Internationale Grüne Woche: MV wirbt für den Wert von Lebensmitteln

Schwerin – Vom 18. bis 27. Januar präsentiert sich Mecklenburg-Vorpommern zum 28. Mal auf der 84. Internationalen Grünen Woche in Berlin, der weltgrößten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau – zum 20. Mal mit einer eigenen Länderhalle.

„Ich freue mich ganz besonders, dass zu diesem Jubiläum erstmals alle Landkreise an der Messe beteiligt sind und wir mit Fug und Recht davon sprechen können, dass wir auf der IGW Werbung für das ganze Land, seine einzigartige Natur und die unverwechselbaren Produkte machen. Dafür reisen insgesamt 70 Unternehmen nach Berlin – so viele wie nie, seit MV in 2009 begann, den Länderauftritt auf einer Fläche von rund 1.800 Quadratmetern zu gestalten. Für mich ist die rege Teilnahme ein Zeichen dafür, dass Unternehmergeist, Umsetzungswille und die Liebe zum Land unter den Ausstellern auch nach so vielen Jahren nicht erschöpft sind“, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute im Rahmen der Landespressekonferenz in Schwerin.

Das Land möchte die jährlich mit rund 400.000 Besucherinnen und Besuchern stark frequentierte MV-Halle in diesem Jahr dazu nutzen, um noch stärker auf die Herkunft und den Wert von Lebensmitteln aufmerksam zu machen: „Noch immer ist der Welthunger das zentrale Thema in den vielen Fachveranstaltungen rund um die Messe. Für die westliche Welt ist dieses Problem aber oftmals weit weg. Wir erleben stattdessen, dass Lebensmittel zuhauf weggeworfen werden. Doch auch in den Industrieländern gibt es Menschen, die an Hunger leiden. Und die Weltbevölkerung wächst weiter an: Im Jahr 2050 werden voraussichtlich 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Sie zu ernähren, wird die dringendste globale Herausforderung“, führte der Minister aus.

Junge Menschen seien die wichtigsten Adressaten, wenn es darum geht, diese Zukunftsthemen anzugehen, sagte Backhaus. In der MV-Halle werde es deshalb wieder verschiedene Mitmach-Aktionen für Kinder geben. Schon jetzt hätten sich fast 900 Schülerinnen und Schüler angemeldet, um aus Äpfeln unter Anleitung sortenreinen Saft herzustellen. Das sei ein Rekordstand. Vor zwei Jahren waren es noch 350 Anmeldungen. Die Äpfel stammen vom Obstgut Coorßen in Boddin (LK LUP). In Zusammenarbeit mit der Kräuterpädagogin Jana Schäfer aus Luplow bei Rosenow (LK MS) würden Kinder mit auf eine Reise durch die Welt der Kräuter mitgenommen.

Ein wichtiger Schlüssel für die Ernährungssicherheit seien die Chancen, die Innovationen und Technologien im Rahmen der Digitalisierung bieten, so Backhaus. Sie seien in Teilen kostengünstig, leicht verfügbar und nahezu weltweit einsetzbar. Bereits heute böten digitale Lösungen den Landwirtinnen und Landwirten Möglichkeiten, ressourcen- und umweltschonender zu wirtschaften, Verluste zu reduzieren, Ertrage zu steigern oder leichteren Zugang zu Beratungsleistungen zu erhalten. „Für MV ist natürlich die Frage besonders spannend, inwieweit digitale Lösungen die Strukturen der ländlichen Räume verändern“, sagte er weiter. Offene Fragen zu Nutzen und Auswirkungen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft werden vom 17. bis 19. Januar 2019 auf dem 11. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) unter dem Leitthema „Landwirtschaft digital – Intelligente Lösungen für die Landwirtschaft der Zukunft“ erörtert.

„In der MV-Halle machen Landkreise und Unternehmen aber nicht nur auf Produkte und Themen der Land- und Ernährungswirtschaft aufmerksam. Auch der touristische Bereich, die Gastronomie inbegriffen, wird wieder eine zentrale Rolle spielen. Mit mehr als 30 Millionen Übernachtungen in 2018 sind wir Deutschlands beliebtes Reiseziel für Touristen. Diese Führung gilt es weiter auszubauen. Mit dem Landkreis Rostock, der sich in diesem Jahr mit zwölf Unternehmen zum ersten Mal auf der IGW präsentiert, haben wir eine starke Urlaubsregion hinzugewonnen und können unser Image als Urlaubs- und Gesundheitsland konsequent weiterentwickeln“, erklärte Minister Backhaus. Als Vertreter für den Landkreis Rostock begleitete ihn die Schokoladerie de Prie aus Rostock in die Landespressekonferenz.

Auch Finnland, erstmals Partnerland der Grünen Woche, stellt unter dem Motto „Aus der Wildnis“ hochwertige Produkte auf Hafer- und Roggenbasis sowie Fisch-, Fleisch- und Milcherzeugnisse und die naturverbundene finnische Lebensart in den Fokus. „Finnland wird im Herbst 2019 den Ratsvorsitz in der EU übernehmen und die IGW sicherlich auch dazu nutzen, um Gespräche über die europäischen Landwirtschaftspolitik nach 2020 zu führen“, so Backhaus. Eine Delegation von 15 Vertreterinnen und Vertretern aus Landwirtschaft, Verarbeitung, Wissenschaft und Verwaltung wird sich am Montag, dem 21. Januar (ab 10 Uhr) auch mit Minister Backhaus dazu austauschen. Darüber hinaus wird es um die Organisation gemeinsamer Messeauftritte oder absatzfördernden Aktivitäten gehen.

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