Backhaus: Ökologischer Landbau hat hohen Stellenwert in Agrarpolitik

Insel Rügen – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat heute auf dem Ökohof „Ranch am Torfmoor“ in Göhren auf Rügen die 11. Bio-Landpartie eröffnet. 62 Betriebe bieten an diesem Tag landesweit die Möglichkeit, sich selbst ein Bild vom ökologischen Landbau in Mecklenburg-Vorpommern zu machen.

„Die Betriebsinhaber, die sich heute vorstellen, belegen durch die Vielfalt ihrer ökologischen Erzeugnisse, dass sie sich engagiert den Anforderungen des Marktes stellen“, sagte Backhaus. „Mit Menschen wie ihnen wird es auch zukünftig gelingen, den ökologischen Landbau nachhaltig zu entwickeln. Insofern schaue ich mit Blick auf den Ökolandbau in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin positiv in die Zukunft.“

Der ökologische Landbau besitze in der Agrarpolitik der Landesregierung einen hohen Stellenwert. Stand Juni dieses Jahres wurden rund 150.000 Hektar und damit 11,1 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes nach Kriterien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Vom Flächenumfang her ist also die Zielstellung für 2021 bereits erreicht.

Und somit sei auch die ursprünglich geplante Förderhöhe ausgeschöpft. „Dennoch haben wir uns entschlossen, für den Ökolandbau Erweiterungsanträge als auch Neuanträge weiterhin zuzulassen“, verkündete Backhaus. Das sei ein klares Signal an die Ökobranche des Landes, dass Mecklenburg-Vorpommern keinen Abbruch dieser positiven Entwicklung riskieren wolle.

Die Bio-Landpartie sei zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender Mecklenburg-Vorpommerns geworden. „Beim Start 2007 nahmen acht Betriebe teil, heute öffnen 62, darunter neben den Landwirtschaftsbetrieben, auch Käsereien, Bäckereien, Mostereien, Brennereien, Mühlen, Fleischereien sowie Vermarkter“, würdigte Backhaus die Entwicklung. Das ermögliche die Vielfalt der Bio-Produkte hautnah zu erleben. Der besondere Charme der Bio-Landpartie bestehe darin, an diesem Tag die engagierten Menschen kennenzulernen, die hinter den Bio-Produkten stehen.

Drese: Anerkennung des Ehrenamtes weiter ausbauen – Ehrenamtskarte kommt

Bad Doberan – Sozialministerin Stefanie Drese eröffnete am 22. September die Doberaner Klostertage, die in diesem Jahr unter dem Leitthema „Ehrenamt“ stehen. „Bürgerschaftliches Engagement hat in unserem Land eine herausragende Bedeutung. Die Arbeit der ehrenamtlich Tätigen macht unsere Gesellschaft lebenswerter und stärkt den sozialen Zusammenhalt“, betonte die Ministerin in ihrem Grußwort.

Die Klostertage werden jährlich durch den Verein der „Freunde und Förderer des Klosters Doberan“ organisiert und durchgeführt.

„Vieles von dem, was unsere Städte und Dörfer liebenswert macht, sind die vielfältigen Veranstaltungen, so wie die Klostertage in Bad Doberan“, betonte Drese. „Ob Aktionen wie der wiederbelebte Dorfladen oder der Feuerwehrball – für ein positives Zusammenleben ist das freiwillige Engagement unabdingbar.“

Ministerin Drese zeigte auf, dass die Leistungen der Ehrenamtler besonderer Wertschätzung bedürfen. „Wichtiges Ziel der Landesregierung ist es deshalb, das bürgerschaftliche Engagement weiter zu unterstützen, die Rahmenbedingungen für aktive Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und Maßnahmen der Anerkennung auszubauen“, so Drese.

Wichtig seien Fortbildungen, Ehrenamtsmessen und Ehrungen. Drese: „Zudem haben wir mit der Ehrenamtsstiftung einen zentralen Ansprechpartner installiert, der insbesondere kleinen Initiativen und Vereinen ganz gezielt hilft. Als weiteren wichtigen Schritt der Würdigung wollen wir nun eine landesweite Ehrenamtskarte einführen. Mein Ministerium wird dazu in Kürze dem Landtag entsprechende Pläne vorlegen.“

Die Karte soll Vergünstigen für Ehrenamtler bieten – in Landes- und kommunalen Einrichtungen wie Museen, aber auch bei privaten Unternehmen. Drese: „Neben den monetären Vorteilen erfüllt die Ehrenamtskarte des Landes aus meiner Sicht aber vor allem auch den wichtigen Zweck, den Menschen, die freiwillig für die Gemeinschaft und für andere Menschen tätig sind, „Danke“ zu sagen.“

Premierenbesuch: Christian Pegel im mobilen „Smart Home“

Greifswald – Der Herd schaltet sich ab, wenn sich längere Zeit niemand in der Küche befindet. Klingelt jemand an der Tür, ist das nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen. Droht die Badewanne überzulaufen, dreht sich der Hahn allein zu. Das sind nur einige Beispiele, mit denen die mobile Musterwohnung der Greifswalder „Initiative Leben und Wohnen im Alter (ILWiA)“ zeigt, wie das Wohnen der Zukunft aussehen dürfte. Und wie vor allem ältere Menschen von „Smart Home“ profitieren können.

„Wohnen im Alter – und das möglichst lange in den eigenen vier Wänden – braucht zuweilen Hilfen. Einen Eindruck von den technischen Möglichkeiten, die es heute schon gibt, zeigt diese mobile Musterwohnung in lebensechter Umgebung“, sagte Christian Pegel beim Besuch der Pflegemesse in Rostock, bei der die Musterwohnung erstmals gezeigt wurde. Sie besteht aus zwei mobilen Wohncontainern und einem Beratungspavillon.

„Damit hat die Vorführwohnung, die der Verein schon länger in Greifswald betreibt, eine transportable Schwester bekommen, durch die man schlendern und sich technische Lösungen und digitale Assistenzsysteme als Hilfen für den Alltag im Haushalt zeigen lassen kann. Sie ermöglicht es, die schon längst verfügbaren verschiedensten Hilfs- und Assistenzsysteme in einer realen Wohnumgebung kennenzulernen und durch praktisches Ausprobieren zu testen, ob und welche Lösung zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen passt – an jedem Ort im Land, zu dem die mobile Musterwohnung bestellt wird“, so Christian Pegel.

Er betont, wie wichtig es ist, sich auch im Bereich Wohnen auf die demographische Entwicklung einzustellen. „Die Menschen werden immer älter – und die Älteren werden immer mehr. Es ist vor allem für ihr Wohlbefinden und für ihre Würde wichtig, dass sie möglichst lange selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden leben können. Aber natürlich trägt dies auch zur Entlastung der Gesellschaft bei. ILWiA wird die Container aber auch regelmäßig nutzen, um damit Studierende und junge Start-Ups mit den Aufgaben und Herausforderungen im Rahmen von `smart living´ vertraut zu machen und sie so anzuregen, neue Ideen für digitale Assistenz- und Hilfssysteme zu entwickeln“, ergänzt Pegel. „Damit ist die Containerwohnung auch ein Reallabor für die digitale Entwicklung im Land – ganz im Sinne der Digitalisierungsstrategie der Landesregierung!“

Die Landesregierung hat den Bau der mobilen Musterwohnung deshalb mit 182.000 Euro aus dem Strategiefonds gefördert.

Nach der Pflegemesse gestern in Rostock und heute in Stralsund ist die rollende Ausstellung zum Anfassen morgen in Greifswald auf dem Markt zu sehen. Ab kommender Woche sind alle Termine unter www.ilwia.de zu finden.

Das Projekt „ILWiA“ entstand 2014 als eine Initiative des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Zu den 40 Mitgliedern des Projektkonsortiums gehören unter anderen das Technologiezentrum Greifswald, die Rehabilitationsklinik „Medigreif“ Greifswald, der Landkreis Vorpommern-Greifswald und der Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement der Universität Greifswald.

Ziel des Projekts ist es, Innovationen und Digitalisierung für Pflege und Wohnen nutzbar zu gestalten. Es richtet sich vor allem an ältere und hilfsbedürftige Menschen, die durch den Einsatz von technischen Lösungen in der Gestaltung ihres Alltages unterstützt werden sollen. So können die verschiedenen technischen Lösungen helfen, länger sicher und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben.

Schwesig: Rostocker Zoo ist um eine Attraktion reicher

Rostock – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute im Rostocker Zoo das Polarium eröffnet: „Als ich im Mai den Zoo besucht habe, konnte man auf der Baustelle schon erahnen, wie es hier vielleicht mal aussehen wird. Meine Vorstellungen wurden weit übertroffen. Ich kann nur staunen, was hier geleistet wurde. Die mehr als 12.000 Quadratmeter große Anlage ist wunderschön. Jetzt können Besucherinnen und Besucher ganz nah Eisbären und Pinguine beobachten und sich in der Ausstellung über diese herrlichen Tiere informieren. Das Polarium ist ein tolles Projekt und das Wappentier des Rostocker Zoos hat endlich wieder ein schönes Zuhause.“

Die mehr als 20 Zoos und Tierparks im Land gehörten zu den stärksten Besuchermagneten. Jedes Jahr würden mehr als drei Millionen Besucherinnen und Besucher gezählt, allein in Rostock über 600.000. Schwesig: „Als Tourismusland brauchen wir neben Strand und Wasser auch attraktive Freizeitangebote, die wetterunabhängig sind. Und auch viele Einheimische besuchen gern die Zoos in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb unterstützt die Landesregierung die Zoos und Tierparks bei Investitionen. Für das Polarium hat die Landesregierung über zehn Millionen Euro bereitgestellt und das Projekt von Anfang begleitet.“

Die Ministerpräsidentin dankte allen, die am Bau des Polariums beteiligt waren, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zoos, den Planern und Gewerken. „Ich danke auch dem Rostocker Zooverein. Ich finde es bewundernswert, wie sich die Mitglieder engagieren, ob bei Zooführungen oder Veranstaltungen wie dem Artenschutztag. Und ein herzlicher Dank gilt auch den Bürgerinnen und Bürgern, die 350.000 Euro für das Polarium gespendet haben.“

Schwesig: Wohnungsfrage ist eine der großen sozialen Fragen unserer Zeit

Schwerin – Nach dem heutigen Wohnungsgipfel im Kanzleramt hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ein gemischtes Fazit gezogen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung zu diesem Wohngipfel eingeladen hat. Das war ein wichtiger erster Schritt, dem allerdings weitere folgen müssen. Die Wohnungsfrage ist eine der großen sozialen Fragen unserer Zeit. Wir müssen sie gemeinsam angehen und lösen. Bund, Land, Kommunen sind hier in einer gemeinsamen Verantwortung“, sagte Schwesig im Anschluss an den Gipfel im Kanzleramt.

„Wir brauchen einen Paradigmenwechsel beim Wohnungsbau. Der Staat muss wieder mehr Verantwortung übernehmen. Wir können uns nicht allein auf den Markt verlassen“, sagte Schwesig.

„Ich habe in der heutigen Veranstaltung deutlich gemacht, dass Wohnungsbau nicht allein ein Thema für die großen Städte und Ballungsräume ist. Auch in Städten wie Rostock oder Greifswald und in Tourismusregionen wie zum Beispiel auf der Insel Usedom haben wir einen deutlich gewachsenen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Wir brauchen wieder mehr sozialen Wohnungsbau, und zwar in ganz Deutschland“, sagte die Ministerpräsidentin. Es sei gut, dass sich die Bundesregierung dazu bekannt habe, 5 Milliarden Euro in den Wohnungsbau zu investieren. „Wir werden diese Mittel vollständig für den sozialen Wohnungsbau einsetzen“, sicherte Schwesig zu.

Schwesig begrüßte die Ankündigung des Bundes, das Wohngeld für Geringverdiener anzuheben und auszuweiten. „Das ist eine wichtige Verbesserung. Ich hätte mir allerdings vom Gipfel noch weitergehende Beschlüsse erhofft. Es wäre zum Beispiel gut, wenn wir zu einer jährlichen Dynamisierung des Wohngelds kommen würden.“ Positiv sei, dass das beschlossene Baukindergeld auf starke Resonanz stoße.