Heimische Unternehmen auf internationaler maritimer Messe in Hamburg präsent

Hamburg – Wirtschaftsminister Harry Glawe hat sich am Mittwoch auf der internationalen Leitmesse der maritimen Industrie „SMM“ in Hamburg informiert. Neben einem Treffen mit den Senatoren und Ministern der Norddeutschen Länder standen Gespräche mit Ausstellern aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem Programm. „Die maritime Industrie zählt zu den wichtigen Wirtschaftszweigen in Mecklenburg-Vorpommern. Als Technologie-, Produktions- und Logistikstandort ist sie von großer Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Bundeslandes. Zugleich trägt die Branche über die zahlreichen Dienstleistungen rund um das Produkt Schiff dazu bei, dass der maritime Tourismus im Land weiter vorankommt. Entscheidend ist, dass es gelingt, den Wirtschaftszweig auch weiterhin zukunftssicher aufzustellen. Die Präsenz auf der internationalen Messe SMM ist dabei ein wichtiger Baustein. Hier werden Kontakte geknüpft, Gespräche geführt, Kooperationen geschlossen und Aufträge akquiriert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Wirtschaftsminister Glawe beriet gemeinsam mit den Senatoren und Ministern der norddeutschen Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen sowie Schleswig-Holstein über die gemeinsame Initiative „Maritimes Cluster Norddeutschland“ (MCN). Die fünf Küstenländer nutzen die Plattform maritimer Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft, um gemeinsam länderübergreifende Projekte durchzuführen. So wurde unter anderem das Vorhaben „Munitect“ vorgestellt. Unter der Koordination der Fraunhofer-Einrichtung für Großstrukturen in der Produktionstechnik IGP Rostock wird derzeit an einer leistungsfähigen und kostengünstigen Sensorplattform geforscht, die eine effiziente, sichere und gefahrfreie Detektion von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee ermöglicht. Das Netzwerk Munitect ist ein Zusammenschluss von 18 Firmen und Forschungseinrichtungen, der die Entwicklung von wirtschaftlich effektiven Munitionsdetektionssystemen für den Unterwassereinsatz vorantreibt. „Unter den norddeutschen Ländern wird eine enge Zusammenarbeit in maritimen Themen gepflegt. Denn für die Küstenländer hat der maritime Sektor eine hohe Bedeutung als Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Ideenschmiede. Dabei übernimmt das MCN eine wichtige Funktion an der Schnittstelle von Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand – das MCN ist Dienstleister für die gesamte Branche in ganz Norddeutschland“, sagte Glawe.

Das MCN hat derzeit 333 Mitglieder, davon 16 aus Mecklenburg-Vorpommern.

An der viertägigen Messe SMM nehmen 25 Firmen aus Mecklenburg-Vorpommern als Einzelaussteller teil. Weitere acht Firmen präsentieren sich auf dem Gemeinschaftsstand des Landes. Dabei handelt es sich um die AFZ Aus- und Fortbildungszentrum Rostock GmbH, die BaltiCo GmbH aus Hohen Luckow, die Dipl.-Ing. H. Sitte GmbH & Co. KG mit ihren Standorten in Wismar und Rostock, die Energieanlagen Greifswald GmbH, der Kooperationsverbund RIC MAZA MV e. V., die MIS Vorpommern GmbH aus Miltzow, die tfc tools for composite GmbH aus Güstrow und das Vermessungs- und Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Andreas Golnik aus Rostock. Als Partner zeigen sich ebenfalls die Yacht PRO Farbenvertrieb GmbH aus Barth, das Wind Energy Network e.V. sowie die Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH.

Schwerpunktthema ist „Trends in SMMart Shipping“; zudem gibt es eine Sonderschau zum maritimen 3D-Druck sowie eine neue Route zum Thema Cruise & Ferry. „Die Aussteller aus Mecklenburg-Vorpommern zeigen eindrucksvoll ihre hohe Kompetenz und technische Fertigkeit rund um die maritime Industrie. Von Schiffspropellern mit Kohlefaserflügeln, Fertigungs- und Montageleistungen für Niederspannungs-Schalttafeln über brandhemmende Stoffe für Schiffe bis hin zu Dienstleistungen wie Stahlbau, Schweißen sowie Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten rund um die Seeschifffahrt wird das facettenreiche Profil unserer Unternehmen deutlich“, sagte Glawe.

Der Gemeinschaftsstand wurde von der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH organisiert.

Als Wahrzeichen der Messe dient ein goldfarbig schimmernder Schiffspropeller mit siebeneinhalb Metern Durchmesser der Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) aus Waren (Müritz). Dieser markiert den Eingang zur SMM. „Nationale und internationale Besucher sehen direkt beim Betreten der Messe ein Hochleistungsprodukt aus Mecklenburg-Vorpommern – das ist herausragende Werbung für die Unternehmen der maritimen Industrie aus unserem Land“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit knapp 300 Unternehmen und insgesamt ca. 10.000 Beschäftigten sowie einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro ein Wirtschaftszweig von hoher Bedeutung. Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen etwa 160 Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern. In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der NEPTUN WERFT in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der TAMSEN MARITIM in Rostock waren zum 30.06.2018 rund 3.130 Mitarbeiter und etwa 230 Auszubildende beschäftigt.

Den Schiffbau ergänzen maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren, mit etwa 140 Unternehmen und rund 5.000 Arbeitsplätzen. Die Produkte umfassen nicht nur Komponenten für das Finalprodukt Schiff, sondern auch maritime Anlagen und Systeme für die Hafenwirtschaft und -logistik, die maritime Umwelt- und Sicherheitstechnik sowie die Offshore-Technik und weitere Bereiche der Meerestechnik.

Die Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft findet alle zwei Jahre in Hamburg statt. Die SMM deckt nach Angaben der Veranstalter die komplette Wertschöpfungskette der Branche ab, bringt Entscheider aus allen Teilen der Welt zusammen und ist die Plattform für Innovationen. Sie findet 2018 zum 28. Mal statt – noch bis zum 07. September 2018.

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