Umwelttag 2019

Schwerin – Anlässlich des Internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni starten in Mecklenburg-Vorpommern in dieser Woche die Umweltwanderungen für Schülerinnen und Schüler durch die drei Nationalparke, sieben Naturparke und drei Biosphärenreservate.

„Mit den Wanderangeboten möchten wir den jungen Menschen zeigen, wie schön unsere Heimat ist und sie durch positive Erlebnisse in der Natur für den Umweltschutz interessieren. Es ist wichtig, dass wir unsere Kinder dafür sensibilisieren, dass es vor allem der Mensch selbst ist, der die Vielfalt und Stabilität der Umwelt in Gefahr bringt und wir alle dazu beitragen können, um diese Entwicklung aufzuhalten“, sagte Umweltminister Dr. Till Backhaus heute bei der Auftaktveranstaltung im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V.

Erkundungstouren im Biberrevier am Stettiner Haff, Geocaching in Anklam oder Radwandern im Nationalpark Jasmund – „die Tourenangebote sind ebenso vielfältig wie unser Land“, betonte Backhaus. Insgesamt haben die Nationalen Naturlandschaften anlässlich der Wanderwoche über 50 Wanderangebote gemacht. Dafür sprach der Minister den Organisatorinnen und Organisatoren seinen herzlichsten Dank aus.

Wie schon in den Vorjahren haben sich auch in 2019 fast 1.000 Schülerinnen und Schüler von der Ostsee bis zur Elbe für die Umweltwanderungen angemeldet. „Damit ist die Wanderwoche auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Die rege Teilnahme ist für uns außerdem ein Ansporn das Konzept auch in den kommenden Jahren fortzuführen!“, sagte er weiter.

Auf dem Gelände der Freiluftausstellung EinFlussReich in Boizenburg begrüßte der Minister heute zwei 5. Klassen der Rudolf-Tarnow-Schule aus Boizenburg. Gemeinsam mit ihnen absolvierte er verschiedene Mitmach-Stationen zum Thema Wasser. Einen etwas anderen Blick auf die kostbare Ressource erhielten die Schülerinnen und Schüler, in dem sie sich auf die „Reise einer Jeans“ unter dem Gesichtspunkt des Wasserverbrauchs begaben.

„Um Kleidung aus Baumwolle herzustellen, sind weltweit durchschnittlich 10.000 Liter Wasser pro Kilogramm Kleidung erforderlich. Bei einer Jeans mit einem Gewicht von rund 800 Gramm macht das stolze 8000 Liter“, erklärte Backhaus. Ganze 85 Prozent davon verbrauche allein die Herstellung der Baumwolle, mehr als die Hälfte davon werde für die Bewässerung der Felder benötigt. Die restlichen 15 Prozent seien für alle weiteren Verarbeitungsschritte notwendig.

Wenn man an der Elbe unterwegs ist, dürfe auch das Thema Hochwasserschutz nicht zu kurz kommen, sagte Backhaus. Mit den Schülerinnen und Schülern in Boizenburg sprach er unter anderem darüber, wie Hochwasserereignisse entstehen und welche Folgen diese für Mensch und Umwelt haben.

„Ich verbinde ganz persönliche Erfahrungen mit diesem Thema. Zum einen weil ich unweit der Elbe aufgewachsen bin und viele Hochwasserereignisse selbst miterlebt habe, zum anderen, weil ich mich schon lange vor meiner Minister-Zuständigkeit für den Hochwasserschutz engagiert habe.“

Auch das Hochwasser von 2013 sei sicherlich noch jedem präsent, so Backhaus. In Boizenburg seien gerade noch 28 cm Luft bis zur Deichkrone gewesen. Die vor dem Hochwasser in 2013 (Hochwasserwert mit 721 cm am Pegel) datierten Höchstwerte in Dömitz stammen vom

21./23. August 2002 mit 657 Zentimeter
8./9. April 2006 mit 664 Zentimeter und
22./23. Januar 2011 mit 672 Zentimeter

Damit wurde das bis dahin größte Hochwasser von 1981 mit 611 Zentimeter innerhalb von 11 Jahren viermal übertroffen. Die Gründe für die regelmäßig wiederkehrenden Hochwasserwerte seien einerseits in den häufiger auftretenden Starkregenereignissen im Zuge des Klimawandels zu suchen. Anderseits hätten die verstärkten Investitionstätigkeiten (Sanierung und Verstärkung der Hochwasserschutzanlagen) am Oberlauf der Elbe dazu geführt, dass mehr Wasser in kürzerer Zeit die Elbe hinunter geflossen ist und für erhöhte Wasserständen bei den Unterlieger, wie Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, gesorgt hat.

„Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, das Nationale Hochwasserschutzprogramm auf den Weg zu bringen. Mit diesem Programm wird es uns gelingen, den Oberlieger- Unterlieger- Ausgleich zu schaffen“, betonte Minister Backhaus. Hauptziel dieser Maßnahmen sei es, mit Rückhalteräumen von fast 14.000 ha die Unterlieger zu denen auch Mecklenburg-Vorpommern gehört bei extremen Hochwasserereignissen zu entlasten.

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