Jugendkunstschule Neubrandenburg ist staatlich anerkannt

Ministerin Hesse: Freizeit mit sinnvollen und kreativen Projekten verbringen

Neubrandenburg – Die neu gegründete Jugendkunstschule „Junge Künste NB“ e. V. Neubrandenburg darf sich „Staatlich anerkannte Kinder- und Jugendkunstschule in Mecklenburg-Vorpommern“ nennen. Kulturministerin Birgit Hesse hat der Jugendkunstschule eine entsprechende Urkunde übermittelt. Die Anerkennung gilt für fünf Jahre, dann muss der Status erneut überprüft werden. Das Land unterstützt die Jugendkunstschule Neubrandenburg in diesem und im kommenden Jahr über die Kulturförderung mit insgesamt knapp 219.000 Euro. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es insgesamt acht staatlich anerkannte Kinder- und Jugendkunstschulen.

„Malen, Zeichnen, Theater spielen, töpfern, journalistisches oder literarisches Schreiben – die Jugendkunstschulen machen ein vielseitiges Programm“, lobte Bildungs- und Kulturministerin Birgit Hesse. „Kinder und Jugendliche können sich dort künstlerisch ausprobieren und ihre Talente entdecken. Das Wichtigste ist aber, dass Jugendkunstschulen dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler ihre Freizeit mit sinnvollen und kreativen Projekten verbringen“, sagte Hesse.

Wöchentlich nutzen ca. 260 Kinder und Jugendliche die Kursangebote der Jugendkunstschule „Junge Künste NB“. In den vergangenen Jahren haben ca. 6.500 Kinder und Jugendliche pro Jahr die Angebote der Vorgängervereine besucht, die sich nun zusammengeschlossen haben. Um eine staatliche Anerkennung zu erhalten, müssen Kinder- und Jugendkunstschulen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen. „das ARTelier“ des Vereins MOSAIK e. V. Neubrandenburg durfte sich bereits „Staatlich anerkannte Jugendkunstschule“ nennen. Das Keramikstudio und die Mecklenburgische Literaturgesellschaft hingegen mussten zunächst ein Kurssystem mit aufeinander aufbauenden Kursen einrichten, damit sie die Jugendkunstschularbeit in diesem Zusammenschluss absichern können.

M-V und die Region Kreta wollen enger kooperieren

Berlin – Mecklenburg-Vorpommern und die Region Kreta wollen enger kooperieren. Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph hat das gemeinsame Vorhaben gestern (Mittwoch, 06.03.2019) auf der ITB Berlin unter großer Aufmerksamkeit vorgestellt. Am Donnerstag (07.03.2019) ist eine entsprechende Vereinbarung auf der weltgrößten Reisemesse unterzeichnet worden.

„Mit der Vereinbarung wollen wir einen gemeinsamen Handlungsrahmen für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Tourismus vorantreiben. Wir stehen vor den gleichen Herausforderungen. Tourismus und Infrastruktur müssen zueinander passen, Arbeitsplätze müssen sicherer sein und unsere Umwelt muss bewahrt werden. Wir brauchen einen Tourismus, der die Infrastruktur stärkt, Arbeitsplätze sichert und die Umwelt bewahrt. Eine Partnerschaft mit der Destination Kreta kann uns wichtige Impulse geben. Kreta entwickelt wie wir Konzepte, die die Saison verlängern und weiter hochwertigen Tourismus etablieren. Hier können wir Erfahrungen austauschen und beidseitig profitieren“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph am Donnerstag.

Unterzeichnet wurde die Kooperationsvereinbarung im Rahmen der ITB Berlin von dem Präsidenten des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Waldmüller, sowie dem Vize-Gouverneur und Beauftragten für Tourismus der Region Kreta, Michalis Vamiedakis. Darüber hinaus waren bei der Unterzeichnung die Ministerin für Tourismus der Hellenischen Republik Elena Kountoura und der DGV-Beauftragte Norbert Barthle sowie der EOT-Generalsekretär Konstantinos Tsegas anwesend. Das DGV-Netzwerk setzt sich dafür ein, durch Vermittlung von Partnerschaften zwischen Kommunen, lokaler Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland auszubauen. Die Partnerschaft zwischen Kreta und Mecklenburg-Vorpommern ist aus dem DGV-Netzwerk entstanden.

Unter anderem soll es zu mehr Begegnungen von Jugendlichen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der Region Kreta kommen, zum Beispiel durch Schüleraustausche. Das bereits etablierte deutsch-griechische Kochfestival symbolisiert einen gelungenen kulturellen Austausch unter Partnern. „Es ist angedacht, die Kooperation in diesem Bereich zu erweitern. Das Kochfestival soll in beiden Regionen durchgeführt werden. Ziel soll es sein, die traditionellen gastronomischen Küchen beider Partner kreativ miteinander zu verzahnen“, so Rudolph weiter.

Unter dem Motto „Von Insel zu Insel – Rügen trifft Kreta“ fand Ende 2017 erstmals ein deutsch-griechisches Kochfestival in Binz (Insel Rügen) statt. Bestandteile der Veranstaltung waren eine Präsentation regionaler Produkte, Wettbewerbe von Auszubildenden, deutschen und griechischen Köchen und von Laienköchen aus Familienunternehmen der Region Rügen.

Weitere Themen der Erklärung sind unter anderem der Informationsaustausch zum Thema Digitalisierung in der Tourismuswirtschaft sowie die Umsetzung der Erhaltung und Pflege eines Wanderwegenetzes.

Vom 16. bis 17. März 2019 findet in Heraklion (Kreta) in der Kochschule „Kappa studies“ das alljährliche kretische Kochfestival statt. Seit drei Jahren gibt es das Festival mit deutscher Beteiligung. Vier Köche (drei Köche vom Braugasthaus Störtebeker in Stralsund sowie ein Koch vom IFA Hotel in Binz) aus Mecklenburg-Vorpommern messen sich im Wettstreit mit griechischen Köchen um die schmackhaftesten Gerichte. Der Fokus des Festivals liegt auf der Verwendung lokaler Produkte und neuer gemeinsamer Kreationen.

Darüber hinaus werden vom 24. bis 29. März 2019 jeweils fünf Jugendliche des Europagymnasiums Bergen und der Regionalschule Binz zum Jugendaustausch nach Hersonissos aufbrechen. Vom 29. April bis 05. Mai 2019 wird ein Gegenbesuch auf der Insel Rügen stattfinden. „Im gegenseitigen Austausch können wir voneinander lernen. Wir wollen die Zusammenarbeit auch auf regionaler Ebene intensivieren. Deshalb ist es gut, dass wir mit der Erklärung den Grundstein für eine langfristige touristische und wirtschaftliche Zusammenarbeit gelegt haben, die nun weiter mit Leben gefüllt werden muss“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.

Stefanie Drese zum Internationalen Frauentag

Schwerin – „Ich möchte dazu anregen, die partnerschaftliche Aufgabenverteilung im Familien- und Berufsalltag neu zu denken und fair zu verteilen.“ Gleichstellungsministerin Stefanie Drese spricht sich zum Internationalen Frauentag dafür aus, die Anstrengungen für eine echte Gleichberechtigung von Frauen und Männern weiter zu erhöhen.

Drese: „Wir brauchen z.B. eine familienorientiertere Arbeitszeitgestaltung, möglichst bedarfsgerecht und zugeschnitten auf individuelle Lebensumstände. Mehr Zeit für die Familie ist der Wunsch von immer mehr erwerbstätigen Vätern, während viele Mütter sich gerne stärker beruflich engagieren wollen.

Dafür sind flexible Zeitkonzepte in Unternehmen und Betreuung notwendig. „Familienfreundlichkeit wird zunehmend zum wichtigen Standortfaktor der Fachkräftesicherung und -gewinnung“, so Drese. Es gehe zudem um Aushandlungsprozesse in Fragen der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienleben, innerhalb einer Partnerschaft, zwischen Unternehmen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, so die Ministerin.

Staatliche Leistungen wie Elterngeld und Elternzeit unterstützen die partnerschaftliche Aufteilung. Diese Leistungen nehmen auch immer mehr Männer in Anspruch. 2017 ging bereits jeder dritte Vater in Elternzeit – allerdings selten länger als zwei Monate. Im Umkehrschluss heißt das, dass immer noch die Frauen, die meiste Zeit für die Familie und die Betreuung der Kinder aufbringen.

Drese: „Es bleibt also auch 108 Jahre nach dem ersten Frauentag und 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts noch viel zu tun für eine echte Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft.“

Landesschulbeirat hat neuen Vorstand gewählt

Schwerin – Der Vorstand des Landesschulbeirats Mecklenburg-Vorpommern hat sich neu konstituiert. Die Amtszeit dauert von 2019 bis 2021. Peter Todt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung, wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als seine Stellvertretung werden ihn Martina Richter vom Landeselternrat und Maik Walm vom Landesvorstand der GEW unterstützen.

„Ich gratuliere den Vorstandsmitgliedern zur Wahl“, sagte Bildungsministerin Birgit Hesse. „Der Landesschulbeirat vereint Expertinnen und Experten unterschiedlichster Bereiche unserer Gesellschaft. Der Landesschulbeirat wird mich in seiner aktuellen Amtszeit bei der Umsetzung der Landesstrategie Inklusion sowie in Fragen der Lehrergewinnung beraten. Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit“, betonte Hesse.

Dem Landesschulbeirat gehören Vertreter der Lehrerinnen und Lehrer, Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schüler, Vertreter der Universitäten und Fachhochschulen, der Industrie- und Handelskammern, der Handwerkskammern, Vertreter des Landesausschusses für Berufsbildung, des Landesjugendringes, Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, Vertreter der Kirchen, der Schulen in freier Trägerschaft sowie Vertreter der Organisationen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände an. Der Landesschulbeirat wird jeweils für die Dauer von zwei Jahren durch die Bildungsministerin des Landes berufen.

Land will Pachtverträge mit Binnenfischer vorzeitig neu schließen

Waren/Müritz – Um den Binnenfischern in Mecklenburg-Vorpommern Rechts- und Planungssicherheit zu geben, beabsichtigt das Land die 2021 auslaufenden Pachtverträge vorzeitig aufzulösen, um sie durch neue Verträge mit einer Laufzeit von 18 Jahren zu ersetzen. „Damit wollen wir endlich Rechts- und Planungssicherheit für unsere Haupterwerbsfischer schaffen und den Weg für langfristig angelegte Investitionen freimachen. Unser Ziel ist es außerdem, den bevorstehenden Generationswechsel zu unterstützen und möglichst verträglich zu gestalten“, betonte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute auf der Jahreshauptversammlung des Landesverbandes der Binnenfischer in Waren.

„Alle Betriebe, die bisher gut gewirtschaftet haben und ihren Verpflichtungen nachkommen sind, sollen ihre gepachteten Gewässer auch weiterhin behalten können. Und zwar ohne neue Ausschreibung. Wir wollen hier schließlich niemandem die Geschäftsgrundlage entziehen“, sagte er weiter. Im Gegenzug erwarte das Land zukunftsfähige und nachhaltige Unternehmensstrategien sowie die Bereitschaft, nötige Investitionen zu tätigen. Sollten bisherige Pächter kein Interesse mehr an einer Verlängerung haben, ist vorgesehen, diese Flächen im Rahmen einer beschränkten Ausschreibung an andere Berufsfischer zu vergeben.

Die Pachtverträge sollen ab dem 1. Januar 2020 gelten und bis 31. Dezember 2037 laufen. Die Pachthöhe soll sich weiterhin an den Ergebnissen der Generalbonitierung orientieren, da es keine andere Methode gibt, mit der die Ertragsfähigkeit der betroffenen Gewässerflächen objektiver ermittelt werden könne, so der Minister. Eine Neubonitierung wäre zudem sehr teuer und zeitaufwendig, sodass vor Ende 2021 kein endgültiges Ergebnis zu erwarten sei, sagte er weiter.

Zur Ermittlung der Ertragsfähigkeit wurde von der Landesforschungsanstalt in den 90ziger Jahren über einen Zeitraum von sieben Jahre für 2,8 Millionen Euro eine Generalbonitierung entwickelt und durchgeführt. Im Ergebnis wurden damals 5 Fischarten von wirtschaftlicher Relevanz ausgewählt und deren potentielle Fangmengen unter Berücksichtigung der tatsächlichen Fänge ermittelt und mit den damaligen Großhandelspreisen bewertet. Die Festlegung der Pacht basierte auf den Erlösen dieser 5 Arten.

Des Weiteren kündigte Minister in Waren an, dass das Land auch in 2019 Aalbesatzmaßnahmen zu 80 Prozent fördern möchte. Der Erhalt des Aalbestandes bleibt eine wichtige Aufgabe des Landes Mecklenburg-Vorpommern. „Der Aal ist eine bedeutende Art für die Europäische Berufsfischerei, der Bestand jedoch weiterhin stark gefährdet. Das haben wissenschaftliche Studien ergeben. Dieser Entwicklung müssen wir entgegensteuern: aus Gründen des Artenschutzes und aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten“, so der Minister.

Dank Fördermittel des Landes Mecklenburg-Vorpommern und der EU wurden seit 2009 insgesamt rund 10,3 Millionen Aale (61 Tonnen) in die Gewässer des Landes ausgebracht. Ziel ist, die Abwanderung von 40 Prozent der adulten Aale aus den Binnengewässern in Richtung des Laichgebiets Sargassosee, ein Meeresgebiet im Atlantik östlich Floridas und südlich der Bermuda-Insel, zu ermöglichen. So sieht es die Europäische Aalverordnung von 2007 vor. Dort sollen die Aale laichen. Die geschlüpften Aallarven gelangen über den Golfstrom an die europäischen Küsten und damit auch zurück nach Mecklenburg-Vorpommern.

Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt hat über die Landgesellschaft 48.048 ha Wasserfläche an die Berufsfischerei verpachtet. Davon werden 3.148 ha in Naturschutzgebieten an Berufsfischer verpachtet. Weiterhin werden 2.069 ha landeseigener Binnengewässer in den Nationalparken und Biosphärenreservaten durch die Biosphären- und Nationalparkämter an 7 Berufsfischer verpachtet. Insgesamt verpachtet das Land daher derzeit mindestens 50.117 ha an Berufsfischer.

Geschätzt wird, dass die 50 Berufsfischereiunternehmen (Haupt- und Nebenerwerb) in MV ca. 55.000 ha vom Land, Kommunen und Privaten gepachtet haben.

Backhaus: Milchproduktion hat hohe gesellschaftliche Bedeutung für MV

Güstrow – Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus sieht Potenzial für eine weitere Entwicklung der Milchviehhaltung in Mecklenburg-Vorpommern. „Klar ist die Milchproduktion seit der Milchkrise 2016 rückläufig und viele Betriebe haben aus betriebswirtschaftlichen Gründen die Milchproduktion eingestellt, trotzdem bestehen gute Voraussetzungen“, sagte der Minister am Donnerstag auf dem 12. BDM-Milchbauerntag in Güstrow.

Eine erfolgreiche Entwicklung der Milchproduktion setze aber voraus, dass der Schwerpunkt stärker auf ihre Nachhaltigkeit gelegt werde. „Nachhaltigkeit ist das übergreifende Thema bei der weiteren Entwicklung der Milcherzeugung“, betonte der Minister. Jeder Milchbauer müsse daher für sich die Frage beantworten, mit welcher Strategie diese Nachhaltigkeit noch besser erreicht werden kann. Dabei seien die ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit als Einheit zu betrachten.

So sei einer Analyse der LMS Agrarberatung für 2017 zu entnehmen, dass es durchaus Betriebe hier im Land gibt, die unter den aktuellen Bedingungen in der Milchproduktion Gewinne erzielen können. Die Analyse zeige allerdings auch, dass bei den Erzeuger­kosten ein großes Gefälle zwischen den einzelnen Betrieben besteht. „Hier sehe ich erhebliches Potenzial“, sagte Backhaus.

Spielraum sehe er außerdem im Umgang der verschiedenen Interessenlager miteinander. „Denn so schlecht, wie es manchmal dargestellt wird, sieht es ja mit der Ökobilanz der Rinderhaltung im Land gar nicht aus.“ Oftmals ermögliche gerade erst die Rinderhaltung eine sinnvolle Nutzung der ökologisch wertvollen Wiesen und Weiden. Auch betrage der Tierbesatz in MV nur 34 Großvieheinheiten je 100 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. In Schleswig-Holstein mit 105 und Niedersachsen mit 125 seien es deutlich höhere Werte. In den dominierenden modernen Ställen des Landes bestünden zudem gute Haltungsbedingungen. Auch wenn es bei der tiergerechten Haltung noch Luft nach oben gäbe. So profitieren derzeit nur 10 Prozent der Milchkühe vom 2016 aufgelegten Programm zur Förderung der Sommerweidehaltung.

Die milchviehhaltenden Betriebe seien von sozialer Bedeutung für den ländlichen Raum, die weit über den Lebensunterhalt von Landwirt und Arbeitnehmern aus dem Dorf hinausgeht. „Leider wird das in der breiten Öffentlichkeit zu wenig honoriert“, gab Backhaus zu bedenken. Außerdem würde oft ausgeblendet, dass mit der Milcherzeugung ein hochwertiges, gesundes Lebensmittel bereitgestellt werde.

Gerade mit Blick auf die hohe gesellschaftliche Bedeutung einer nachhaltigen Milchproduktion werde das Landwirtschaftsministerium die Milchbauern dahingehend auch weiterhin unterstützen, so Backhaus.

Hinsichtlich der Förderung von Agrarinvestitionen zählt die Milcherzeugung zu den prioritären Bereichen. Priorität genießt sie ebenso bei der Neuverpachtung von Landesflächen. Die Verbesserung der Gesundheit und Robustheit der Milchkühe werde mit dem höchstmöglichen Fördersatz unterstützt.

Das Land fördert Aus- und Fortbildung sowie Forschungs­arbeit und Beratung durch die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei, das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie Dummerstorf sowie die LMS Agrarberatung und den Rinderzuchtverband.

Ziel müsse es weiterhin sein, dass die Milcherzeuger einen besseren Milchpreis erhalten, so der Minister. Allerdings könne Politik immer nur begrenzt Einfluss auf die grundlegenden Mechanismen des Milchmarktes nehmen. Das treffe vor allem auch auf die Neugestaltung der Lieferbeziehungen sowie für die Verteilung der Preisrisiken in der Wertschöpfungskette zu. „Ich kann daher nur alle Milcherzeuger auffordern, sich zügig auf ein gemeinsames Ziel zu verständigen und damit in die Verhandlungen zu gehen“, sagte der Minister.

In MV halten 709 Betriebe Milchkühe mit insgesamt 167.000 Tieren (Stand Mai 2018). Die Hälfte der Tiere (84.000) steht in den 102 Betrieben mit mehr als 500 Milchkühen. November 2014 waren es noch 850 Betriebe mit insgesamt 182.000 Tieren, wovon 76.000 Kühe in 95 Betrieben mit mehr als 500 Milchkühen lebten.

474 Betriebe mit rund 156.000 Milchkühen sind Mitglied im Landeskontrollverband für Leistungs- und Qualitäts­prüfung Mecklenburg-Vorpommern eG (LKV). In 97 Prozent dieser Betriebe leben die Tiere in Laufstall­haltung.

Die durchschnittliche jährliche Milchleistung je Kuh beträgt in MV 9.669 kg, in Deutschland 8.864 kg. Die durchschnittliche Lebensleistung einer Milchkuh beträgt in MV 26.707 kg (Quelle: LKV Nov. 2018).

Finanzämter informieren Rentner über „Steuererklärung light“

Schwerin – Gut 30.000 Rentnerinnen und Rentner haben dieser Tage Post von ihrem Finanzamt erhalten. Die Finanzverwaltung informiert über die Ausweitung des sogenannten Amtsveranlagungsverfahrens. Damit können Rentnerinnen und Rentner unter bestimmten Voraussetzungen allein mit einer Unterschrift ihrer Steuerpflicht nachkommen.

Seit 2017 haben die Rentnerinnen und Rentner in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit dieses Angebot der Finanzämter zu nutzen. Ein deutschlandweit bislang einmaliger Service, weil Mecklenburg-Vorpommern das Verfahren aktuell erprobt. Und das mit großem Erfolg. Waren es 2017 lediglich einige Hundert Rentnerinnen und Rentner, die das Verfahren in Anspruch nahmen, nahmen die Finanzämter im vergangenen Jahr bereits gut 8.000 Veranlagungen ohne Steuererklärung vor.

Und in diesem Jahr könnten noch einige dazu kommen, denn Mecklenburg-Vorpommern hat sich beim Bund als zuständigem Gesetzgeber dafür eingesetzt, dass ab sofort auch Spenden und haushaltsnahe Dienstleistungen berücksichtigt werden können.

Finanzminister Mathias Brodkorb: „Die Steuererklärung ist für Rentnerinnen und Rentner meist eine unangenehme Pflicht, die mit großem Aufwand verbunden ist. Als Steuerverwaltung wollen wir unseren Rentnerinnen und Rentner helfen und machen mit dem Informationsschreiben gezielt auf diesen Service aufmerksam. Da wir nun auch weitere steuermindernde Ausgaben berücksichtigen können, ist das Verfahren für noch mehr Rentnerinnen und Rentner attraktiv.“

Zum Hintergrund: Die Finanzämter bekommen jedes Jahr die für eine Steuererklärung wesentlichen Daten elektronisch übermittelt – von Rentenversicherungsträgern, Versicherungen und Krankenkassen. Sollten Rentnerinnen und Rentner außer Spenden, haushaltsnahen Dienstleistungen und sogenannten „außergewöhnlichen Belastungen“ keine weiteren Ausgaben haben, die die Steuerlast mindern, kümmert sich das Finanzamt auf Wunsch der Steuerpflichtigen um den Rest. Wer unsicher ist, ob das Verfahren für ihn infrage kommt, kann gerne Kontakt mit seinem Finanzamt aufnehmen.

Landesregierung lädt erneut zu Bürgerforen im ganzen Land ein

Schwerin – Die Landesregierung lädt im Rahmen der Reihe „Landes­regierung vor Ort“ bereits zum fünften Mal in dieser Wahl­periode zu Bürgerforen im ganzen Land ein.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig: „Mir ist dieser direkte Kontakt im Rahmen der Bürgerforen sehr wichtig, denn wir setzen auf Dialog. Die Foren sind zudem für die Mitglieder der Landesregierung eine gute Gelegenheit, wichtige Schwerpunkte und Vorhaben zu erläutern sowie Fragen und Anregungen mitzunehmen.“

Die Bürgerforen finden wieder über alle Landkreise und kreisfreien Städte verteilt statt – sieben von ihnen am 28.März in Dömitz, Gadebusch, Schwerin Kühlungsborn, Rostock und Malchin. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig wird sich in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellen.

Das Bürgerforum mit Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus findet bereits am 27. März in Torgelow statt, das Forum mit Finanzminister Mathias Brodkorb am 29. März in Vitte auf der Insel Hiddensee.