Küstenschutzanlagen für die erste Sturmflut in 2019 gut gerüstet

Schwerin – Das Neue Jahr beginnt an der Küste mit einer Sturmflut. „Die Küstenschutzanlagen des Landes sind für solche Ereignisse gut gerüstet“, sagte der Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus anlässlich dieses Ereignisses.

Lauterbach (Hafen) auf der Insel Rügen

Vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie wurde bereits gestern vor einer Sturmflut mit Wasserständen bis zu 150 cm über Mittelwasser gewarnt. Heute Morgen ist der Wasserstand an der gesamten Außenküste Mecklenburg-Vorpommerns auf 120 cm oder mehr über den mittleren Wasserstand angestiegen. In Wismar lag er aufgrund der besonderen Buchtenlage um 10.15 Uhr sogar bei 179 cm über dem mittleren Wasserstand.

„Die Staatlichen Ämter für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg, Mittleres Mecklenburg und Vorpommern haben den Hochwassermeldedienst aufgenommen. Überall wurden die Warnstufen 1 oder 2, in Wismar sogar die Alarmstufe 3 ausgelöst“, informierte Minister Backhaus.

Das Sperrwerk in Greifswald wurde ebenso wie die weiteren Sperrwerke in den Küstenschutzanlagen des Landes ( Klützer Bach, Tarnewitzer Bach, Jemnitz ) geschlossen. Der mit hochmoderner Computertechnik ausgestattete Steuerstand des Greifswalder Sperrwerkes ist seit heute Morgen für die Dauer der Sturmflut rund um die Uhr besetzt.

„Die aktuelle Situation zeigt wieder einmal, wie wichtig und richtig es war, dieses Sperrwerk zu bauen“, so Minister Backhaus. Bereits im Oktober 2016 wurde das Sperrwerk in Greifwald aufgrund von erhöhten Wasserständen geschlossen.

Lauterbach (Vilmnitzer Weg)

Wasserstände die den Vorhersagewert von 150 cm über Mittelwasser deutlich übersteigen, werden aktuell mit Ausnahme von Wismar nicht erwartet.

„Diese Wasserstände können durch die Küstenschutzanlagen des Landes überall sicher beherrscht werden. Überflutungsgefährdungen in den durch diese Anlagen geschützten Gebieten bestehen nicht. Die umfangreichen Investitionen des Landes in den Küstenschutz von jährlich fast 20 Millionen Euro zahlen sich damit aus“, betonte Minister Backhaus.

Gleichwohl wies er darauf hin, dass das Wasser aber überall an den Dünen bzw. Steilufern steht. Durch den zugleich erheblichen Seegang, könne es zur Erosion und damit zu Dünenkliffs und zu Steilküstenabbrüchen kommen. Bei Strandwanderungen in unmittelbarer Nähe unterhalb von Steilküsten oder an deren Kanten sei deshalb äußerste Vorsicht geboten. Warnschilder seien unbedingt zu beachten.

Hafen Lauterbach, Insel Rügen

„Ob durch die Sturmflut lokale Schwachstellen entstehen, die durch Sofortmaßnahmen beseitigt werden müssen, wie dies bei der Januarsturmflut 2017 der Fall war, kann erst nach Sturmflutende festgestellt werden“, sagte der Minister abschließend.

Archäologische Schätze aus M-V in Berlin zu sehen

  Ministerin Hesse: Tollensetal ist eines der spannendsten Ausgrabungsfelder

Schwerin – Pfeilspitzen, Sklavenfessel, Goldschmuck: Archäologische Schätze aus Mecklenburg-Vorpommern sind seit rund drei Monaten in der Berliner Sonderausstellung „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ zu sehen. Bis Sonntag, 6. Januar 2019, können die spektakulärsten Funde aus den vergangenen 20 Jahren im Martin-Gropius-Bau noch bestaunt werden, dann schließt die Sonderausstellung. Rund 100.000 Besucherinnen und Besucher verzeichnet die Schau bislang.

„Archäologische Schätze aus Mecklenburg-Vorpommern sind neben der Himmelsscheibe von Nebra zu entdecken. Das zeigt, in welcher Liga wir spielen“, sagte Kulturministerin Birgit Hesse. „Vor allem die Funde aus dem Tollensetal haben in der Ausstellung viele Besucherblicke auf sich gezogen. Das Tollensetal ist eines der spannendsten Ausgrabungsfelder in Deutschland – übrigens nicht nur für Archäologinnen und Archäologen. Es ist wichtig, dass wir unsere Exponate auch außerhalb des Landes zeigen, wenngleich wir in dieser Zeit auf sie verzichten müssen. Nur so können wir erzählen, welche Schätze bei uns lagern“, betonte Hesse.

Die Ausstellung zeigt die wichtigsten archäologischen Neufunde von der Steinzeit bis ins 20. Jahrhundert. Mecklenburg-Vorpommern steuerte über 300 Exponate bei. Aus dem Tollensetal sind vor allem Waffen, Schädel und Knochen mit Verletzungsspuren oder Geschossspitzen zu sehen. Dort ereignete sich vor über 3.200 Jahren eine große Schlacht, bei der sich Hunderte von jungen Männern gegenüberstanden. Am Ende waren viele von ihnen tot – getroffen von Pfeilen, Lanzen, Schwertern und Keulen. Die Ausgrabungen verweisen damit auf das älteste Schlachtfeld Europas und werfen ein neues Licht auf die Bronzezeit, die bislang als weitgehend friedliche Ära galt.

„Es ist faszinierend, welchen Erkenntniszuwachs die Archäologie gerade erlebt. Wichtige neue Funde tragen dazu ebenso bei wie die enormen Fortschritte der naturwissenschaftlichen Analyseverfahren“, sagte Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen. „Die Forschungen im Tollensetal sind ein zentraler Baustein für das neue Bild der Bronzezeit, das in der Berliner Ausstellung präsentiert wird. Aber auch für andere Zeiten spielen Funde aus Mecklenburg-Vorpommern eine wichtige Rolle. An diesen Erfolgen sind ehrenamtliche Bodendenkmalpflegerinnen und Bodendenkmalpfleger maßgeblich beteiligt – Archäologie ist eine echte Bürgerwissenschaft“, so Jantzen.

„Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ gesucht

Schwerin – Was haben ein Fahrradgeschäft, ein Schiffsradaranlagen-Hersteller, ein Bauunternehmen, ein Medizintechnikproduzent und ein Dienstleister aus der Medienindustrie gemeinsam? Sie alle waren Preisträger beim landesweiten Wettbewerb „Unternehmer des Jahres in Mecklenburg-Vorpommern“ im vergangenen Jahr. Jetzt startet die neue Bewerbungsphase für den Wettbewerb 2019.

 „Wir haben eine Vielzahl erfolgreicher und engagierter Unternehmen im Land, die Arbeitsplätze schaffen, das Land wirtschaftlich voranbringen und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Das sind beeindruckende Leistungen der Unternehmer und ihrer Mitarbeiter, Frauen wie Männer. Um dieses Engagement stärker öffentlich bekannt zu machen, loben wir den Unternehmerpreis aus. Jede und Jeder kann mitmachen – große, mittlere und kleine Unternehmen aus allen Branchen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Der Preis der Wirtschaft „Unternehmer des Jahres in MV“ wird 2019 bereits zum zwölften Mal landesweit ausgelobt. Teilnahmeberechtigt sind alle Unternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Mecklenburg-Vorpommern. Auch wiederholte Vorschläge und Bewerbungen sind zugelassen. In dem Wettbewerb sind Eigenbewerbungen und Nominierungen durch andere möglich, auch in mehreren Kategorien. Vergeben wird der Preis in den Kategorien Unternehmerpersönlichkeit, Unternehmensentwicklung sowie Fachkräftesicherung und Familienfreundlichkeit.

„Der Erfolg eines Unternehmens besteht aus vielen Elementen. Die Persönlichkeit des Firmenlenkers prägt die Stimmung im Betrieb, die positive wirtschaftliche Entwicklung gibt Sicherheit für die Arbeitsplätze und mit mitarbeiterorientierten Maßnahmen wie beispielsweise familienfreundlichen Arbeitszeiten können Fachkräfte gehalten werden. Deshalb zeichnen wir in diesen Kategorien aus“, hob Glawe hervor.

Träger des landesweiten und branchenübergreifenden Wettbewerbs sind das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit, der Ostdeutsche Sparkassenverband mit den Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, die drei Industrie- und Handelskammern in MV, beide Handwerkskammern in MV und die Vereinigung der Unternehmensverbände Mecklenburg-Vorpommern (VUMV).

Die Finalisten und Preisträger werden auf einer öffentlichen Veranstaltung geehrt. Der Wirtschaftsminister und die Repräsentanten der Träger des Wettbewerbs werden die Auszeichnungen persönlich überreichen. Die Auszeichnung der Preisträger in den drei Kategorien umfasst: eine Stele „Unternehmer des Jahres in MV“, eine Urkunde sowie Preisgelder von insgesamt 15.000 Euro. Die Unterlagen sind in schriftlicher Form einzureichen, eine Übersendung per Post, per Fax, per E-Mail oder der Versand nach digitaler Bearbeitung des Teilnahmebogens sind möglich.

Weitere Informationen sowie Bewerbungen und Nominierungen unter www.unternehmerpreis-mv.de. Einsendeschluss ist der 29. März 2019.