Migration und Integration

Schwerin – Der Landesintegrationsbeirat tagte heute im Sozialministerium und beschäftigte sich mit den umfangreichen Entwicklungen im Bereich Migration und Integration. Integrationsministerin Stefanie Drese sieht bei der Vielzahl geplanter integrationspolitischer Neuregelungen, die sich derzeit in den Gesetzgebungsprozessen befinden „viel Licht, aber auch Schatten“.

„Ich halte es angesichts des Fachkräftemangels für wichtig und überfällig, den Arbeitsmarkt für Nicht-EU-Staatsangehörige zu öffnen. Ebenso ist es richtig, Menschen, die absehbar nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können, eine Chance zu geben, sich über Ausbildung und Arbeit eine Perspektive aufzubauen“, sagte Drese im Integrationsbeirat mit Blick auf das Fachkräfteeinwanderungsgesetz und das Duldungsgesetz des Bundes, die zum 1.1. 2020 in Kraft treten sollen.

Die geplanten Regelungen von Bundesinnenminister Horst Seehofer sind nach Ansicht von Drese aber nicht ausreichend und schaffen keine genügende Rechtssicherheit für betroffene Personen sowie für Arbeitgeber. „Wir brauchen vor allem einen echten Spurwechsel für abgelehnte und nur geduldete Asylsuchende, die zum Zeitpunkt eines Stichtags gut integriert sind und einen Arbeitsplatz haben. Eine nachhaltige Integration dieser steuerzahlenden Personengruppe und ihrer Familien lässt sich nicht über weitere Ketten-Duldungen erreichen, sondern nur über einen Aufenthaltstitel“, verdeutlichte Drese heute in Schwerin.

Klar positionierte Drese sich gegen die von Seehofer im „Geordnete-Rückkehr-Gesetz“ vorgesehenen Verschärfungen bei der Sicherungshaft von abgelehnten Asylbewerbern. „Menschen in Abschiebungshaft dürfen nicht in normalen Gefängnissen neben Straftätern untergebracht werden. Das Trennungsgebot darf deshalb nicht gelockert oder aufgehoben werden“, so Drese heute in der Sitzung des Landesintegrationsbeirates.

Ausfall in Rechenzentrum legt Finanzämter auch in M-V lahm

Schwerin – Von einer schwerwiegenden Störung im Steuerrechenzentrum von Dataport sind aktuell alle 141 Finanzämter der Länder Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern betroffen.

Die Finanzämter können derzeit nur sehr eingeschränkt arbeiten, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Zugriff mehr auf elektronische Steuerfachverfahren haben. Zwar konnte der Fehler im Rechenzentrum inzwischen behoben werden, allerdings werden nun alle Systeme auf Fehler geprüft und aufeinander abgestimmt gestartet.

Bei Rechenzentren in der Größenordnung des Steuerrechenzentrums kann dieser Vorgang mehrere Tage andauern. Dataport als Betreiber des Rechenzentrums erwartet derzeit, dass die Systeme ab morgen wieder zur Verfügung stehen werden.

Land will Schloss Ludwigsburg kaufen

Schwerin – Die Landesregierung hat heute dem Erwerb der Schlossanlage Ludwigsburg und der Sanierung des Schlosses durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zugestimmt. Das teilten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann heute im Anschluss an die Kabinettssitzung mit.

„Wir wollen, dass Schloss Ludwigsburg wieder in seiner ganzen Schönheit erstrahlt. Der Kauf des Schlosses zu einem symbolischen Preis ist der erste wichtige Schritt auf dem Weg dahin. Wir bekennen uns mit unserem heutigen Beschluss gleichzeitig zur Sanierung der Anlage. Und wir freuen uns sehr darüber, dass sich der Bund daran mit 20 Millionen Euro beteiligen will. Unser Dank gilt allen Bundestagsabgeordneten aus dem Land, die sich erfolgreich für dieses Projekt eingesetzt haben. Außerdem haben wir das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das Finanzministerium beauftragt, die bisherigen Gespräche zur Eingliederung des Schlosses Ludwigsburg als Außenstelle in das Pommersche Landesmuseum fortzusetzen. Denn klar ist: Wir brauchen ein langfristig tragfähiges Konzept für das Schloss“, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig im Anschluss an die Kabinettssitzung.

„Wir freuen uns, dass wir mit den Verhandlungen so weit sind. Schloss Ludwigsburg ist nicht nur für die touristische Entwicklung wichtig, sondern gerade auch für die regionale Identität. Viele Menschen in ganz Vorpommern haben sich für die Sanierung des Schlosses eingesetzt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass das Kabinett heute den Weg für einen Kauf des Schlosses freigemacht hat. Damit erhält Vorpommern nach dem Jagdschloss Granitz ein zweites Schloss im Landesbesitz“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern Patrick Dahlemann.

Der Kauf bedarf nun noch der Zustimmung durch den Landtag. Ein entsprechender Antrag soll bereits in der nächsten Sitzung des Landtages gestellt werden.