Fensterbauer investiert in Betriebsstandort in Spornitz

Spornitz – Die MFT Fenster GmbH produziert am Standort Spornitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) seit 1992 Fenster und Türen aus Kunststoff. Jetzt ist eine Erweiterung der bestehenden Hallenfläche geplant, um die Produktionskapazitäten zu erhöhen. „Das Unternehmen hat sich über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt und stetig die Produktion ausgebaut. Jetzt ist vorgesehen, weiter in den Standort zu investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Damit werden 45 Arbeitsplätze gesichert“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die bestehende Halle soll erweitert werden, um künftig Sonderbauteile, Hauseingangstüren und Hebeschiebeanlagen bis zu einer Breite von sechseinhalb Metern herzustellen. Weiterhin ist vorgesehen, in Transport- und Hebemittel zu investieren, um den Mitarbeitern die Arbeiten zu erleichtern. Neben der Erweiterung der Produktion sind auch Digitalisierungsprozesse geplant, unter anderem sollen die Arbeitsplätze künftig mit Monitoren, Industriecomputern und Barcodescannern ausgestattet werden. „Digitalisierung ist für Handwerksunternehmen ein wichtiges Thema. Diesen Weg geht auch die MFT Fenster GmbH, um Produktionsprozesse zu verschlanken und ein besseres Controlling zu ermöglichen“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens für die Erweiterung betragen 650.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Verbindung mit Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von 195.000 Euro.

Das Vorgehen der Investoren

Investoren erlangen offenbar häufig ohne Wissen der Behörden Kontrolle über Immobilien in Deutschland

Hamburg – Zahlreiche Immobilien in Deutschland wechseln offenbar ihre Besitzer, ohne dass Mieter und deutsche Behörden etwas davon mitbekommen. Wie Recherchen des NDR zeigen, können Investoren Anteile an Immobilien hin und her schieben und so auch Veräußerungsverbote umgehen. So verkaufte ein israelischer Investor die Mehrheit der Firmenanteile an einem Wohnkomplex in Schwerin, obwohl er sich dazu verpflichtet hatte, die Immobilien zehn Jahre lang zu halten. Dadurch wollte die Stadt Spekulationen mit ihrem Wohnraum verhindern. Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft, die den Immobilienkomplex privatisiert hatte, wusste vom Verkauf der Anteile offenbar nichts.

Die Recherchen des Radiosenders NDR Info und des NDR Magazins „Panorama 3“ ergaben in diesem sowie in weiteren Fällen, dass die Wohnungsgesellschaften, die die Immobilien halten, zwar in Deutschland registriert sind, aber Firmen auf Zypern gehören. Dabei handelt es sich um Briefkastenfirmen, die von einer zyprischen Anwaltskanzlei verwaltet werden. Auftraggeber sind internationale Investoren. Über das von der Bundesregierung 2017 in Deutschland eingeführte Transparenzregister war nicht zu ermitteln, wer hinter den Firmen steckt. Der NDR hatte in die Registereinträge von 15 Wohnungsgesellschaften und Unternehmen Einsicht genommen – ohne Ergebnis.

Möglich ist der Anteilsverkauf durch so genannte „Share Deals“. Investoren erwerben dadurch zwar nicht die Immobilien selbst, sondern Mehrheitsanteile an den Firmen, denen die Immobilien gehören. De facto erlangen sie aber die Kontrolle über die Gebäude. Dadurch können Investoren zudem Steuern sparen. Derzeit müssen sie keine Grunderwerbssteuer zahlen, wenn sie weniger als 95 Prozent der Immobilien-Anteile übernehmen. Die Bundesländer hatten an diesem Anteilshandel zuletzt starke Kritik geübt. Nach Schätzungen des hessischen Finanzministeriums entgehen dem Staat durch die „Share Deals“ bis zu eine Milliarde Euro pro Jahr. Voraussichtlich noch im Frühjahr wird sich der Bundestag mit diesem Thema beschäftigen.

„Panorama 3“ sendet eine ausführliche Dokumentation der Recherchen am Dienstag, 9. April, um 21.00 Uhr im NDR Fernsehen. NDR Info berichtet über dieses Thema ausführlich am 9. und am 10. April, unter anderem in einem halbstündigen Feature am Mittwoch, 10. April, um 20.30 Uhr.