Projekt „Bienenstraße“ in Westmecklenburg wird weiter ausgebaut

1. Streuobstgenusstag des Landes am 23. September in Kobrow II

Schwerin – Der Landschaftspflegeverband Sternberger Endmoränengebiet (LSE) e.V. hat die „Bienenstraße“ in Westmecklenburg initiiert. An verschiedenen Stationen können sich Interessierte über die Bedeutung von Insekten für die Kulturlandschaft informieren. Jetzt soll das Projekt weiter ausgebaut werden. „In den vergangenen Jahrzehnten ist die Anzahl an Streuobstwiesen deutschlandweit stark gesunken. Für Bienen und andere Insekten stellen sie jedoch wichtige Lebensräume dar. Deshalb ist es wichtig, Freiräume vorzuhalten und vielerorts auf die immense ökologische Bedeutung, die die Bienen erfüllen, hinzuweisen. Mit dem Projekt ´Bienenstraße´ ist es gelungen, Gäste und Einheimische für dieses Thema zu sensibilisieren und zugleich mit attraktiven Angeboten entlang der Strecke für die Region zu werben“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Im Rahmen des Projektes hat der LSE e.V. bereits vielerorts die Umsetzung der Bienenstraße vorangetrieben. Mehrere Streuobstwiesen sind als Bienen-Rastplätze fertiggestellt und vermitteln Besuchern über Infotafeln Informationen rund um das Thema. Zudem sind zwei Routen zusammengestellt worden, an deren Wegstrecken über Insekten, bienenfreundliche Betriebe und die Entwicklung der Kulturlandschaft informiert wird. Die Bienenstraße im Sternberger Seenland führt über 65 Kilometer von Warin unter anderem über Kaarz und Groß Raden zurück nach Warin. Außerdem gibt es die Möglichkeit, in vier Etappen auf rund 150 Kilometern zwischen Karower Meiler und dem Schweriner Schloss Wissenswertes über Wild- und Honigbienen zu erfahren.

Neben den Hinweistafeln vor Ort können sich Interessierte auf der Website www.bienenstrasse.de oder durch eigens konzipierte Programmflyer über die Honigbiene und ihre Artgenossen informieren. Neben dem Verband selbst sind zudem viele weitere Kooperationspartner wie der Schweriner Zoo, das Kloster Dobbertin, das Gut Vorbeck oder das Kutschenmuseum in Kobrow II am Projekt beteiligt. Jetzt ist geplant, die Bienenstraße weiter auszubauen und in Zusammenarbeit mit touristischen Anbietern intensiver zu vermarkten. „Die Bienenstraße ist ein touristisches Alleinstellungsmerkmal der Region, das für Besucher und Einheimische gleichermaßen interessant ist. Neben der fachlichen Information zur Bedeutung der Insekten lernen Gäste über die Tourenvorschläge die Region besser kennen. Sie besuchen bienenfreundliche Betriebe und lernen regionale Köstlichkeiten wie Honig, Saft, Käse und Likör kennen. Dies stärkt auch die heimische Wirtschaft“, sagte Glawe.

Über die Bienenstraße hinaus engagiert sich die LSE für regionale Produkte. So wurde gemeinsam mit dem Streuobstnetzwerk M-V der erste Streuobstgenusstag des Landes im Naturpark Sternberger Seenland (19406 Kobrow II, Parkplatz Am Dorfteich 20) organisiert. Am 23.09. können Interessierte Nistkästen und Wildbienenhotels bauen, sich an Info-Ständen über Kräuter und Bienen informieren. Eine Handpresse für Schau- und Mitmachzwecke ist bereit für leckeren Rohsaft. Für das leibliche Wohl sorgt der Imbisswagen der Grünen Kombüse aus Rostock. Zudem ist eine Verkostung feiner Naturpark-Apfelweine der ersten freien Apfelwinzer-Initiative in Mecklenburg-Vorpommern geplant.

Im Förderzeitraum von Januar bis Dezember 2018 betragen die Gesamtkosten des Projektes knapp 40.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) in Höhe von knapp 19.000 Euro.

Beim Umweltpreis 2016/2017 des Landtages Mecklenburg-Vorpommern hat das Netzwerk Bienenstraße unter 33 Teilnehmern den ersten Platz errungen. Das Thema des Wettbewerbes lautete „Streuobstwiese, Bienenweide und Co. – Engagement für Artenvielfalt in der Kulturlandschaft“.

Im Rahmen des Streuobstprojektes und der Umsetzung der Bienenstraße konnte der LSE e.V. zahlreiche wichtige Kontakte knüpfen und ein umfangreiches Netzwerk aufbauen. Der Erhalt und die Weiterentwicklung der regionstypischen Kulturlandschaft stehen dabei in der täglichen Arbeit des Vereins im Vordergrund. Mit ihrem fundierten agrarwissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Wissen sind die Mitarbeiter des Vereins auch in der landwirtschaftlichen Beratung tätig und mit den vielen weiteren Landnutzern in engem Kontakt.

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