Landesweite Katastrophenschutzübung ARCHE 2018

Szenario: Tausende Menschen flüchten vor Sturmflut an der Nordseeküste und werden in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen

Schwerin – Die Bevölkerungsschützer des Landes Mecklenburg-Vorpommern haben sich viel vorgenommen. In der kommenden Woche stellen sich alle Landkreise und die kreisfreien Städte Schwerin und Rostock bei einer Stabsrahmenübung folgendem Szenario: Aufgrund einer drohenden Sturmflut in Schleswig Holstein, Hamburg und Niedersachsen fordern die Behörden die Bürgerinnen und Bürger auf, die Küstenregion umgehend zu verlassen. Fast eine Millionen Menschen machen sich auf den Weg.

Etwa 35.000 werden adhoc in Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen. Auch wenn die Übung nach außen kaum sichtbar sein wird, ist sie doch in Deutschland einzigartig, denn alle Landkreise und kreisfreien Städte nehmen daran teil. Deren Krisenstäbe müssen am 26. und 27. September die schwierige Situation der Unterbringung und Versorgung meistern. Erschwerend geht das Übungsszenario davon aus, dass auch besonders hilfsbedürftige Menschen aus evakuierten Krankenhäusern zu versorgen sind.

Verantwortlich für die Übungssteuerung ist das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern, im Lagezentrum laufen alle Fäden aus den kommunalen administrativen Stäben zusammen. Unterstützung bei der Planung und Durchführung der Übung gab bzw. gibt es durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

„Auf Schadensereignisse jeglicher Art müssen wir gut vorbereitet sein. Da sind Kommunikation und koordiniertes Handeln der verschiedenen Führungsebenen und Behörden im Bereich des Katastrophenschutzes eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einsatzbewältigung“, so Innenminister Lorenz Caffier. „Mit der Übung überprüfen wir auch die Melde- und Informationswege, deren Funktionieren im Ernstfall Leben retten kann.“

In den Krisenstäben arbeiten neben den verantwortlichen Krisenmanagern der Landkreise und kreisfreien Städte auch Soldaten der Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr. Daneben ist auch das Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern sowie das Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr in die Übung eingebunden.

Für den Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Brigadegeneral Gerd Kropf, ist diese Übung besonders wertvoll. „Die Hilfeleistung der Bundeswehr erfolgt im Katastrophenfall immer subsidiär, d.h. unterstützend. Durch die Übungsanlage wird hier die zivil-militärische Zusammenarbeit genauso geübt, wie sie im Notfall erfolgen würde. Diese gemeinsame Übung unter Führung des Innenministeriums zeigt die enge Verzahnung bei der zivil-militärischen Zusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz nehmen ebenso an der Übung teil. Nach außen sichtbar wird eine sogenannte Führungs- und Kommunikationseinheit des THW vor dem Gebäude des Innenministeriums in Schwerin sein, die der zentralen Übungsteuerung mit etwa 40 Übungsleitern zur Verfügung stehen wird.

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