Internationaler Weltkrebstag

Schwerin – Am Montag (04.02.) findet der alljährliche „Internationale Weltkrebstag“ statt. Der Tag steht unter dem Motto „ICH BIN UND ICH WERDE“. Damit will die Weltkrebsorganisation UICC (Union internationale contre le cancer = Internationale Vereinigung gegen Krebs) dazu aufrufen, sich über die Möglichkeiten der Krebsprävention und der Krebsfrüherkennung sowie die aktuellen Entwicklungen auf den Gebieten der Diagnose, Therapie und Nachsorge verstärkt zu informieren.

„Neben einer gesundheitsorientierten Lebensweise sind Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ein wichtiger Baustein, um möglichst lange unbeschwert zu leben. Aber auch nach einer Diagnose gilt: Wird Krebs früh erkannt, ist er in vielen Fällen heilbar. Entscheidend ist für Erkrankte und ihre Angehörigen, sich umfassend zu informieren, um den bestmöglichen Umgang mit der Erkrankung herauszufinden. Wissen kann helfen, Ängste abzubauen und mehr Sicherheit im Umgang mit der Erkrankung zu bekommen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe im Vorfeld.

Im Jahr 2018 erkrankten in Mecklenburg-Vorpommern laut Schätzungen des Gemeinsamen Krebsregisters der ostdeutschen Bundesländer und Berlins ungefähr 6.500 Männer und 5.100 Frauen an Krebs (ohne „weißen“ Hautkrebs). Die häufigsten Krebserkrankungen bei Männern sind Tumoren an Prostata, Lunge und Darm. Bei Frauen sind es Brustdrüse, Darm und Lunge. Bessere Diagnose- und Therapiemöglichkeiten führen zu immer längeren Überlebenszeiten. Inzwischen überleben in Mecklenburg-Vorpommern etwa 57 Prozent der männlichen und 62 Prozent der weiblichen Krebspatienten ihre Krebserkrankung mindestens fünf Jahre.

Ende der 1980er Jahre waren es lediglich 26 Prozent aller Männer und 40 Prozent aller Frauen. Der wichtigste Prognosefaktor ist nach Angaben des Gemeinsamen Krebsregisters das Stadium, in dem der Krebs diagnostiziert und behandelt wird. Frühzeitig erkannt, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate bei vielen Krebsarten beinahe 100 Prozent.

„Krebs ist trotz aller Erfolge der Medizin immer noch eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung. Schon durch die Alterung der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern wird die Zahl der Krebserkrankungen vermutlich erheblich ansteigen. Daher ist es wichtig, die Versorgung von krebskranken Menschen weiter zu verbessern. Neben einer guten Krebsfrüherkennung, hochwertigen Behandlung und Prävention gehören auch Rehabilitation und Nachsorge sowie die Krebsforschung dazu. In Mecklenburg-Vorpommern haben wir ein umfassendes Betreuungsnetz aufgebaut, um bestmögliche Versorgung sicherzustellen“, sagte Glawe.

Kernelement der onkologischen Versorgung bilden zertifizierte Zentren. Diese Zentren bestehen aus Netzwerken von stationären und ambulanten Einrichtungen, die unter Beteiligung aller benötigten Fachrichtungen an der Behandlung des Patienten mitwirken. Es kann zwischen onkologischen Zentren unterschieden werden, bei denen mehrere Tumorarten behandelt werden können und Organkrebszentren, die auf ein Organ spezialisiert sind.

Die Zentren müssen jährlich die Erfüllung der fachlichen Anforderungen und der Qualitätsstandards nachweisen, die für die Zertifizierung von der Deutschen Krebsgesellschaft definiert wurden. Im Land gibt es vier Onkologische Zentren an der Universitätsmedizin Greifswald, der Universitätsmedizin Rostock, dem Klinikum Südstadt Rostock sowie den Helios Kliniken Schwerin. Darüber hinaus gibt es Organkrebszentren: Viszeralonkologische Zentren, Darmzentren, Pankreaszentren, Magenzentren, Gynäkologische Tumoren, Hautkrebszentren, Kopf-Hals-Tumor-Zentren, Neuroonkologie, Prostatazentren, Kinderonkologische Zentren.

In Mecklenburg-Vorpommern informiert die Internetseite www.selbsthilfe-mv.de umfassend über Selbsthilfegruppen für Erkrankte und ihre Angehörigen in Mecklenburg-Vorpommern. „Neben dem Einsatz der Hochleistungsmedizin spielt auch die Selbsthilfe eine sehr wichtige Rolle. Sie kann für Krebserkrankte und ihre Angehörigen eine große Hilfe sein und dazu beitragen, Ängste abzubauen, das Gleichgewicht wieder zu finden und Lebensqualität zurück zu gewinnen“, sagte Glawe abschließend.

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