Christian Pegel appelliert: Machen Sie Ihre Passwörter sicher!

Schwerin – Gehäuft werden im Internet persönliche Daten von Nutzern des World Wide Web angeboten, so jüngst eine Sammlung von E-Mail-Adressen und geknackten Passwörtern zu 773 Millionen Online-Konten. Mecklenburgs-Vorpommerns Digitalisierungsminister Christian Pegel weist aus diesem Anlass darauf hin, dass jeder Einzelne viel dafür tun kann, seine Daten vor Hackern zu schützen. „Sichern Sie Ihre Daten mit einem sicheren Passwort“, appelliert der Minister.

Welche Anforderungen ein solches Passwort erfüllen sollte, haben die Internet-Experten des Steinbeis-Transferzentrum für Projektierung und Evaluierung von Netzwerken an der Hochschule Stralsund im Auftrag der Landesregierung zusammengestellt. Sie finden sich neben vielen anderen Tipps und Tricks auf der Webseite www.it-sicherheit-mv.de unter dem Menüpunkt „Passwörter“.

„Es gibt auch die Möglichkeit zu prüfen, ob die eigene E-Mail-Adresse schon mal gehackt wurde. Dazu werden Ihre Daten online abgeglichen mit den Angaben zu gehackten Daten, die öffentlich bekannt wurden“, sagt Christian Pegel. Eine Möglichkeit bietet das Potsdamer Hasso-Plattner-Institut mit diesem Check. Speziell für den jüngst bekannt gewordenen Datenklau von Mail-Adressen und Passwörtern bietet auch der Hunts Dienst HIBP diese Möglichkeit kostenlos an.

„Sollte Ihre Adresse als gehackt gemeldet werden, sollten Sie umgehend Ihr Passwort ändern und dabei die Hinweise der Experten unbedingt berücksichtigen“, rät Christian Pegel und fügt hinzu: „Das Schloss zu Ihren Daten ist Ihr Passwort. Und so wie bei Ihrer Wohnungstür sollten Sie darauf achten, dass dieses Schloss möglichst schwierig zu knacken ist.“

Jahresempfang im NaturErlebnisZentrum Müritzeum

Waren(Müritz) – Am Freitag hat der Jahresempfang des NaturErlebniszentrums Müritzeum in Waren (Müritz) im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte stattgefunden. „Das Müritzeum hat sich neben dem Ozeaneum in Stralsund und dem Darwineum in Rostock zu einem touristischen Leuchtturm in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Das NaturErlebnisZentrum bringt den Besuchern jeden Alters unterhaltsam und phantasievoll die Tier- und Pflanzenwelt der Region näher. Das Müritzeum leistet einen wertvollen Beitrag zur Saisonverlängerung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Wirtschaftsminister Glawe wurde beim Jahresempfang durch den Referatsleiter Thomas Weber, zuständig für den Bereich „Förderung der kommunalen Infrastruktur“ im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit vertreten.

Auf einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern informiert das 2007 eröffnete Müritzeum über Natur und Landschaft der Mecklenburgischen Seenplatte und stellt die Flora und Fauna der Region seit dem Ende der Eiszeit dar. Die Hauptattraktion im Müritzeum ist das Süßwasseraquarium mit sechs Metern Höhe – das rund 100.000 Liter fassende Schaubecken zeigt einen Tiefenausschnitt aus der Müritz.

Weiterhin können sich die Besucher Informationen über touristische Angebote aus der ganzen Region einholen und sich über den Müritz-Nationalpark mit seinen Besonderheiten und Naturschönheiten informieren. In den vergangenen Jahren ist das Museumsangebot erweitert worden, beispielsweise um ein Sonderbecken im Aquarienbereich und um die Schaffung eines zusätzlichen Veranstaltungsraums im Zusammenhang mit dem Umbau des Foyers. Neu ist eine Dauerausstellung, in der ein Ausschnitt eines Buchenwaldes zu sehen ist.

„Die Betreiber des Müritzeums sind stetig dabei, weitere für die Besucher attraktive Elemente zu initiieren. So soll beispielsweise auf dem Terrassendach ein neuer Veranstaltungsraum entstehen und die Zeitreise-Ausstellung neu konzipiert werden. Das sind kluge Investitionen, um Gästen aus Nah und Fern die beeindruckende Natur der Region vorzustellen“, sagte Glawe.

Nach Angaben des Statistischen Amtes gab es in Waren (Müritz) im Zeitraum Januar bis Oktober 2018 insgesamt rund 155.000 Ankünfte (das entspricht einem Plus von 14,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und knapp 617.000 Übernachtungen (+12,3 Prozent). In ganz Mecklenburg-Vorpommern gab es im gleichen Zeitraum knapp 7,1 Millionen Ankünfte (+4,3 Prozent) und über 28,3 Millionen Übernachtungen (+3,6 Prozent).

Regionalkonferenzen zur Digitalisierung in der Schule gestartet

Staatssekretär Freiberg: Wir klären, wer welche Aufgaben zu bewältigen hat

Greifswald – Vertreterinnen und Vertreter von Schulen, öffentlichen Schulträgern, kommunalen IT-Dienstleistern und der Schulaufsicht treffen sich am Nachmittag im Schulamtsbereich Greifswald bei der zweiten Regionalkonferenz zur Digitalisierung. Gestern hatten sich bereits 220 Vertreterinnen und Vertreter bei der ersten Regionalkonferenz im Schulamtsbereich Rostock in Güstrow über die anstehenden Aufgaben bei der Digitalisierung in der Schule ausgetauscht. In der kommenden Woche wird es weitere Regionalkonferenzen in Schwerin und Neubrandenburg geben. Außerdem ist eine eigene Regionalkonferenz mit den Trägern freier Schulen geplant.

„Digitalisierung verändert die gesamte Gesellschaft von Grund auf. Damit kommen auch viele Neuerungen auf unsere Schulen zu, aber die Digitalisierung eröffnet auch große Chancen“, betonte Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg. „Verständlicherweise gibt es viele Fragen, wenn etwas neu ist. Bei den Regionalkonferenzen kommen wir darüber ins Gespräch und tauschen uns mit Schulen und Schulträgern aus. Die Vermittlung von digitalen Kompetenzen an die Schülerinnen und Schüler kann nur gelingen, wenn alle Seiten partnerschaftlich zusammenarbeiten. Bei den Regionalkonferenzen sprechen wir auch darüber, wer welche Aufgaben zu bewältigen hat. Insofern freue ich mich über das große Interesse“, sagte Freiberg.

Die Schulen entwickeln sogenannte Medienbildungskonzepte, die die Ziele der Schul- und Unterrichtsentwicklung für eine Bildung in der digitalen Welt beschreiben und die Umsetzung in einer Schule festlegen. Medienbildungskonzepte sollen Teil des Schulprogramms sein. Schulträger hingegen stellen Medienentwicklungspläne auf, die über die technische Ausstattung, die Finanzierung und die Fortbildungen für eine technische Einweisung Auskunft geben. Medienbildungskonzepte und Medienentwicklungspläne sind die Voraussetzung, damit Schulen und Schulträger Fördermittel aus dem DigitalPakt Schule erhalten können.

„Der DigitalPakt soll dazu beitragen, die technische Infrastruktur der Schulen zu verbessern. Wir wollen die Zeit nutzen, in der darüber verhandelt wird, wie die Bundesmittel an die Länder fließen. Wir bereiten uns weiter auf die Umsetzung des DigitalPaktes vor“, so Staatssekretär Freiberg. „Grundlage für die Digitalisierung in der Schule ist die Strategie ‚Bildung in der digitalen Welt‛, auf die sich die Kultusministerkonferenz verständigt hat. Danach sollen Mädchen und Jungen, die in diesem Schuljahr eingeschult wurden oder in die Sekundarstufe I eingetreten sind, in ihrer Schullaufbahn eine umfassende Medienbildung erhalten. Damit dies erreicht werden kann, haben wir zu Beginn des Schuljahres den fächerübergreifenden Rahmenplan ‚Digitale Kompetenzen‛ in Kraft gesetzt“, erläuterte Freiberg.

Mehr weibliche Führungskräfte in der Landesverwaltung

Schwerin – „Mehr Führungsfrauen in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und nicht zuletzt in unserer Landesverwaltung tun Mecklenburg-Vorpommern gut. Hier haben wir in den letzten Jahren Fortschritte erreicht, müssen den Prozess aber vorantreiben“, erklärte Sozialministerin Stefanie Drese am heutigen Freitag (18. Januar) in Güstrow anlässlich des Abschlusses der vierten und Auftaktveranstaltung der fünften Fortbildungsreihe für weibliche Verwaltungsführungskräfte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege.

Seit der Einführung haben 48 junge Frauen aus der Landesverwaltung das Mentoringprogramm des Landes absolviert und wertvolle Erfahrungen für ihre weitere berufliche und persönliche Entwicklung gesammelt. Zwölf weitere kommen nun hinzu. Jedem Mentee steht dann eine erfahrene Mentorin oder Mentor zur Seite. „Alle Ministerien und die Staatskanzlei befassen sich mit dem Thema. Zielvereinbarungen zur Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen wurden abgeschlossen und regelmäßig dem Kabinett dazu berichtet“, betonte Drese in ihrer Rede den Fortschritt zur Förderung von Frauen durch die Landesregierung.

Insgesamt haben seit 2016 rund 530 Frauen in Mecklenburg-Vorpommern an den zahlreichen Mentoringprogrammen in Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Landesverwaltung teilgenommen. „Das ist ein ganz praktischer und effektiver Beitrag, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen in unserem Land zu erhöhen“, verdeutlichte Drese.

Zustimmungsbescheid für Umgestaltung Am Mühlenberg In Putbus

Insel Rügen – Die Stadt Putbus (Landkreis Vorpommern-Rügen) erhält vom Bauministerium für die Umgestaltung der Nebenanlagen der Straße Am Mühlenberg einen Zustimmungsbescheid zum Einsatz von Städtebaufördermitteln in Höhe von rund 90.000 Euro. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen knapp 500.000 Euro.

Als letzte öffentliche Baumaßnahme im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Klassizistischer Stadtkern“ soll in Putbus der im Sanierungsgebiet liegende Bereich Am Mühlenberg umgestaltet werden. Das Vorhaben wird gemeinsam mit dem Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen durchgeführt.

Im Zuge der grundhaften Erneuerung der 220 Meter langen Straße wird der Regenwasserhauptkanal komplett erneuert. Der Gehweg wird in einer Breite von 1,5 bis zwei Metern mit Betonpflaster ausgebaut. Zudem werden die vorhandenen Leuchten erneuert. Zur technischen Sicherung des Geländegefälles wird entlang des Gehwegs eine Stützmauer errichtet.

Das Vorhaben soll in diesem Jahr durchgeführt werden.

Städtebaufördermittel für Wismarer Kleinschmiedestraße und Nikolaikirche

Wismar – Die Hansestadt Wismar (Landkreis Nordwestmecklenburg) erhält vom Bauministerium zwei Zustimmungsbescheide für den Einsatz von Städtebaufördermitteln für zwei Vorhaben im Sanierungsgebiet „Altstadt“ in Höhe von insgesamt ca. 190.000 Euro.

Zum einen sollen rund 100.000 Euro eingesetzt werden, um die Kleinschmiedestraße neu zu gestalten. Sie verbindet die Mecklenburger Straße und die Dankwartstraße, die bereits mit Hilfe der Städtebauförderung erneuert wurden. Die verschlissene Bitumen-Fahrbahn wird durch Granitsteinpflaster ersetzt. Die Gehwege werden mit Klinkersteinen befestigt. Auch die Beleuchtung soll erneuert werden. Die Maßnahme soll in diesem Jahr umgesetzt werden. Die Gesamtkosten liegen bei knapp 300.000 Euro.

Zum anderen sind knapp 90.000 Euro Städtebaufördermittel für dringend notwendige Sicherungsmaßnahmen im Bereich des Sockels der Chorfassade der St. Nikolaikirche vorgesehen. Dort zeigen sich starke Schäden durch jahrelange Verwitterung und Durchfeuchtung. Es gibt Risse, Schalenablösungen und Komplettverluste des Mauerwerks. Am umlaufenden Gesims sind Formverluste und Ausbrüche entstanden, die das Gesamtbild stören. Vorgesehen ist, die maroden Stellen bis auf einen tragfähigen Untergrund auszubauen und die Mauerwerkspartien wieder zu schließen. Glasierte Formsteine oder Kalkmörtel sollen Mörtelplomben aus Zement ersetzen. Das Vorhaben soll in diesem Jahr realisiert werden.

Minister Backhaus eröffnet Länderhalle auf der Grünen Woche

Berlin – Das gab es noch nie: Erstmals präsentieren sich alle Landkreise in der Mecklenburg-Vorpommern-Halle auf der 84. Internationalen Grünen Woche in Berlin. Die Länderhalle wurde heute durch Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt, eröffnet – und das inzwischen zum 20. Mal. Insgesamt präsentiert sich Mecklenburg-Vorpommern bereits zum 28. Mal auf der weltgrößten Messe im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft.

„Unsere Länderhalle hat von Anfang an mit konstanter Qualität überzeugt. Natürlich haben wir in den vergangenen 20 Jahren viele Erfahrungen gesammelt und sind immer weiter gewachsen. Mit der erstmaligen Teilnahme des Landkreises Rostock sind in diesem Jahr alle sechs Landkreise mit insgesamt 70 Ausstellern in der Länderhalle vertreten. Damit präsentiert sich unser Land in Berlin so umfassend und facettenreich wie nie“, betonte Minister Backhaus bei der Eröffnung.

„Die Teilnahme aller Kreise zeigt den Stellenwert der Internationalen Grünen Woche für Mecklenburg-Vorpommern. Die Kreise haben das Marketingpotenzial der Messe erkannt. Nicht nur die einschlägigen Urlaubsregionen an der Ostseeküste oder der Mecklenburgischen Seenplatte haben verstanden, die Verbindung von regionaler Wertschöpfung und Tourismus für sich zu nutzen. Alle Aussteller bieten Produkte oder Dienstleistungen an, die Lust auf Genuss und Urlaub in der jeweiligen Region machen“, führte der Minister aus.

Von Anfang an in der Länderhalle dabei sind Unternehmen wie die Mecklenburger Kartoffelveredlung aus Hagenow, die Mecklenburgische Brauerei Lübz, die LFW Ludwigsluster Fleisch- und Wurstspezialitäten, aber auch Landkreise wie der ehemalige Uecker-Randow-Kreis und Ostvorpommern (jetzt gemeinsam als Vorpommern-Greifswald), Ludwigslust und Parchim (jetzt gemeinsam als Ludwigslust-Parchim), Nordwestmecklenburg oder aber Produzenten der Insel Rügen.

„Die Aussteller zeigen eindrucksvoll, dass wir eben nicht nur mit unserer beeindruckenden Naturlandschaft bei den jährlich mehr als 7,5 Mio. Übernachtungsgästen punkten können, sondern dass unser Land auch für eine starke Land- und Ernährungswirtschaft mit qualitativ hochwertigen Produkten steht“, so Backhaus.

Insgesamt sind hierzulande fast 15.000 Menschen im Ernährungsgewerbe beschäftigt, davon ca. 13.600 im Bereich Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln und etwa 1.200 in der Getränkeherstellung (statistisch erfasst werden nur Personen in Unternehmen > 50 Personen).

Internationale Grüne Woche i Berlin

Zukunftstrends der Ernährung erkennen und Wertschöpfung im Land weiter erhöhen

Berlin – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat sich am Freitag auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin über die heimische Ernährungswirtschaft und Innovationen informiert.

„Ich erwarte zum Beispiel vom Verbundforschungsvorhaben der Bäckerei & Konditorei Reichau (Landkreis Vorpommern-Greifswald) aus Grambin und dem Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) aus Neubrandenburg neue Produktionsverfahren für neue marktfähige und hoch innovative Produkte. Die Internationale Grüne Woche eignet sich hervorragend für unsere heimische Ernährungswirtschaft auch als Testmarkt für neue Produkte und Dienstleistungen, für mehr Wertschöpfung und Wirtschaftswachstum. Hier werden Zukunftstrends vorgestellt und traditionelle regionale Highlights der Ernährungswirtschaft präsentiert. In Kombination mit den touristischen Ausstellern zeigt sich Mecklenburg-Vorpommern auf der Messe auch als attraktives Urlaubsland mit großem wirtschaftlichem Potenzial“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort.

Insgesamt sind 72 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft sowie Verbände, Vereine und Institutionen aus dem Land unter dem Motto „Genieß Mecklenburg-Vorpommern“ auf der IGW. Die Projektpartner Bäckerei & Konditorei Reichau aus Grambin und das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) aus Neubrandenburg entwickeln gemeinsam ein Verfahren zur Aufbereitung und zum Einsatz von Amaranth in veganen, glutenfreien, eiweißreichen Backwaren. Amaranth gilt als sogenanntes „Pseudogetreide“. Das bedeutet, obwohl es botanisch nicht zu den Süßgräsern gehört, lassen sich die feinkörnigen Samen für die menschliche Ernährung nutzen und wie Getreide verarbeiten.

„Amaranth enthält kein Gluten, daher ist es als Getreideersatz für Personen geeignet, die auf glutenfreie Nahrungsmittel angewiesen sind oder diese bevorzugen. Amaranthmehl ist für die Ausbildung großvolumiger Teigstrukturen, wie sie bei Brot nötig sind, nicht geeignet. Deshalb wird Amaranth zur Proteinanreicherung in Backwaren oft nur in geringeren Anteilen eingesetzt. Die Entwicklung eines spezifischen Verfahrens zum Backen mit Amaranthmehl und den dafür notwendigen Verfahrensumstellungen in Rohstoffvorbehandlung und Teigbereitung ist Kern des Vorhabens. Das Wirtschaftsministerium unterstützt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von knapp 422.000 Euro die Arbeit. Die Gesamtkosten betragen knapp 547.000 Euro. Das ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit für Wirtschaft und Wissenschaft. Aus steigenden Kundenwünschen nach glutenfreiem Essen heraus entwickelt ein Handwerksbetrieb mit wissenschaftlicher Unterstützung ein innovatives Produkt, das hier im Land auch produziert werden soll. So wird Wertschöpfung geschaffen. Unternehmen und Hochschulen sollten noch stärker in der Ernährungswirtschaft in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zusammenarbeiten“, betonte Rudolph.

Im Zeitraum 2014 bis 2020 stehen in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 236,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für den Bereich Forschung, Entwicklung und Innovationen (FuEuI) zur Verfügung. Im Zeitraum von 2014 bis 2018 hat das Wirtschaftsministerium Zuschüsse von insgesamt 140,5 Millionen Euro für 423 Vorhaben bewilligt. Auf das Jahr 2018 entfielen davon 17,9 Millionen Euro für 69 Projekte. Im Bereich Ernährung wurden im Jahr 2018 sechs Projekte mit einem Zuschuss von insgesamt knapp 1,6 Millionen Euro bewilligt. „Die Branche der Ernährungswirtschaft ist im stetigen Wandel – ein höheres Gesundheitsbewusstsein, der Wunsch nach regional produziertem Essen und möglichst naturbelassenen Lebensmitteln bestimmen derzeit die Ernährungstrends. Hier sehe ich viel Potential für unsere heimischen Unternehmen, mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und am Markt anzubieten“, sagte Rudolph abschließend.

In Mecklenburg-Vorpommern zeichnet sich die Ernährungsindustrie durch eine große Zahl leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen sowie ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Produktsortiment aus. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern insgesamt über 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei einen Jahresumsatz von rund 4,7 Milliarden Euro. Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt etwa 33 Prozent. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig des Bundeslandes.

Zu den bedeutendsten Produktionsbereichen gehören die Backwarenindustrie, die Fleischverarbeitung, die Milchverarbeitung, die Fischverarbeitung und die Getränkeherstellung. Zudem sind im Land wichtige Tochterunternehmen von internationalen Konzernen ansässig, z. B. die Dr. Oetker Tiefkühlprodukte GmbH in Wittenburg und die Pfanni GmbH & Co. KG in Stavenhagen. Dazu kamen in den letzten Jahren regelmäßig weitere Ansiedlungen und Investitionen von Unternehmen der Ernährungsbranche. Dazu zählen insbesondere der Bau einer Betriebsstätte für Lebensmittelzusatzstoffe der SternMaid GmbH in Wittenburg, die Errichtung eines Edeka-Fleischwerkes in Valluhn, die Ansiedlung der Süßwarenhersteller Toffee Tec GmbH und Sweet Tec GmbH in Boizenburg oder des Nescafé Dolce-Gusto-Werkes in Schwerin. Viele Unternehmen der Ernährungsindustrie haben eine lange Tradition in Mecklenburg-Vorpommern, wie zum Beispiel die Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH, die Mecklenburger Kartoffelveredelung GmbH und die Mecklenburger Backstuben GmbH.

Die Internationale Grüne Woche (IGW) findet noch bis zum 27. Januar zum 84. Mal statt. Sie gilt als weltweit größte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Veranstaltet wird die Grüne Woche von der Messe Berlin GmbH. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) sowie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Nach Veranstalterangaben sind über 1.700 Aussteller mit mehr als 100.000 Produkten aus Deutschland und der Welt vor Ort vertreten. Die Messe ist für Fach- und Privatbesucher täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, am „langen Freitag“ (25.1.) von 10.00 bis 20.00 Uhr geöffnet. Mecklenburg-Vorpommern präsentiert seine Aussteller zum 20. Mal in einer eigenen Länderhalle auf 1.800 Quadratmetern mit 40 Verkaufs- und Präsentationsständen sowie rund 60 Ausstellern.