Kommunikation und Orientierung für Zugewanderte

Kaselitz: Landesweit vierter Sprachmittlerpool verbessert Kommunikation und Orientierung für Zugewanderte

Greifswald – Das Angebot der Sprachmittlerpools in Mecklenburg-Vorpommern wächst. In der Hansestadt Greifswald wurde vor wenigen Wochen eine vierte Anlaufstelle eröffnet. „Mit dem neuen Sprachmitllerservice für die Landkreise Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen wird landesweit eine flächengerechtere Ausstattung erreicht“, verdeutlicht die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Dagmar Kaselitz, die sich mit Nachdruck für die Erweiterung der Sprachmittlerpools in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt hat.

Gefördert wird das Angebot durch das Land und die beiden Landkreise. Neben Greifswald gibt es in Rostock, Neubrandenburg und Schwerin weitere Sprachmittlerpools.

Kaselitz: „Das Angebot der Sprachmittlerpools hilft sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden. Sprachmittelnde unterstützen bei der Kommunikation mit Zugewanderten im Alltag beispielsweise in Kitas, Schulen, Jobcentern, Ämtern, sozialen Trägern und Kliniken. Der Einsatz von Sprachmittlung soll die Orientierung von Zugewanderten erleichtern und das Verständnis des Fachpersonals für die Belange dieser Zielgruppe verbessern.“

Die eingesetzten Sprachmittelnden sind dabei in der Regel keine ausgebildeten Dolmetscherinnen und Dolmetscher, sondern selbst Zugewanderte mit sicheren Deutschkenntnissen. Sie bringen neben ihren sprachlichen Fertigkeiten besondere Kompetenzen mit. Sie kennen die Gegebenheiten vor Ort und die Gepflogenheiten in den Herkunftsstaaten der Zugewanderten, können so kulturell bedingte Verständigungsschwierigkeiten aufklären und schaffen für alle Beteiligten Sicherheit und Vertrauen in der Beratungs- oder Behandlungssituation.

Der Sprachmittlerpool in Greifswald wird realisiert durch den Verein Diên Hông mit seinen langjährigen Erfahrungen im Sprachmittlungsbereich. Um im ländlichen Raum Anfahrzeiten und -kosten zu reduzieren, ist für die meistgenutzten Zielsprachen wie Arabisch, Persisch, Russisch und Kurdisch auch der Einsatz von Telefondolmetschen geplant.

In einem Kick-off- Workshop am 30.11.2018 in Greifswald in den Räumen des Kreisdiakonischen Werks können sich potentielle Auftraggeber mit dem Angebot des Sprachmittlerpools vertraut machen. Außerdem wird ein Austausch zu Erwartungen und bisherigen Erfahrungen stattfinden.

Minister gratuliert Rostocker Zoo zum ersten Platz im Europa-Ranking

Rostock – Der britische Zooexperte Anthony Sheridan hat erneut den Rostocker Zoo zum besten europäischen Tierpark in der Kategorie B von 500.000 bis 1 Million Besuchern jährlich gekürt und heute an Zookuratorin Antje Zimmermann die begehrte Trophäe, den Tigerpokal des „Best European Zoo Award“ überreicht.

„Zu der Auszeichnung gratuliere ich der Direktion und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz herzlich. Ihrer engagierten Arbeit ist es zu verdanken, dass der Tierpark europaweit erneut zur besten Einrichtung in seiner Größenordnung gewählt wurde und seinen Vorsprung sogar weiter ausbauen konnte. Sie alle haben bewiesen, dass sie sich nicht auf Erreichtem ausruhen und konsequent daran arbeiten den Rostocker Zoo als Aushängeschild der Stadt und des gesamten Landes weiterzuentwickeln. Schon heute kommen fast 40 Prozent der Besucher nicht aus Mecklenburg-Vorpommern. Diese Zahl zeigt sehr deutlich, dass der Zoo weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt ist“, so Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus.

Zusatzpunkte gab es in diesem Jahr unter anderem für verschiedene Artenschutzprojekte (Baumkängurus, Pinguine, Gibbons). Auch Minister Backhaus sieht die Einrichtung im Artenschutz ganz weit vorne: 82 Arten sind über die Verordnung zum Schutz von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten gelistet und 29 in Europa einheimische Tierarten nach Vogelschutz-Richtlinie, Flora-, Fauna-, Habitatrichtlinie sowie Bundesnaturschutzgesetz. Außerdem beteiligt sich der Zoo an 24 Europäischen Erhaltungszucht-Programmen und 41 Zuchtbüchern, davon 14 Internationale Zuchtbücher, sowie diversen Monitoringprogrammen unter dem Dachverband der Europäischen Zoos und Aquarien.

Erwähnenswert ist auch die NUN-Zertifizierung des Zoos als Bildungszentrum für nachhaltige Entwicklung. Dabei wurde vor allem die Umwelt- und Naturschutzbildungsarbeit des Zoos von und mit Schülern, Studenten und Lehrern, aber auch mit anderen Besuchergruppen unter die Lupe genommen. Auch der Zoo selbst hat im Prozess der Zertifizierung seine Nachhaltigkeit auf den Prüfstand gestellt. Es wird mehr Wert auf nachhaltiges Wirtschaften und – als Unterzeichner der Charta der Vielfalt – auf ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld gelegt. „Das ist zukunftsweisend und sollte noch mehr Nachahmer finden!“, findet Backhaus.

Land wartet auf Umsetzung des Digitalpakts für Schulen

Ministerin Hesse: Digitalpakt kann Schulen einen großen Modernisierungsschub verleihen

Schwerin – Bildungsministerin Birgit Hesse hofft auf eine schnelle Umsetzung des Digitalpaktes für die Schulen. Die Ministerin hat heute im Kabinett über den Stand der Dinge berichtet. Bund und Länder müssen dafür eine gemeinsame Vereinbarung unterzeichnen. „Ich gehe davon aus, dass die Verhandlungen von Bund und Ländern noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Das würde bedeuten, dass der Digitalpakt 2019 starten kann. Die Signale, die ich derzeit vom Bund vernehme, deuten in diese Richtung“, sagte Hesse.

„Der Digitalpakt kann unseren Schulen einen großen Modernisierungsschub verleihen. Die Digitalisierung spielt in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Schülerinnen und Schüler brauchen eine digitale Lernumgebung, wenn wir sie angemessen auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten wollen. Mecklenburg-Vorpommern hat seine Hausaufgaben zum Digitalpakt bereits gemacht und die Vorbereitungen für die Umsetzung getroffen. Nun ist wichtig, dass er auch kommt. Wir warten schon sehr lange“, sagte Hesse.

Für die Umsetzung des Digitalpakts ist zudem eine Änderung des Grundgesetzes notwendig. „Ich hoffe, dass diese notwendige Änderung kommt. Die Bundesregierung hat dafür einen Vorschlag gemacht. Die Grundgesetzänderung ist der entscheidende Hebel, damit die Mittel aus Berlin an die Länder fließen können. Ich hoffe, dass die Gespräche über die Lockerung des Kooperationsverbotes zügig abgeschlossen werden können“, sagte Bildungsministerin Hesse.

MV WERFTEN Fertigmodule feiert Richtfest für neue Lagerhalle

Wismar – Das Unternehmen setzte heute in einer Feierstunde und in Anwesenheit des Ministers für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe, des Bürgermeisters der Hansestadt Wismar Thomas Beyer sowie Vertretern des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Hansestadt Wismar die Richtkrone auf die neue Lagerhalle. Auf der Grundfläche von 6.500 Quadratmetern finden dort zukünftig über 300 Fertigkabinen für Kreuzfahrtschiffe Platz.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe äußerte im Rahmen des Richtfestes: „Der Ausbau des Standortes ist ein weiterer Beitrag zur Stärkung der Schiffbauindustrie in Mecklenburg-Vorpommern. Die unternehmenseigene Kabinenfertigung festigt die Unternehmensposition im international hart umkämpften Wettbewerb als hochmodernen und leistungsfähigen Schiffbauer von Kreuzfahrtschiffen. Gleichzeitig werden Industriearbeitsplätze im Land gesichert und neue Jobs geschaffen.“

Für insgesamt vier Millionen Euro baut das Unternehmen die neue Lagerhalle. Sie ist rund 83 Meter lang, 76 Meter breit. Die Schiffskabinen werden darin in drei Ebenen in speziell dafür angefertigten Regalen gelagert. Eine der technischen Innovationen des Lagers sind die Induktionsschleifen, die die Kabinenstapler automatisch leiten. Der Kauf des Grundstücks war im März und der Baustart im Juni dieses Jahres. Der Baufortschritt liegt im Zeitplan, die Inbetriebnahme ist, nach erfolgreicher Abnahme, für Januar 2019 geplant.

„Das Richtfest zum Kabinenlager markiert einen weiteren Schritt in die Zukunft des Werftstandortes Wismar. Ich freue mich sehr, dass hier am Standort investiert wird und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit kontinuierlich verbessert werden“, so der Bürgermeister der Hansestadt Wismar Thomas Beyer.

Mit dem neuen Kabinenlager wird die bestehende Logistikfläche von MV WERFTEN Fertigmodule um 6.500 Quadratmeter auf insgesamt 10.000 Quadratmeter mehr als verdoppelt. „Mit der neuen Halle können wir effizient und seriell fertigen, die Kabinen zwischenlagern und bei Bedarf flexibel ausliefern“, erklärt Johannes Gößler, Geschäftsführer von MV WERFTEN Fertigmodule.

Die ersten komplett vorausgerüsteten Schiffskabinen, Crewkabinen für die Expeditionsyacht „Crystal Endeavor“ und die Passagier- und Crewkabinen für die Kreuzfahrtschiffe der Global Class entstehen bei MV WERFTEN Fertigmodule. Wohnmodule für die MV WERFTEN Beherbergungsstätte am Alten Holzhafen in Wismar sind bereits im Hotelneubau eingebracht.

MV WERFTEN Fertigmodule beschäftigt gegenwärtig rund 92 Mitarbeiter, weitere 60 Mitarbeiter werden in den nächsten sieben Monaten in den Bereichen Produktion, also Tischler, Schlosser, Elektriker, Folierer, und Logistik eingestellt. Interessierte können sich unter www.mv-werften-fertigmodule.com/de/stellenangebote/ informieren und bewerben.

Sozialer Wohnungsbau in Bad Doberan

Bad Doberan – Bauminister Christian Pegel übergibt am Mittwoch einen Zuwendungsbescheid für sozialen Wohnungsbau in Bad Doberan (Landkreis Rostock). Der Geschäftsführer der Wohnungsbau und Investitionsgesellschaft mbH (WIG), Arno Gutzmer, wird den Bescheid über einen Zuschuss in Höhe von knapp 1,4 Millionen Euro für den Neubau eines Wohngebäudes mit zwei Gebäudeteilen mit 30 belegungsgebundenen Mietwohnungen an der Bussardstraße 13a entgegennehmen.

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um den Bau von 21 barrierearmen sowie sechs barrierefreien und drei rollstuhlgerechten Wohnungen. Die Wohnungen verteilen sich auf die Häuser 1 und 2. Sie werden ergänzt durch fünf frei finanzierte Wohnungen in den Staffelgeschossen. Zum hohen Wohnkomfort trägt neben den zweckmäßig zugeschnittenen Grundrissen die Erschließung aller Wohnungen über Personenaufzüge bei.

Aus dem Landesprogramm geförderte Wohnungen dürfen 20 Jahre lang nur an Personen mit Wohnberechtigungsschein vermietet werden. Diesen stellt die Kommune Wohnungssuchenden aus, deren Einkommen einen festgelegten Satz nicht überschreitet. Die Nettokaltmiete darf 5,50 Euro pro Quadratmeter nicht übersteigen. Gefördert wird ausschließlich der Bau von barrierearmen und barrierefreien Mietwohnungen in nahezu 100 Grund-, Mittel- und Oberzentren unseres Bundeslands, in denen auf Grund der örtlichen und regionalen Verhältnisse ein nachhaltiger Bedarf an preiswertem Wohnraum besteht.

Gesundheitspotential Wald

Internationale Experten der Tourismus- und Gesundheitswirtschaft diskutieren

Krems – „Gesundheitspotential Wald“ – unter diesem Motto findet noch bis Mittwoch der 2. Internationale Kongress für die Tourismus- und Gesundheitswirtschaft im niederösterreichischen Krems statt.

„Für Mecklenburg-Vorpommern sind eine gesunde Natur und eine ebenso abwechslungsreiche wie vielseitige Landschaft zum Markenzeichen geworden. Die natürliche Ressource Wald als Therapeutikum spielt dabei eine große Rolle. Unser Ziel ist, die Entwicklung des Waldes für Erholung und Gesundheit, begleitet von wissenschaftlicher und medizinischer Erforschung, weiter vorantreiben. So kann die Waldtherapie stärker zum Wohle der Gesundheit genutzt werden. Die große Resonanz auf den internationalen Kongress zeigt, dass wir gemeinsam den gleichen Weg gehen wollen. Ich ermutige deshalb ausdrücklich zur Gründung und inhaltlichen Ausrichtung eines internationalen Netzwerkes `Wald als Therapeutikum´ und die Verständigung auf internationale Standards“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph zur Eröffnung des Kongresses.

Durch die deutschlandweit erstmalige Zertifizierung des Kur- und Heilwaldes in Heringsdorf (Insel Usedom) wurde in Mecklenburg-Vorpommern ein Prototyp für einen Kur- und Heilwald geschaffen. In dem etwa 50 Hektar großen Waldstück entstanden Ruheplätze und Wege sowie Bewegungsstationen, um beispielsweise Atemwegs- sowie Herz- und Kreislauferkrankungen zu lindern. Auf Grundlage des Landeswaldgesetzes können Waldgebiete als Kur- und Heilwälder ausgewiesen werden.

„Ein Waldgebiet erfüllt eine Vielzahl von Funktionen. Für Forstbetriebe, Dienstleistungsunternehmen und die nachgelagerte Holzindustrie steht die forstwirtschaftliche Wertschöpfung im Vordergrund. Des Weiteren bieten die Wälder auch Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Nutzung in den Bereichen Tourismus und Gesundheitswirtschaft. Wichtig ist, die verschiedenen Ansätze in eine Systematik zu bringen, Rechtsregularien und Qualitätskriterien zu entwickeln, um den Wald als Apotheke sowie zugleich Kurzentrum zu öffnen und trotzdem zu schützen. Daran arbeiten wir“, sagte Rudolph.

Das Wirtschafts- und Gesundheitsministerium unterstützt die weitere Entwicklung der Kur- und Heilwälder im Land unter anderem über das Projekt „Kur- und Heilwald – eine nachhaltige Chance zur Angebotserweiterung“ des Bäderverbandes M-V e.V. Ziel des Projektes ist es, das bisherige Alleinstellungsmerkmal „Kur- und Heilwald“ für den Gesundheitstourismus zu stärken und zu vermarkten. Dafür ist eine weitere wissenschaftliche Evaluation der Wirksamkeit des Waldes auf Wohlbefinden und Gesundheit, die Entwicklung wissenschaftlicher Evaluationskriterien im Hinblick auf die Qualitätssicherung und eine Zusammenarbeit bei der Schaffung von Weiterbildungsangeboten für Waldtherapie und Waldmanagement notwendig.

Gleichzeitig sollen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg (Arbeitsbereich Sport und Bewegungsmedizin) bedarfs- und zielgruppengerechte Angebote für die verschiedenen Kur- und Heilwälder entwickelt und vermarktet werden. Die Gesamtinvestitionen für das bis 2021 laufende Vorhaben betragen knapp 255.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von rund 229.000 Euro.

„Die in unseren Wäldern vorherrschenden Luftverhältnisse eignen sich in besonderer Weise für verschiedene Therapie- und Erholungsformen, etwa bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Das stärkt den Gesundheitstourismus im Land. So entstehen Chancen, um neue touristische Zielgruppen anzusprechen und saisonverlängernde Geschäftsideen zu generieren“, hob Rudolph hervor.

Zudem entwickelt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. mit Sitz in Güstrow derzeit eine modulare Fortbildungsqualifizierung zum „Waldtherapeuten“, die gemeinsam mit der Universität Rostock umgesetzt werden soll. Vorausgesetzt werden dabei therapeutische Berufe für den „Waldtherapeuten“ sowie forstwirtschaftliche oder ähnliche Berufe für die Weiterbildung zur „Fachkraft für Waldgesundheit“.

Die Qualifizierung erstreckt sich über ein Jahr und besteht aus Selbststudium, Präsenzseminaren und Online-Lernprogrammen. Ziel ist die langfristige Etablierung des Weiterbildungsangebotes. Die Gesamtinvestitionen für das bis 2020 laufende Vorhaben betragen rund 398.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in voller Höhe. „Immer mehr Menschen haben Interesse an ganzheitlichen Gesundheitsmodellen zur Förderung des eigenen Wohlbefindens. Hier gilt es die Potentiale der Wälder als Therapeutikum zu erschließen und zu nutzen“, sagte Rudolph abschließend.

Die Idee für Kur- und Heilwälder ist auf der 8. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2012 durch Professor Horst Klinkmann thematisiert worden und mit Unterstützung der BioCon Valley GmbH entwickelt worden. Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat ein umfassendes Konzept für die Nutzung von Kur- und Heilwäldern im Land erarbeitet und setzt dieses im Land unter anderem mit der Landesforstanstalt und weiteren staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten weiter um.

Bei Kurwäldern handelt es sich um Waldgebiete, die aufgrund verschiedener Eigenschaften dazu prädestiniert sind, eine gesundheitsfördernde Breitenwirkung zu entfalten.

Heilwälder sind Waldgebiete, die zur therapeutischen Nutzung für Patientinnen und Patienten mit speziellen Indikationen gestaltet sind.

MoorFutures aus dem Polder Kieve ausverkauft!

Schwerin – Der weltweit erste Standort zu Produktion von Kohlenstoffzertifikaten auf Basis von Moorwiedervernässungen, der Polder Kieve, ist ausverkauft! Die insgesamt 14.325 MoorFutures zum Einzelpreis von 35€ wurden innerhalb von etwa fünf Jahren vollständig verkauft. Die Einnahmen von rund 500.000€ dienen der Deckung der Projektkosten.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Backhaus zeigt sich erfreut: „Wir haben gezeigt, dass es funktioniert: man kann Klimaschutzprojekte für den freiwilligen Kohlenstoffmarkt auch in Deutschland realisieren! Als wir 2011/2012 mit dem Projekt begannen, haben uns das wohl die wenigsten zugetraut.“

Mit rund 70% ist der Anteil der Käufe durch Privatpersonen überraschend hoch, auch wenn aufgrund der relativ kleinen Einzelmengen pro Kauf dies nur knapp 10% der MoorFutures ausmacht. Dazu Minister Backhaus: „Es freut mich sehr, dass auch so viele Privatpersonen MoorFutures gekauft haben, zeigt es doch, dass der Klimaschutz in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.“ Private Käufe dienen hauptsächlich der freiwilligen Kompensation der eigenen Treibhausgasemission, MoorFutures wurden aber auch als attraktives Geschenk zu verschiedenen Anlässen verwendet.

Etwa 90% der Zertifikate wurden von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen gekauft. Zu den Käufern gehören in Mecklenburg-Vorpommern ansässige Firmen wie die WEMAG, naturwind oder das Hotel Speicher am Ziegelsee in Schwerin. Darüber hinaus gab es Käufe etwa von überregional tätigen Unternehmen, wie etwa der Unternehmensberatung Cassini, McDonalds oder der Commerzbank AG. Die MoorFutures haben auch Berücksichtigung in den Portfolios einschlägiger Vermittler wie ForestFinance oder Klimapatenschaft gefunden. Nicht zuletzt haben wissenschaftliche Institutionen wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung einen Teil der dienstreisebedingten Emissionen durch den Kauf von MoorFutures kompensiert.

„Der Erfolg spornt uns an, weitere Projekte im Land umzusetzen“, betont Minister Dr. Backhaus, „wir werden in Kürze mit einem neuen Standort an den Start gehen.“

Zu den jüngsten Käufern gehört das in Deutschland und Österreich tätige Textilunternehmen Engbers GmbH & Co KG. Das Unternehmen verbessert freiwillig die eigene Treibhausgasbilanz durch die Unterstützung von MoorFutures. Hierzu beteiligt sich Engbers – neben einem weiteren Projekt im Ausland – mit einem größeren Anteil an MoorFutures aus dem Standort Polder Kieve.

Ziel des Männermodeunternehmens ist es, die Emissionen aus dem Geschäftsbetrieb zu kompensieren. Hierbei stehen hauptsächlich die Logistik der Warenimporte, die Verpackungen, der Fuhrpark und die Dienstreisen im Vordergrund.

Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Dr. Backhaus zeigt sich erfreut: „Das ein überregional tätiges Unternehmen wie Engbers MoorFutures aus Mecklenburg-Vorpommern unterstützt, zeigt mir, dass die hohe Qualität unserer Kohlenstoffzertifikate mittlerweile bundesweit anerkannt ist! Freiwillige Maßnahmen wie diese werden immer wichtiger, wenn wir die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommen noch erreichen wollen. Ich danke dem Unternehmen für sein Engagement.“

„Wir sind Teil eines großen Ganzen. Das bedeutet auch, ökologische Verantwortung zu übernehmen“, sagt Bernd Bosch, Inhaber und Geschäftsführer der Engbers GmbH & Co KG. „Wir engagieren uns bereits seit vielen Jahren aktiv für die Umwelt– von der Photovoltaik-Anlage über einen gedrosselten Energieverbrauch bis hin zum klimaneutralen Versand. Mit dem Klimaschutzprojekt MoorFutures haben wir jetzt den nächsten Step gemacht, wobei es uns besonders wichtig war, neben der Natur und Artenvielfalt auch ein Projekt bei uns in Deutschland zu fördern.“

Die Unterstützung des Projekts erfolgt in Partnerschaft mit dem Bonner Klimaschutzdienstleister ForestFinest Consulting GmbH.