Kartoffelveredlung Hagenow erweitert Produktion

Hagenow – Die Mecklenburger Kartoffelveredlung GmbH Hagenow möchte ihre Produktion erweitern. Ziel ist, die Kapazitäten für die Herstellung von Kartoffelpüree zu verdoppeln. Heute wurde der erste symbolische Spatenstich für das Vorhaben gesetzt. Dazu äußert sich der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus wie folgt:

„Ich gratuliere dem Unternehmen zur Expansion und freue mich, dass der Unternehmensstandort Hagenow weiter gestärkt wird. Die Produkte der Mecklenburger Kartoffelveredlung sind nicht nur bundesweit, sondern weltweit im Handel zu finden und damit gewissermaßen eine Visitenkarte der hiesigen Land- und Ernährungswirtschaft. Neben neuen Arbeitsplätzen im Unternehmen selbst, wird die Erweiterung der Produktionsstätte auch Arbeitsplätze in Landwirtschaft, Logistik und produktionsnahe Dienstleistungen sichern. Für den Erfolg des Vorhabens ist es aber auch notwendig, dass der Rohstoffbezug aus der Region gesichert ist. Die Produktionserweiterung ist deshalb auch ein Signal an die Landwirte, sich für Kartoffelanbau zu entscheiden.“

Der ehemalige VEB Kartoffelveredlungswerk Hagenow nahm im Jahre 1970 die Verarbeitung von Kartoffeln zu Kartoffelpüree und Pommes-frites auf. Ende der 80er Jahre wurden 60 bis 70 Kilotonne Kartoffeln verarbeitet. Die Hauptprodukte waren Pommes und Kartoffelflocken (heute –püree), daneben auch Kloßmehle und Trockenspeisekartoffeln, die Firma war für diese Produkte Alleinhersteller in der DDR. Beliefert wurden der Großverbraucherbereich und der Einzelhandel.

Nach der Wiedervereinigung waren die Erzeugnisse der Firma nicht mehr am Markt zu realisieren, so dass eine Neuorientierung notwendig wurde. Im Jahre 1991 wurde die Firma privatisiert.

Sofort nach der Privatisierung begann die Modernisierung und Rekonstruktion der Produktionsanlagen. Nach einer Marktanalyse verabschiedete man sich von der Pommes-Produktion und setzte alles daran, als einer der wenigen Primärproduzenten von Kartoffelpüree am Markt zu bleiben.

Im Jahr 2006 ist die Emsland-Stärke GmbH Miteigentümer geworden und hat inzwischen alle Gesellschaftsanteile übernommen.

Der Rohstoffbezug (ca. 125 Einzelerzeuger und 4 Erzeugergemeinschaften) erfolgt zum Teil aus der unmittelbaren Umgebung. Es bestehen aber auch Beziehungen zu Landwirten aus Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein.

Aus Mecklenburg-Vorpommern werden etwa 30 % der Rohware bezogen.

Die Rohwaremengen belaufen sich auf ca. 140 Kilotonnen, damit stehen etwa 4.000 Hektar Kartoffelfläche unter Vertrag.

Nur ein Prozent aller Zivilrechtsverfahren wegen Nachbarstreitigkeiten

Justizministerin Katy Hoffmeister war zum Bürgerforum der Landesregierung in Neubrandenburg. Ihr Thema: Nachbarrecht. „Kommunikation ist alles“

Neubrandenburg – Justizministerin Katy Hoffmeister hat zum 4. Bürgerforum unter dem Motto „Landesregierung vor Ort“ ins Quartiersmanagement Neubrandenburg geladen. Sie sprach über die Themen Nachbarrecht und auch Vorsorgevollmacht. Die Ministerin bekräftigte die Haltung der Landesregierung, dass Mecklenburg-Vorpommern auch künftig kein eigenes Nachbarschaftsgesetz bekommt. Das ist neben unseren Land auch in Hamburg so. „Wir leben daher trotzdem nicht in einem rechtsfreien Raum, denn das Bürgerliche Gesetzbuch enthält wesentliche Regelungen, die bundesweit einheitlich gelten“, sagte Justizministerin Hoffmeister in Neubrandenburg.

Im Jahr 2017 haben die Amtsgerichte hier in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt gut 15.500 Zivilverfahren erledigt. Davon ging es in 197 Verfahren um Nachbarschaftssachen. Das ist ein Anteil von rund 1,3 Prozent. Im Jahr davor wurden insgesamt rund 17.500 Zivilrechtsverfahren erledigt, davon 278 Nachbarschaftssachen. Das war ein Anteil von 1,6 Prozent. Ein vergleichbares Land zu Mecklenburg-Vorpommern ist Thüringen. Laut statistischem Bundesamt wurden dort im Jahr 2017 gut 18.300 Zivilrechtsverfahren erledigt, davon 296 Nachbarschaftssachen, ein Anteil von 1,6 Prozent. In Thüringen gibt es ein Nachbarschaftsgesetz. Vor Hamburger Amtsgerichten wurden im vorigen Jahr laut statistischem Bundesamt 26 Nachbarschaftssachen von insgesamt 32.750 Verfahren erledigt. Anteil: 0,08 Prozent.

„Der Vergleich zeigt, dass ein Gesetz die Streitigkeiten unter Nachbarn über Zaunhöhen oder Heckenüberhänge nicht besser befrieden kann als Kommunikation. Daher halte ich es weiterhin für richtig, auf Streitschlichtung und Miteinander zu setzen als auf ein spezielles Gesetz“, so die Ministerin.

Chinesischer Botschafter in der Landeshauptstadt zu Besuch

Schwerin – Der Botschafter der Republik China Herr Shi Mingde wurde heute von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in der Staatskanzlei zum Antrittsbesuch empfangen.

Während des Gespräches wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen China und Mecklenburg-Vorpommern erörtert. „Ich freue mich sehr, dass bereits über 100 Unternehmen aus unserem Land wirtschaftliche Kontakte in unterschiedlichen Branchen in China haben. Für die Zukunft ist es wichtig, dass bestehende Wirtschaftsbeziehungen weiter ausgebaut werden, aber auch neue, gemeinsame Projekte entlang der „Neuen Seidenstraße“ entstehen können. Mecklenburg-Vorpommern kann sich bei der Ausgestaltung von Handelsrouten zwischen der Ostseeregion und dem asiatisch-pazifischem Raum als wichtiges Verteilzentrum einbringen“, betonte die Ministerpräsidentin.

Die Werften in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund gehören seit 2016 zur Genting Hong-Kong Gruppe. „Mit fast 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört „MV Werften“ zu den größten Arbeitgebern in unserem Land. Es ist geplant, weitere Mitarbeiter einzustellen. Als Landesregierung werden wir diesen erfolgreichen Prozess weiter tatkräftig unterstützen und mit den Verantwortlichen im Gespräch bleiben“, sagte Schwesig zum Abschluss des Treffens.

China war 2017 der achtwichtigste Außenhandelspartner unseres Landes. Dabei wurden Waren im Wert von 539 Mio. Euro ausgetauscht, davon 306 Mio. Euro Import aus China und 233 Mio. Euro Export nach China.

Bereits am Vormittag besuchte der Botschafter die Firma Greenlife GmbH in Schwerin und wurde von der stellvertretenden Landtagspräsidentin Beate Schlupp im Schloss empfangen.

„Landesregierung vor Ort“ – Backhaus und Bürger im Dialog über Gewässer

Schwerin – „Wasser ist das flüssige Gold unserer Erde, ohne Wasser wäre kein Leben möglich. Der Schutz unserer Gewässer setzt eine nachhaltige Bewirtschaftung voraus. Dabei müssen verschiedene und zum Teil konträre Nutzungen gegeneinander abgewogen werden, was nicht immer konfliktfrei ist. Hier kommt der Umweltverwaltung eine verantwortungsvolle und zugleich schwierige Aufgabe zu.“

Mit diesen Worten eröffnete der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus gestern an seinem Dienstsitz in Schwerin das Bürgerforum zum Thema „Lebenselixier Wasser – Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung bei unterschiedlichen Landnutzungen“, zu dem rund 50 Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen des Landes und sogar aus Hamburg gekommen war.

Ein Ehepaar aus Alt Tellin (LK Vorpommern-Greifswald) äußerte sich aufgrund persönlicher Betroffenheit kritisch über den Bau von Schweinezuchtanlagen und mögliche Folgen für den Gewässerschutz. Backhaus betonte vor diesem Hintergrund, wie wichtig es sei, die Menschen vor Ort in derartige Vorhaben einzubinden und ihre Sorgen und Bedenken ernst zu nehmen. Im Fall von Alt Tellin seien alle gesetzlichen Vorgaben nach Bundesimmissionsschutz eingehalten worden.

Eine Bürgerin aus Lassahn (LK Vorpommern-Greifswald) äußerte ihr Unbehagen über den Bau großer Güllesilos und die Folgen für den sanften Tourismus im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern. Minister Backhaus zeigte sich für einzelne Hinweise dankbar und brachte seine Prioritäten klar zum Ausdruck: „Mecklenburg-Vorpommern wird von Einheimischen und Gästen insbesondere wegen seiner einzigartigen Naturlandschaften geschätzt. Ich werde alles daran setzen, dass Natur und biologische Vielfalt weiterhin ein Aushängeschild unseres Landes bleiben.“

Schon heute kommt Mecklenburg-Vorpommern mit den Nationalen Naturlandschaften (drei Nationalparks, drei Biosphärenreservate, sieben Naturparks) und den Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten auf fast 1 Million Hektar Schutzgebietsfläche.

Die Situation der Gewässer im Land sei hingegen unbefriedigend, resümierte der Minister. Allerdings müssten die Ergebnisse nach Wasserrahmenrichtlinie differenziert betrachtet werden: „Wenn der See oder Fluss auch nur ein Kriterium der Wasserrahmenrichtlinie nicht erfüllt, bekommt das Gewässer insgesamt eine schlechte Note. Das muss man im Hinterkopf haben, wenn man sich unsere bisherige Bilanz ansieht“, sagte Minister Backhaus.

Die Wasserrahmenrichtlinie fordert für alle europäischen Gewässer einen Zustand hoher Wasserqualität und Strukturvielfalt, der genug Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Die letzte Bestandsaufnahme habe gezeigt, dass ca. 97 % der berichtspflichtigen Fließgewässer (ca. 8.000 km) dieses Ziel verfehlen.

In Mecklenburg-Vorpommern sieht es bei nach WRRL berichtspflichtigen Grundwasserkörpern im Land am besten aus. Von ihnen erhalten 55 Prozent die Note „Gut“ – das heißt sie sind mengenmäßig und chemisch in einem guten Zustand. Bei den berichtspflichtigen Seen sind 18 Prozent in einem guten ökologischen Zustand, 3 Prozent sind es bei den berichtspflichtigen Seen. Bei den Küstengewässern erfüllt bislang keines alle Vorgaben der WRRL.

„Aber nochmal: Das heißt nicht, dass die Wasserqualität unser Gewässer per se schlecht ist. Die Zahlen täuschen über viele Teilerfolge hinweg, da etliche Faktoren in die Bewertung eingehen. Für jedermann sichtbar sind unsere Gewässer in den letzten drei Jahrzehnten sauberer geworden. Das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass wir insgesamt 2,5 Milliarden Euro in die Abwasserreinigung investiert haben. Die Modernisierung der Kläranlagen hat die chemische Wasserqualität erheblich verbessert“, erklärte Backhaus.

Nachholbedarf gebe es in erster Linie bei den Gewässerstrukturen, die wieder natürlicher gestalten werden müssen, und bei dem Zustand der Gewässerfauna und -flora“. Dazu seien in den kommenden Jahren ca. 2.000 weitere Maßnahmen geplant.

Auch die Landwirtschaft sieht Backhaus hier in der Pflicht, lobte aber auch deren Engagement: „Seit vielen Jahren arbeiten Land- und Wasserwirtschaft auf meine Initiative hin eng mit dem Ziel zusammen, die Einträge diffuser Nährstoffe zu verringern. Es werden klare Handlungsempfehlungen für die Landwirte erarbeitet und Beratungen angeboten.“

Die neue Düngeverordnung sieht zudem längere Sperrzeiten, größere Abstände zu Gewässern und einheitliche Vorgaben zu Düngebedarfsermittlung vor. Darüber sind die Länder mit dieser Düngeverordnung ermächtigt worden, für Gebiete, in denen die Grundwasserkörper in einem schlechten chemischen Zustand (größer als 50 mg Nitrat/l Wasser) sind, schärfere Regelungen zu erlassen. Eine entsprechende Landesverordnung soll bis zum Sommer 2019 in Kraft treten.

Auch die Nutzung von Präzisionsmaschinen beim Düngen oder dem Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln verringert die Einträge in die Umwelt. Das Ministerium unterstützt die Anschaffung solcher Technik und fördert im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen die emissionsarmen Gülleausbringung.

Bundesweiter Vorlesetag am 16.11.2018

Insel Rügen – Den bundesweiten Vorlesetag, am 16. November 2018, greift das Ernst-Moritz-Arndt-Museum mit einer besonderen Veranstaltung auf: An diesem Tag treffen das geschriebene Wort und die gezeichnete Geschichte aufeinander – in Form einer Buchlesung und Midissage begleitend zur aktuellen Sonderausstellung. Denn, obschon den Kinderschuhen entwachsen, so ist es doch für jeden ein Vergnügen, sich dann und wann etwas vorlesen und von Worten und Bildern inspirieren zu lassen.

Dazu lädt das Museum zum Abendprogramm in den blauen Salon ein. Die Sonderausstellung „Vilm Supracolor Soft 149“ des Putbuser Künstlers Egon Arnold taucht den Saal in ein besonderes Licht. Die ausgewählten Arbeiten von der Insel Vilm, deren eindrucksvolle Buchen schon einst Ernst Moritz Arndt in Gedichtform auf das Papier bannte, verdeutlichen die Auseinandersetzung mit der hiesigen Natur, die sich in ihrer Beständigkeit zu einer bildhaften Chronik entwickelt hat.

Zudem wird an diesem Abend die Autorin Dorina Kasten zu Gast sein und auf charmante Art und Weise aus ihren Romanen „Pläne sind zum Ändern da“ und „Sammlerherz“ vorlesen. Kasten, diplomierte Historikerin, arbeitet am Stralsund Museum. Täglich erforscht, schreibt und erzählt sie Geschichte(n). Mit Egon Arnold hat sie bereits am Buchprojekt „Die Katze von Stralsund“ zusammengearbeitet, nun korrespondieren der Künstler und die Schriftstellerin im Arndt-Museum erneut miteinander. Auch davon wird sie in ihrer Lesung anekdotenhaft erzählen.

Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung in die Ausstellung um 17 Uhr, die anschließende Lesung startet 18:30 Uhr.

Schwesig erinnert an den 9. November 1918, 1938 und 1989

Schwerin – „Der 9. November ist ein besonderer Tag in Deutschland. Dieses Datum steht für zwei der schönsten Ereignisse in der deutschen Geschichte, aber auch für eine der dunkelsten Stunden in unserer Vergangenheit“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute in Schwerin.

„Wir erinnern in diesem Jahr besonders an den 9. November 1918. An diesem Tag wurde in Berlin die Republik ausgerufen. Das war die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik“, erklärte die Ministerpräsidentin.

„Wir alle wissen, dass diese erste Demokratie in Deutschland nach nur 13 Jahren gescheitert ist und dass auf sie die blutige Zeit des Nationalsozialismus folgte. Lange galt die Weimarer Republik deshalb vor allem als abschreckendes Beispiel. Das hundertjährige Jubiläum der Revolution von 1918 macht die Leistungen der damaligen Akteure deutlicher sichtbar. Erst mit der Revolution von 1918 wurde in Deutschland das allgemeine und gleiche Wahlrecht auf allen Ebenen durchgesetzt, und zwar nicht nur für Männer, sondern erstmals auch für Frauen. Wir feiern in diesen Tagen 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland. Das war ein Meilenstein auf dem Weg zur Gleichstellung von Männern und Frauen“, sagte Schwesig. Auch die Verankerung von Grundrechten in der Verfassung und die Tarifpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern seien Errungenschaften der Jahre 1918 und 1919.

„Der 9. November 1938 wird immer ein Tag der Schande in der deutschen Geschichte sein“, sagte die Ministerpräsidentin weiter. „An diesem Tag starteten die Nationalsozialisten einen systematischen Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland. Auch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern brannten die Synagogen. In Schwerin und Rostock, in Güstrow, Stralsund und anderen Orten. Auch bei uns wurden Juden drangsaliert und misshandelt. Wir alle wissen, dass dieser 9. November 1938 zu noch schrecklicheren Verbrechen der Nationalsozialisten führte, zum Massenmord an den Juden in Europa. Diese Verbrechen dürfen niemals kleingeredet oder relativiert werden.“

Die Erinnerung an den 9. November sei deshalb Mahnung und Auftrag zugleich. „Wir müssen allen antisemitischen Tendenzen entschieden entgegen treten“, sagte Schwesig. „Jüdisches Leben ist in Deutschland wieder zu Hause. Das gilt es zu schützen.“

Zu den schönsten Stunden der Deutschen Geschichte gehöre der 9. November 1989 mit dem Fall der Mauer und der Öffnung der innerdeutschen Grenze. „Ich war im Herbst 1989 15 Jahre alt. Das war eine spannende Zeit. Man spürte, dass alles in Bewegung war. Ich bin der Generation meiner Eltern sehr dankbar, dass sie auch für uns Jüngere Freiheit, Demokratie und die Deutsche Einheit erkämpft hat. Das hat uns ganz andere Lebenschancen eröffnet“, sagte Schwesig.

„Ich halte es für wichtig, dass wir die Erinnerung an den 9. November 1989 wachhalten und an die jüngere Generation weitergeben. Der 9. November zeigt, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern erkämpft und geschützt werden müssen“, sagte Schwesig. Sie habe sich deshalb entschieden, morgen mit Schülerinnen und Schülern aus Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein über die Geschichte, aber auch über gemeinsame Zukunftsperspektiven zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am morgigen 9. November in Herrnburg statt. „Ich bin sehr gespannt auf die Diskussion mit den Schülerinnen und Schülern.“

Freie Stellen im Schuldienst zum zweiten Schulhalbjahr ausgeschrieben

Ministerin Hesse: An unseren Schulen erfolgt ein Generationswechsel

Schwerin – „Sei meine Lehrer/in, wenn du das Meer im Blick hast“ – mit diesem Slogan macht das Land derzeit auf 159 freie Stellen an den staatlichen allgemein bildenden und beruflichen Schulen aufmerksam. Diese unbefristeten Stellen mit Dienstbeginn am Freitag, 1. Februar 2019, sind im Karriereportal für den Schuldienst unter www.lehrer-in-mv.de ausgeschrieben. Bis zum Sonnabend, 24. November 2018 (Poststempel), müssen die erforderlichen Bewerbungsunterlagen bei den jeweiligen Schulen eingegangen sein. Online-Bewerbungen sind ebenfalls möglich.

„An unseren Schulen erfolgt ein Generationswechsel“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Mecklenburg-Vorpommern hat daher einen Bedarf an gut ausgebildeten Lehrkräften. Wir freuen uns über jede Bewerbung und bieten unseren Lehrerinnen und Lehrern auch etwas: ein gutes Gehalt, einen sicheren Arbeitsplatz und eine schöne Umgebung, in der sie leben und arbeiten werden. Lehrerinnen und Lehrer können sich bei uns ihre Wunschschule aussuchen, da sie sich an der jeweiligen Schule bewerben. Wer die Chancen auf eine Einstellung in Mecklenburg-Vorpommern erhöhen will, bewirbt sich am besten gleich an mehreren Schulen“, warb Hesse.

Zum zweiten Halbjahr des Schuljahres 2018/2019 bietet das Land 53 freie Stellen an Grundschulen, 52 freie Stellen an Regionalen Schulen, 26 freie Stellen an Gesamtschulen, 17 freie Stellen an Gymnasien, acht freie Stellen an Förderschulen und drei freie Stellen an beruflichen Schulen mit unterschiedlichen Fächerkombinationen an. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur macht im Rahmen der Lehrerwerbekampagne auf das Stellenangebot aufmerksam.

„Ein Blick in unser Karriereportal für den Schuldienst lohnt sich“, so Bildungsministerin Birgit Hesse. „Interessierte Bewerberinnen und Bewerber, die keine passende Stelle gefunden haben, können den Stellenalarm aktivieren. Mecklenburg-Vorpommern schreibt das ganze Jahr über Stellen aus. Dies ist möglich, weil wir Stellenausschreibungen vorziehen können, wenn absehbar ist, dass eine Lehrerin oder ein Lehrer in den Ruhestand geht. Wir betreiben damit im Schulbereich eine strategische Personalplanung. Das unterscheidet unsere Einstellungspraxis von anderen Ländern“, betonte Hesse.

Baustart für Werkserweiterung in Hagenow

Hagenow – Am Donnerstag hat Wirtschaftsminister Harry Glawe den ersten Spatenstich zur Kapazitätserweiterung des Hagenower Werkes der Emsland Food GmbH gesetzt. Der Standort gehört zur Emsland Group aus Emlichheim (Niedersachsen), die auf Basis pflanzlicher Rohstoffe (vorrangig Kartoffeln) Produkte für die weiter verarbeitende Industrie herstellt. Zum Portfolio gehört unter anderem die in Hagenow hergestellte Marke „Mecklenburger Küche“ mit Kartoffelpürees, Kartoffelklößen, Bratkartoffeln und Kartoffel-Snacks.

„Das Werk in Hagenow kann auf eine lange Tradition zurückblicken – seit mehr als 45 Jahren werden hier Kartoffeln zu geschmackvollen Gerichten veredelt. Stetig wurde der Standort ausgebaut und modernisiert, so dass heute 170 Mitarbeiter Produkte aus der Region verarbeiten. Mit der jetzt geplanten Investition soll die Produktionskapazität nahezu verdoppelt werden und weitere Arbeitsplätze entstehen vor Ort. Das stärkt die Wirtschaft in der gesamten Region“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Zur Steigerung der Kapazitäten im Werk Hagenow sollen jetzt vier neue Walzentrockner angeschafft werden. Dafür entsteht eine neue Halle. Weiterhin werden am bereits bestehenden Werk unter anderem Leitungen und die Kartoffelannahme erneuert. Ziel ist es, die Kapazität an produzierten Kartoffelflocken von derzeit 28.000 Tonnen zu verdoppeln. Das Unternehmen investiert am Standort rund 25 Millionen Euro und plant nach eigenen Angaben, zwischen zehn und zwanzig Arbeitsplätze neu zu schaffen. Schwerpunkt für das Markengeschäft ist neben dem Einzelhandel auch der Großverbraucher-Foodservice. Das Unternehmen verwendet nach eigenen Angaben Kartoffeln aus der Region.

„Die Ernährungsindustrie profitiert von der landwirtschaftlichen Prägung Mecklenburg-Vorpommerns, schließlich wird mehr als die Hälfte der Landesfläche Mecklenburg-Vorpommerns landwirtschaftlich genutzt. Die Verarbeitung und Veredelung von Agrarerzeugnissen aus der Region ist ein Qualitätsmerkmal der Ernährungsindustrie in unserem Land. Und wirkt als Arbeitsmarktstabilisator – so werden weitere Arbeitsplätze in der Umgebung des Werkes und in der ganzen Region bei den Kartoffelproduzenten erhalten“, sagte Glawe.

In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Ernährungsindustrie traditionell einen großen Stellenwert ein. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen sowie ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Produktsortiment aus. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern insgesamt rund 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei in 2017 einen Jahresumsatz von rund 4,7 Milliarden Euro.

Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes beträgt etwa 33 Prozent. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig des Bundeslandes. Zu den bedeutendsten Produktionsbereichen gehören die Backwarenindustrie, die Fleischverarbeitung, die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung und die Getränkeherstellung.

Aufwandsentschädigungen für Schwarzwildabschüsse

Schwerin – Seit 1. Dezember 2017 erhalten Jäger in Mecklenburg-Vorpommern für jedes erlegte Wildschwein auf Antrag eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 25 Euro. Die Zahlung ist Bestandteil des Sofortprogramms der Landesregierung zur Reduzierung der Schwarzwildbestände in Mecklenburg-Vorpommern, das Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus Mitte Oktober 2017 auf den Weg gebracht hatte. Die im Sprachgebrauch der Jägerschaft als sog. Pürzelprämie bekannte Aufwandsentschädigung wird bis zum 31. März 2019 in gleicher Höhe gewährt.

Darüber hinaus sieht eine durch Minister Dr. Backhaus veranlasste Änderung der diesbezüglichen Verwaltungsvorschrift vor, dass beim Zusammenschluss benachbarter Jagdbezirksinhaber für eine revierübergreifende Drückjagd den beteiligten Jagdhundeführern rückwirkend vom 1. Oktober 2018 bis zum 31. Januar 2019 eine Aufwandsentschädigung in Höhe von jeweils 35 Euro für jeden eingesetzten Jagdhund zu gewähren. „Hierfür soll der mit der Bestandsreduktion einhergehende Mehraufwand der Jagdhundeführer und ihrer vierbeinigen Helfer bei ihrem unermüdlichen Einsatz am wehrhaften Schwarzwild entschädigt werden. Ohne den Einsatz leistungsgeprüfter Jagdhunde lassen sich Wildschweine nicht effektiv bejagen“, sagte Minister Dr. Backhaus.

Die Anträge können wie bisher bei den Forstämtern und den Nationalparkämtern gestellt werden.

Hintergrund für die Vorschrift ist die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Haus- und Wildschweinbeständen in mehreren EU-Mitgliedsstaaten, zuletzt in den Nachbarländern Polen, Tschechien und Belgien. „Die Afrikanische Schweinepest stellt nach wie vor die größte Bedrohung für das heimische Schwarzwild und damit für die landwirtschaftliche Tierhaltung dar.“, sagte Minister Dr. Till Backhaus.

Auf Initiative von Backhaus hatte der Landtag Mecklenburg-Vorpommern bereits im Oktober 2017 beschlossen, zusätzliche Landesmittel zur Abwehr der ASP und zur Stärkung des Seuchenschutzes bereitzustellen. Ein daraufhin von einer Arbeitsgruppe im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt erarbeitetes Programm zielt auf eine drastische und nachhaltige Bestandsreduktion beim Schwarzwild ab, wozu unter anderem die Gewährung von Aufwandsentschädigungen für Schwarzwildabschüsse und für Jagdhundeeinsätze gehört. So wurden im Zeitraum vom 1. Dezember 2017 bis 2. November 2018 für ca. 41 Tausend Schwarzwildabschüsse in privaten und kommunalen Jagdbezirken insgesamt 1.026.925 Euro gewährt. Für 1.428 revierübergreifende Jagdhundeeinsätze in der Drückjagdsaison 2017/18 wurden 35.700 Euro gewährt.

„Ich bin dem Landtag und der Landesregierung für die Unterstützung der Jäger in Mecklenburg-Vorpommern dankbar. Sie sind es, die sich bei Wind und Wetter für den Jagderfolg einsetzen. Dafür möchte ich mich bei der Jägerschaft bedanken“, so Minister Backhaus. „Ich hoffe sehr, dass es uns mit diesem Anreiz gelingt, den Wildschweinbestand in unserem Bundesland wirksam zu reduzieren, damit mögliche Infektionsketten im Wildbestand gestoppt werden. Eine Kooperation von Jägern, Landwirten, der Forst und dem Naturschutz ist unabdingbar, um die Seuchenbekämpfungsstrategie aktiv umzusetzen“, betonte Backhaus abschließend.

29 Jahre Mauerfall – Mecklenburg-Vorpommern kommt voran

Schwerin – Am Freitag jährt sich zum 29. Mal der Tag des Mauerfalls. „Unser Land hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Der wirtschaftliche Neustart, berufliche Veränderungen und die Teilhabe an ein sich veränderndes Sozialsystem haben die Lebensbiographien von uns verändert und bis heute entscheidend geprägt. Insgesamt lässt sich feststellen: Die Lebensverhältnisse bei uns im Land sind heute deutlich besser als vor der Wende. Vieles ist gelungen, dennoch haben wir auch wirtschaftlich noch Nachholbedarf“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, Harry Glawe am Donnerstag. Der Minister dankte den Bürgerinnen und Bürgern im Land für ihre Aufbauleistung.

Gleichzeitig machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich, dass es wichtig ist, sich die Errungenschaften der Vergangenheit in der heutigen bewegten Zeit in Erinnerung zu rufen. „Die Meinungsfreiheit, die Versammlungsfreiheit, die Pressefreiheit und die Reisefreiheit haben die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes sich erkämpft. Diese Freiheiten sind keine Selbstverständlichkeiten. Sie sind der Grundstein unserer gesamtgesellschaftlichen und demokratischen Entwicklung. Diesen positiven Schwung von damals können wir heute gesellschaftlich etwas mehr gebrauchen“, mahnte Glawe.

„Neue Unternehmen siedeln sich an und bestehende Firmen erweitern – mit dem Ergebnis, dass Arbeitsplätze auf dem ersten Arbeitsmarkt entstehen. Die Infrastruktur wird vielerorts weiter ausgebaut. Die Wirtschaft im Land kommt weiter voran“, sagte Glawe weiter. Derzeit gibt es – aktuelle Zahlen aus dem August – insgesamt 577.400 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse (+7.300 oder 1,3 Prozent) in Mecklenburg-Vorpommern.

„Der Anstieg an sozial-versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen belegt, dass es sich hierbei um einen echten Beschäftigungsaufbau handelt. Wir haben die richtigen arbeitsmarkpolitischen Weichen gestellt und daran werden wir weiter arbeiten. Für 2019 stehen die Zeichen weiterhin sehr gut. Wir erwarten einen weiteren Anstieg der Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter um 1,0 bis 1,5 Prozent. Der Zuwachs bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs hält weiter an“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.

Das Bruttoinlandsprodukt in Mecklenburg-Vorpommern betrug 2011 rund 36,3 Mrd. Euro. 2017 wurde mit rund 42,8 Mrd. Euro das historisch höchste Bruttoinlandsprodukt des Landes erzielt, ein Plus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Wert für das erste Halbjahr 2018 nach vorläufigen Berechnungen weist ein moderates Wachstum von einem Prozent aus.

„Mecklenburg-Vorpommern und die anderen ostdeutschen Bundes-länder weisen noch immer einen wirtschaftlichen Entwicklungsrückstand auf, im Hinblick auf Pro-Kopf-Einkommen, Produktivität und Arbeitslosenquote. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, dass wir nach der Wende vielerorts fast bei „Null“ gestartet sind. Wir arbeiten an der Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit mehr Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt entstehen können“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Kritik an Pipeline verunsichert die Menschen und schadet Europa

Schwerin – Mit einem Brief an die Bundeskanzlerin haben sich EU-Abgeordnete kritisch über die im Bau befindliche Gaspipeline Nordstream 2 geäußert. Unter ihnen auch der Grünen-Politiker Reinhard Bütikofer.

Dazu erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Jochen Schulte: „Seit langem kämpft der Europaabgeordnete Bütikofer gegen das Projekt Nordstream 2. Damit versucht er sich zum Retter der europäischen Solidarität aufzuschwingen und erfindet quasi im Wochentakt neue angebliche Argumente, warum die Pipeline entweder schädlich, unnötig oder gar gefährlich sei. Gehaltvoll sind die Argumente nicht. Deutschland deckt seinen Verbrauch gerade mal zu einem Drittel mit russischem Gas.

Von zu großer Abhängigkeit kann daher keine Rede sein. Auch umweltpolitisch müssen wir zunächst weiter auf Gas setzen. Die Alternative wäre, wenn weitere Atomkraftwerke abgeschaltet werden, vermehrt Kohle zu verstromen. Genau das wollen wir nicht. Das wollen angeblich auch die Grünen nicht. Wenn Herr Bütikofer gegen das russische Gas wettert, will er offenbar lieber amerikanisches Flüssiggas importieren und damit den unsäglichen Herrn Trump unterstützen, der alles daran setzt, die Preise für Erdöl und Gas in die Höhe zu treiben.

Dazu gehören der Ausstieg aus dem Atomdeal und die Sanktionen gegen den Iran. Damit will Trump neue Absatzmärkte für US-amerikanische Fracking-Projekte erschließen. Das macht die Welt unsicherer und unberechenbarer. Damit entlarvt sich auch die Doppelzüngigkeit des Herrn Bütikofer. Die amerikanische Preistreiberei schadet der deutschen Wirtschaft und damit Europa. Das Gegenteil bedeutet die Pipeline Nordstream 2. Russland braucht Deutschland und die EU als verlässliche Partner.

Auf lange Sicht wird sich das für beide Seiten auszahlen. Wir setzen daher auf Handel und Gespräche mit Russland. Nordstream 2 wird ein Garant für Energiesicherheit, partnerschaftliche Zusammenarbeit und damit Friedenssicherung in Europa.“

Backhaus: Perspektiven für junge Leute im ländlichen Raum schaffen

Neubrandenburg – Ab 2019 wird es an der Hochschule Neubrandenburg eine Fortbildung zum „Dorfmoderator“ geben. „Auf diese Weise sollen aktive jüngere wie ältere Menschen für den Dialog in ihren Dörfern fit gemacht werden“, sagte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute Nachmittag auf einer Diskussionsrunde während der Jahreskonferenz 2018 des Forum MV mit dem Titel „Ohne Jugend hat M-V keine Zukunft“.

Zudem werde es einen Wettbewerb der Kommunen geben, dessen Ziel das „Digitale Dorf“ als Softwarelösung zur Unterstützung des täglichen Miteinanders im Land ist, berichtete der Minister weiter.

Hintergrund für diese Pläne ist die Auswertung demografischer Untersuchungen in acht Landkreisen aus dem Jahr 2016. „Es gibt viele junge Leute, die gern im ländlichen Raum leben würden, dort aber momentan keine Perspektiven für sich sehen“, so Backhaus.

Die Studienteilnehmer aus Dörfern und Kleinstädten schätzen Natur, Gemeinschaft, Ruhe und Nähe zu Freunden. Kritisiert hatten sie in der Befragung die schlechten Freizeitmöglichkeiten, die mangelhafte Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr und die daraus resultierende Abhängigkeit vom Auto. Außerdem gaben 64 Prozent der Befragten an, dass sie fast keinen Einfluss auf die Politik an ihrem Wohnort haben. 80 Prozent der Befragten glaubten, dass die Politik die Interessen der jungen Menschen nicht ausreichend vertritt.

„Um die jungen Leute auf dem Land zu halten, braucht es gute Berufschancen und gute Löhne, bezahlbaren Wohnraum und Mobilitätsangebote nicht nur im Umfeld der größeren Städte, sondern überall im Land“, sagte Minister Backhaus. Zudem bedürfe es attraktiver Freizeitangebote, besserer Teilhabechancen der Jugendlichen in Vereinen und der Kommunalpolitik sowie der verbesserten digitalen Erreichbarkeit.

„Das ist Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Und es funktioniert oft dort am besten, wo es eine aktive dörfliche Gemeinschaft gibt. Neben der finanziellen Unterstützung durch Land, Bund und EU sind engagierte Menschen aller Altersgruppen vor Ort der Dreh- und Angelpunkt einer funktionierenden Dorfgemeinschaft“, so Backhaus. Die Akteure vor Ort besser zu beraten, zu informieren und zu vernetzen, habe sich das Forum MV zur Aufgabe gemacht. Das Bündnis wird aus dem EPLR-Fonds über das Landwirtschaftsministerium gefördert.