Wiederbelebung auf Zeit

Rostock – Mit der Ausstellung „Palast der Republik – Utopie, Inspiration, Politikum“ öffnet die Kunsthalle Rostock heute den Blick auf ein architektonisch wie politisch vielseitig genutztes Bauwerk. Kulturministerin Bettina Martin zeigte sich bei der offiziellen Eröffnung beeindruckt von der Idee, eine solche Ausstellung in der Kunsthalle zu präsentieren.

„Der Palast der Republik spielt mit seiner so vielschichtigen Geschichte eine immer noch wichtige Rolle in der Erinnerungskultur der Menschen in beiden Teilen der Hauptstadt. Die Rückschau löst dabei bei vielen ambivalente Empfindungen aus“, sagte Martin. Das greife die Ausstellung auf. „Sie ist eine Hommage an ein Bauwerk, das selbst Kunst war, das Kunst und Künstlichkeit beherbergte und das in vielerlei Hinsicht Licht und Schatten bis in die Gegenwart wirft. Und diese Ausstellung fordert uns heraus, uns gerade im Jubiläumsjahr 30 Jahre friedliche Revolution auch einmal kritisch mit den Jahren nach der Wiedervereinigung und dem Umgang mit ostdeutscher Geschichte auseinanderzusetzen.“

Die Ministerin wies auf die Parallelen der Geschichte beider Häuser hin: Der opulente Symbolbau als „Haus des Volkes“ in Berlin, der 2006 nach jahrelangen Debatten und Protesten abgerissen wurde, und der einzige DDR-Museumsneubau in Rostock als Zuhause zeitgenössischer Kunst, das er bis heute ist.

„Auch die Kunsthalle ist ein Zeitzeugnis, nach der Wiedervereinigung sah auch ihre Zukunft zunächst düster aus. Immer wieder drohte die Schließung“, erklärte Martin. Sie betonte, es sei besonders dem Engagement des Direktors, Dr. Jörg-Uwe Neumann, zu verdanken, dass die Kunsthalle Rostock erhalten blieb und sich zu einem renommierten Museum entwickelt hat.

Die Eröffnungsveranstaltung nutzte die Ministerin auch dazu, Neumann den Bescheid über die jährliche Landesförderung von 150.000 Euro zu überreichen.

Die Ausstellung „Palast der Republik – Utopie, Inspiration, Politikum“ ist vom 1. Juni bis zum 13. Oktober 2019 in der Kunsthalle Rostock zu sehen. Sie zeigt zum einen Kunstwerke, die im Palast der Republik ausgestellt wurden, und Nachbauten des Interieurs. Zum anderen setzt sie sich künstlerisch mit dem Abriss des Gebäudes auseinander.

Immergut-Festival in Neustrelitz

Neustrelitz – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat heute das Immergut-Festival in Neustrelitz besucht. Sie nahm dort zunächst an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Festivals in MV – Was macht ein Festival mit der Region?“ teil und unternahm anschließend einen Rundgang über das Festivalgelände.

„Ich finde es großartig, dass es bei uns im Land eine ganze Reihe beliebter Festivals gibt. Dazu kommen junge Gäste aus ganz Deutschland zu uns nach Mecklenburg-Vorpommern, um für ein paar Tage eine gute Zeit zu verbringen. Auch bei den Jugendlichen bei uns im Land sind viele dieser Veranstaltungen fest im Kalender eingeplant. Die Festivals sind eine Bereicherung für das kulturelle Leben bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Sie stärken den Zusammenhalt im Land“, sagte die Ministerpräsidentin in Neustrelitz.

Schwesig hob hervor, dass der Trägerverein des Festivals, der immergutrocken e.V., im vergangenen Jahr mit dem Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet worden ist. „Ich bin sehr beeindruckt, was hier im ehrenamtlichen Engagement jedes Jahr auf die Beine gestellt wird. Deshalb bin ich gerne der Einladung gefolgt, mir das Festival selbst einmal anzusehen“, so die Ministerpräsidentin.

Das Immergut-Festival findet 2019 zum zwanzigsten Mal statt. Noch bis Sonnabend finden in Neustrelitz Konzerte und ein umfangreiches Rahmenprogramm statt.

Rechte von Kindern und Jugendlichen

Schwerin – „Die Entwicklung, die Beteiligung und der Schutz von Kindern und Jugendlichen muss als Querschnittaufgabe in allen Bereichen unserer Gesellschaft stärker berücksichtigt werden.“ Sozialministerin Stefanie Drese fordert die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz.

„Festgeschriebene Kinderrechte in der Verfassung würden den Vorrang des Kindeswohls sicherstellen. Der Gesetzgeber müsste dann bei neuen Gesetzen, deren Auswirkungen auf die Rechte der Kinder prüfen und die Interessen der jungen Generation bei allen sie betreffenden Entscheidungen mit besonderem Gewicht in die Abwägung einbeziehen“, betonte Drese anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist für die Ministerin, Kindern und Jugendlichen auf allen öffentlichen Ebenen mehr Beteiligungsmöglichkeiten zu eröffnen. „So würden die Meinung und Interessen der jungen Generation sichtbarer“, verdeutlicht Drese. „Das belebt die Demokratie. Und Kinder und Jugendliche, die an sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden, können später viel leichter Gestaltungsverantwortung für die Gesellschaft übernehmen“, so Drese.

Ministerin Drese erhofft sich durch den einstimmig gefassten Beschluss der Jugend- und Familienministerinnen und -minister vor zwei Wochen in Weimar neuen Schwung zur Realisierung des Ziels. „Ich bin sehr froh, dass wir den Beschluss über alle Parteigrenzen hinweg gefasst haben“, so Drese. „Das ist ein starkes politisches Signal für die Aufnahme und Stärkung von Kinderrechten im Grundgesetz.“

Drese: „Kinderrechte im Grundgesetz sind die Grundlage für einen Anspruch auf Chancengleichheit, auf Mitbestimmung, auf Schutz von Kindern und Jugendlichen. Jetzt ist vor allem die Bundesregierung aufgefordert, den von den Fachministerinnen und Fachministern der Länder klar artikulierten Willen und den Koalitionsbeschluss des Bundes auch zügig umzusetzen.“

Werben für Landschulen

Schwerin – Unter dem Motto „Land erfahren. Schule erleben“ besuchen 44 angehende Lehrerinnen und Lehrer Anfang kommender Woche Schulen im ländlichen Raum in Mecklenburg-Vorpommern. Die erste Lehrerlandpartie des Bildungsministeriums und des landesweiten Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) startet am Montag, 3. Juni 2019, in Rostock und führt über Greifswald in Grundschulen und Regionale Schulen in Pasewalk, Löcknitz, Torgelow und Ueckermünde. Bildungsministerin Bettina Martin wird die Gruppe bis Greifswald begleiten. Dort ist auch eine Gesprächsrunde mit der Ministerin geplant. Neben Lehramtsstudierenden aus Mecklenburg-Vorpommern nehmen Interessenten aus Niedersachen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Berlin an der Reise teil.

„Wir brauchen mehr junge Lehrerinnen und Lehrer im ländlichen Raum. Deshalb wollen wir mit der Lehrerlandpartie bereits Studierenden Lust auf Schulen im ländlichen Raum machen“, betonte Bildungsministerin Bettina Martin. „Ich bin mir sicher, dass sich mehr Nachwuchslehrkräfte vorstellen können dort zu arbeiten, wenn sie die Schulen besucht und den Schulalltag erlebt haben. In Mecklenburg-Vorpommern haben Junglehrerinnen und Junglehrer gute Chancen, direkt nach dem Referendariat an Grundschulen und Regionalen Schulen im ländlichen Raum in den Beruf einzusteigen. Insofern freue ich mich über alle, die am Montag in den Bus steigen und neugierig sind, unsere Schulen im ländlichen Raum kennenzulernen“, so Martin.

„Mecklenburg-Vorpommern hat einen Bedarf an ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern – insbesondere im ländlichen Raum“, sagte die Direktorin des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung Prof. Carolin Retzlaff-Fürst. „Die Lehrerbildungslandpartie macht es möglich und bringt Studierende des Lehramtes nach Vorpommern, um Orte und Landschaften, Schulen und das Lehrerinnensein bzw. Lehrersein im ländlichen Raum kennen und vielleicht lieben zu lernen. Die Landpartie ist eine innovative Möglichkeit für Studierende, um konkrete Kontakte für Praktikums- sowie Referendariatsplätze zu knüpfen“, so Retzlaff-Fürst.

Die Landpartie ist eine Idee des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung. Die Landesregierung unterstützt dieses innovative Projekt über die Lehrerwerbekampagne und will dafür sorgen, dass es bei vielen Lehramtsstudierenden bekannt wird. Außerdem übernimmt das Bildungsministerium einen Großteil der Kosten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren mit einem gecharterten Bus in die Region und treffen nicht nur Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch Bürgermeister, Regional- und Lokalpolitiker, die ihnen zeigen, was für den jeweiligen Ort spricht. Tagungs- und Übernachtungsort der Landpartie ist der Lokschuppen Pasewalk.

Hochwasserrisiko für Flüsse in MV

Schwerin – Die Berichte einer Neubewertung des Hochwasserrisikos in den vier Flussgebietseinheiten Mecklenburg-Vorpom­mern sind ab sofort auf der Seite des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) einsehbar.

Die EU schreibt vor, dass alle sechs Jahre das Hoch­wasserrisiko in vorgegebenen Flussgebietseinheiten zu überprüfen ist. Mecklenburg- Vorpommerns ist dabei an den Flussgebietseinheiten Schlei/Trave, Elbe und Oder beteiligt und für die Flussgebietseinheit Warnow/Peene allein zuständig. Seit 2016 wurde die erste Bewertung von 2011 überprüft.

Danach sind in der Flussgebietseinheiten Warnow/Peene, Schlei/Trave und Oder seit 2011 keine wesentlichen Veränderungen in den Einzugsgebieten der Fließgewässer und Küstengebiete festgestellt worden, die einer Beherrschung der hochwasserbedingten nachteiligen Folgen auf die menschliche Gesundheit, die Umwelt, das Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeit entgegenstehen. Im Flusseinzugsgebiet der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern werden Teile der Müritz-Elde-Wasserstraße nicht mehr als Risikogebiet eingestuft.

Auf der Grundlage dieser Aktualisierung werden derzeit auch die Hochwassergefahren- und -risikokarten überarbeitet. Mit der Fertigstellung ist bis Ende 2019 vorgesehen. Diese Karten werden dann ebenfalls veröffentlicht.

Hotspots in touristischen Regionen

Schwerin – Das Wirtschaftsministerium hat eine Studie für die Standortbestimmung von WLAN-Hotspots in Tourismusregionen von Mecklenburg-Vorpommern erstellt.

„Heute kein Internet in Regionen verfügbar zu haben, ist ein klarer Wettbewerbsnachteil. Mit dem geplanten Ausbau können wir unseren Gästen einen weiteren Service anbieten. Mit der Studie werden potentielle Standorte geprüft und eine Empfehlung für mögliche Standorte der WLAN-Hotspots vorgenommen. Diese sollen vorzugsweise im Binnenland, an Plätzen in Tourismusstädten, an touristisch stark nachgefragten Schlössern und Gutshäusern, an Wasserstraßen mit hoher touristischer Bedeutung sowie an touristischen Sehenswürdigkeiten mit Verweildauer liegen. Das Ziel der Studie ist es, die Orte zu identifizieren, welche am besten und ehesten einen Bedarf zur WLAN Versorgung aufweisen. 234 Standorte werden dabei in Betracht bezogen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Freitag.

Grundlage für die Ermittlung der Standorte waren touristisch relevante Orte. Danach erfolgte eine Auswahl nach räumlichen Kriterien (Tourismusentwicklungsräume), nach Tourismussegmenten gebildeten Kategorien und nach Räumen um Rad- und Wanderwege. Anschließend erfolgte die Priorisierung der Standorte durch die Regionalen Tourismusverbände.

„Insbesondere für Orte mit großem touristischen Publikumsverkehr, empfiehlt sich die Errichtung eines öffentlich zugänglichen WLAN-Netzes. Dieses soll als Ergänzung zu den bestehenden Mobilfunknetzen einen Internetzugang im Wesentlichen für die Datennutzung bereitstellen. Nutzer erhalten nach Verbindung mit dem WLAN über eine speziell eingerichtete Internetseite relevante Aufenthaltsinformationen, zum Beispiel Veranstaltungstermine, eine Übersicht über „Geführte Touren“ sowie aktuelle Hinweise zur Verkehrsinfrastruktur wie Baustellen und Umleitungen über ein zentrales System“, so Glawe weiter.

Das Standortgutachten für Hotspots in Tourismusregionen MV wurde durch die DEN GmbH Greifswald in Abstimmung mit dem Landestourismusverband (TMV) und Regionalen Tourismusverbänden erarbeitet. Die Kosten für die Studie belaufen sich auf rund 44.300 Euro. Gegenwärtig wird eine Europaweite Ausschreibung zur praktischen Umsetzung der Standortvorschläge erarbeitet.