Auszeichnung für selbstlose Rettungstaten

Tobias Ehrenberg (links) und Sven Upp­leg­ger mit der Minister­prä­si­den­tin © Staats­kanzlei

Tobias Ehrenberg (links) und Sven Upp­leg­ger mit der Minister­prä­si­den­tin © Staats­kanzlei

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute an Sven Upplegger (51) aus Kühlungsborn die Rettungsmedaille des Landes Mecklenburg-Vorpommern verliehen und Tobias Ehrenberg (20) aus Leipzig und Andreas Bettinger (54) aus München, eine Öffentliche Belobigung für eine Rettungstat bei einem Badeunfall in Kühlungsborn ausgesprochen. Herr Upplegger und Herr Ehrenberg nahmen die Ehrung persönlich entgegen. Herr Bettinger bekommt die Belobigung zugesandt, da er nicht nach Schwerin kommen konnte.

 „Wir verleihen diese Auszeichnungen als Zeichen des Dankes und der Anerkennung an Menschen, die sich selbst in hohe und höchste Gefahr begeben haben, um anderen in großer Not zu helfen – Menschen, die durch ihren beherzten Einsatz und ihr selbstloses Verhalten das Leben eines anderen Menschen retten und dabei ihr eigenes Leben riskieren“, betonte die Ministerpräsidentin am Freitag in der Staatskanzlei während der Auszeichnungsveranstaltung.

Was war geschehen? Am 5. August 2018 ereignete sich in Kühlungsborn ein tragischer Badeunfall. Ein Großelternpaar aus Thüringen verbrachte dort einige Ferientage mit seinem Enkelsohn. Der Neunjährige wollte trotz starken Wellengangs baden gehen, schwamm ziemlich weit raus und geriet in eine starke Strömung. Die Großmutter schwamm hinterher. Leider geriet auch sie in die Strömung und drohte zu ertrinken. Herr Upplegger – selbst mit Frau und Kind am Strand – bemerkte die beiden und zögerte nicht einen Moment. Mit all seiner Kraft versuchte er, beiden zu helfen. Frau Upplegger alarmierte derweil die Polizei. Die Großmutter des Jungen bemerkte aufgrund der starken Strömung bald, dass eine gleichzeitige Rettung nicht möglich war und bat Herrn Upplegger darum, zuerst den Jungen aus dem Wasser zu holen. Inzwischen hatten auch Tobias Ehrenberg und Andreas Bettinger den Unfall bemerkt und stürmten ins Wasser, um die Großmutter zu retten, die leider schon bewusstlos war. Hinzugekommene Rettungskräfte reanimierten sie. Leider verstarb sie wenig später im Krankenhaus.

 Es sei wichtig, dass Menschen, die so beherzt, selbstlos und verantwortungsvoll handeln wie es die drei Männer getan hätten, öffentlich geehrt werden, hob Schwesig hervor. „Unter großem persönlichem Einsatz ein Leben zu retten, das ist eine bewundernswerte Tat, die den Retter glücklich macht. Gleichzeitig ein anderes Leben dann doch nicht retten zu können, zusehen zu müssen – das ist ein ganz schreckliches Erlebnis. Sie haben beides gleichzeitig erlebt. Ich weiß, das hat sie lange belastet und belastet Sie heute noch“, sagte die Ministerpräsidentin an die Auszuzeichnenden gewandt.

„Umso wichtiger ist es für mich, Ihnen zu sagen: Sie haben das Wertvollste getan, was ein Mensch leisten kann. Sie haben selbstlos ihr eigenes Leben riskiert, um anderen in größter Not zu helfen. Sie haben nicht weggeschaut und nicht gewartet. Sie haben gehandelt. Darauf können Sie stolz sein!“

 Die Gesellschaft brauche solche Menschen, die aufeinander achtgeben, „Helden des Alltags aus der Mitte der Gesellschaft, als Vorbilder für Selbstlosigkeit, Tapferkeit und Mut. Mut fällt keinem in den Schoß. Tapferkeit kostet Überwindung. Und Selbstlosigkeit verlangt innere Größe. Gerade deshalb verdienen diese Tugenden besondere Anerkennung“, schloss die Regierungschefin.

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One comment

  1. Holger Knoll sagt:

    Sehr Mutig! Großer Respekt. Und es bedarf eigentlich kaum eines Komentares.
    Bei all dem Hafentrubel am Wochenende und den Übungsszenarien der Marine im Stralsunder Hafen bleibt bisher völlig unerwähnt, dass am Freitag parallel auf dem Sund eine Rettung und Suche erfolgte. Ein Rüganer rettete durch einen mutigen Sprung vom Rügendamm ins Wasser ein Mädchen und ein Junge aus dem Wasser welche völlig enträftet, bereits unter der Rügenbrücke trieben. Beide Personen verbrachte der Retter über die Spundwand an Land. Dort übernahmen die Rettungskräfte aus Altefähr die jungen Leute. Der Retter bleibt völlig unerwähnt und ging anscheinend danach nach Hause als wenn nichts gewesen sei. Vielen Dank auch an diesen Retter.
    Mfg Holger