1. Arbeitsschutz-Handbuch für M-V vorgestellt

Güstrow – „Arbeitsschutz in der Praxis“ diskutieren mehr als 250 Experten auf dem 3. Arbeitsschutztag am Dienstag in Güstrow (Landkreis Güstrow). Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph stellte vor Ort das erste „Arbeitsschutzhandbuch Mecklenburg-Vorpommern“ vor.

„Arbeitsschutz ist kollektiver Selbstschutz mit dem Ziel, die eigene Gesundheit zu schützen und das gewollte Betriebsergebnis zu sichern. Wer am Arbeitsschutz spart, wird im Wettbewerb um Produktivität und Beschäftigte verlieren. Die kontinuierliche Stärkung des Bewusstseins um den Wert gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen ist durchweg als eine Bringeschuld des jeweiligen Unternehmensmanagements zu verstehen. Dabei hilft das 1. Arbeitsschutzhandbuch unseres Landes. Der Arbeitsschutz muss fest in Betriebsabläufe integriert sein und täglich neu bewusst gelebt werden. Das ist insbesondere für kleinere Unternehmen eine große Herausforderung. Der Leitfaden ist ein praxisnahes, verständliches Arbeitsbuch für jedes Unternehmen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph.

Das Wirtschaftsministerium, das Landesamt für Gesundheit und Soziales sowie die beiden Handwerkskammern des Landes haben das von der Arbeitsschutzbehörde Hamburg herausgegebene Arbeitsschutzhandbuch gemeinsam weiterentwickelt. Im inhaltlichen Fokus stehen kleinere und mittlere Handwerksbetriebe. In dem Buch ist unter anderem ein „Erstcheck“ in Form einer Prüfliste abgebildet, mit dem unter anderem eine Gefährdungsbeurteilung möglich ist. Zahlreiche Beispiele im Handbuch helfen den Unternehmen, das rechtlich Geforderte in die Praxis umzusetzen. Der Anhang widmet sich dem Thema Baustellen (grundsätzliche Anforderungen, Sanitärräume usw.).

„Das Handbuch ist erst der Anfang. Wir wollen – beginnend mit dem Handwerk – herausarbeiten, wie die notwendigen Maßnahmen rund um den Arbeitsschutz am besten in Klein- und Kleinstbetriebe transportiert werden. Um den Handwerksbetrieben einen sicheren Umgang mit dem Thema zu erleichtern, wird es spezielle Schulungen der Handwerkskammern geben. Denn: Für die Stärkung und Weiterentwicklung des betrieblichen Arbeitsschutzmanagements ist es maßgeblich, dass alle Beteiligten – Unternehmensinhaber und Mitarbeiter – selbstverständlich und sicher mit dem Thema umgehen“, sagte Rudolph.

„Die große Resonanz auf unseren Arbeitsschutztag auch bei seiner dritten Auflage zeigt, dass kleine und große Unternehmen das Angebot der kompakten Information und Fortbildung zu schätzen wissen“, sagt Dr. Heiko Will, Erster Direktor des LAGuS. „So können sich Verantwortliche in kürzester Zeit das notwendige Rüstzeug holen und ihre gesetzliche Pflicht zum Gesundheitsschutz der Beschäftigten besser erfüllen.“

Das Wirtschaftsministerium plant zudem die Einrichtung eines „Arbeitsschutzbündnis Mecklenburg-Vorpommern“. Darin sollen gesetzliche Voraussetzungen sowie die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Hinblick auf die Implementierung von Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit diskutiert werden. „Arbeitgeber, die Arbeitsschutz als selbstverständliche Managementaufgabe verstehen und für die Gesundheit ihrer Beschäftigten vorsorgen, profitieren von zufriedenen und leistungsfähigen Beschäftigten, sind zugleich für Fachkräfte ein attraktiver Arbeitgeber und haben weniger Kosten durch niedrige Krankenstände sowie weniger Fluktuation“, hob Rudolph hervor.

Das Arbeitsschutzhandbuch steht zum Download auf den Internetseiten des Wirtschaftsministeriums zur Verfügung.  Dort können unter anderem auch die Vordrucke direkt ausfüllen werden. Die Kapitel sind vom Inhaltsverzeichnis aus direkt erreichbar. Später ist die Herausgabe einer englischen Fassung des Handbuches geplant, um ausländischen Arbeitgebern und -nehmern den Zugang zum Arbeitsschutz in Mecklenburg-Vorpommern zu erleichtern.

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