Rekultivierungspreis des Landes vergeben

Güstrower Unternehmen erhält den Rekultivierungspreis des Landes

Krakow am See – Die GKM Güstrower Kies + Mörtel GmbH mit Sitz in Krakow am See erhielt am 15. Oktober den diesjährigen Rekultivierungspreis des Landes aus den Händen von Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. Das Unternehmen baut seit 2006 auf den Flächen der Oevermann Agrar GmbH an der A 19 bei Groß Bäbelin Kies ab.

„Dass dabei kein dauerhafter Entzug von Ackerflächen stattfindet, sondern der Acker vielmehr recht kurzfristig wieder genutzt werden kann, das gab den Ausschlag für diese Ehrung“, würdigte der Minister das Engagement des Baustoffunternehmens. „Dadurch wird der Nutzungskonflikt zwischen Bergbau und Landwirtschaft deutlich reduziert.“

Üblicherweise wird die bergbaulich genehmigte Fläche geräumt, der Kies ausgeschwemmt und abschließend wieder rekultiviert. Die Firma GKM wendete jedoch im Kiestagebau Groß Bäbelin den sogenannten Trockenschnitt oberhalb des Grundwasserspiegels an. Mittels einer selbst entwickelten Sieb- und Fördertechnik wurde in einem Arbeitsgang auf der einen Seite die Erde bis zu einer Tiefe von 10 Metern abgetragen, der Kies mit einer Korngröße von mehr als 2 mm und die Steine herausgesiebt und die Sandfraktion sofort wieder auf der anderen Seite abgelegt. Gewaschen wird der Kies im benachbarten Kieswerk, während der Sand an Ort und Stelle verbleibt.

So stellte der Tagebau nur einen Graben dar, der sich nordwärts schob. Hinterlassen wurde er bereits verfüllt und mit dem zuvor gesicherten Mutterboden wieder abgedeckt. So wurde von der genehmigten Fläche von 25 Hektar nur jeweils etwa 5 Hektar aktiv bergbaulich genutzt, so dass der Acker zum größten Teil weiter bzw. wieder landwirtschaftlich genutzt werden konnte.

Nach Einschätzung des Landwirtschaftsunternehmens war der Boden nach drei bis vier Jahren ackerbaulich wieder nutzbar und brachte nach fünf bis sechs Jahren verstärkten Humusaufbaus wieder etwa 60 Prozent des ursprünglichen Ernte-Niveaus. Verbessernd für den Landwirt waren die Steinfreiheit der Ackerkrume und die längere Verweildauer des Regenwassers im oberen Bodenhorizont.

Der Verbleib des ursprünglichen Bodens an Ort und Stelle ist auch wasserwirtschaftlich von Bedeutung. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft des Tagebaus baute der Wasserversorgungs- und Abwasserzweckverband Güstrow-Bützow-Sternberg (WAZ) ein neues Wasserwerk. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Filterwirkung des ursprünglichen Bodens relativ schnell wieder erreicht wird. Das 2,6 Mio. teure Wasserwerk wurde vom Landwirtschaftsministerium mit 0,5 Mio. Euro nach Wasserförderrichtlinie unterstützt.

Den Rekultivierungspreis erhalten seit 1998 Unternehmen der Rohstoff- und Energiewirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns, die keine „Mondlandschaften“ hinterlassen, sondern in vorbildlicher Weise die bergbaulich genutzten Flächen wieder einer Nutzung zuführen. Seit 2009 hat Umweltminister Backhaus die Schirmherrschaft über den Preis inne.

Über die Vergabe des undotierten Preises entscheidet der Arbeitskreis Rohstoffsicherung Mecklenburg-Vorpommern (AKROS), dem Vertreter des Unternehmerverbandes Mineralische Baustoffe, des LUNG, des Bergamtes Stralsund, des Umweltministeriums und in MV tätige Ingenieurbüros angehören.

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