M-V ist Partnerland des „Deutschen Frühlings in Estland“

Schwerin – Digitalisierungsminister Christian Pegel reist mit einer Delegation aus Vertretern von Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und Wissenschaft für drei Tage nach Estland. Das Goethe-Institut Estland veranstaltet mit der Deutschen Botschaft seit 2010 jährlich die Veranstaltung „Deutscher Frühling in Estland“ mit dem Ziel, Deutschland als kreatives, modernes und vielseitiges Land vorzustellen. Die Veranstaltungen richten sich vorwiegend an junge Menschen und reichen von Kultur und Sprache bis hin zu Wissenschaft und Wirtschaft. Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Jahr Partnerland.

Der Fokus der Reise bis zum 23. März liegt auf dem Wissenstransfer in verschiedenen Bereichen der Digitalisierung. Das Programm umfasst verschiedene Fach- und Expertenworkshops zur digitalen Verwaltung und Infrastruktur sowie zu Aufbau und Arbeit der Innovationszentren in Estland. Die Delegation besichtigt das Präsentationszentrum für Innovations- und Telekommunikationstechnologie sowie das Innovationszentrum „Mektory“ der Technischen Universität Tallinn. Geplant ist auch ein Gespräch mit dem Staatssekretär für IT und dem IT-Beauftragten der estnischen Regierung.

„Estland ist eine Vorzeigenation der Digitalisierung in der Europäischen Union unter anderem auch bei Online-Verwaltungsleistungen. Als diesjähriger Partner des ,Deutschen Frühlings‘ werden wir die Chance nutzen, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen. Nur im direkten Austausch kann unser Bundesland von den Erfahrungen Estlands profitieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Digitalisierungs-minister Christian Pegel.

“Mit der Reise nach Estland pflegt Mecklenburg-Vorpommern seine guten Beziehungen ins Baltikum. Ich finde es wichtig, dass wir mit den Esten einen intensiven Dialog über innovative Ideen im Bereich der Digitalisierung führen“, so Bettina Martin, Staats-sekretärin für Bundesangelegenheiten und Bevoll-mächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie fügt hinzu: „Insbesondere bei der Digitalisierung kann unser Land aus dem Ostseeraum viel lernen. Es gilt das Potenzial, das wir in M-V haben, zu stärken und weiter auszubauen. Was liegt da näher, als sich mit internationalen Partnern zu vernetzen?“

Der deutsche Botschafter in Estland Christoph Eichhorn betont: „Deutschland ist eine Top-Industrienation. Diesen Spitzenplatz halten wir nur mit Digitalisierung. In Estland kann man lernen, wie es geht: seit 2000 flächendeckend Internet. Alle Schulen am Netz. Datenschutz durch den einzelnen Bürger stärkt das Vertrauen. Die Bürger erleben im Alltag: Online funktioniert, macht das Leben einfacher, schneller, billiger. Kaum noch Behördengänge, weniger Nervkram. Wenn sich der digitale Vorreiter Estland und der Industrieriese Deutschland enger zusammentun, haben wir enorme Chancen.“

Schwerins Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier reist ebenfalls mit – und freut sich darauf: „Ich bin gern zu Gast bei Freunden in Tallinn. Die engen Kontakte zu Estlands Hauptstadt bestehen seit den 1970-er Jahren“, erzählt er und ergänzt: „Wir kommen nicht mit leeren Händen in unsere Partnerstadt: Schwerin beteiligt sich mit einer Kunstausstellung im Kunstmuseum Tallinn am ,Deutschen Frühling in Estland‘.“ Gestaltet wird sie von den Schweriner Künstlern Tino Bittner, Udo Dettmann und Thomas Sander. „Die Drei sind inzwischen versierte Kulturbotschafter der Landeshauptstadt. Sie waren schon in mehreren unserer Partnerstädten mit unterschiedlichen Ausstellungsprojekten vertreten und haben im Gegenzug Künstlerinnen und Künstler aus diesen Städten nach Schwerin geholt“, sagt Badenschier.

„Greifswald möchte sich unter anderem über die Erfahrungen Estlands bei der Digitalisierung an Schulen und bei Onlinediensten für Bürgerinnen und Bürger austauschen“, erklärt der Oberbürgermeister der Universitäts- und Hansestadt Dr. Stefan Fassbinder. Er nimmt mit drei Mitarbeitern der Stadtverwaltung an der Reise teil. Er kündigt an: „Wir werden in der Stadt Tartu, mit der uns eine Freundschaft verbindet, eine Vereinbarung über die künftige Zusammenarbeit in den Bereichen Startup- und Technologieförderung unterzeichnen.“

Auch die Rektorin der Universität Greifswald reist mit. „Seit Jahrzehnten pflegen wir auch dank der Hochschulpartnerschaft mit der Universität Tartu enge Verbindungen mit Estland. Daher freuen wir uns besonders, mit der Teilnahme am ,Deutschen Frühling‘ die bestehenden Beziehungen weiter auszubauen“, sagt Prof. Johanna Weber.

Die Delegation Mecklenburg-Vorpommerns wird mit mehr als 70 Vertretern aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung beim „Deutschen Frühling in Estland“ dabei sein. Musik, Ausstellungen, Installationen und Filmvorführungen werden bei dem Festival Einblicke in die verschiedenen Facetten Mecklenburg-Vorpommerns geben.

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