Staatssekretär Buchwald: Digitale Kompetenz intensiv ausbauen

Dummerstorf – Der Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Dr. Jürgen Buchwald, hat die Landwirte des Landes aufgerufen, sich rechtzeitig auf die Anforderungen aus der Digitalisierung der landwirtschaftlichen Produktion einzustellen. „Neben der landwirtschaftlichen Fachkompetenz wird die digitale Kompetenz ein wichtiger Faktor im Unternehmensmanagement“, sagte er am Donnerstag in Dummerstorf. Das Landwirtschafts­ministerium und die LMS Agrarberatung hatten zur Fachveranstaltung „Chancen der Digitalisierung für die Landwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“ in das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) eingeladen.

„Dass wir in der Breitbandinfrastruktur ein Stück zurück liegen, ist leider Fakt. Aber wir dürfen nicht den Fehler machen, die Diskussion zum Thema Digitalisierung mit dem Hinweis auf den noch fehlenden Netzausbau zu beenden“, sagte Buchwald. Bereits jetzt müssten Entscheidungen über den Aufbau betrieblicher Netzwerke, über die Verwaltung und Nutzung der unüberschaubaren Betriebsdaten, über die Vorbereitung des Personals getroffen werden.

Andererseits sei die Digitalisierung auf dem Feld, im Stall und im Büro längst Realität. Sie führt bereits jetzt zu einer umfangreichen Datenmenge, aus denen sich Erkenntnisse für die Optimierung des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmittel, für die effektivere Nutzung des Futters, für die Vereinfachung der Verwaltungsarbeit und Nachweisführung ziehen und entsprechende Maßnahmen oft auch automatisieren lassen.

Angesichts dieser anstehenden Herausforderungen müsse die Kompetenz der Landwirte zum Thema Digitalisierung intensiv ausgebaut werden. Das Landwirtschaftsministerium habe deshalb in den Förderprogrammen für Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen sowie für landwirtschaftliche Beratungsleistungen Möglichkeiten zur Förderung der Einführung und Nutzung digitaler Techniken integriert. Beispielsweise könne unter bestimmten Bedingungen ein Kurs gefördert werden, mit dem ein Drohnenführerschein erworben werden kann.

„Wir haben auch die Fördermöglichkeit besonders innovativer Maschinen über das Agrarinvestitions­förderungsprogramm (AFP) bis 2020 verlängert“, sagte Buchwald. Zwar sei Digitalisierung kein eigenständiger Fördertatbestand, aber langlebige Investitionen in die neueste, innovativste Technik könnten gefördert werden. Das gelte beispielsweise für Futterautomaten oder Licht-, Wärme- und Lüftungsregulation, die ohne digitale Steuerung gar nicht mehr denkbar sei.

„In der aktuellen Förderperiode wurden auch Spezialma­schinen zum exakten oder sparsamen Ausbringen von Wirtschaftsdüngern oder Pflanzenschutzmitteln zur Förderung zugelassen. Allerdings nur, wenn sie als besonders innovativ vom Julius-Kühne-Institut bewertet wurden“, führte Buchwald weiter aus. Dieses Prinzip sei ebenso auf Maschinen zur mechanischen Unkrautbekämpfung übertragen worden, die in MV seit 2018 förderfähig sind. Diese müssen digital ausgestattet sein, um eine Förderung zu erhalten.

Seit Mitte Oktober stehen den Landwirten des Landes zudem über die Homepage der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei (LFA) die umfangreichen Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für die Landwirtschaft kostenlos zur Verfügung. „Für mich ist klar, dass wir bei der Förderung im Bereich Digitalisierung der Landwirtschaft kontinuierlich nachsteuern müssen“, sieht der Staatssekretär Land und Bund weiterhin herausgefordert.

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