Plowdiw und Matera sind Europäische Kulturhauptstädte 2019

Brüssel – Seit dem 1. Januar 2019 tragen Plowdiw in Bulgarien und Matera in Italien für ein Jahr den Titel „Kulturhauptstadt Europas“. Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, erklärte: „Mit ihren Kulturprogrammen zeigen die Städte Plowdiw und Matera, wie sie ihre eigene Zukunft und die Zukunft Europas sehen, und feiern dabei ihr außergewöhnliches jahrhundertealtes Erbe. Die Initiative „Kulturhauptstadt Europas“ bringt Menschen zusammen und hebt die Rolle der Kultur beim Aufbau einer europäischen Identität hervor. Beide Städte werden dazu beitragen, dass das erfolgreiche Europäische Jahr des Kulturerbes 2018 – das gezeigt hat, wie Kultur unsere Städte und Regionen zum Besseren verändern kann – noch lange nachwirkt. Ich wünsche Plowdiw und Matera viel Erfolg für das kommende Jahr.“

Plowdiw ist die erste bulgarische Stadt, die als Kulturhauptstadt Europas ausgewählt wurde. Mit einem umfassenden Programm unter dem Motto „Together“ soll das Jahr 2019 der Region neue Möglichkeiten eröffnen und die Stadt auf internationaler Ebene bekannter machen. Mehr als 300 Projekte sind in Plowdiw und im südlichen Zentralbulgarien sowie in den Städten Warna, Sofia und Weliko Tarnowo geplant, darunter Festivals und Gemeinschaftsprojekte. Den Besucherinnen und Besuchern wird eine breite Palette an Veranstaltungen angeboten, etwa verschiedene Ausstellungen, die zum Entdecken des kyrillischen Alphabets einladen, oder Theaterproduktionen, die in Zusammenarbeit mit Ländern des Westbalkans, der Roma- und der türkischen Gemeinschaft entstanden sind. Die Eröffnungsfeierlichkeiten finden vom 11. bis zum 13. Januar statt. Die Kommissarin für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Mariya Gabriel‚ wird am 12. Januar an der offiziellen Eröffnungsfeier teilnehmen.

Das Programm im süditalienischen Matera steht unter dem Motto „Open Future“. Im Jahr der Kulturhauptstadt wird Öffnung und Austausch zwischen den „Materani” und den Besuchern groß geschrieben. Die Eintrittskarte ist gleichzeitig Ausweis, der die Touristen zu „temporären Bürgern” macht. Sie sollen Matera auch außerhalb der Sassi , den berühmten Höhlenwohnungen, entdecken, und zu Botschaftern der Stadt werden. Die ganze Region Basilicata ist am Jahr der Kulturhauptstadt beteiligt – jede der über 130 Gemeinden soll für einen Tag im Fokus stehen. Zu den Highlights gehören „Ars Excavandi“, ein zeitgenössischer Blick auf die Geschichte und Kultur des Bauens unter der Erde; „Re-reading Renaissance“, eine Reise durch die künstlerische Vergangenheit der Regionen Basilikata und Apulien; und „Poetry of primes“, eine Ausstellung über die zentrale Rolle, die die Mathematik im Laufe der Geschichte in der Arbeit von Künstlern gespielt hat. Die Eröffnungsfeierlichkeiten, an denen 2000 Musiker aus allen Dörfern der Region Basilikata und vielen anderen Teilen Europas teilnehmen werden, finden am 19. und 20. Januar statt. Bildungskommissar Tibor Navracsics wird am 19. Januar an der offiziellen Eröffnungsfeier teilnehmen.

1985 leitete Melina Mercouri, die damalige griechische Kulturministerin, die Initiative „Kulturhauptstadt Europas“ ein. Mittlerweile zählt sie zu den bedeutendsten kulturellen Initiativen in Europa. Die Städte werden auf der Grundlage eines Kulturprogramms ausgewählt, das eine deutliche europäische Dimension aufweisen, die Mitwirkung und aktive Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger der Stadt fördern und zur langfristigen Entwicklung der Stadt und ihrer Region beitragen muss.

Der Titel „Kulturhauptstadt Europas“ bietet den Städten auch eine Gelegenheit, ihr Image zu verbessern, ihr Profil in der Welt zu schärfen, mehr Touristen anzuziehen und ihre Entwicklung aus einer kulturellen Perspektive neu zu bewerten. Der Titel hat eine langfristige Wirkung, nicht nur kulturell, sondern auch sozial und wirtschaftlich, und zwar sowohl für die Städte selbst als auch für die Region.

Im Jahr 2018 waren Valletta in Malta und Leeuwarden in den Niederlanden die Kulturhauptstädte Europas. Nach Plowdiw und Matera im Jahr 2019 werden folgende Städte den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ übernehmen: 2020 Rijeka (Kroatien) und Galway (Irland), 2021 Timişoara (Rumänien), Elefsina (Griechenland) und Novi Sad (Serbien, Kandidatenland), 2022 Esch (Luxemburg) und Kaunas (Litauen) und 2023 Veszprém in Ungarn (empfohlen).

Zuschuss für Erdwärmesonden in der Pfarrscheune Lichtenhagen-Dorf

Lichtenhagen – Die Evangelisch-Lutherische Kirche Lichtenhagen-Dorf im Landkreis Rostock erhält vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 33.400 Euro (Fördersatz 50 Prozent) für das Errichten und Betreiben von Erdwärmesonden einschließlich Installation entsprechender Technik für ein klimagerechtes Heizen in der Pfarrscheune. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Kommunen.

Die Pfarrscheune soll mit Heizenergie einer Wärmepumpe versorgt werden. Dazu werden auf dem Gelände Erdwärmesonden und Leitungen installiert. Eine Photovoltaik-Inselanlage soll einen hohen Anteil des Stroms liefern, den die Wärmepumpe benötigt. Im Haus wird eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung für angenehme Wärme sorgen. Die vorher eingebaute Gasheizung im schlecht gedämmten Haus verbrauchte zweieinhalbmal so viel Energie und hatte einen CO2-Ausstoß von 23 Tonnen im Jahr. Die hocheffiziente Wärmepumpenheizung ist mit einem CO2-Ausstoß von 400 Kilogramm pro Jahr prognostiziert.

Ca. 85 Prozent der Pfarrscheune werden als Begegnungsstätte für die Kirchengemeinde, ortsansässige Vereine und die Grundschule genutzt. Im Rest befinden sich zwei behinderten- und rollstuhlgerecht ausgebaute Wohnungen. Die Gesamtkosten der Scheunenrekonstruktion belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro. Die Bauarbeiten begannen im Juli 2018, die Fertigstellung ist zum Jahresende 2019 geplant.

Berufliche Schule Technik in Lankow wird um Neubau erweitert

Schwerin – Die Berufliche Schule Technik in Schwerin-Lankow wird derzeit um einen Neubau erweitert. „Die Schule ist ein kompetenter Partner der Wirtschaft. Praxisnahes und handlungsorientiertes Lernen steht im Vordergrund des Unterrichts, um die jungen Menschen optimal auf ihren beruflichen Einstieg vorzubereiten“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die Schwerpunktbereiche der Beruflichen Schule Technik, deren Hauptgebäude in den 60er Jahren errichtet wurde, sind Bautechnik/Tiefbau, Elektrotechnik, Informationstechnik, Metalltechnik, Farbtechnik und Fahrzeugtechnik. Ferner ist im Jahr 2012 das Berufsschulförderzentrum mit verschiedenen berufsausbildungsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BVB) angegliedert worden. Des Weiteren gehören das Fachgymnasium für Datenverarbeitungstechnik und das Fachgymnasium für Gestaltungs- und Medientechnik sowie die Fachschule für Elektro- und Maschinentechnik zum Schulzentrum.

Derzeit wird die Schule um einen Neubau erweitert. Das Gebäude besteht aus drei Obergeschossen und einem Souterraingeschoss. In den Obergeschossen sollen Vorlesungs-, Technikräume, Büros und Sanitäreinrichtungen entstehen und im Souterrain sind Werkstatt-, Technikräume und eine Mensa/Aula vorgesehen. „Für Schüler, Auszubildende und das gesamte Lehrpersonal werden sich durch das um den Neubau erweiterte Angebot die Lernbedingungen erheblich verbessern“, sagte Glawe.

Die Gesamtkosten für den Neubau betragen rund 31 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben bei Vorlage aller Unterlagen aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) vermutlich in Höhe von rund 27 Millionen Euro.