1. Healthcare Hackathon MV

Gewinner:innen-Teams des 1. Healthcare Hackathon MV in Greifswald prämiert

Greifswald – Das Team „Sepsis“ erhält den 1. Preis des Healthcare Hackathon MV mit seiner Lösung für die Früherkennung bei Sepsisverdacht. Da die für die Früherkennung wichtigen Labor- und Vitalparameter häufig noch analog übermittelt werden, kann mit der Lösung zukünftig eine kontinuierliche Überwachung der Patient:innen mit einem Bio-Sensor und eine Übermittlung kritischer Abweichungen an das Behandlungsteam in Echtzeit sichergestellt werden.

Dies soll im gesamten Krankenhaus eine deutliche Verbesserung der Sepsisfrüherkennung ermöglichen. Dotiert ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 9.000 Euro und der Weiterentwicklung der Problemlösung in Zusammenarbeit mit den Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock sowie einer Reise zum Healthcare Hackathon in Mainz.

Den 2. Platz belegt das Team „Smart Onboarding“ mit einer App-Lösung, die neue Mitarbeitende ab Tag eins abholt und den 3. Platz sichert sich das Team „George“, das ein Service-Portal für Verwaltungsprozesse für die Mitarbeitenden einfach, zentral und digital abrufbar macht.

Die Sonderpreise der Jury gehen an die Teams „Smart Onboarding“ von der Universität Szczecin, „Smarte Räume“ und das Team „Demografischer Wandel“.

„Es freut mich sehr, dass wir mit dem Healthcare Hackathon so viele kreative Köpfe im Gesundheitsland M-V zusammenbringen konnten, die mit frischen Ideen Gesundheit neu denken wollen. Schon jetzt verbessern wir mit digitalen Hilfsmitteln die Patientensicherheit, optimieren Arbeitsabläufe und entlasten Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegerinnen und Pfleger durch Softwarelösungen. So bleibt mehr Zeit für das wirklich Wichtige: Zuwendung und Kontakt.

Diese Aufgaben werden sich nie digitalisieren lassen und machen das Gesundheitswesen zu dem, wofür es so eindrucksvoll steht: Die Arbeit für und mit den Menschen. Die vielfältigen Lösungsansätze, die im Rahmen des Hackathons das Licht der Welt erblickt haben, werden hierzu ohne Zweifel in großem Maße beitragen“, erklärt Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in M-V.

Zwei Tage lang haben rund 50 Expert:innen aus der Gesundheitsbranche in interdisziplinären Teams an konkreten Lösungen für die zukünftige Gesundheitsversorgung in Mecklenburg-Vorpommern gearbeitet.

Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung M-V lobt in seinem Grußwort: „Die Gesundheitsversorgung der Zukunft geht uns alle an. Und ohne Digitalisierung geht in der Zukunft oftmals nichts. Ich freue mich, dass der Healthcare Hackathon MV diese beiden Themenfelder verbindet – und stellvertretend für unser gesamtes Bundesland in Greifswald stattfindet.

Mit den beiden Universitätsmedizinen Greifswald und Rostock und der Witeno GmbH setzt das Land mit dieser Veranstaltung Denkanstöße, um kreative und innovative Lösungen im Gesundheitswesen zu entwickeln. Hier wurde eine Plattform für einen regen Ideenaustausch der unterschiedlichsten Fachrichtungen, wie Entwickler:innen, Designer:innen, Datenwissenschaftler:innen, Mitarbeitende der Stadtverwaltung, Projektleiter:innen, Jurist:innen und vielen mehr geschaffen. Nur mit guten Vorschlägen, die von vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, können wir unser Gesundheitswesen auf zukunftssichere Beine stellen und nach den Bedürfnissen unserer Bürgerinnen und Bürger weiterentwickeln.“

Prof. Dr. med. Karlhans Endlich, Wissenschaftlicher Vorstand und Dekan der Universitätsmedizin Greifswald fasst zusammen: „Die Zukunft der Medizin ist digital. Manche digitalen Lösungen liegen auf der Hand, aber vieles ist noch nicht gedacht. Der Hackathon liefert hier Kreativität und frische Ideen.“

Besuch im Forschungs-Freilandlabor

Demmin – In dem Forschungsprojekt zur „Entwicklung eines fernerkundungsbasierten Monitorings auf der Grundlage einer physiologisch fundierten Vitalitäts­bewertung von Hauptbaumarten in Mischbeständen“ arbeiten Forschungseinrichtungen der Länder Brandenburg (GFZ Potsdam, Landesbetrieb Forst Brandenburg), Mecklenburg-Vorpommern (Landesforst MV, Univ. Greifswald) und Berlin (TU Berlin) zusammen.

Im Kern geht es darum die Aussagekraft von Luftbildern hinsichtlich der Bewertung des Gesundheitszustandes von Gehölzen, insbesondere unter den schwierigen Bedingungen von baumartenreichen Mischbeständen, zu verbessern und für das forstliche Monitoring nutzbar zu machen. Heute haben die Forst- und Klimaschutz­minister Mecklenburg-Vorpommerns und Branden­burgs, Dr. Till Backhaus und Axel Vogel, den Versuchs­standort bei Demmin in Augenschein genommen.

„Der gelbe Kran ist ja bereits seit langer Zeit ein Wahrzeichen der Forschung im Stadtwald Demmin. Vor mehr als 10 Jahren wurde er vom Geoforschungs­zentrum Potsdam (GFZ) in Zusammenarbeit mit der TU Berlin zu fernerkundlichen Forschung am nahegele­genen Waldrand errichtet – zwischen den mittlerweile abgestorbenen Eschen.

Nun ist der Kran weiter in den Wald gezogen und dient als Basis für interdisziplinäre Forschung. Mit Hilfe des Kranes und der mit ihm verbunden Messinstrumente sollen die Vitalitätsveränderung an Bäumen und Waldgebieten detektiert werden.

Anschauungs­­objekte sind dabei unsere häufigsten Laubbaumarten, die Buche sowie die Eiche. Daneben untersuchen wir die Vitalität der, für uns im Klima­wandel ebenso interessanten, Douglasie. Bundesweit gibt es nur drei solcher Intensivmessstellen“, erläutert Minister Backhaus.

Minister Vogel ergänzt: „Im Zuge der Klimaveränderungen und den Auswirkungen brauchen wir fundierte Daten und Informationen zur Vitalitätsentwicklung von Wäldern. Die forstliche Fernerkundung, wie sie die Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Demmin erproben, kann diese Informationslücke schließen, wenn es gelingt, Baumarten und ihre Vitalitätszustände anhand von Luftbildern eindeutig zu unterscheiden.

Das Projekt leistet somit einen wichtigen Beitrag, um belastbare Rückschlüsse auf komplexe Vitalitätszustände von Bäumen zu ziehen. Die Anpassungsfähigkeit der Baumarten an Stress­situationen, die ebenfalls untersucht wird, liefert wichtige Hinweise für die richtige Baumartenwahl für unsere Wälder.“

Die Besonderheit des gewählten Projektansatzes ist es, dass auf den Baum ganzheitlich, aus verschiedenen Betrachtungsebenen geschaut wird.

Vom direkten Blick in den Kronenraum, über die Drohnenaufnahm bis zum Blick aus dem Weltraum per Satellit wird den Fragen nachgegangen, wie vital der Einzelbaum ist und welche Vitalitätsunterschiede es in verschiedenen Höhen gibt. Sogenannte Biomarker werden dabei in Relation zu den Ergebnissen der Zuwachsmessungen gesetzt. Welche Auswirkungen die Vitalität auf die Reflektion der Sonnenstrahlen hat, wird direkt am Blatt/ Nadel gemessen aber auch in verschieden Flughöhen aufgezeichnet.

Bedeutend ist, dass sich in den Wäldern in Demmin Spezialisten der Gehölzphysiologie, der Biochemie, der Fernerkundung und des Waldwachstums zusammen­gefunden haben, um gemeinsam die Vitalitätsverän­derung zu untersuchen.

Von besonderem Interesse ist, wie diese wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Praxis nutzbar gemacht werden können. Daher ist die Landesforst­anstalt MV an der Forschung beteiligt.

Die Forstwirtschaft interessiert, welches Verhältnis zwischen Baumvitalität, Waldwachstum und laufend messbaren Reflexionswerten besteht. Diese Ergebnisse sollen anschließend für flächige Auswertungen mittels Luftbilder und Satellitenbilder genutzt werden, umso bei der Entwicklung der Wälder zu helfen.

Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR), die das Projekt in MV über den Zeitraum von 5 Jahren aus Mitteln des Waldklimafonds fördert.

Landestechnologiekonferenz in Greifswald

Schulte: Großes Potential für Forschung, Entwicklung und Innovation nutzen – Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft ausbauen

Greifswald – Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte hat die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern in Greifswald eröffnet. „Wir befinden uns mitten in einem großen Transformationsprozess der Wirtschaftslandschaft. Die Landesregierung unterstützt diese Veränderungen beispielsweise durch die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation. Wir wollen die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung weiter stärken. Im Ergebnis entstehen mit der Etablierung marktfähiger Produkte hochwertige Arbeitsplätze bei uns im Land“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Jochen Schulte. In diesem Jahr haben die Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, die BioCon Valley® GmbH gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium die Konferenz organisiert. Über 120 Teilnehmer hatten sich zur Konferenz angemeldet.

Schwerpunkt der Konferenz war das Thema „Spitzentechnologie im Bereich der Medizintechnik und Biotechnologie aus Mecklenburg-Vorpommern“. „Das Potenzial der vorhandenen Forschungs- und Lehreinrichtungen sowie der heimischen innovativen Unternehmen ist groß im Land. Entscheidend ist, dass die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft weiter ausgebaut wird. Wir brauchen mehr international wettbewerbsfähige Produkte und Verfahren. Das sichert und schafft Arbeit im Land. Unternehmen können Fachkräfte gewinnen. Die Wertschöpfung wird weiter ausgebaut“, so Schulte weiter.

Im Rahmen der Konferenz wurden Best-Practice-Beispiele aus dem Land vorgestellt. Das Unternehmen Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG hat sich in den vergangenen Jahren am Standort Teterow zu einem gefragten Biotechnologieunternehmen entwickelt, insbesondere in der Herstellung von Produkten, die unter anderem in der Zelltherapie zum Einsatz kommen. Die Nebula Biocides GmbH, ein Start-up aus dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie Greifswald, hat ein neuartiges Desinfektionsmittel made in Mecklenburg-Vorpommern auf dem Markt gebracht. Die Cortronik GmbH aus Warnemünde hat sich mit der Produktion von Gefäßstützen, sogenannten Stents, vor allem auch international einen Namen gemacht. Innovative Veterinärimpfstoffe werden in Greifswald durch die Ceva Tiergesundheit (Riems) GmbH erforscht und entwickelt. „Das Wissen der Wissenschaft und der medizinischen Versorgung im Land führt in Verbindung mit dem Know-how unserer regionalen Unternehmen zu weiteren Forschungs- und Entwicklungsprojekten“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung. „Die Mittel schaffen sehr gute Möglichkeiten für wirtschaftsnahe Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in unserem Land. In den Verbundforschungsvorhaben sollen die Bedarfe und Ideen der regionalen Unternehmen und das verfügbare Wissen der Forschungseinrichtungen einbezogen werden, um innovative Produkte und Dienstleistungen für die Region hervorzubringen. Ziel ist es, qualifizierte Industriearbeitsplätze und Wertschöpfung für die Region in genau diesen Bereichen zu generieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Schulte abschließend. Die Fördermittel werden beispielsweise für die einzelbetriebliche FEuI-Förderung eingesetzt, für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung sowie für Prozessinnovationen und die Kompetenzzentren des Landes.

Die Landestechnologiekonferenz Mecklenburg-Vorpommern wird durch Mitglieder des Strategierates Wirtschaft-Wissenschaft des Landes Mecklenburg-Vorpommern, den die Landesregierung im Jahr 2010 berufen hat, durchgeführt. Der Strategierat berät und begleitet das Land mit dem Ziel der Steigerung der Technologie- und Innovationskompetenz und setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft ein.

Jahresempfang der Hochschule Wismar

Meyer: Forschung und Entwicklung im Land weiter intensiv ausbauen

Wismar – Am Mittwoch hat die Hochschule Wismar feierlich ihren Jahresempfang begangen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer machte deutlich, dass sich das Land intensiv für den Ausbau von Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI) einsetzt.

„Wir wollen insbesondere die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung weiter stärken. Es entstehen mit der Etablierung marktfähiger Produkte hochwertige Arbeitsplätze, die Mecklenburg-Vorpommern weiter benötigt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.

Den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, wie beispielweise der Hochschule Wismar, kommt beim Thema Forschung, Entwicklung und Innovation eine Schlüsselrolle zu. „Die Studierenden sind unsere Fachkräfte von Morgen.

Sie werden durch die praxisnahe Lehre dazu befähigt, den gesellschaftlichen Herausforderungen mit anwendungsorientierten Lösungen zu begegnen. Technologische Innovationen haben eine große Bedeutung für die Entwicklung der regionalen Wirtschaft, denn sie tragen dazu bei, das Land als Industrieland zu stärken. Deshalb haben wir für gute Bedingungen in der Technologieförderung im Land gesorgt“, erläuterte Meyer weiter.

In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen für die Umsetzung der Regionalen Innovationsstrategie 2021 – 2027 insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung.

„Forschungs- und Entwicklungsprojekte können einzelbetrieblich oder als Verbundvorhaben eines Unternehmens zusammen mit einer regionalen Forschungsreinrichtung gefördert werden. In die Verbundforschungsvorhaben sollen die Bedarfe und Ideen der regionalen Unternehmen und das verfügbare Wissen der Forschungseinrichtungen einbezogen werden, um wettbewerbsfähige und innovative Produkte und Dienstleistungen für die Region hervorzubringen.

Ziel ist es, qualifizierte Industriearbeitsplätze und Wertschöpfung im Land in genau diesen Bereichen zu generieren. Darüber hinaus werden die zur Verfügung stehenden Gelder für Prozessinnovationen und die Kompetenzzentren des Landes eingesetzt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Die Hochschule Wismar wurde im Zeitraum 2007 bis 2022 mit Zuschüssen in Höhe von acht Millionen Euro für 40 Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Hochschule Wismar gefördert.

Neubau „Elektrotechnik“ der Universität Rostock

Rostock – Finanzminister Dr. Heiko Geue, Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Prof. Dr. Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, und Prof. Dr. Mathias Nowottnick, Dekan der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik an der Universität Rostock, weihten heute den Neubau „Elektrotechnik“ auf dem Südstadt-Campus der Universität Rostock feierlich ein.

„Gute Nachrichten für die Elektrotechnik an der Universität Rostock: Der Neubau sorgt für die räumliche Zusammenführung der Institute Nachrichtentechnik, Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik sowie des Dekanats der Fakultät Informatik und Elektrotechnik auf dem Südstadt-Campus. Dadurch verbessern sich nicht nur die forschungs- und studienorganisatorischen Bedingungen erheblich, es ermöglicht auch die Aufgabe der bisher genutzten Räumlichkeiten in Warnemünde“, erläutert der für den Landesbau zuständige Finanzminister Dr. Heiko Geue.

Der Bau der etwa 11,16 Mio. Euro teuren Maßnahme, die mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurde, begann im Juni 2019. Im September 2022 konnte das Gebäude bereits technisch übergeben werden. Die wärmetechnische Versorgung des Neubaus erfolgt über ein bestehendes Nahwärmenetz, das sich aus zertifizierter Fernwärme der Stadtwerke Rostock speist. Zudem wird eine Teilfläche des Dachs mit Photovoltaik ausgerüstet.

„Der Neubau stärkt die Forschungsorganisation, die Forschungskooperation und die Forschungsinfrastruktur in Rostock grundlegend. Die Qualität von Forschung und Lehre an der Fakultät für Informatik und Elektrotechnik wird durch den Neubau noch einmal deutlich gesteigert. Fast 1.400 Studierende profitieren von der neuen Infrastruktur. Der Südstadt-Campus der Universität Rostock wird noch attraktiver und das setzt zugleich Kapazitäten frei“, sagt Wissenschaftsministerin Bettina Martin.

„Die Bedingungen für Forschende und Studierende verbessern wir erheblich. Das ist ein Vorteil des Hochschulstandorts Rostock im Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Land und Universität werben um Forschende und Studierende, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und gute Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen wie beispielsweise die Energiewende zu finden. Dafür brauchen wir gute Forschungs-, Lehr- und Lernbedingungen. Das ist mit dem Neubau erreicht.“

„Eine Besonderheit dieser Baumaßnahme stellt sicherlich die Gestaltung der Fassade dar, die einer Kupferspule nachempfunden ist und somit die elektrotechnische Ausrichtung der Nutzerinnen und Nutzer schon von außen sichtbar macht. Der Neubau schaffte es damit auf die Shortlist für den Landesbaupreis 2022 und hier in die dritte und letzte Wertungsrunde“, sagt Geue.

„Der Kupferbau ist nicht allein ein toller Blickfang auf unserem Zukunftscampus der Nachhaltigkeit in der Rostocker Südstadt, sondern zugleich ein modernes und innovatives Lehr- und Forschungsgebäude, das optimale Bedingungen für eine forschungsnahe Lehre und hervorragende Forschungsbedingungen, insbesondere auch für das interdisziplinäre Zusammenarbeiten, bietet“, freut sich Rektor Professor Wolfgang Schareck.

„Mit diesem Neubau kommt endlich zusammen, was zusammengehört“, konstatiert Professor Mathias Nowottnick. „Während das Institut für Nachrichtentechnik im Bereich der Kommunikationstechnik und digitalen Signalverarbeitung forscht, ist der Schwerpunkt des Instituts für Angewandte Mikroelektronik und Datentechnik im Bereich der Chip- und Computertechnik. Durch das Internet und die damit verbundenen Milliarden Geräte kann man die beiden Aspekte Kommunikation und Verarbeitung gar nicht mehr losgelöst voneinander betrachten. Daten müssen sowohl vor Ort, auf einem entfernten Server, als auch zwischendurch, auf dem Weg dorthin, ausgewertet und verarbeitet werden.“

Klimakrise und Wälder

Backhaus: Wälder sind wichtiger Partner der Klimawende

Berlin – Besondere Wertschätzung erfuhren die Wälder Mecklenburg-Vorpommerns am Dienstagabend auf Berliner Parkett: Beim Parlamentarischen Abend in der Landesvertretung M-Vs sprachen Bundesministerin Svenja Schulze und der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus mit Georg Schirmbeck (Deutscher Forstwirtschaftsrat). Thema des Abends war: „Der Weg aus der Klimakrise führt direkt in unsere Wälder“.

Minister Backhaus betonte die Klimaschutzfunktionen des Waldes, die es ebenfalls finanziell zu belohnen gelte wie den Rohstoff Holz. Mecklenburg-Vorpommern sei hier laut Minister bereits Vorreiter.

„Der Wald ist mit seinen vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft ein Multitalent. Dabei rücken immer stärker der Schutz der biologischen Vielfalt und vor allem des Klimaschutzes in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit. In MV ist uns aber auch die Anpassung der vorhandenen Wälder an den Klimawandel wichtig. Außerdem muss die Versorgung der Gesellschaft mit Holz, vor allem als Ersatz von CO2-intensiven Materialen, wie Beton oder Stahl, gewährleistet werden.

Wenn wir nämlich die Klimabilanzen im Bausektor wie vereinbart senken wollen, werden wir auch verstärkt auf natürliche Baustoffe zurückkommen müssen. Deshalb arbeiten wir schon seit Jahren daran, unsere Wälder zum einen zu mehren und zum anderen gesünder und widerstandsfähiger zu machen.

Ein zentraler Baustein für den effektiven Klimaschutz durch Wald sind Erstaufforstungen. Anfang 2020 haben wir als Landesregierung mit der 20 Millionen Euro schweren Initiative „Unser Wald in Mecklenburg-Vorpommern“ das aktuell größte staatliche Aufforstungsprojekt der Bundesrepublik gestartet! Über 10 Jahre hinweg werden jährlich 860 Hektar unserer landeseigenen landeswirtschaftlichen Nutzfläche für Zwecke der Aufforstung, der Moorrenaturierung, weiterer Naturschutzprojekte und der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Verfügung gestellt. Das sind insgesamt ca. 8.600 Hektar.

Mit dem Ziel der Inwertsetzung der Ökosystemleistungen haben wir in den letzten Jahren noch eine Reihe von Honorierungsinitiativen erfolgreich auf den Weg gebracht. Darunter: die Ökowertpapiere des Landes, die Natura 2000-Erschwernisausgleichregelung, die Waldfunktionenbewertungsverordnung oder auch die Schweriner Erklärung „Wald neu denken – Wald neu lenken“.

Mit letzter können Ökosystemleistungen nun auch einheitlich bewertet und finanziell belohnt werden. Für den Naturschutz oder für die Erholung besonders wertvolle Waldflächen, Küstenschutzwälder oder alte Laubwälder erhalten über das Berechnungsmodell hier die höchste Anzahl an Waldpunkten.

Allein durch das Verfahren der vorgezogenen Anerkennung und Handelbarkeit von Waldkompensationsmaßnahmen sind in MV bereits 228 Projekte mit einer Fläche von rund 1.464 Hektar Neuwald zugestimmt worden. Diese Maßnahmen gibt es bislang nur in Mecklenburg-Vorpommern.“

Staatssekretärin und Bevollmächtigte des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund Jutta Bieringer ergänzt: „Eine intakte Natur mit gesunden Wäldern ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele und zur Wahrung der Biodiversität. Damit dies gelingen kann, ist nicht nur eine nachhaltige Waldwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern oder in Deutschland wichtig, sondern auch eine globale Betrachtung. Denn nur, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, den Wald schützen und nachhaltig bewirtschaften, kann es gelingen, den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen.“

Künftig weniger Torf im Gartenbau

Schwerin – Der Abbau und die Nutzung von Torf verursachen beträchtliche Treibhausgasemissionen aufgrund der damit verbundenen Freisetzung des in ihm enthaltenen Kohlenstoffs. Während die Verwendung von Torf als Brennstoff oder zur Dämmung von Häusern in Deutschland bereits seit Jahrzehnten Geschichte ist, gibt es Branchen, in denen sich die Suche nach Alternativen als deutlich schwieriger erweist. So gilt Torf bis heute als ideale Grundlage für Substrate und Anzuchterden im professionellen Gartenbau. Die hohe Verfügbarkeit, eine gleichbleibend homogene Qualität, Schaderreger- und Schadstofffreiheit sowie günstige chemische und physikalische Eigenschaften galten bisher als für mögliche Alternativen unerreichbar.

Um für die verschiedenen Sparten des Gartenbaus praktikable Lösungen zu erarbeiten, wurde im November 2021 das durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) geförderte Verbundprojekt „ToPGa“ (Entwicklung und Bewertung von torfreduzierten Produktionssystemen im Gartenbau) ins Leben gerufen. Der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, begrüßt das Vorhaben und möchte gartenbauliche Betriebe unterstützen: „Ich bin der festen Überzeugung, dass auf dem Weg zur Klimaneutralität Torfabbau und auch Torfimporte keinen Platz mehr in unseren Anbauverfahren haben werden. Wir werden alles daransetzen, die Entwicklung von Torfalternativen und angepassten Produktionssystemen durch die Forschung zu unterstützen, um die gartenbaulichen Betriebe in unserem Land schnellstmöglich mit Lösungen zu versorgen.“

Koordiniert durch das Julius Kühn-Institut, arbeiten Einrichtungen aus den Fachbereichen Bodenkunde, Mikrobiologie, Mykologie, Entomologie sowie Zierpflanzenbau, Obstbau, Baumschule, Gemüsebau und Betriebswirtschaft gemeinsam an Alternativen. Ziel der Forschenden ist eine systematische Untersuchung und Bewertung von bekannten und neuen Torfersatzstoffen und deren Mischungen. Dabei wird einerseits eine Reduktion des Torfanteils in Kultursubstraten von mindestens 50 % angestrebt. Andererseits werden neue, weniger substratbedürftige Produktionssysteme für den Beerenobst- und den Freilandgemüsebau erprobt. Durch eine integrierte betriebswirtschaftlich-ökobilanzielle Analyse werden typische Produktionssysteme der einzelnen Gartenbausparten mit deutlich torfreduzierten Systemen anhand ihrer Deckungsbeiträge sowie ihres ökologischen Fußabdrucks verglichen und bewertet.

Dazu Minister Dr. Backhaus: „Ich sehe hier Chancen für Mecklenburg-Vorpommern. Die Forschung an Torfalternativen hat für mich eine hohe Priorität auf dem Weg zur Klimaneutralität. Insbesondere bei den Erzeugnissen von unseren wiedervernässten Niedermoorstandorten wie Rohrkolben oder Schilf sehe ich sogar neue Wertschöpfungsketten mit doppeltem Potenzial für Umwelt- und Klimaschutz: Zum einen Bewirtschaftungsperspektive für Niedermoore und gleichzeitig Quelle von Torfersatzstoffen für gartenbauliche Substrate. Win-Win für regionale Landwirtschaft!“

Am Gartenbaukompetenzzentrum der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) liegt der Arbeitsschwerpunkt auf der Reduzierung des Torfeinsatzes beim Presstopfverfahren, welches im nordeuropäischen Gemüsebau zur Jungpflanzenanzucht weit verbreitet ist. Im Vergleich zu Topfsubstraten, wie sie für den Zierpflanzenanbau verwendet werden, gilt die Absenkung des Torfanteils beim Presstopfverfahren als besonders schwierig. „Durch die zusätzlichen Anforderungen an Pressbarkeit, Wasserspeicherkapazität, Formstabilität und Maschinenfähigkeit bei Produktion und Pflanzung sind die Torfersatzstoffanteile bei Erdpresstöpfen noch vergleichsweise niedrig und liegen zumeist erst im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Als Alternative zum Erdpresstopf rücken daher verstärkt auch Tray-Systeme in den Fokus, welche einen Teil dieser erweiterten Substratanforderungen nicht stellen“, führt der Leiter des Gartenbaukompetenzzentrums Dr. Kai-Uwe Katroschan aus.

Zur Projekthalbzeit kommt das knapp dreißigköpfige Projektkonsortium vom 29. bis 30. März 2023 an der LFA in Gülzow-Prüzen zusammen, um neue Ergebnisse auszutauschen und die nächsten Schritte zu planen.

Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie

Meyer: Mehr Forschung und Entwicklung ermöglichen

Greifswald – In Greifswald ist das neue Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie feierlich eröffnet worden. „Mit dem neuen Zentrum werden weitere Kapazitäten geschaffen, um jungen Unternehmen gute Voraussetzungen zu bieten, Forschungsergebnisse in marktfähige Produkte umzusetzen und sich im Wettbewerb zu etablieren. Gleichzeitig gibt es den Bedarf existierender Unternehmen, an diesem Standort zu erweitern. Das Zentrum ist wichtig, um mehr Forschung und Entwicklung in der Hansestadt zu ermöglichen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer am Donnerstag.

Das neue Zentrum soll als fachspezifisches Forschungs-, Dienstleistungs- und Gründerzentrum eine auf die Bereiche Bioökonomie und Plasmatechnologie ausgerichtete Infrastruktur für vorrangig kleine und mittlere Unternehmen bereitstellen. „Die Branchen industrielle Biotechnologie (Bioökonomie) und Plasmatechnologie in einem Komplex zu verbinden, ist neuartig. Auf diese Weise wird die infrastrukturelle Voraussetzung für eine räumlich und thematisch konzentrierte Zusammenarbeit bei der Erforschung, Entwicklung und Anwendung von biomedizinischer und plasmabasierter Technologie ermöglicht“, erläuterte Meyer weiter.

Es wurden zusätzliche Kapazitäten für Neu- und Ausgründungen im Bio- und Plasmabereich etabliert. Daneben wurden Bereiche für Umsiedlungen und Erweiterungen bereits im BioTechnikum angesiedelter Unternehmen sowie Forschergruppen geschaffen.

Im Betriebsteil Plasma sind neben Büro- und Laborflächen auch Produktionsflächen errichtet worden, um neue Plasmaanwendungen zu testen, zur Einsatzreife in der Industrie zu bringen und marktreife Produkte in Serie zu produzieren. Der Betriebsteil Biotechnologie beinhaltet Forschungs-, Produktions- und Aufarbeitungsflächen für die industrielle Bioökonomie. „Es sollen perspektivisch direkt etwa 240 Arbeitsplätze bei den künftigen Nutzern des Zentrums entstehen“, sagte Meyer.

Wirtschaftsminister Meyer machte deutlich, dass sich das Land intensiv für den Ausbau von Forschung, Entwicklung und Innovation (FEuI) einsetzt. In der EU-Förderperiode 2021 bis 2027 stehen für die Umsetzung der Regionalen Innovationsstrategie 2021 – 2027 insgesamt 266 Millionen Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE VI-Mittel) für den Bereich der wirtschaftsnahen Forschung zur Verfügung.

„Die Mittel werden beispielsweise für die einzelbetriebliche FEuI-Förderung eingesetzt, für die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der Verbundforschungsförderung sowie für wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen und Technologietransfer. Im Ergebnis entstehen hochwertige Arbeitsplätze, die Mecklenburg-Vorpommern weiter benötigt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend.

Die Gesamtinvestitionen für das Zentrum für Life Science und Plasmatechnologie belaufen sich auf ca. 40 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben voraussichtlich mit etwa 19,5 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Medizinische Forschung in M-V

Warnemünde – Gesundheitsministerin Stefanie Drese besuchte heute (07. Februar) das Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e.V (IIB e.V.) in Rostock Warnemünde. Die Ministerin verdeutlichte im Zuge des Termins den großen Stellenwert der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern und die damit einhergehenden Chancen für die medizinische Versorgung hierzulande und weit über die Landesgrenzen hinaus.

Drese: „Die medizinische Forschung und Lehre sowie die Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern setzen bereits heute hohe Maßstäbe. Die beeindruckende Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am IIB ist ein weiteres strahlendes Beispiel für die hohen und innovativen Standards im Gesundheitsland M-V.“

Das IIB e. V. ist ein An-Institut der Universität Rostock. Die Forschung und Entwicklung wird in enger Kooperation mit dem Institut für Biomedizinische Technik der Universitätsmedizin Rostock durchgeführt.

Drese hebt hervor, dass das Institut seit seiner Gründung im Jahr 1996 Partner für kleine und mittelständische Unternehmen aus der Medizintechnik sei: „Damit trägt das IIB maßgeblich dazu bei, Mecklenburg-Vorpommern als Technologiestandort in Deutschland mit internationaler Wahrnehmung zu stärken.“

Die Forschungsbereiche des IIB e.V. umfassen Werkstoff- und, Strömungsmechanik, Strukturmechanik, chemische und biologische Analytik, Mikro- und Nanostrukturanalyse und Prototypiesierung.

Gemeinsam mit Prof. Zygmunt von der Frauenklinik der Universitätsmedizin Greifswald erlangte das Institut internationale Aufmerksamkeit mit der Entwicklung eines sogenannten Eileiterstents gegen ungewollte Kinderlosigkeit aufgrund einer Eilleiterstenose. Drese: „Jeder vierte Fall von ungewollter Kinderlosigkeit ist auf eine solche Erkrankung zurückzuführen. Für Frauen und Paare ist der unerfüllte Kinderwunsch oft eine große Belastung. Die Forschung an dem neuartigen Verfahren ist daher vielversprechend und eine große Chance für die Zukunft.“

Bisher verursachen chirurgische Eingriffe bei einer Eileiterstenose hohe Kosten und erzielen eine Schwangerschaftserfolgsquote von 30 Prozent. Die alternative, minimalinvasive Therapieform befindet sich derzeit noch in der Entwicklung.

Nachrüst-Tanklösungen für grüne Treibstoffe

Gemeinsames Forschungsprojekt mit Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik Rostock und Technologie-Beratungs-Institut Schwerin wird durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert

Schwerin – Der nächste Schritt zur Klimaneutralität für die globale Schifffahrt: MEYER NEPTUN Engineering entwickelt gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik Rostock und dem Technologie-Beratungs-Institut Schwerin Nachrüstlösungen für Schiffstanks, um neuartige und grüne Treibstoffe einsetzen zu können.

Gefördert wird das Projekt namens Retrotank mit 100.000 Euro durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) vom Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit.

„Wir freuen uns, dieses wichtige Forschungsprojekt mit weiteren Partnern aus Mecklenburg-Vorpommern hier vor Ort durchzuführen. So stellen wir uns zukunftssicher auf und können mit neuem Know-how einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Schifffahrt leisten“, sagt Malte Poelmann, Geschäftsführer von MEYER NEPTUN Engineering.

Staatssekretär Jochen Schulte, Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit: „Mit diesem Projekt wird der notwendige Wandel hin zu einem stärkeren Einsatz erneuerbarer Energien vorangetrieben. Von den Ergebnissen wird vor allem die maritime Industrie profitieren. Umweltfreundliche Lösungen werden gerade in der Schifffahrt gebraucht.

Das Wirtschaftsministerium unterstützt innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die in der Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft umgesetzt werden. Das stärkt den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern.“

Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung von Nachrüstlösungen für Tanksysteme auf bestehenden Schiffen zur Nutzung neuer Kraftstoffe mit niedrigem Flammpunkt wie beispielsweise Methanol. So soll die aktuelle Flotte der See- und Binnenschifffahrt für grüne Brennstoffe bereitgemacht werden.

Auch die Machbarkeit solcher Retrofitlösungen für Gase mit niedrigem Druck wie Ammoniak wird geprüft. „Wir haben das Ziel, Technologien für die MEYER Gruppe zu entwickeln, zu erproben und auch zu zertifizieren“, so Ragnar Christenson, Program Manager Research & Development.

Das Unternehmen betrachtet dabei die gesamte Produktionskette grüner Treibstoffe für maritime Einsatzgebiete. Dazu arbeitet MEYER NEPTUN Engineering mit einem vielseitigen Netzwerk an Partnern zusammen. In Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT Rostock) entsteht aktuell eine Entwicklungsplattform für Kraftstoffe aus erneuerbarer Energie und nicht vermeidbarem CO2 im sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren.

Die Kompetenz und Leistungen von MEYER NEPTUN Engineering werden auch für weitere Arbeit für die NEPTUN WERFT und damit den Standort Mecklenburg-Vorpommern sorgen. Die Werft ist Weltmarktführer beim Bau von Flusskreuzfahrtschiffen.

Bei künftigen Projekten wird MEYER NEPTUN Engineering auch bei diesen Schiffen grüne Technologien integrieren. Aktuell arbeitet das Ingenieurbüro an der Entwicklung von zwei Marinebetriebsstoffversorgern für die deutsche Marine, die zu einem Großteil auf der NEPTUN WERFT gebaut werden.

Forschung zu Long COVID

Schwerin – Anlässlich der heutigen Debatte im Landtag betonte Gesundheitsministerin Stefanie Drese, dass in Mecklenburg-Vorpommern im Zuge der vom Land geförderten Forschung und Behandlung von Long COVID auch mehr Erkenntnisse zu Begleiterscheinungen von Impfungen gewonnen würden.

Drese: „Wichtiges Ziel von Politik und Wissenschaft ist es, die Spätfolgen einer Corona-Infektion besser zu verstehen und passende Therapien zu entwickeln. Natürlich werden hierbei auch Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Impfnebenwirkungen behandelt und in der Forschung berücksichtigt.“

Die Ministerin verdeutlichte, dass zwischen Impfnebenwirkungen und Impfreaktionen unterschieden werden muss. Während Nebenwirkungen über viele Impfstoffarten hinweg sehr selten auftreten können, treten Impfreaktionen häufiger und kurzweiliger auf und ziehen keine Spätfolgen nach sich.

Am Institut für Long COVID und an den Long COVID-Ambulanzen der Hochschulmedizinen Greifswald und Rostock würden Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Impfnebenwirkungen gezielt behandelt, erläuterte Drese.

„Die Behandlungsergebnisse fließen im Sinne des translationalen Ansatzes von der Therapie unmittelbar in die Forschung und dann wieder in die Therapie zurück,“ so die Ministerin.

Das Land fördert die Forschung und Behandlung zu Corona-Spätfolgen mit mehr als 2,5 Millionen Euro.

Ebenso wie die Leuchtturmprojekte in der Long COVID-Erforschung würden auch wissenschaftliche Erkenntnisse zu Impfnebenwirkungen weit über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus auf großes Interesse und Anerkennung stoßen.

Drese betont: „Professor Greinacher von der Universitätsmedizin Greifswald erhielt im vergangenen Jahr den Preis der Deutschen Hochschulmedizin 2022 für seine Forschungen zu Impfnebenwirkungen der Corona-Vektorimpfstoffe.“ Weitere, umfassende Studien gebe es zudem auf Bundes- und auf internationaler Ebene, ergänzte Drese.

Drese hob darüber hinaus die Relevanz der Impfungen im Kampf gegen die Pandemie hervor: „Dank der raschen Entwicklung von Impfstoffen, bei der auch Deutschland wegweisend mitgewirkt hat, konnten viele schwere Verläufe verhindert und Leben gerettet werden. Dafür gilt allen, die daran mitgewirkt haben mein ausdrücklicher und tief empfundener Dank!“

In Mecklenburg-Vorpommern wurden insgesamt rund 3,575 Millionen Covid-Impfungen verabreicht. Anträge auf Impfschäden in Mecklenburg-Vorpommern prüft das Landesamt für Gesundheit und Soziales. Aktuell gibt es 195 Anträge. Davon wurden bisher drei als Impfschäden anerkannt.

Jugend forscht

Forscherteam holt bei Jugend forscht Bundessieg im Fachgebiet Technik / WEMAG und Stadtwerke Rostock unterstützen als Patenunternehmen den Wettstreit in Mecklenburg-Vorpommern

 Schwerin – Am vergangenen Wochenende trafen sich in Lübeck die besten Jungforscherinnen und Jungforscher Deutschlands zum Gipfeltreffen. Es war der 57. Bundeswettbewerb von Jugend forscht, bei dem 168 junge MINT-Talente insgesamt 108 Forschungsprojekte präsentierten. Mit dabei waren auch Johann Elias Stoetzer und Steven Gurgel aus Mecklenburg-Vorpommern. Die beiden Nachwuchsforscher vom Schülerforschungsnetzwerk Pankow e.V. setzten sich im Fachgebiet Technik durch und holten sich den 1. Preis.

Sie entwickelten ein Verfahren, um selbst hergestellte 3-D-Sensoren auf Textilien zu drucken. Ihr Ansatz ermöglicht künftig eine Reihe neuer Anwendungen, so etwa zur Ausstattung von Schutzkleidung. Neben dem Bundessieg können sich Johann Elias Stoetzer und Steven Gurgel auch über den Sonderpreis „Einladung zum European Union Contest for Young Scientists“ und den „Europa-Preis für Teilnehmende am European Union Contest for Young Scientists“ freuen.

Im Fachgebiet Biologie erzielten Emil August Botezatu und Josua Ly Zehner von der CJD Christophorusschule Rostock mit Dascha Dobrozki vom Erasmus-Gymnasium Rostock den 5. Preis. Ihr Projekt zum Thema „ParaToxUm“ behandelt den Einfluss von Schadstoffen wie Mikroplastik auf die Lebensweise von Mikroorganismen am Beispiel des Paramecium Caudatum. Dabei hat das Forscherteam am Mikro-MINT: Schülerforschungszentrum Rostock die Einzeller mit einem selbst entwickelten, motorisierten Mikroskop und dazugehörigem Programm verfolgt und die Daten elektronisch verarbeitet.

„Die Atmosphäre in der Musik- und Kongresshalle Lübeck war einfach fantastisch. Ich freue mich riesig, dass die Sieger aus unserem Landeswettbewerb auch auf Bundesebene so gut abschneiden konnten. Meinen herzlichen Glückwunsch“, sagte Heiko Gallert, Wettbewerbsleiter für Jugend forscht in Mecklenburg-Vorpommern.

1991 fand „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ erstmals auch im Nordosten statt, damals noch in Schwerin. Seitdem unterstützt die WEMAG AG lange Zeit als einziges Unternehmen diesen Wettbewerb auf Landesebene. Als weiterer Partner ist seit 2012 die Stadtwerke Rostock AG dabei.

Backhaus: Küstenfischer brauchen Rückhalt

Greifswald – Auf Einladung der Hansestadt Greifswald nahm der für Fischerei zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Montagabend an einer Podiumsdiskussion zum Thema „„Zwischen Schleppnetz und Fangquote – Vorpommerns Fischerei vor dem Aus“ teil. Gesprächspartner waren der Fotograf Franz Bischof, Wissenschaftler Dr. Christopher Zimmermann vom Thünen-Institut Rostock und der Wiecker Fischer Björn Machalak. Im Zentrum des Gesprächs stand die Zukunft der Küstenfischerei vor dem Hintergrund historisch niedriger Fangquoten.

Minister Backhaus betonte die Bemühungen von Bund und Land zur Unterstützung der Küstenfischerei, rief aber auch zu einer stärkeren gesellschaftlichen Unterstützung für das Traditionshandwerk auf:

„Mit den geltenden Fangquoten rechnen wir mit einer weiteren Welle von Betriebsaufgaben; wir gehen von bis zu dreißig bis zum Ende des Jahres aus. Um den Fischern einen sozialverträglichen und geordneten Ausstieg zu ermöglichen, haben wir mit dem Bund die Abwrackprämie aufgelegt. Diese wird von den Fischern genutzt und so erwarten wir, dass sich die Flotte in der ersten Jahreshälfte um bis zu 20 Prozent reduziert.

Auch die zeitweise Stillegung von Schiffen federt zumindest einen Teil der Verluste ab. So sind im Zeitraum 2017 bis 2020 rund 8 Millionen Euro an Prämien ausgezahlt worden. Wir haben weiterhin die Hoffnung, dass wir die zeitweillige Stillegung auch künftig über die EU-Fonds EMFF und EMFAF auffangen können. Der Niedergang dieses Traditionshandwerkes ist eine Tragödie, für die Menschen und auch für das kulturelle Erbe des Landes. Die geltenden Fangquoten, insbesondere bei Hering und Dorsch, aber machen einen wirtschaftlichen Weiterbetrieb für viele Fischer leider unmöglich und deshalb versuchen wir, den Prozess so geordnet wie möglich zu begleiten.“

„Ich sage aber auch ganz klar, dass ich weiterhin eine Zukunft für dieses großartige Handwerk sehe. Den verbleibenden Fischern helfen wir, sich breiter aufzustellen. Diversifizierung, Direktvermarktung und Veredelung sind der Schlüssel, mit dem sich die Betriebe krisensicherer machen können. Gerade in Bezug auf die Diversifizierung gibt es viele Synergien zu nutzen, zum Beispiel in der Mithilfe zur Bergung von Munitionsresten, im Bereich des Pesca-Tourismus an der Küste oder als Dienstleister in Gewerbe und Forschung.

Um die Fischerei als Handwerk langfristig zu retten, braucht es für sie aber auch eine neue Wertschätzung in der Gesellschaft. Wer traditionelles Handwerk erhalten möchte, muss es auch unterstützen. Regionalität ist hier das Stichwort. Es ist aus meiner Sicht eine fatale Entwicklung, dass eine Mehrheit der Menschen auf globale Märkte und eine dauerhafte Versorgung vertraut, die nicht mehr in Deutschland erzeugt, während wir hier vor Ort hochwertige Lebensmittel zu Verfügung haben und die Fischer zudem vor dem beruflichen Aus stehen.“

Aktuell gibt es in MV noch 184 Haupterwerbsfischer; im Dezember 2021 waren es noch 202. Die Zahl der Nebenerwerbsfischer liegt seit Jahren gleichbleibend bei 140-150. Etwa 80 Haupterwerbsfischer (HEF) sind hauptsächlich von den Quoten-gebundenen Fischarten, also Dorsch und Hering abhängig. Ewa 100 HEF befischen hauptsächlich Süßwasser- und Wanderfische in den inneren Küstengewässern (Aal, Zander, Hecht, Schnäpel, Lachs). Daneben werden von allen auch nichtquotierte Meeresfische (Plattfische wie Scholle, Steinbutt, Flunder, Kliesche sowie Hornfisch) gefangen.

Junge Archäologen erobern Schwerin

Gingster Schüler präsentieren Fundstücke und Arbeitsergebnisse im MV-Landtag

Insel Rügen – Die „Jungen Archäologen“ der Schule Gingst reisten in dieser Woche mit ihren Fundstücken der Insel und einer Präsentation im Gepäck nach Schwerin. Im dortigen Landtag eroberten sie die Herzen von Historikern und Bodendenkmalpflegern unseres Landes, die über die Chancen eines archäologischen MV-Landesmuseums diskutierten.

„Das war Aufregung pur“, erklärte Projektleiter Clemens Oppermann, „denn es nicht immer üblich, dass Schüler bei so hochrangigen Veranstaltungen dabei sein dürfen.“ Und gerade deshalb ist er stolz auf seine Arbeitsgemeinschaft mit Gingster Regionalschülern, die er im Sommer 2020 zusammen mit dem ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger René Schön und seiner Lehrerkollegin Anne Budzinski gegründet hat. Sie kooperieren mit dem Förderverein der Schule, der die Kosten für Honorare, AG-Materialien und Fahrten zu Fundstellen trägt.

Jonas Uthes (li.) und Maurice Springer sind junge Archäologen aus der Gingster Schule. Foto: Anne Budzinksi

Jonas Uthes (li.) und Maurice Springer sind junge Archäologen aus der Gingster Schule. Foto: Anne Budzinksi

Jonas Uthes und Maurice Springer, zwei der Mitstreiter von gut 15 Jungen und Mädchen, berichteten in der Landeshauptstadt den Experten von ihrer wöchentlichen Arbeit. „Am spannendsten wird es, wenn wir auf dem Acker rund um Gingst auf die Suche gehen“, erklärt Anne Budzinski die Begeisterung der Teilnehmer. Entdeckerstimmung herrsche, wenn ein steinzeitlicher Schaber, Scherben aus Bronze- und Slawenzeit oder mittelalterliche Münzen gefunden werden. René Schön unterstützt die Schüler, wenn sie die gefundenen Stücke dokumentieren, bewerten und zeitlich einordnen.

Der Auftritt der Gingster unterstütze die Landesidee eines Museums für die zahlreichen Funde aus Mecklenburg-Vorpommern, meint René Schön. Er ist den Insidern als einer der Bodendenkmalpfleger bekannt, die den Blauzahn-Schatz im Westen von Rügen gefunden und ausgegraben haben. Von solchen Schätzen vergangener Zeiten gebe es im Land noch viel mehr, doch leider fehle ein zentraler Ort, in dem diese für alle zugänglich präsentiert werden. Das machte auch die Podiumsdiskussion deutlich, an der unter anderem Landesarchäologe Dr. Detlef Jansen und Dr. Heidrun Derks vom Kalkriese-Museum Osnabrück teilnahmen.

Senkung von Stickstoffausträgen

Schwerin – Im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP-AGRI) konnte sich bei einem im Herbst 2021 durchgeführten Wettbewerb das Projekt der ratiodomo Ing.-GmbH durchsetzen. Die Firma erhält nun für die „Optimierung der Stickstoffbilanzen auf drainierten Flächen mittels supraleitender SQUID-Technologie“ einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 300.000 €. Insgesamt hatten sich 14 Beiträge beteiligt. Vier wurden für eine Förderung ausgewählt.

Bei dem Projekt soll die SQUID-TECHNOLOGIE in der Landwirtschaft getestet werden, um daraus ein Verfahren für die Erstellung eines messwertbasierten digitalen betrieblichen Meliorationskatasters zu entwickeln. Ziel ist es, die Stickstoffausträge zu minimieren.

Bisher wurde die SQUID-TECHNOLOGIE in der Geoexploration und in archäologischen bzw. baugrundtechnischen Bereichen eingesetzt. Erste Untersuchungen ergaben, dass auch Drainagesysteme mit dieser Technologie erkannt und charakterisiert werden können.

Mit Umsetzung der Projektidee soll nunmehr eine Kartierung von ganzen Drainagesystemen und eine Charakterisierung der Zustandsverteilung im untersuchten System sowie die Möglichkeit der Identifizierung von funktionalen Problemstellen möglich sein.

Die Laufzeit des Projektes ist auf 2 Jahre ausgelegt.