Umfassendes Beratungs- und Hilfenetz berät Frauen und Männer

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese stellte in der Landtagsdebatte zum Antrag der Linksfraktion, zielgruppenspezifische Angebote für Männer als Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt auszubauen, klar: „Jeder Betroffene, egal welchen Geschlechts, hat den gleichen Zugang zu den umfassenden Beratungs- und Hilfeangeboten in Mecklenburg-Vorpommern.“

Die Ministerin konkretisierte dabei, dass einzig die Frauenhäuser davon ausgenommen seien: „Denn zu über 90 Prozent sind es Frauen, die Partnerschaftsgewalt betrifft“, so Drese. Sie verdeutlichte aber, dass zusätzlich eine Schutzwohnung der Fachberatungsstelle ZORA im Land zur Verfügung steht, die auch Männer und Jungen im Falle von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung nutzen können.

Ministerin Drese betonte im Landtag, dass sie offen dafür sei, die Erkenntnisse des 2017 gestarteten sächsischen Modellprojektes zur Einführung von Männerschutzwohnungen in zukünftige Überlegungen einfließen zu lassen. „Die Dunkelziffer an männlichen Opfern von häuslicher Gewalt ist bei uns im Land und bundesweit schwer abschätzbar. Daher interessiert es mich, wie stark die Unterkünfte in Leipzig und Dresden in Anspruch genommen werden“, so Drese.

Die Ministerin wies auf das umfassende Beratungs- und Hilfenetz des Landes bei häuslicher und sexualisierter Gewalt hin. „Betroffenen in Mecklenburg-Vorpommern stehen die fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, fünf Fachberatungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt, acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt, eine Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsverheiratung, sowie eine Landeskoordinierungsstelle zur Verfügung“, so Drese. Hinzu kommen drei Täter- und Gewaltberatungsstellen.

„Es ist der Landesregierung ein großes Anliegen, dieses Beratungs- und Hilfenetz zu sichern und weiter auszubauen. Im aktuellen Doppelhaushalt wurden allein die Mittel für die Frauenhäuser zur Schaffung zusätzlicher Personalstellen um 20 Prozent angehoben. Zusätzlich haben wir die Zuschüsse für die Personal- und Sachkosten im Beratungs- und Hilfenetz in den Jahren 2018 und 2019 jeweils um 2,3 Prozent erhöht“, verdeutlichte Drese.

In der Summe stehen 2019 rund 2,4 Millionen Euro Landesmittel für das Beratungs- und Hilfenetz für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt zur Verfügung. Das sind 260.000 Euro mehr als im Jahr 2017.

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