Kommunale Kofinanzierungshilfen

Schwerin – Kommunale Körperschaften können in Abhängigkeit von ihrer Leistungsfähigkeit eine Kofinanzierungshilfe zur Finanzierung des Eigenanteils gewährt werden, um ihnen die Teilnahme an Förderprogrammen des Landes, des Bundes und der EU zu ermöglichen. Dafür stellt die Landesregierung jährlich 10,0 Mio. EUR zur Verfügung. Ein interministeriell besetzter Vergaberat im Innenministerium entscheidet über die Auswahl der Vorhaben und die Höhe der Förderung.

Auf seiner ersten Sitzung im Jahr 2019 (23. Mai 2019) lagen dem Vergaberat 132 entscheidungsreife Anträge zur Auswahl vor. Im Ergebnis der Auswahlentscheidungen soll den Kommunen für 21 Vorhaben eine Kofinanzierungshilfe i.H.v. insgesamt 4,8 Mio. EUR gewährt werden. Zu den ausgewählten Projekten gehören u.a. die Schulbauvorhaben in Hagenow und Schlagsdorf mit jeweils einer Million Euro. Finanzhilfen für den Radwegebau werden die Gemeinde Ferdinandshof sowie Gemeinde des Amtes Landhagen erhalten. Damit wird es den Gemeinden des Amtes nunmehr möglich sein, noch bestehende Lücken im Ostseewanderradweg zeitnah zu schließen.

Der Stadt Schwerin wird eine Finanzhilfe zur Errichtung von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet gewährt. Die Gemeinden Süderholz, Dobbertin und Dragun erhalten eine Förderung zur Sanierung und zum Umbau ihrer Kita. Des Weiteren werden für Vorhaben im Bereich der Brandschutzes, des Straßen- und Wegebaus, des Klimaschutzes sowie der Wasserwirtschaft Kofinanzierungshilfen gewährt.

Zusammengefasst wird den ausgewählten Kommunen ermöglicht, mit den gewährten Finanzhilfen von rd. 5,0 Mio. EUR Förderungen aus anderen Förderprogrammen in Höhe von rund 24,3 Mio. EUR in Anspruch zu nehmen und rund 44,9 Mio. EUR in die Infrastruktur zu investieren.

Innenminister Caffier: „Die Landesregierung stellt diese Mittel zusätzlich bereit und ermöglicht es den Kommunen so, an Förderprogrammen teilzunehmen, für die sonst nicht ausreichende Eigenmittel zur Verfügung stehen.“

Kitas erhalten MINT-Geschichtenset

Schwerin – Kinder fit machen für die Zukunft – durch frühe Stärkung der Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur und Technik (MINT). Einen Beitrag dazu leistet die Klaus Tschira Stiftung und die Stiftung Lesen, die in Zusammenarbeit mit der Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung, das MINT-Geschichtenset „Lesen, Staunen, Forschen“ für Kitas entwickelt haben. Der offizielle Projektauftakt für Mecklenburg-Vorpommern fand heute mit Sozialministerin Stefanie Drese in der Kita „Alles im Lot“ statt.

„Das Engagement der Klaus Tschira Stiftung und die Stiftung Lesen freuen mich sehr. Das ist ein vorgezogenes Kindertag-Geschenk für unsere Kitas im Land. So können unsere pädagogischen Fachkräfte durch den Einsatz des Geschichtensets, die Neugier und Entdeckerlust der Kinder anregen und naturwissenschaftliche Themen besprechen. Gleichzeitig wird die sprachliche Bildung mit der frühen naturwissenschaftlichen Bildung sinnvoll verbunden. Das entspricht unserer Bildungskonzeption für 0-10jährige Kinder in Mecklenburg-Vorpommern.“, betonte Drese bei der symbolischen Übergabe des ersten Exemplars.

In den nächsten Wochen erhalten alle knapp 1.100 Kindertagesstätten in Mecklenburg-Vorpommern das Geschichtenset zum Vorlesen und Erleben von Naturphänomenen im Alltag mit Kindern. Ziel der Kooperation ist es, Kita-Fachkräfte und Eltern gleichermaßen mit dem Angebot für MINT- und Sprachbildungsinhalte zu sensibilisieren.

Gemeinsam übergaben Sabine Uehlein (Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen) und Susanne Messer (Referentin der Forscherstation, Klaus Tschira-Kompetenzzentrum) das erste Geschichtenset an Sozialministerin Stefanie Drese und die Kita „Alles im Lot“ in Schwerin, stellvertretend für alle Einrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern. Im Anschluss an die Übergabe las die Ministerin eine der Geschichten aus dem Set vor und setzte passend dazu gemeinsam mit den Kita-Kindern ein Schattentheater-Experiment in die Tat um.

Das Geschichtenset enthält vier Titel zu den Themen Mathematik, Farben, Licht und Akustik. In den Heften werden Erscheinungen und Ereignisse aufgegriffen, die Kinder kennen: z. B. Geräusche, Jahreszeitenwechsel oder der nächtliche Sternenhimmel. Für Kita-Fachkräfte und Eltern bieten diese MINT-Themen viele Gesprächsanlässe zum Entdecken und Ausprobieren. Dabei vertiefen die Kinder ihre Vorstellungskraft und Ausdrucksfähigkeit und erweitern ihren Wortschatz. Ergänzt werden die Geschichten durch Material zur frühkindlichen Sprachbildung für die pädagogischen Fachkräfte. Flankierend gibt es zudem ein Online-Fortbildungsangebot. Die Fachkräfte erhalten dort praxisnahe Anregungen für den Einsatz der Geschichtensets in der Kita, um den Forscherdrang der Kinder und die Lust aufs Lesen weiter zu stärken.

Förderung von Solaranlagen

Rostock – Das Unternehmen Wärme in Rostocker Wohnanlagen GmbH erhält vom Energieministerium für das Errichten und Betreiben einer solarthermischen Anlage zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung für ein Mehrfamilienhaus in der Rostocker Clara-Zetkin-Straße 1-4 einen Zuschuss in Höhe von 13.743 Euro (Fördersatz 22 Prozent). Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Es ist beabsichtigt, die bestehende Gasheizungs- und Warmwasserbereitungsanlage durch eine moderne zentrale Heizanlage mit Gas-Brennwertkesseln und einer zentralen Warmwasseraufbereitungsanlage zu ersetzen. Die Solaranlage soll Warmwasseraufbereitung und Heizung unterstützen. Auf dem Dach des Hauses wird eine Solar-Kollektorfläche von ca. 65 Quadratmetern installiert. Dem Solar-System wird ein Pufferspeicher mit einer Kapazität von knapp 170 Kilowattstunden Strom nachgeordnet. Die Arbeiten laufen bereits. Sie sollen Ende des Monats abgeschlossen sein.

Durch die Solaranlage können pro Jahr rund fünf Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Des Weiteren stehen jährlich rund 25.000 Kilowattstunden Strom zur Verfügung.

Fahrzeuge für mobile, kriminalpolizeiliche Beratung

Schwerin – Minister Lorenz Caffier hat heute erstmals sechs neue Fahrzeuge des Typs Mercedes-Benz Vito, die als mobile kriminalpolizeiliche Beratungsstellen ausgelegt sind, an die Landespolizei übergeben. Sie werden flächendeckend im Land zur bürgernahen, sicherheitstechnischen Präventionsarbeit eingesetzt.

„Die Fahrzeuge bieten unseren Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich direkt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Landespolizei in Fragen der Sicherheit der eigenen Wohnung, ihres Eigenheims oder eines Gewerbebetriebes zu informieren und beraten zu lassen“, sagte Minister Caffier. „Mir ist es immer auch wichtig, dass unsere Polizistinnen und Polizisten zu den Bürgerinnen und Bürgern kommen können, um den direkten Kontakt zu pflegen – mit diesen Fahrzeugen gibt es dazu eine gute Möglichkeit mehr“, so der Minister weiter.

Je ein Fahrzeug geht an die Polizeiinspektionen Anklam, Neubrandenburg, Stralsund, Rostock, Schwerin und Ludwigslust. Von dort fahren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ihren Beratungsterminen in die Fläche des Landes.

Die Fahrzeuge verfügen u.a. über entsprechende Sitzmöglichkeiten für die Beratungen vor Ort, eine seitlich angebrachte Markise sowie ein Regalsystem, in dem Musterfensterrahmen zu Demonstrationszwecken mitgeführt werden können.

Projekt Match.Box wird weiter ausgebaut

Schwerin – Das Projekt Match.Box wird weiter ausgebaut. Im Projekt werden Konzepte erstellt, mit denen beispielsweise die Wirtschaftszweige Handwerk/Technologie, Tourismus und Stadtentwicklung mit Akteuren der Kreativwirtschaft zusammengeführt werden. „Durch diese Zusammenarbeit sollen neue Produkte und Innovationen entstehen. Das ist ein lebendiger Beitrag dafür, die Innovationskraft der Kultur- und Kreativwirtschaft sichtbarer zu machen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag.

2018 wurde das Projekt Match.Box vom Wirtschaftsministerium beim Ideenwettbewerb der Kultur- und Kreativwirtschaft ausgezeichnet. „In der Zusammenarbeit mit dem kreativen Potential der Branche in Mecklenburg-Vorpommern bestehen Chancen und Wachstumsmöglichkeiten für andere Wirtschaftszweige und Gewerke. Zum Beispiel für diejenigen, die in Bezug auf neues Design, Digitalisierung sowie Vertrieb und Marketing vor aktuellen Herausforderungen und Aufträgen stehen. Das Potential der Kreativen gilt es dabei noch besser in wirtschaftlicher Verwertung zu nutzen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft kann ein innovativer Impulsgeber für Unternehmen sein“, sagte Wirtschaftsminister Glawe weiter. Die Fortführung des Projektes Match.Box wird vom Wirtschaftsministerium mit rund 70.000 Euro unterstützt.

In verschiedenen Workshops und mit eigens entwickelter Methodik wurden Themen wie „smartes Handwerk“ und „Verwaltung von morgen“ identifiziert. „Wirtschaftliche Innovation entsteht unter Druck. Solange dieser noch nicht groß genug ist, bewegen und beschäftigen wir uns in und mit Sekundärproblemen“, sagte Esther Stühmer, Designerin und Teil des Projektteams. In ihrem Projekt bringen sie Macher aus der Kreativwirtschaft mit verschiedenen Köpfen aus traditionellen Branchen zusammen, um in verschiedenen Themenbereichen neue Projekte zu entwickeln.

Zusammen mit Prof. Stephan Schulz/Hochschule Wismar und Handwerksbetrieben werden beispielsweise zum Thema Oberflächen und Sensoren mit den Designstudenten gearbeitet. Ziel ist es Verbrauchern die Angst vor Digitalisierung zu nehmen, dem Handwerk neue Möglichkeiten aufzuzeigen und sich Zukunftsthemen an der Schnittstelle der Interaktion zu nähern.

Mit einem Strandkorbhersteller, zwei Ingenieuren, einem Entwickler und Designer möchten die Match.Box-Macher Strandkörben digitales Leben einhauchen, damit Urlauber per Smartphone ihren Strandkorb buchen, öffnen und schließen können. Um Stadtentwicklung zukunftsfähig zu betreiben, hat das Team mit Verwaltungsmitarbeitern, Stadtplanern, Architekten, Spieleentwicklern und der Wissenschaft erfahren, dass mangelndes Verständnis zwischen Bürgern und Verwaltung häufig zu Unmut führt. Mit der in diesem Jahr zu entwickelnden Spieleapp möchte das Team dieses Verständnis auf spielerische Art und Weise vermitteln.

Esther Stühmer als Textildesignerin, Dr. Wolfgang Blank als Geschäftsführer der der WITENO GmbH (Betreiber zweier Technologiezentren und einem Industrieunternehmen) und Martin Horst als Inhaber einer Kreativagentur und Eismanufaktur gehen mit dem kleinsten CoWork Deutschlands – ihrer Telefonzelle Match.Box – auf Tour und informieren auf verschiedenen Veranstaltungen über die Themen.

In Mecklenburg-Vorpommern sind nach Angaben des Büros für Kulturwirtschaftsforschung in Köln rund 5.500 Selbstständige und Unternehmen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig. Rund 2.600 Selbstständige und Unternehmen haben im Jahr 2014 gemeinsam einen Jahresumsatz von mehr als 777 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche betrug 2014 rund 9.600. Betrachtet man die sozialversicherungspflichtig und die geringfügig Beschäftigten sowie alle Selbstständigen zusammen, dann sind gegenwärtig knapp 17.800 Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft im Land tätig.

Im November findet die Landesbranchenkonferenz der Kultur- und Kreativwirtschaft MV Kreatopia in Rostock im Auftrag des Wirtschaftsministeriums statt.