Gewerbegebiete in Vorpommern

Greifswald – Im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald hat am Dienstag der Sommerempfang der landeseigenen Wirtschaftsfördergesellschaft Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Invest in MV) stattgefunden. Zu dem Treffen sind über 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung eingeladen worden.

„Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst dank des starken Engagements der Unternehmer und ihres Vertrauens in den Standort Mecklenburg-Vorpommern. Unser Schwerpunkt ist es, Investoren zu uns ins Land zu holen und bestehende Firmen bei ihren Erweiterungsvorhaben zu unterstützen. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen. Jede neue Investition und jede Erweiterung sichert und schafft Arbeitsplätze im Land. Vorpommern haben wir dabei im besonderen Fokus“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

„Für Vorpommern setzen wir gemeinsam mit den Wirtschaftsförderern eine regionalspezifische Strategie um, wenn es um die Vermarktung von Gewerbegebieten geht. Im Fokus haben wir dabei die Gewerbegroßstandorte wie den ´Industrie- und Gewerbestandort Pommerndreieck´ und den ´Gewerbe- und Industriepark Pasewalk´. Neu ist, dass ein Vermarktungskonzept für den maritimen Gewerbe- und Industriestandort am Mukran Port in Sassnitz entwickelt werden soll“, erläuterte Wirtschaftsminister Glawe. Umgesetzt wird dies durch die Invest in MV in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort. Die Landesfördergesellschaft wird mit 150.000 Euro aus Landesmitteln unterstützt.

Der Mukran Port bietet auf einer Gesamtfläche von knapp 430 Hektar Fähr-, Eisenbahn-, Multipurpose- und Offshore-Terminals sowie umfangreiche Produktions- und Lagerflächen. Der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands ist für alle im Ostseeraum operierenden Schiffsklassen zugänglich. Er liegt unmittelbar an der offenen See und ermöglicht der Schifffahrt damit eine unkomplizierte Ansteuerung. „Der Hafen hat attraktive Gewerbeflächen direkt an der Kaikante in Verbindung mit einer gut ausgebauten Infrastruktur. Das sind ideale Voraussetzungen für die Ansiedlung von Unternehmen“, sagte Glawe.

Um die Bedingungen für Unternehmensansiedlungen und -erweiterungen in der Region zu verbessern, unterstützt das Wirtschaftsministerium zudem die Neupositionierung und Vermarktung von Gewerbegroßstandorten wie den „Industrie- und Gewerbestandort Pommerndreieck“ und den „Gewerbe- und Industriepark Berlin-Szczecin“ in Pasewalk. Auf dem Gebiet der Stadt Pasewalk handelt es sich um die Vermarktung von drei Flächen: Gewerbegroßstandort Pasewalk (für Industrie und Gewerbe), Gewerbegebiet „Torgelower Straße West“ und Gewerbegebiet „Torgelower Straße Ost“.

„Pasewalk gilt vor allem für polnische Unternehmen als Zugang zu Westeuropa. Der Standort ist vor allem für die Logistikbranche attraktiv, schließlich ist die Stadt der norddeutsche Mittelpunkt zwischen Berlin und Stettin“, sagte Glawe.

Am Pommerndreieck, das eine Gesamtfläche von 235 Hektar umfasst, können insbesondere flächenintensive Ansiedlungen umgesetzt werden. Jüngst hat die AKKU SYS Akkumulator und Batterietechnik Nord GmbH am Standort ihren Betrieb aufgenommen. Dort sollen auf einer rund 4.500 Quadratmeter großen Fläche die gesamte Versandlogistik und die Konfektionierung von individuell gefertigten Akkupacks und Gabelstaplerbatterien gebündelt werden. „Mit der Ansiedlung sind 30 Arbeitsplätze neu entstanden. Das stärkt die Wirtschaft in der Region“, sagte Glawe.

Der Geschäftsführer der Invest in MV, Michael Sturm, hat eine positive Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres gezogen. Allein 2018 besuchte das Team der Invest in MV 71 internationale und nationale Veranstaltungen und Messen, um potenzielle Investoren vom Wirtschaftsstandort MV zu begeistern. Insgesamt konnten damit 134 neue Unternehmen mit Investitionsinteresse identifiziert werden. 14 davon haben sich bereits dafür entschieden, ihr Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern umzusetzen.

„Weiterhin ist die Entwicklung und Konzeption von Branchenschwerpunkten wichtige Säule unserer Strategie und wird jährlich aktuellen Veränderungen angepasst. Im Geschäftsjahr 2018 konnten wir unsere erfolgreiche Marketing-Kampagne im Bereich erneuerbare Energien und Speichertechnologien erfolgreich umsetzen“, resümiert Sturm anlässlich des Sommerempfangs.

Seit dem Jahr 2011 wurden in Vorpommern (Landkreise Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald) insgesamt 240 unternehmerische Vorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von knapp 613 Millionen Euro umgesetzt. Das Wirtschaftsministerium hat die Investitionen in Höhe von rund 141 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) unterstützt.

Daraus sind mehr als 1.700 Arbeitsplätze neu entstanden und über 5.600 Jobs wurden gesichert. Dabei handelte es sich unter anderem um die Molkerei Naturprodukte GmbH aus Poseritz. Unter dem Namen „Rügener Inselfrische“ produziert die Molkerei unter anderem Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Frischkäse für private sowie gewerbliche Kunden. Außerdem werden ein Hofladen und ein Café am Standort betrieben. Jüngst ist am Unternehmensstandort eine neue Produktionshalle entstanden. „Die Investitionen zeigen, dass es in der Region wirtschaftlich voran geht. Aber: Wir müssen Vorpommern noch stärker im In- und Ausland als attraktiven Standort für Unternehmen vermarkten. Deshalb werden die Wirtschaftsförderer in diesem Jahr verstärkt auf Branchenmessen vertreten sein“, sagte Glawe.

Beim Sommerempfang hat Wirtschaftsminister Harry Glawe in Greifswald vier neue Wirtschaftsbotschafterinnen ernannt: Susanna Masson-Wawer, Geschäftsführerin der Masson GmbH aus Wendorf; Kristin Fibian, Inhaberin der ADIANT-Druck aus Roggentin; Irmtraud Steinert, Geschäftsführerin der MTN Neubrandenburg GmbH aus Neubrandenburg sowie Dr. Nicole Landt, Geschäftsführerin der Elektro-Anlagenbau GmbH aus Neustrelitz. „Die Wirtschaftsbotschafter berichten Entscheidern in der nationalen und internationalen Wirtschaft von ihren Erfahrungen als Investoren, Unternehmenslenker und Bürger in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist authentische Werbung für unser Land“, sagte Glawe.

Für die im Jahr 2009 gestartete Initiative „Wirtschaftsbotschafter MV“ engagieren sich aktuell 78 Unternehmer und Personen des öffentlichen Lebens.

In ganz Mecklenburg-Vorpommern haben die Unternehmen von 2011 bis heute knapp 1.100 gewerbliche Vorhaben mit einem Gesamtinvestitionsvolumen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro umgesetzt. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Vorhaben mit Investitionszuschüssen in Höhe von rund knapp 606 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) in Verbindung mit Mitteln aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE).

Mit den Vorhaben im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind knapp 8.800 Arbeitsplätze neu geschaffen und knapp 36.000 Jobs gesichert worden. Dabei handelte es sich unter anderem um die BVS Systemtechnik GmbH, die ein neues Werk im Industriepark Schwerin eröffnet hat. Das Unternehmen stellt hochwertige Feinblechprodukte her. Zudem umfasst das branchenübergreifende Leistungsportfolio die Montage von Baugruppen und die Auftragsfertigung für die elektrotechnische Industrie sowie die Mess- und Medizintechnik. Vor Ort sind 25 neue Arbeitsplätze entstanden.

Die Invest in Mecklenburg-Vorpommern GmbH (Schwerin) ist die Wirtschaftsfördergesellschaft für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als „One-Stop-Agency” ist sie Partner für alle Unternehmen, die nach Mecklenburg-Vorpommern expandieren wollen. Sie unterstützt und berät inländische wie ausländische Investoren über Investitionsmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei bieten Experten umfassende Projektmanagement- und Support-Services von der Standortanalyse bis zur Realisierung der Investition an.

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