Landesforst zieht forstliches Saatgut für den Wald im Klimawandel

Crivitz – Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus hat sich heute Nachmittag (15. Oktober) im Forstamt Gädebehn bei Crivitz über die Arbeit der Landesforstanstalt für den Wald der Zukunft informiert. Die dort angesiedelte Forstbaumschule des Kompetenzzentrums für forstliche Nebenproduktion (KfN) betreibt Genarchive und Samenplantagen für Erhalt und Züchtung des Genmaterials heimischer Waldbaumarten und Sträucher.

„Für den klima- und standortgerechten Wald der Zukunft benötigen wir hochwertiges und anpassungsfähiges forstliches Vermehrungsgut. Die Anlagen in Gädebehn bilden dafür die Grundlage“, erklärte der Minister.

Die Landesforst MV verfügt über 8 Genarchive auf einer Gesamtfläche von rund 11 Hektar. Hier wachsen Wildapfel, Elsbeere, Schwarzpappel, Haselnuss, Bergahorn, Douglasie, Waldkiefer und Weymouthkiefer. Zwei weitere Klonarchive der Baumarten Holzbirne und Gemeine Esche befinden sich im Aufbau. Die Genarchive dienen der Erhaltung der Genressourcen und der Züchtungsforschung.

Die 8 Samenplantagen dienen der Erzeugung von hochwertigem forstlichen Saatgut. Auf einer Fläche von 17 ha wurden seit den 60-er Jahren fast ausschließlich Samen von Nadelbäumen gezogen. Die Plantagen befinden sich derzeit im Umbau und sollen bis 2022 für die Baumarten Gemeine Esche – mit dieser Art wurde bereits begonnen –, Stieleiche und Traubeneiche um 10 Hektar erweitert werden.

Einige dieser Generhaltungsmaßnahmen erfolgen im Rahmen der bundesweiten Verbundprojekte FitForClim (2014 bis 2016) bzw. AdaptForClim (seit 2017). Diese zielen darauf ab, anpassungsfähiges Vermehrungsgut zu züchten, das die ökologischen und Holzleistungen der einheimischen Wälder auch unter den Bedingungen des Klimawandels stabil sichert. Dabei kommt der Landesforst MV die Aufgabe zu, für die Baumarten Kiefer, Douglasie und Bergahorn Züchtungsmaterial von sogenannten „Plusbäumen“ – das sind Bäume mit besonders guten Eigenschaften hinsichtlich Wuchsleistung, Vitalität und Form der jeweiligen Baumart – zu gewinnen und Generhaltungsplantagen anzulegen.

Des Weiteren informierte sich der Minister über den Stand des Gemeinschaftsprojektes mit dem Thünen-Institut zum Erhalt der Gemeinen Esche. Hierbei wird Erbmaterial mit einer hohen Resistenz gegenüber dem Verursacher des Eschentriebsterbens gezüchtet

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