ab sofort können Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen einen Förderantrag für die Gewinnung vietnamesischer Fachkräfte stellen. „Um den Bedarf an Pflegefachkräften in Mecklenburg-Vorpommern mittel- und langfristig zu sichern, brauchen wir gut ausgebildetes Personal in ausreichender Anzahl. Aber es wird immer schwerer, freie Ausbildungsplätze zu besetzen. Eine zusätzliche Möglichkeit ist das Werben im Ausland. Deshalb haben wir einen neuen Weg eröffnet, vietnamesische Männer und Frauen für eine Pflegeausbildung im Land zu gewinnen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Das Wirtschaftsministerium hat eine Möglichkeit geschaffen, dass Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bei der Einstellung vietnamesischer Fachkräfte für eine Pflegeausbildung in Mecklenburg-Vorpommern Unterstützung erhalten. Gefördert wird dabei die Gewinnung von maximal 50 vietnamesischen Fachkräften für eine Pflegeausbildung in Mecklenburg-Vorpommern. Vorgesehen ist, Krankenhäuser bei der Gewinnung von bis zu zehn Fachkräften und die ambulanten sowie stationären Pflegeeinrichtungen bei der Gewinnung von jeweils bis zu 20 Fachkräften zu unterstützen. Pro vietnamesischer Fachkraft beträgt der Zuschuss für Krankenhäuser bis zu 2.000 Euro und für ambulante bzw. stationäre Pflegeeinrichtungen bis zu 8.000 Euro, wobei jeweils ein Eigenanteil zu leisten ist. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).

„Durch die Unterstützung wollen wir den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen Mut machen, auch ungewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen, um langfristig ausreichend Personal zu haben“, sagte Glawe.

Für den Zeitraum 2011 bis 2020 wurde eine Bedarfsanalyse an Pflegefachpersonen vom Institut für Community Medicine der Universitätsmedizin Greifswald vorgenommen. Demnach ist von einem zusätzlichen Personalbedarf von insgesamt 2.917 Pflegefachkräften (180 Personen in Krankenhäusern, 1.131 Personen in den ambulanten Pflegediensten, 1.606 Personen in den stationären Pflegeeinrichtungen) auszugehen. Im Jahr 2015 hatte Mecklenburg-Vorpommern knapp 80.000 pflegebedürftige Menschen; nach ersten Hochrechnungen des Gesundheitsministeriums werden im Jahr 2030 etwa 93.000 Pflegebedürftige zu versorgen sein. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels in der Pflege hat das Wirtschaftsministerium eine Reihe von Maßnahmen initiiert – unter anderem Vorbereitungen zur Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes, Abschaffung des Schulgeldes in den Pflegeausbildungen ab September 2019 sowie die Begleitung der Entwicklung und Implementierung von innovativen Versorgungsansätzen.

„Der Bedarf an pflegerischen Leistungen im Land steigt. Das bedeutet, wir brauchen mehr gut ausgebildete und motivierte Pflegekräfte, die diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Das Projekt kann helfen, freie Ausbildungsplätze in der Pflege zu besetzen“, sagte Glawe abschließend.

Interessierte Unternehmen können bis zum 18.02.2019 einen formgebundenen Antrag beim Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS) stellen. Voraussetzungen für die Förderung sind, dass die Pflegeeinrichtung mit einem Dienstleister einen Vertrag über die Gewinnung von mindestens zwei vietnamesischen Fachkräften für eine Pflegeausbildung in M-V mit dem Inhalt abschließt; dass eine sprachliche und fachsprachliche Vorbereitung in Vietnam bis Ende Juli 2020 stattfindet (Intensivsprachkurs Deutsch bis B2 Niveau sowie fachsprachliches Zusatzmodul Pflege); die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) am Auswahlverfahren in Vietnam beteiligt wird und eine Integrationsbegleitung in Deutschland erfolgt.

Zudem muss die Pflegeeinrichtung ihren Sitz an einem Ort haben, der es ermöglicht, die Pflegeausbildung so zu organisieren, dass mindestens sechs der im Rahmen dieser Fördergrundsätze zu gewinnenden vietnamesischen Fachkräfte zugleich an derselben Berufsschule unterrichtet werden können. Die Ausbildung muss im Jahr 2020 beginnen und die Pflegeeinrichtungen müssen eine angemessene Unterkunft organisieren und eine Ausbildungsvergütung entweder nach Tarifvertrag zahlen oder, falls es einen Tarifvertrag nicht gibt, in Höhe der Ausbildungsvergütung des öffentlichen Dienstes.