Start der Impfkampagne „MV impft – gemeinsam Verantwortung übernehmen“

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe hat heute gemeinsam mit Dr. Martina Littmann vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine neue Impfkampagne für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe hat heute gemeinsam mit Dr. Martina Littmann vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine neue Impfkampagne für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt.

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe hat heute gemeinsam mit Dr. Martina Littmann vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) eine neue Impfkampagne für Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Die Kampagne trägt den Namen „MV impft – Gemeinsam Verantwortung übernehmen“ (www.mv-impft.de).

„Wir wollen, das Thema Impfen wieder stärker in den Blickpunkt der Bevölkerung rücken und gemeinsam über die Notwendigkeit des Impfens informieren und aufklären. Durch die Kampagne sollen Eltern, Kinder, junge Erwachsene, Familien sowie Senioren erreicht und für das Thema Impfen sensibilisiert werden. Die Bevölkerung soll dazu motiviert werden, ihren eigenen Impfstatus überprüfen zu lassen und Schutzimpfungen auffrischen zu lassen. Krankheitsgefährdungen können so verringert werden. Es geht darum: Gemeinsam Verantwortung zu übernehmen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Dienstag bei der offiziellen Vorstellung im Rahmen der Landespressekonferenz (LPK).

„MV gilt zwar deutschlandweit als vorbildliches Impfland, trotzdem dürfen wir nicht müde werden, immer wieder für diese Maßnahme zum Schutz der Gesundheit des einzelnen Menschen und der gesamten Bevölkerung zu werben“, sagt Dr. Martina Littmann.

Die Kampagne „MV Impft“ (www.mv-impft.de) ist zunächst für zwei Jahre konzipiert. Die Kosten belaufen sich auf 150.000 Euro. Heute ist der offizielle Startschuss. „Sie wird innerhalb dieser Zeit stetig weiterentwickelt werden“, so Glawe weiter. Innerhalb der Kampagne werden Informationen zielgruppenspezifisch beispielsweise für Eltern, Kinder, junge Erwachsene, Familien sowie Senioren erarbeitet. Neben dem neuen Internettauftritt (www.mv-impft.de) wird mit gedrucktem Informationsmaterial wie Plakaten und Faltblättern geworben. Darüber hinaus werden auch digitale Medien, wie Spots für Verkehrsmittel oder Kinos, sowie YouTube und Facebook als Informationsträger zum Einsatz kommen, um gezielt Jugendliche und junge Erwachsene anzusprechen. Hinzu kommen Hinweise auf die zahlreichen Impfangebote der niedergelassenen Ärzte, der Gesundheitsämter und auch der Betriebsärzte im Land.

Geplant sind darüber hinaus verschiedene Veranstaltungen. Am 24. Oktober 2018 wird es einen ersten offiziellen Impfaktionstag des Gesundheitsamtes Schwerin im Landtag geben, an dem sich sowohl Abgeordnete als auch Besucher impfen lassen können. An verschiedenen zusätzlichen Impfaktionstagen der Gesundheitsämter und in deren regelmäßigen Impfsprechstunden können der Impfstatus überprüft sowie relevante Impfungen durchgeführt werden. Tage und Sprechzeiten sind ebenfalls unter www.mv-impft.deeinsehbar. „Es besteht besonders auch ein hoher Informationsbedarf in Bezug auf die jährlich wiederkehrende Grippe. Es kommt in dieser Saison ein vierfacher Grippeimpfstoff zum Einsatz, der einen noch besseren Schutz versprechen soll“, sagte Gesundheitsminister Glawe.

„Der Zeitpunkt für den Beginn unserer gemeinsamen Impfkampagne ist ideal, um auch wieder auf die jährlich notwendige Grippe-Schutzimpfung hinzuweisen, die insbesondere für Risikogruppen von Bedeutung ist“, so Dr. Littmann. Von jetzt an bis Ende November ist die günstigste Zeit, sich gegen Influenza impfen zu lassen.

Präventive Impfungen sind bisher die einzige Möglichkeit, um vor Infektionskrankheiten zu schützen, für die es keine oder nur eingeschränkte Therapiemöglichkeiten gibt. Insbesondere Krankheiten wie z. B. Kinderlähmung, Masern, Diphtherie, Wundstarrkrampf, Hepatitis B oder Influenza können zu schwerwiegenden Komplikationen führen. „Durch Impfungen lassen sich entsprechend schwere Verläufe, wie z. B. eine Gehirnhautentzündung in Folge einer Maserninfektion, verhindern. Besonders wichtig sind die Basisimpfungen im Kindes- und Jugendalter und die späteren Auffrischungsimpfungen, um lebenslang einen Schutz aufzubauen“, betonte Glawe weiter. „Schutzimpfungen bieten nicht nur Schutz für den Einzelnen, sondern führen auch zu einem Kollektivschutz in der Bevölkerung. Dadurch lassen sich Epidemien verhindern, wodurch wiederum auch Risikopatienten (Ältere und Schwangere) geschützt werden. Impflücken entstehen meist durch Wissenslücken. Wer sich selber schützt, schützt auch seine Umgebung – seine Familie und Freunde, Kolleginnen und Kollegen.“

Dr. Martina Littmann ergänzte: „Wir haben festgestellt, dass zeitlich nicht immer entsprechend dem Impfkalender geimpft wird, sondern häufig etwas später. Hier gibt es Reserven. Insbesondere vor Aufnahme in eine Kindereinrichtung ist es besonders wichtig, einen Masern-Impfschutz vorzuweisen.“

Bei der Analyse der Durchimpfungsraten belegt Mecklenburg-Vorpommern im bundesweiten Vergleich einen der vordersten Plätze. „Durch eine hohe Impfbereitschaft hat Mecklenburg-Vorpommern eine hohe kollektive Immunität in der Bevölkerung erreicht. Die Impfquoten eingeschulter Kinder sind ebenso hoch. Neben Brandenburg erreicht M-V als einziges Bundesland die für die angestrebte Elimination der Masern geforderten 95 Prozent bei der zweiten Masern-Impfung“, sagte Glawe.

„Aber gerade weil viele gefährliche Krankheiten wie Mumps, Masern und Röteln durch hohe Impfquoten seltener geworden sind, ist vielen Menschen nicht mehr bewusst, welche teils schwerwiegenden Folgen – bis hin zu Todesfällen – manche Infektionen haben können. Deutlich wird dies an den geringeren Durchimpfungsraten bei den Auffrischungsimpfungen für Diphtherie und Tetanus in Mecklenburg-Vorpommern. Gerade für junge Menschen ist Aufklärung für die hocheffektive HPV-Impfung (HPV = Humane Papillomviren) nötig“, fordert Gesundheitsminister Glawe. Diese Impfung nutzen bisher in MV 52 Prozent der Mädchen und jungen Frauen. Seit 2018 wird die HPV-Impfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) jetzt auch für Jungen empfohlen, da sie sich auch mit dem HP-Virus infizieren können. Durch die HPV-Impfung von Mädchen und Jungen soll die Krankheitslast durch HPV-assoziierte Tumoren reduziert werden.

Es muss die individuelle Fähigkeit und Bereitschaft gegeben sein, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Diese Bereitschaft unterliegt dem Einfluss verschiedener Faktoren: u. a. der Qualität von Bildung und Erziehung, berufliche Anforderungen und Belastungen sowie der sozialen Teilhabe und Einkommenssituation. „Im Rahmen der Impfkampagne soll daher die Gesundheitskompetenz erhöht werden, indem Menschen in ihren Lebenswelten erreicht, über Impfungen informiert und durch gezielte Angebote zu einem gesundheitsförderlichen Verhalten motiviert werden“, erläuterte Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Die Fraktionen CDU, SPD, LINKE und BMV haben gemeinsam im vergangenen Jahr einen Antrag für eine Impfkampagne im Landtag gestellt. Mit Beschluss vom 29. November 2017 wurde der Antrag von allen Fraktionen sowie den fraktionslosen Abgeordneten angenommen. Den Landtagsauftrag zur Initiierung und Umsetzung einer Impfkampagne hat das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit übernommen und die Kampagne „MV impft“ erarbeitet. An der Umsetzung wirken viele Akteure mit. Hierzu zählen das Landesamt für Gesundheit und Soziales und die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte. Unterstützt wird die Kampagne auch von der Kassenärztlichen Vereinigung M-V, der Ärztekammer M-V, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, den Universitäten in Rostock und Greifswald, vom Apothekerverband, den Krankenkassen sowie dem Landesfeuerwehrverband.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert