50 Jahre exzellente Aquakulturforschung

Born – „Seit nunmehr 50 Jahren liefert die Forschungsanlage Born Forschungsergebnisse für die Fischereipraxis. Trotz der wechselvollen Geschichte hat sie sich immer einer zentralen Aufgabe gewidmet: zukunftsfähige Produktionsverfahren im Bereich Aquakultur zu entwickeln. Die angewandte Forschung beschäftigt sich intensiv mit regionalen Anpassungen und erarbeitet Empfehlungen für eine nachhaltige und tierwohlgerechte Praxis. Für Mecklenburg-Vorpommern als gewässerreichstes Bundesland ist die Aquakultur gerade angesichts des steigenden Bedarfs an Fisch und gleichzeitig weltweit zurückgehender Fischbestände in den Meeren und Seen eine zukunftsweisende Technologie. Die Arbeit in Born ist damit sehr hoch einzuschätzen“, sagte Agrarstaatssekretär Dr. Jürgen Buchwald heute vor Ort im Rahmen einer Jubiläumsfeier.

Als im Jahr 1968 die Entscheidung für eine Aquakulturforschung fiel, wurde der Grundstein am Standort Born gelegt, erinnerte Buchwald. Vorausgegangen waren seit 1965 erfolgreiche Kleinversuche von Mitarbeitern des „Volkseigenen Betrieb Fischwirtschaft Bezirk Rostock“ mit Aalen. „Aal war damals ein Zauberwort, das in seinem Stellenwert fast mit Devisen gleichzusetzen war“, stellte er heraus. Vom ursprünglichen Konzept sei jedoch bereits zwei Jahre später Abstand genommen worden, um sich auf die Forschung zur Sicherung der Brackwasserfischzucht zu konzentrieren. Daraus sei beispielsweise die viel beachtete BORN-Forelle hervorgegangen.

Ab 1992 wurde die Arbeit in der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern weitergeführt.

„Leider führt die Aquakultur in Deutschland immer noch ein Schattendasein“, bedauerte Buchwald. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch liege in Deutschland bei rund 15 Kilogramm. Ein Viertel dieses Bedarfs werde durch Aquakulturerzeugnisse aus anderen Ländern abgedeckt. So würden etwa 1,3 Millionen Tonnen Fisch aus Aquakultur jedes Jahr nach Deutschland importiert.

„Das ist ein riesiger Markt, an dem Mecklenburg-Vorpommern partizipieren kann“, unterstrich Buchwald. Hierzulande würden derzeit lediglich 1.300 Tonnen Fisch pro Jahr in Aquakultur aufgezogen. Es sei deshalb erklärter Wille der Landesregierung, den Ausbau der nachhaltigen Aquakultur voranzubringen und den Anteil der Eigenversorgung mit Fisch zu erhöhen. Die kontrollierte Aufzucht von Fischen oder Meerestieren biete der heimischen Fischerei zudem zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die Zanderzucht in Hohen Wangelin oder die Garnelenfarm in Grevesmühlen nannte er als „hervorragende Beispiele für hochwertige Produkte aus der Aquakultur unseres Landes“.

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