Pharmazeutisches Großhandelsunternehmen eröffnet Niederlassung in Rostock-Laage

Rostock – Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe hat am Sonnabend die neue Niederlassung des pharmazeutischen Großhandelsunternehmens GEHE Pharma Handel GmbH (GEHE) in Rostock-Laage offiziell in Betrieb genommen. „Es ist eine hochmoderne Niederlassung entstanden. Die GEHE ist ein Bindeglied vom Hersteller zu den Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern. Vom Standort Rostock-Laage aus werden künftig Medikamente versandt, damit die Patienten im Land kurzfristig und zuverlässig versorgt werden können,“ sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es etwa 400 öffentliche Apotheken und 9 Krankenhausapotheken.

„Wir freuen uns, als vollsortierter pharmazeutischer Großhändler die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern mit Arzneimitteln mit unserem neuen Standort schnell und sicher zu gewährleisten. Die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen am Standort Rostock-Laage haben uns die Entscheidung leicht gemacht, unsere neueste und zugleich modernste Niederlassung genau hier entstehen zu lassen“, sagte Dr. Peter Schreiner, Vorsitzender der GEHE-Geschäftsführung.

Die Niederlassung ist auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern entstanden und hat eine Kapazität von 100.000 Artikeln. Die Ausstattung beinhaltet unter anderem eine Kommissionierautomatenstraße, Förderstecke für Versandkästen mit Gewichtskontrolle, Handscanner (MDE), Temperatur- und Feuchtemessungsanlagen und Gefahrstoffcontainer. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben mit 60 Mitarbeitern rund 450 Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern und dem nördlichen Brandung zu beliefern. Für den Aufbau des Standortes hat die GEHE Pharma Handel GmbH einen mittleren einstelligen Millionenbetrag investiert. „Die Errichtung der Niederlassung stärkt die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Mit einem Anteil an der Bruttowertschöpfung von 15 Prozent hat sich die Gesundheitswirtschaft als Motor der Wirtschaft bei uns erwiesen. Jeder fünfte Erwerbstätige arbeitet in der Gesundheitswirtschaft. In keinem anderen Bundesland gibt es einen derart hohen Beschäftigtenanteil. Das Potential bauen wir weiter aus“, sagte Glawe.

In der Gesundheitswirtschaft sind etwa 150.000 Menschen beschäftigt. Die Zahlen sind vom Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung 2018 erhoben worden.

Das pharmazeutische Großhandelsunternehmen GEHE Pharma Handel GmbH ist ein Tochterunternehmen von McKesson Europe. GEHE beliefert aus 18 Niederlassungen bundesweit täglich Apotheken mit Arzneimitteln. Darüber hinaus unterstützt der Stuttgarter Pharmahändler seine Kunden mit Dienstleistungen im Apothekenmarketing und Apothekenmanagement. Dazu kommt die Kooperation gesund leben-Apotheken mit 2.100 Mitgliedern und rund 60 Industriepartnern.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es neben der GEHE zwei weitere vollsortierte Arzneimittelgroßhändler mit Großhandelserlaubnis: Alliance Healthcare Deutschland AG in Rostock und die Sanacorp eG Pharmazeutische Großhandlung in Stralsund. Neben diesen Vollsortimentern gibt es weiterhin rund 80 Händler, die den Arzneimittelgroßhandel mit einem kleinen Sortiment durchführen, dazu zählen beispielsweise Sanitätshäuser, die Arztpraxen mit Hautdesinfektionsmittel beliefern.

Die Ansiedlung wurde durch die Landeswirtschaftsfördergesellschaft Invest in MV GmbH begleitet.

Backhaus: Alleen von großem Wert für M-V

Schwerin – Anlässlich des heutigen „Tages der Allee“ unterstreicht Umweltminister Dr. Till Backhaus den Wert der baumgesäumten Straßen für Mecklenburg-Vorpommern. „Nicht umsonst ist der Schutz und die Pflege der Alleen sogar in der Landesverfassung verankert“, so der Minister. Mit rund 5000 Kilometern Alleen und einseitigen Baumreihen ist MV nach Brandenburg das alleenreichste Bundesland.

Ähnlich wie die zahlreichen Seen, Wälder und die Küste unseres Landes prägen auch die Alleen unsere einzigartige Kulturlandschaft. Aber vor allem aus Sicht des Naturschutzes sei der Erhalt der Alleen von großer Bedeutung. Sie vernetzen Biotope und sind selbst Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierarten.

Alleen sind zudem aktive Klimaschützer, denn sie filtern Staub und Abgase aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Eine 100-jährige gesunde Buche erzeugt an einem Tag über 40 kg Sauerstoff und damit aufs Jahr gerechnet den Sauerstoff für 10 Menschen. Fachleute haben außerdem ermittelt, dass von einem Alleebaum je nach Alter und Baumart bis zu einer Tonne Staub pro Jahr aus der Luft ausgefiltert werden.

Alleen sind heute jedoch stark gefährdet, vor allem durch Verletzungen im Kronen- und Wurzelbereich, durch Streusalz oder schlichtweg durch das hohe Alter. Für Bundes- und Landesstraßen gebe es in Abstimmung mit dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung den Erlass zu „Schutz, Pflege und Neuanpflanzung von Alleen und einseitigen Baumreihen in Mecklenburg-Vorpommern“ in der Fassung vom 18.12.2015. Dieser habe sich bisher grundsätzlich bewährt, so Backhaus.

Etwa 58 Prozent der Alleen befinden sich jedoch an Kreis- und Gemeindestraßen sowie ländlichen Wegen. „Damit kommt den Landkreisen, Gemeinden und privaten Eigentümern von Alleen, aber auch den angrenzenden Landwirten eine hohe Verantwortung bei der Umsetzung des Alleenschutzes zu“, betonte Backhaus.

Backhaus: GAP-Verhandlungen bis zur Europawahl abschließen

Berlin/Schwerin – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus hat sich im Bundesrat dafür eingesetzt, dass die Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bis zur Europawahl abgeschlossen werden. „Mit den bisherigen Vorschlägen bin ich nicht zufrieden. Aber wir müssen mit dem weiterarbeiten, was jetzt vorliegt. Denn nur so ist es möglich, noch vor der Europawahl zu einem guten Ende zu finden“, bekräftigte der Minister in der Länderkammer. Ansonsten befürchte er, dass die GAP zum Wahlkampfthema werde, das auf dem Rücken der Landwirte in Deutschland und in ganz Europa ausgetragen wird.

Klar sei für ihn, dass es ein „Weiter so“ nicht geben dürfe. Gerade die diesjährige Dürre habe gezeigt, dass es höchste Zeit ist, die GAP grundsätzlich neu auszurichten. Klimapolitische und ökologische Mehrwerte müssten zukünftig angemessen honoriert werden. „Wir brauchen endlich echte Anreize für die Landwirte, um freiwillige ökologische und klimabezogenen Leistungen zu erbringen“, forderte Backhaus. Zudem sei ein wirkungsvolles Risikomanagement für alle Bereiche der Landwirtschaft notwendig, das in die GAP integriert werde, sagte der Minister.

„Ich bedaure sehr, dass der vorliegende Kommissions­entwurf keinen wirklichen Paradigmenwechsel erkennen lässt. Der ist aber dringend notwendig“, bekräftigte Backhaus und verwies deshalb auf das von ihm Ende 2017 vorgelegte GAP-Modell. Sein Kernanliegen „Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“ müsse dringend mit Substanz gefüllt werden, so der Minister.

Des Weiteren dürfen die Ansätze einer Vereinfachung der GAP nicht zu einer Verlagerung der bürokratischen Hürden auf die nationale und regionale Ebene führen. Auch dürfen sie nicht mit immer wieder neuen Bedingungen verknüpft werden, forderte Backhaus. „Wenn es wie in Deutschland klare fachrechtliche Regelungen für die Bewertung und Ahndung von Verstößen gibt, sollten diese auch im Interesse des Bürokratieabbaus nicht noch durch zusätzliche Förderrestriktionen überboten werden“, gab er zu bedenken. Das führe zu einer Doppelbestrafung auch teilweise geringer Verstöße und mindere damit die Bereitschaft der Landwirte, sich an freiwilligen ökologischen und klimabezogenen Leistungen zu beteiligen.