Weitere Fördermittel für gymnasiales Schulzentrum Dömitz

Dömitz – In das gymnasiale Schulzentrum „Fritz Reuter“ in Dömitz wird kräftig investiert, damit sich die Lern- und Arbeitsbedingungen für SchülerInnen und LehrerInnen deutlich verbessern. Das Bildungsministerium hatte dem Schulstandort Dömitz eine langfristige Bestandsfähigkeit bestätigt. Daraufhin entschied sich der Landkreis Ludwiglust-Parchim als Schulträger, das gymnasiale Schulzentrum mit Regional- und Förderschule durch Sanierung sowie Um- und Ausbau der Schulgebäude und der Sportstätten zu modernisieren bzw. baulich zu erweitern.

Heute übergab Innenminister Lorenz Caffier an den Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg, einen Bewilligungsbescheid über 750.000 EUR Sonderbedarfszuweisung für die Sporthalle. Das Innenministerium hatte bereits anteilig die Modernisierung der Heizungsanlage mit Kofianzierungsmitteln in Höhe von 98.000 EUR und den Ersatzneubau Haus 2 mit 664.000 EUR gefördert.

„Da es für das gesamte Schulzentrum einen sehr hohen Investitionsbedarf gibt, sind die Sanierung und der Ausbau des Schulzentrums Dömitz einschließlich der Sportanlagen in das Schulbauprogramm der Landesregierung aufgenommen worden“, betonte der Minister. „Die komplexe Modernisierung des Schulstandortes ist für den Landkreis ein sehr großes Projekt, das ohne Fördermittel nicht umgesetzt werden kann. Deshalb sind derzeit vier Ministerien des Landes Mecklenburg-Vorpommerns gleichzeitig an den Finanzierungen der Bauvorhaben beteiligt.“

Minister Caffier brachte heute noch einen weiteren Bewilligungsbescheid über 165.000 EUR für den Landkreis mit, der im Zusammenhang mit dem Wald- und Flächenbrand in Groß Laasch steht. Unmittelbar nach den Großbränden im Sommer 2018 in Westmecklenburg auf munitionsbelasteten Flächen hatte das Innenministerium zugesagt, sich anteilig an den entstandenen, unvorhersehbaren und unabweisbaren Kosten zu beteiligen.

„Das Thema Feuerwehr steht mit ganz oben auf der Prioritätenliste des Innenministeriums. Um die Bedingungen für die Ehrenamtler weiter zu verbessern, werden wir mit dem kommenden Doppelhaushalt der Landesregierung größere Investitionen in die Landesfeuerwehrschule und in die Technik der Feuerwehren anmelden“, betonte Lorenz Caffier.

Online-Kurs für digitale Jugendbeteiligung in M-V startet

Schwerin – Die Entwicklung neuer Methoden der Beteiligung für Jugendliche in Mecklenburg-Vorpommern ist das Ziel eines kostenlosen Online-Kurses. In dem sechswöchigen Kurs können die Teilnehmer/innen konkrete Werkzeuge (Tools) und Projekte kennenlernen und erproben. Gleichzeitig werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie digitale Jugendbeteiligung umgesetzt werden kann.

Durchgeführt wird der Kurs im Auftrag des Sozialministeriums vom Jugendmedienverband MV und dem Projekt Jugend.beteiligen.jetzt.

„Gemeinsam wollen wir in Mecklenburg-Vorpommern die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen fördern. Das funktioniert heute nicht mehr ohne Smartphone und Internet. Deshalb wollen wir neue, digitale Wege für mehr Mitwirkung gehen, die mit Offline-Angeboten verknüpft werden. Digitale Apps und Tools erweitern den Methodenkoffer in der Beteiligungsarbeit, müssen aber fachgerecht angewendet werden“, betonte Sozialministerin Stefanie Drese zum heutigen Start des ersten Online-Kurses.

Mit dem Jugendbeteiligungsfonds des Landes in Höhe von 100.000 Euro jährlich sollen bessere Beteiligungsmöglichkeiten für junge Leute im gesamten Land geschaffen werden. „Gerade Jugendliche im ländlichen Raum sollen mit attraktiven digitalen Angeboten ermuntert werden, sich für ihre Belange zu engagieren und selbst aktiv zu werden“, verdeutlichte Drese.

Der Online-Kurs geht über sechs Wochen, mit jeweils einer Lerneinheit pro Woche. Ab dem (heutigen) 4. März 2019 werden jede Woche neue Videos und Aufgaben zum Bearbeiten freigeschaltet. Interessierte können sich auch jetzt noch für den ersten Online-Kurs für MV anmelden.

Infos und kostenlose Anmeldung unter: https://www.oncampus.de/jbjMOOCmv

Tarifabschluss wird wirkungsgleich übertragen

Schwerin – Am Wochenende verständigte sich die Tarifgemeinschaft der Länder mit den Gewerkschaften auf einen Tarifabschluss. Bis zum Jahr 2021 sollen die Gehälter der Angestellten des Landes um rund 8 Prozent, mindestens aber 240 Euro steigen. Durch die Zusage, das Ergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Beamten zu übertragen, kommen auf das Land Mehrausgaben von 400 Mio. Euro in den kommenden drei Jahren zu.

Über die Details der Übertragung des Tarifabschlusses auf die Beamten wird mit den Gewerkschaften in den kommenden Wochen gesprochen. Grundsätzlich hatte man sich bereits im Rahmen der letzten Besoldungsanpassung auf eine zeit- und wirkungsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses abzüglich von 0,2 Prozent für den Aufbau der Versorgungsrücklage verständigt.

Finanzminister Mathias Brodkorb: „Es ist gut, einen Abschluss mit einer Laufzeit von fast drei Jahren erreicht zu haben. Das schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten und verhindert insbesondere streikbedingten Unterrichtsausfall an den Schulen. Mit Steigerungen von über 3 Prozent in diesem und im nächsten Jahr orientiert sich der Abschluss an den Lohnzuwächsen in der Privatwirtschaft und sichert so die Wettbewerbsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung. Allerdings wird dies das Land Einiges kosten: Wir rechnen derzeit mit zusätzlichen Personalkosten von bis zu 400 Mio. Euro in den nächsten drei Jahren.“

VR-Landwirtschaftstag: Branche muss trotz Reformen zukunftsfähig bleiben

Linstow – Die Landwirtschaft muss sich auf weitere Reformen und eine Kürzung der Finanzmittel einstellen, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf dem VR-Landwirtschaftstag in Linstow. Im Zuge der Reform der Europäischen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 sei mit erheblichen finanziellen Einschnitten in der europäischen Förderung zu rechnen, so der Minister. Gleichzeitig werden die gesellschaftlichen Anforderungen an die Agrarbetriebe immer höher. Dies äußere sich unter anderem in der erneuten Revision der Düngeverordnung, die Landwirten zum Schutz von Böden und Gewässer zusätzliche Einschränkungen auferlegen soll.

„Unsere natürlichen Ressourcen sind unsere höchsten Güter und müssen konsequent geschützt werden. Der Landwirtschaft kommt dabei eine ganz besondere Verantwortung zu, die von vielen Betrieben der Branche bereits sehr Ernst genommen wird. Die Landwirtschaft ausschließlich als Gegenpol der Umweltpolitik zu betrachten, ist fatal und unzutreffend. Landwirte sind die Produzenten unserer Lebensmittel. Die rapide wachsende Menschheit ausreichend zu ernähren ist eine der größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen überhaupt. Wir müssen Wege finden, wie wir die Betriebe dabei unterstützen können, noch umweltschonender zu wirtschaften ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden“, führte Minister Backhaus aus.

Als große Unbekannte bezeichnete er die bevorstehenden Europawahlen und das damit verbundene Entscheidungsvakuum. Detaillierte inhaltliche Diskussionen zur neuen GAP seien nicht vor Ende 2019 zu erwarten. „Wenn sich die aktuellen Prognosen bestätigen und die nationalen und reaktionären Kräfte mehrheitlich in das Europaparlament gewählt werden, besteht die Gefahr, dass die bislang vorliegenden Verordnungsentwürfe obsolet werden. Dann beginnt alles von vorn und wenn es ganz schlimm läuft, bekommen wir eine Renationalisierung der Agrarpolitik. Deshalb ist es wichtig, dass wir bei aller berechtigten Kritik an europäischen Regelungen nicht die EU gefährden“, sagte er weiter.

Als bisher einziges Bundesland hat Mecklenburg-Vorpommern hat ein eigenes umfassendes Modell für die künftige Gemeinsame Agrarpolitik entwickelt und sich damit aktiv in die europäische und bundespolitische Debatte zu diesem Thema umfassend eingebracht, betonte Backhaus. Im Kern geht es darum, einerseits die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu erhalten und anderseits Anreize für die Erbringung ökologischer Leistungen zu schaffen. „Wir wollen, dass der Landwirt mit dem Erbringen von Umwelt- und Naturschutzleistungen Geld verdienen kann. Öffentliches Geld ist stärker an öffentliche Leistungen zu knüpfen“, sagte er weiter.

Mit Blick auf die vom Bund angeschobenen Nachbesserungen in der Düngeverordnung kritisierte er, dass die Vorschläge ohne Rücksprache mit den Ländern an die EU-Kommission gegangen sind. „Ursprünglich hatten wir uns darauf verständigt, erst die neue Düngeverordnung aktiv umzusetzen, um dann anhand aktuellerer Nitratwerte Aussagen zur Wirksamkeit der Vorgaben zu treffen“, so Minister Backhaus.

Insbesondere die Absenkung der Düngung in nitratbelasteten Gebieten auf minus 20 % unter dem Sollwert sei fachlich nicht zu vertreten und müsse hinterfragt werden. „Besonders negativ wird sich eine derartige Regelung auf den Weizen- und Gerstenanbau aber auch auf den Gemüseanbau auswirken. Ertragsrückgänge und vor allem Probleme bei den von den Abnehmern geforderten Qualitäten werden zu erheblichen Einkommensverlusten führen, die durch den Markt höchstwahrscheinlich nicht kompensiert werden können“, unterstrich er.

Die Bemühungen der Länder, das Grundstücksverkehrsgesetz anzupassen, treten auch trotz der im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigten Bund-Länder-Initiative Bodenrecht weiterhin auf der Stelle, informierte Backhaus. „Auch wenn es vielleicht in Mecklenburg-Vorpommern aus unterschiedlichen Gründen kein Agrarstruktursicherungs- und -verbesserungsgesetz geben wird, habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Wir werden weiterhin andere Wege suchen, den beschriebenen Entwicklungen auf dem Bodenmarkt entgegenzutreten. Und wir werden auch weiterhin alles daran setzen, die Verpachtungskriterien im Land zugunsten ortansässiger Landwirte weiterzuentwickeln“, sagte er weiter.

Die Lage am Milchmarkt hat sich gegenüber 2016 entspannt ist aber weiterhin schwierig, konstatierte Minister Backhaus als weiteren Punkt. Die Milchpreise hielten sich relativ stabil. Diese hätten für 2018 nach vorläufigen Angaben bei durchschnittlich etwa 32,8 Cent/l für MV und 33,8 Cent/l für Deutschland gelegen. Die strukturellen Probleme der Branche bestünden aber nach wie vor. In zahlreichen Betrieben lägen die erzielbaren Milchpreise unter den Produktionskosten. Die Molkereistrukturen würden von den großen Playern dominiert, die bei ihren Entscheidungen die Interessen der Landwirte und des Landes nur wenig berücksichtigten.

Der Durchschnitt des Milchauszahlungspreises in MV gehört Backhaus zufolge regelmäßig zu den niedrigsten in Deutschland. Ziel müsse es deshalb sein, den Milcherzeugern wieder einen besseren Milchpreis zu zahlen. „Hier kann ich nur immer wieder an die Molkereien appellieren ihre Vermarktung zu verbessern, die Wertschöpfung zu vertiefen und auch bessere Risikovorsorge zu treffen. Auch die Neugestaltung der Lieferbeziehung hin zu einer Verteilung der Preisrisiken auf die gesamte Wertschöpfungskette bleibt weiterhin ein Thema. Das fehlende gemeinsame Handeln war und ist aus meiner Sicht das große Manko der Branche“, sagte er abschließend.