Ernst Barlach Stiftung: Langjähriger Leiter Dr. Volker Probst verabschiedet

Ministerin Hesse: Dr. Probst hat die Stiftung zu dem gemacht, was sie heute ist

Güstrow – Kulturministerin Birgit Hesse hat am Montag, 25. Februar 2019, den langjährigen Geschäftsführer und wissenschaftlichen Leiter der Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Dr. Volker Probst, offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Probst hatte die Leitung der Stiftung 1994 übernommen und unter anderem daran mitgewirkt, dass zu Barlachs 60. Todestag das neue Ausstellungsforum eröffnet werden konnte. Der Kunst- und Archivbestand wird seitdem unter optimalen Bedingungen dauerhaft gelagert und präsentiert.

„Die Ernst Barlach Stiftung hat in der Museumslandschaft von Mecklenburg-Vorpommern heute ihren festen Platz unter den Kunstmuseen und strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus. Daran hat Dr. Volker Probst sehr großen Anteil. Er hat die Ernst Barlach Stiftung zu dem gemacht, was sie heute ist“, lobte Kulturministerin Birgit Hesse. „Auch für die Forschung zu Leben und Barlachs Werk sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten von der Stiftung wesentliche Impulse ausgegangen. Dr. Probst ist es gelungen, umfangreiche Drittmittel einzuwerben. Ich danke ihm herzlich für ein Engagement und wünsche ihm alles Gute und viel Zeit für das, was in den vergangenen Jahren vielleicht zu kurz gekommen ist“, sagte Hesse bei der offiziellen Staffelstabübergabe.

Als Nachfolgerin hat der Vorstand der Stiftung die Kunsthistorikerin Magdalena Schulz-Ohm bestellt. Schulz-Ohm wurde 1981 in Wismar geboren. Von 2007 bis 2019 war sie an der Kunststätte Bossard in Jesteburg bei Hamburg tätig. In ihrer Promotion hat sie sich mit dem expressionistischen Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk beschäftigt.

„Ich freue mich darüber, dass wir mit Frau Schulz-Ohm eine Kunsthistorikerin gefunden haben, der das Werk von Ernst Barlach sehr vertraut ist. Die Barlach Stiftung in Güstrow kennt Frau Schulz-Ohm von Kindesbeinen an. Ich wünsche der neuen Geschäftsführerin einen guten Start, viel Erfolg und vor allem viele interessierte Besucherinnen und Besucher“, so Kulturministerin Hesse. Als Hauptausstellung im Sommer 2019 wird sich Magdalena Schulz-Ohm mit einem bislang kaum beachteten Aspekt im Schaffen des norddeutschen Bildhauers auseinandersetzen. Zusammen mit ihrem Museumsteam wird sie „Ernst Barlach als Porträtist“ in das Zentrum der neuen Präsentation stellen.

15. Todestag von Mehmet Turgut

Terroristischer Extremismus ist zentrale Herausforderung der Sicherheitsbehörden

Schwerin – Anlässlich des heutigen 15. Todestages des vom NSU in Rostock ermordeten Mehmet Turgut macht das Innen- und Europaministerium auf die Gefahren rechtsextremer und rechtspopulistischer Ideen, die leider in vielen Ländern vertreten sind aufmerksam. Der terroristische Extremismus ist eine ständige Gefahr, mit denen sich die Sicherheitsorgane in allen europäischen Ländern befassen müssen. Rechtspopulistische Parteien haben sich zu einer festen Größe in Europa entwickelt. Häufig sind dabei die Übergänge zu radikalen rechtsextremistischen Einstellungen, die klar rassistisch sind und kämpferisch gegen das bestehende System vorgehen wollen, fließend.

Und auch in Deutschland müssen wir uns selbstverständlich weiterhin aktiv mit dem Rechtsextremismus auseinandersetzten. Trotz der schrecklichen Erfahrungen während des Nationalsozialismus haben wir ein rechtsextremes Potential, das gefährlich ist. Insbesondere die schrecklichen Taten des NSU haben uns die Gefährlichkeit dieser Szene vor Augen geführt. Mit der Aufdeckung der Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ im November 2011 wurde eine bis dahin für unmöglich gehaltene Verbrechensserie sichtbar. Einer der Morde wurde im Februar 2004 in Rostock an Mehmet Turgut, einem türkischen Mitbürger, verübt.

Klar ist: In den Sicherheitsbehörden in Deutschland wurden im Zusammenhang mit dem NSU-Komplex Fehler gemacht! Es hat Ermittlungspannen gegeben, gerade bei der Zusammenarbeit der Behörden untereinander. Diese Fehler wurden und werden weiterhin gründlich aufgearbeitet.

Das Innenministerium zeigt sich allerdings verwundert, dass die Partei DIE LINKE den heutigen Todestages von Mehmet Turgut nutzt, die Sicherheitsbehörden des Landes mit haltlosen Unterstellungen erneut leichtfertig zu diskreditieren und der Öffentlichkeit Glauben zumachen, die Landesregierung hätte die Aufklärung des NSU-Komplexes in der Vergangenheit behindert. Für eine politische Instrumentalisierung ist das Thema völlig ungeeignet. Die politischen Verantwortlichkeiten zu Zeiten der NSU-Verbrechensserie und seine langjährige Zugehörigkeit in der Parlamentarischen Kontrollkommission blendet der Landtagsabgeordnete der Linkspartei Peter Ritter offenbar völlig aus.

Die Landesregierung hat bisher stets sehr ausführlich über den jeweils aktuellen Kenntnisstand berichtet. Allein in der vergangenen Legislaturperiode stand der Innenminister den Abgeordneten in drei Landtagssitzungen Rede und Antwort zu diesem Thema. Mehrere Kleine Anfragen wurden beantwortet. Außerdem wurden dem Landtag drei Berichte über Reformschritte vorgelegt. Darüber hinaus wurde den Vorsitzenden der demokratischen Fraktionen Anfang 2013 ein Informationsbrief zum NSU zugeleitet. In diesem Info-Brief wurde dargestellt, ob und inwieweit auf der Grundlage der vorliegenden Ermittlungsergebnisse Bezüge des NSU und seines Umfeldes zu Personen und Organisationen im Land Mecklenburg-Vorpommern erkennbar waren und sind und welche Ermittlungen von Polizei und Verfassungsschutz bis dahin durchgeführt wurden. Ein weiterer Bericht zu den NSU-Ermittlungen wurde Anfang dieses Jahres vom Innenministerium veröffentlicht. Weiterhin sind an den parlamentarischen Untersuchungsausschüssen auf Landes- und Bundesebene auf der Basis von entsprechenden Beweisbeschlüssen verschiedene Stellungnahmen und Zuarbeiten erfolgt.

Seitens der Landesregierung wurde bereits alles getan, um aufzuklären, klarzustellen und zu informieren. Und die Landesregierung wird auch weiterhin den Untersuchungsausschuss des Landtages in seiner Arbeit unterstützen. Das sollte auch der Abgeordnete Peter Ritter endlich anerkennen.

Neues FAG M-V

Schwerin – Das Land und die kommunalen Landesverbände arbeiten weiter intensiv daran, mit dem neuen FAG M-V nachhaltig die Finanzverteilung sowohl zwischen Land und Kommunen als auch innerhalb der kommunalen Ebene zu regeln.

Im heutigen Gespräch stand zunächst eine gerechtere und zukunftsfähige Finanzverteilung zwischen den Kommunen auf der Tagesordnung (horizontale Verteilung). Dies ist eine Voraussetzung dafür, möglichst vielen Kommunen bei der Lösung ihrer Investitionsdefizite zu helfen. Hierfür soll das bestehende System grundlegend überarbeitet werden (so genanntes Zwei-Ebenen-Modell).

Darüber hinaus hat das Land den kommunalen Landesverbänden zusätzliche Mittel in Höhe von jährlich 60 Mio. EUR (netto) angeboten (vertikaler Finanzausgleich). Diese zusätzlichen Mittel sollen in eine neu zu schaffende Infrastrukturpauschale fließen, die insgesamt mit 100 Mio. EUR ausgestattet werden soll. Damit würde die Finanzausstattung der Kommunen im Vergleich der Jahre 2018 und 2020 im FAG M-V um insgesamt 190 Mio. EUR steigen. Darin enthalten sind noch nicht die wachsenden Steuereinnahmen der Kommunen. Werden diese ebenfalls berücksichtigt, steigt die Finanzmasse, die der kommunalen Ebene zur Verfügung steht, im gleichen Zeitraum um rund 300 Mio. EUR.

Innenstaatssekretär Thomas Lenz und Finanzminister Mathias Brodkorb erklärten übereinstimmend: „Das Land ist bereit, die Kommunen bei der Behebung ihrer Investitionsdefizite zu unterstützen. Hierfür haben wir der kommunale Ebene 60 Mio. Euro zusätzlich angeboten. Es bleibt unser gemeinsames Ziel, den kommunalen Finanzausgleich gerechter und zukunftsfest zu gestalten. Darüber hinaus steht für das Land ein nachhaltiges Entschuldungsprogramm, eine angemessene Infrastrukturpauschale sowie eine ausreichende Konjunkturvorsorge im Vordergrund. Zur Stärkung der kommunalen Handlungsspielräume ist das Land außerdem bereit, Förderprogramme des Landes in die Hände der Kommunen zu geben.“

Die Gespräche zu weiteren Details werden am Mittwoch dieser Woche fortgesetzt.

Schuljahr 2019/2020: Freie Lehrerstellen ausgeschrieben

Ministerin Hesse: Lehrkräfte können sich direkt an der Wunschschule bewerben

Schwerin – Das Land bietet zum Schuljahr 2019/2020 rund 700 freie Stellen für Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen an. Die Stellen sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.Lehrer-in-MV.de öffentlich ausgeschrieben. Bei einem Großteil dieser Stellen müssen die Unterlagen von interessierten Bewerberinnen und Bewerbern bis Freitag, 15. März 2019 (Poststempel), an den jeweiligen Schulen eingegangen sein. Eine Online-Bewerbung ist ebenfalls möglich.

„Mecklenburg-Vorpommern hat einen großen Ersatzbedarf an Lehrkräften. Viele unserer Lehrerinnen und Lehrer gehen in den Ruhestand. Die Herausforderung, ausgebildete Lehrkräfte einzustellen, steigt von Jahr zu Jahr, weil es auch in anderen Bundesländern viele freie Lehrerstellen gibt“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Lehrkräfte können sich bei uns direkt an ihrer Wunschschule bewerben. Dieses Verfahren unterscheidet sich vom sogenannten Listenverfahren anderer Länder, bei dem Bewerberinnen und Bewerber nicht genau wissen, wo sie später arbeiten werden“, erläuterte Hesse.

Zum kommenden Schuljahr bietet das Land freie Stellen an Grundschulen, Förderschulen, Regionalen Schulen, Gymnasien und beruflichen Schulen in unterschiedlichen Fächerkombinationen an. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur macht im Rahmen der Lehrerwerbekampagne auf das Angebot an freien Stellen aufmerksam.

„Mecklenburg-Vorpommern bietet für Lehrerinnen und Lehrer gute Arbeitsbedingungen“, betonte Bildungsministerin Hesse. „Ich denke dabei an die vielen Schulen im ländlichen Raum. Die Klassen sind kleiner als anderswo, es gibt einen persönlichen Kontakt zu Schülerinnen und Schülern und zu den Eltern selbstverständlich auch. Ich weiß, dass junge Lehrerinnen und Lehrer am liebsten an einer Schule in Rostock oder Schwerin arbeiten wollen. Dennoch empfehle ich ihnen, sich in der Region umzusehen und zu überlegen, ob nicht auch eine Schule im ländlichen Raum in Frage kommt. Dort freut sich das Kollegium über jede Bewerbung“, so Hesse.