MeLa-Start: Immer mehr Landwirte nehmen an Umwelt- und Klimaprogrammen teil

Mühlengeez – Die Verwaltungsvereinbarung zur Auszahlung der Dürrehilfen zwischen Bund und Ländern ist nahezu ausgehandelt und muss nun der EU-Kommission vorgelegt werden. „Ich gehe davon aus, dass die Vereinbarung bis Ende September von allen Beteiligten unterzeichnet werden kann. Dann sind die 50 Millionen Euro aus dem Bund-Land-Dürrehilfsprogramm abrufbereit. Ich werde alles daran setzen, dass das Geld schnellstmöglich in den Betrieben ankommt, die Hilfe beanspruchen können“, sagte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus zum heutigen Auftakt der 28. Mecklenburgischen Landwirtschaftsmesse MeLa in Mühlengeez.

„Die Verhandlungen mit dem Bund waren langwierig, aber immer konstruktiv. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch wenn mancher meint, es sei alles zu kompliziert. Aber Pauschalzahlungen und Unterstützung nach dem Gießkannenprinzip kann es nicht geben. Ich bin sicher, das Geld aus dem Programm kommt bei denjenigen Betrieben an, die es tatsächlich brauchen, um bis zur nächsten Ernte über die Runden zu kommen. Und genau das war das Ziel“, so der Minister.

Laut Backhaus ist davon auszugehen, dass gut 10 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in MV einen Antrag auf Hilfen aus dem Programm stellen. Bei Nachweis der Existenzgefährdung kann der durch die Dürre entstandene Schaden bis zu 50 Prozent ausgeglichen werden. Je nach Standort, Bodenbeschaffenheit und Art der Bewirtschaftung hatte es in der Getreideernte in MV eine breite Streuung der Ergebnisse gegeben. Hingegen fiel die Obsternte landesweit deutlich besser aus als in den Vorjahren.

„Dennoch müssen sich die Landwirte darauf einstellen, aufgrund des Klimawandels immer öfter mit schwierigeren Witterungsverhältnissen klarzukommen“, sagte der Minister. Wege dazu seinen eine größere Vielfalt im Anbau oder die Züchtung neuer Sorten.

Auch die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) und der ökologische Landbau seien ein Beitrag zum Klimaschutz, so der Minister. „In vielen Betrieben hat bereits ein Umdenken hin zu mehr Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt. Das ist aus meiner Sicht der richtige Weg zum Erhalt und zur Steigerung der biologischen Vielfalt, zur Verbesserung der Bodenstruktur, zu sauberem Wasser und damit zum Erhalt unserer Ressourcen für die kommenden Generationen.“

In diesem Jahr waren nach Erweiterung der Fördermöglichkeit für Blühflächen und -streifen von 5 auf 20 Hektar je Betrieb rund 5.300 Hektar Blühflächen neu beantragt worden. „Damit hat sich die Antragsfläche gegenüber dem Vorjahr explosionsartig um 220 Prozent erhöht“, freute sich der Minister. Zudem waren für die Maßnahme „Vielfältige Kulturen im Ackerbau“ in diesem Jahr Neu- und Erweiterungsanträge im Umfang mehr als 36.000 Hektar gestellt worden. Insgesamt liegt die über AUKM geförderte, ressourcenschonend bewirtschaftete Fläche im Land damit derzeit bei 141.000 Hektar.

Weitere 150.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche im Land werden ökologisch bestellt. Allein bis zum 30. Juni 2018 hatten Landwirte auf weiteren 20.000 Hektar auf den Ökolandbau umgestellt. „Durch den diesjährigen Flächenzuwachs haben wir unser Ziel aus dem Koalitionsvertrag, bis 2020 auf 150.000 Hektar ökologisch zu wirtschaften, schon im Juni 2018 erreicht“, so Backhaus.

„Bereits zum jetzigen Zeitpunkt sind die für die aktuelle Förderperiode bereitgestellten rund 168 Mio. Euro zur Förderung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen ausgeschöpft“, berichtete Backhaus. Das zeige, wie gut die Programme für eine umweltverträglichere Landwirtschaft von den Landwirten angenommen werden. Aktuell wird in MV etwa jeder 4. Hektar landwirtschaftliche Fläche freiwillig mit erhöhten Umweltstandards bewirtschaftet. Das verstärkte Abrufen der Fördermittel aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (EPLR) bedeute allerdings auch, dass nur noch die bestehenden Verpflichtungen aus dem EPLR durch Umschichtungen innerhalb des Programms fortgeführt werden können. „Wir wollen aber die erfolgreiche Entwicklung im ökologischen Landbau nicht abbrechen. Deshalb haben wir uns entschlossen, für dieses Programm – aber eben nur für dieses Programm – im Herbst 2018 Erweiterungs- und im Frühjahr 2019 auch Neuanträge zuzulassen“, erklärte Minister Backhaus.

Die 28. MeLa öffnet vom 13. bis zum 16. September auf dem Gelände des MAZ Messe- und Ausstellungsgelände Mühlengeez ihre Pforten. Am morgigen Freitag um 10.00 Uhr wird der Landesbauerntag eröffnet. Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus und der Präsident des Landes-Bauernverbandes, Detlef Kurreck werden mit den Mitgliedern des Bundestages, Gero Hocker (FDP) und Claudia Müller (B90/Grüne), die „Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Umweltverantwortung und Wirtschaftlichkeit“ debattieren. Interessenten sind willkommen.

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