A 14: Sanierung der Eldetalbrücke

Grabow – Nachdem gestern (15. Juli 2019) auf der Autobahn A 14 zwischen den Anschlussstellen Grabow und Ludwigslust der mit Kakao beladene Anhänger eines Lastkraftwagen in Brand geraten ist, dauern die Reparaturarbeiten an. Deshalb bleibt die Strecke in Fahrtrichtung Schwerin aus Gründen der Verkehrssicherheit weiterhin vollgesperrt.

„Der Unfall ereignete sich auf der Eldetalbrücke zwischen den Anschlussstellen Grabow und Groß Warnow und wurde von den Einsatzkräften vor Ort zügig unter Kontrolle gebracht. Das benötigte Löschwasser und die Rückstände der Ladung füllen nun jedoch die Regenrückhaltebecken und die Leitungssysteme der Brücke“, erklärt Ronald Normann, Abteilungsleiter Autobahn im Landesamt für Straßenbau und Verkehr M-V und sagt weiter: „Da das Wasser mit Plastik und weiteren chemischen Stoffen kontaminiert ist, kann es nicht einfach abgelassen werden, sondern muss fachmännisch abgesaugt und entsorgt werden.“ Bevor der Verkehr wieder über die Brücke rollen kann, müssen diese Becken geleert und die Strecke gereinigt werden. Andernfalls droht durch die überfüllten Rückhaltebecken bei weiteren Niederschlägen eine Überschwemmung der Brücke durch Regenwasser und damit verbunden die Gefahr des Aquaplanings.

Nach Absaugen des Löschwassers kann die A 14 in Fahrtrichtung Schwerin über die Eldetalbrücke voraussichtlich bis zum Wochenende einspurig und mit reduzierter Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde für den Verkehr freigegeben werden. Normann erklärt: „Grundsätzlich ist die Tragfähigkeit der Brücke durch den brennenden Anhänger nicht beeinträchtigt worden. Die hohe thermische Belastung hat jedoch Schäden insbesondere an der Fahrbahndecke und den seitlichen Begrenzungen der Brücke hinterlassen, die wir dringend beheben müssen.“

Die Reparaturarbeiten an Fahrbahnbelag und den sogenannten Übergangskappen, die die Brücke seitlich begrenzen, sollen kurzfristig beginnen und werden voraussichtlich mehrere Monate andauern. Die Gegenfahrbahn in Richtung Dresden ist von den Arbeiten nicht betroffen. Die entstehenden Kosten werden dem Unfallverursacher in Rechnung gestellt.

Autofahrer werden um Verständnis für die dringend notwendige Maßnahme und die damit einhergehenden Verkehrseinschränkungen gebeten.

EUGAL-Gastrasse

Stolpe – Umweltminister Dr. Till Backhaus hat sich heute ein Bild von den Bauarbeiten an der EUGAL-Gastrasse zwischen Stolpe an der Peene und Ferdinandshof gemacht. Im Rahmen seines Besuches bekannte er sich klar zur Energiewende, sagte aber auch, dass eine sichere Erdgasversorgung für Deutschland und Europa ebenso unverzichtbar sei. Erdgas sei für ihn ein konventioneller Energieträger, der als Brücke ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien noch gebraucht wird.

Natürlich sei die Verlegung solcher gewaltigen Erdgasleitungen mit zum Teil erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden und hat Auswirkungen für Grundstückseigentümer und landwirtschaftliche Bewirtschafter, so Backhaus. „Ich denke jedoch, dass bei diesem Vorhaben sichergestellt ist, dass die Beeinträchtigung für Mensch und Natur so gering wie möglich gehalten wird“, sagte er weiter.

Das Bauprojekt werde intensiv behördlich begleitet, betonte der Minister. So überwachen beispielsweise Bodenschutz- und Landwirtschaftssachverständige die Einhaltung der Boden- und Umweltschutzauflagen während der Leitungsverlegung und nach der Rekultivierung. In Zusammenarbeit mit den regionalen Wasser- und Bodenverbänden wurde ein Drainage­konzept erarbeitet, das mit Grundstückseigentümern und Nutzungsberechtigten abgestimmt und verbindlich vereinbart wurde.

„Das ist für mich auch ein Beleg dafür, dass man bei EUGAL die Sorgen und Bedenken der Menschen vor Ort ernst nimmt“, sagte Backhaus. Er rufe alle Beteiligten vor Ort auf, auftretende Probleme offen auf den Tisch zu legen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Das Ministerium werde dabei gerne weiterhin als vermittelnder Partner zu Seite stehen.

Der Geologische Dienst des Landesamtes für Umwelt, Natur und Geologie (LUNG) demonstrierte bei dem Ministerbesuch, wie das Bauvorhaben neue Einblicke in die Oberflächengeologie gewährt. Die offenen Gräben ermöglichen auf der gesamten Länge der Trasse durchschnittlich zwischen 3 und 6 Meter tief die Oberflächengeologie der eiszeitlichen Landschaft flächenhaft zu erfassen. Die derzeitige Kartierung beruht aus Bohrungen in den 1950er bis 1980er Jahren.

„Dass die Gasversorgung für Deutschland noch unverzichtbar ist, entbindet uns nicht davon, unsere Anstrengungen um die Energiewende weiter intensiv voranzutreiben“; betonte Backhaus. „Wir müssen endlich umdenken – das gilt nicht nur für eine Energiewende im Interesse des Klimaschutzes, sondern genauso auch für den Erhalt der Biodiversität oder den Schutz unserer natürlichen Ressourcen Wasser, Boden und Luft. Das sind wir unseren nachfolgenden Generationen einfach schuldig.“

Die EUGAL führt das über die Nord Stream 2-Pipeline gelieferte Erdgas über 480 km nach Tschechien. Die Trasse in Mecklenburg-Vorpommern beträgt 102 km, in Brandenburg 272 km und in Sachsen 106 km.

Erdgas ist nach Mineralöl der zweitwichtigste Primär­energieträger im deutschen Energiemix. Im Sektor der privaten Haushalte ist Erdgas mit einem Anteil von ca. 44 Prozent wichtigster Energieträger am Wärmemarkt.

Gas wird auch gebraucht

in der Chemieindustrie,
als kostengünstiger Treibstoff,
für die Stromerzeugung oder
perspektivisch auch als Ausgleichsspeicher für regenerativen Strom.

Fernwärmeleitung zur Reha-Klinik

Lohmen – Für Bau und Betrieb einer Fernwärmeleitung erhält das Unternehmen „Lohmen Fernwärme GmbH“ vom Energieministerium einen Zuschuss in Höhe von 298.890 Euro. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutz-Förderrichtlinie Unternehmen.

Der Wärmeversorger will die Reha-Klinik „Garder See“ in Lohmen (Landkreis Rostock) mit Wärme versorgen, die als Abwärme in der nahegelegenen Biogasanlage der Produktionsgenossenschaft Gerdshagen entsteht. Dafür soll eine 2100 Meter lange Fernwärmeleitung gebaut werden.

An den Kosten in Höhe von 729.000 Euro beteiligt sich das Energieministerium mit einer Förderung von 41 Prozent der förderfähigen Kosten. Mit dieser Investition wird die Wärmeversorgung in der Reha-Klinik regenerativ und zugleich vor Ort produzierte Energie dafür genutzt.

Nach Fertigstellung der Fernwärmeleitung können damit pro Jahr rund 530 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Damm- und Deichbau im Polder Bargischow

Anklam – Die Renaturierung des Teilpolders Bargischow wird fortgesetzt. Heute setzten Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, und Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH, gemeinsam mit Steffen Ebert, Communications Manager Germany der Nord Stream 2 AG, sowie Michael Sack, Landrat des Landkreises Vorpommern-Greifswald, den offiziellen Spatenstich für den Beginn der Damm- und Deichbauarbeiten im Poldergebiet, das sich östlich von Anklam befindet. Die planfestgestellte Naturschutzmaßnahme ist Bestandteil des Kompensationskonzeptes für die Nord Stream 2 Pipeline.

„Moorschutz kann nur funktionieren, wenn er von den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort mitgetragen und akzeptiert wird. Deshalb bin ich froh, dass wir nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde einen guten Kompromiss zur Vernässung des Polders Bargischow/Gnevezin ausgehandelt haben. Zum einen leistet die Maßnahme einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Und zum anderen verbessert sich die Infrastruktur vor Ort“, betonte Minister Backhaus.

Die Renaturierung des ca. 440 Hektar großen Teilpolders Bargischow sei dringend notwendig, so Backhaus weiter. Er gehört zu einem Großpolder von über 1.000 Hektar im großflächigen Moorkomplex im Bereich der südlichen Peenemündung. Durch frühere landwirtschaftliche Nutzung sei der Polder stark entwässert. Derzeit liegen die Polderflächen auf einem Niveau von bis zu einem Meter unter dem Peene-Mittelwasser.

„Mit den baulichen Maßnahmen verfolgen wir das Ziel, die naturnahen Wasserverhältnisse des Moores wiederherzustellen und den Lebensraum für typische, seltene und gefährdete Pflanzen und Tiere neu zu entwickeln“, erklärte Degen-Lesske. „Das erreichen wir, indem wir mit einem entsprechenden Schöpfwerks­regime den Wasserstand oberflächennah einstellen, so dass weitere Torfzersetzungen und hiermit gekoppelte Nährstofffreisetzungen gestoppt werden.“

In den kommenden zwei Jahren soll zunächst ein neuer, fast drei Kilometer langer und auf der Krone ca. sieben Meter breiter Damm entstehen, der den nördlichen und südlichen Polderbereich trennt. Auf diesen Damm plant der Landkreis, die Kreisstraße K48 sowie den Radfernweg Berlin – Usedom zu verlegen. Die Kreisstraße wird künftig über Gnevezin verlaufen. Zudem sollen zwei Rohrlagerplätze für die Schilfmahd angelegt werden. Vor Beginn der Baumaßnahmen wurden bereits die Ortsdurchfahrten in Gnevezin und in Bargischow instandgesetzt.

Geplant ist weiterhin, den Polderdeich am Grenzgraben zu erneuern, die Seezeichen zu verlegen, einen neuen Verbindungs- bzw. Radweg zwischen dem Damm und dem Grenzgraben zu bauen und im südlichen Polderteil einen Wildschutzzaun aufzustellen. Diese Baumaßnahmen beginnen im kommenden Frühjahr. Die gesamten Damm- und Deichbauarbeiten werden voraussichtlich bis zum Jahr 2023 dauern. Im vergangenen Jahr wurden bereits das Schöpfwerk Bargischow ertüchtigt und die Pumpen erneuert.

Die gesamten Baumaßnahmen im Polder sind Gegenstand der von der Landgesellschaft als Flächenagentur von Nord Stream 2 übernommenen Kompensationsverpflichtung für Eingriffe in Natur und Landschaft durch den Bau der Ostsee-Pipeline. In anderen Fällen setzt die Landgesellschaft als Ökoflächenagentur Kompensationsmaßnahmen für bauliche Vorhaben um oder vermittelt Kompensationsflächenäquivalente aus eigenen Ökokonten an Vorhabenträger.

Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren

Schwerin – Rund 25 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sind bereits heute über 65 Jahre. Dieser Anteil wird sich bis 2030 auf etwa 35 Prozent erhöhen. Angesichts der Veränderung der Altersstruktur müssen die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen älterer Menschen eine ganz besondere Berücksichtigung in den kommunalen Sozialplanungen erfahren.

„Die Landesregierung möchte deshalb den Kommunen bei der Entwicklung von seniorenpolitischen Gesamtkonzepten helfen und den Austausch untereinander befördern“, sagte Sozialministerin Stefanie Drese am Dienstag in Schwerin. Dazu hat das Sozialministerium in Abstimmung mit dem Landkreistag sowie dem Städte- und Gemeindetag einen Leitfaden erarbeitet, der Städte, Ämter und Gemeinden auf ihre gestalterischen Möglichkeiten aufmerksam machen und Fördermöglichkeiten aufzeigen soll.

Mit der neuen Broschüre „Nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren“ erhalten die Kommunen Handlungsempfehlungen, die es ihnen ermöglichen sollen, das zuvor von ihren Landkreisen entwickelte seniorenpolitische Gesamtkonzept individuell an die Situation vor Ort anzugleichen, vorhandene Ressourcen auszuschöpfen und Instrumente zu entwickeln.

Drese: „Die Menschen in unserem Land werden älter. Das ist eine gute Nachricht. Viele bleiben aktiv und wollen sich bürgerschaftlich engagieren. Gleichzeitig benötigen Seniorinnen und Senioren Hilfen im Alltag wie etwa barrierefreie öffentliche Räume oder altersgerechtes Wohnen sowie gute Pflegeangebote und Beratung. Für beide Gruppen müssen vor Ort Beteiligungsmöglichkeiten und Lösungen entwickelt werden für lebendige und lebenswerte Kommunen“, so Drese.

Verschiedene geförderte Maßnahmen stärken dabei die Dorf- und Stadtteilgemeinschaften. Dazu gehören z.B. die Pflegestützpunkte in allen Regionen, Bürgerbusse, Dorfläden oder die Ausbildung von ehrenamtlich aktiven SeniorTrainer/innen. Drese: „In der Broschüre fassen wir Förderungen für den ländlichen Raum, bauliche Maßnahmen und soziale Angebote zusammen.“

Die Ministerin verwies darauf, dass zum Thema „Seniorenfreundliche Kommunen“ vom Sozialministerium ergänzend eine Auftaktveranstaltung für die kommunale Ebene geplant ist, um Best Practice-Beispiele vorzustellen, sich auszutauschen, Fachvorträge anzubieten und den Status in den Gemeinden zu ermitteln.

Drese: „Wir wollen helfen, unsere Städte und Dörfer für eine ältere Gesellschaft fit machen. Deshalb ist es notwendig, den Fokus in den Landkreisen, Städten und Gemeinden verstärkt auf das Thema Seniorenfreundlichkeit zu lenken.“

Ärztliche Versorgung auf dem Land

Friedland – Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum erfordert auf Grund der demografischen Entwicklung neue Wege. In Friedland will die Hausärztin Monique Salchow-Gille ein ambulantes Gesundheitszentrum errichten und betreiben, um den alternden Menschen eine wohnortnahe Versorgung zu bieten. Unterstützt wird sie dabei von der Lokalen Arbeitsgruppe der LEADER-Region Mecklenburg-Strelitz, die das Projekt zur Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für ländliche Entwicklung (ELER) vorschlug. Heute hat Landwirt­schaftsminister Dr. Till Backhaus sich vor Ort über das Projekt informiert und der Investorin einen Zuwendungsbescheid über 400.000 Euro übergeben.

„Es ist ungemein wichtig, dass wir in die medizinische Infrastruktur im ländlichen Raum investieren, um die bedarfsgerechte Versorgung der Menschen bis ins hohe Alter absichern zu können“, sagte Backhaus. Eine schnelle Lösung und ein einfaches Patentrezept gebe es jedoch nicht. In Friedland werde ein interessanter Lösungsansatz ausprobiert.

Das neue ambulante Gesundheitszentrum soll anstelle einer ehemaligen Ausflugsgaststätte am Mühlenteich neu entstehen. Die Kosten betragen insgesamt 1,2 Mio. Euro. Das Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz unter Einbeziehung der Natur am südlichen Stadtrand.

Das Gesundheitszentrum soll neben haus- und fachärztlichen Behandlungsräumen auch einen Präventions- und Rehabilitationsbereich für Sport, Physiotherapie und Beratung erhalten und so ermöglichen, Fahrten insbesondere der älteren und bewegungseingeschränkten Menschen zu Behand­lungen in Neubrandenburg oder Anklam zu vermeiden.

Geplant ist, dass sich zukünftig drei Ärzte sowie drei Schwestern und Therapeuten um die medizinische Versorgung kümmern. Gleichzeitig möchte die Betreiberin jungen Ärzten Weiterbildungsmöglichkeiten bieten und sie für die Arbeit als Landarzt gewinnen.

„Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich auf engagierte Menschen treffe, die nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern für ihre Region etwas bewegen wollen“, so Backhaus. Er sei deshalb optimistisch, dass es gelingen könne, die Anforde­rungen der demografischen Entwicklung zu meistern.

Das EU-Förderprogramm LEADER unterstützt lokale Maßnahmen zur wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raums. Ein ehrenamtliches Gremium der örtlichen Bevölkerung, die Lokale Aktionsgruppe (LAG), wählt im Rahmen eines bewilligten Budgets und einer von ihr beschlossenen „Strategie für lokale Entwicklung“ die zu fördernden Maßnahmen aus. Förderfähige Ausgaben von LEADER-Vorhaben können entsprechend der LEADER-Richtlinie MV bis zu 90 Prozent aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) bezuschusst werden.

Die LAG Mecklenburg-Strelitz erhielt für den Förderzeitraum 2014 bis 2020 ein Budget von 4,6 Mio. Euro. Bisher wurden rund 3,5 Mio. Euro für die Umsetzung von 27 Vorhaben mit einer Kostensumme von 6,6 Mio. Euro bewilligt.

Die Vorpommerntour geht weiter

Pasewalk – Tag sechs der Vorpommerntour des Parlamentarischen Staatssekretärs für Vorpommern Patrick Dahlemann: Beim „Wirtschaftstag“ besuchte Dahlemann die REMOS AG in Pasewalk und die Hanseyacht Greifswald. Am Nachmittag besichtigte er gemeinsam mit dem Minister für Landwirtschaft und Umwelt Dr. Till Backhaus die Baustelle der Ferngasleitung EUGAL in Anklam.

„Die Stärkung der Wirtschaft ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der Landesregierung. Daran wollen wir weiter engagiert arbeiten, gerade bei uns im Landesteil Vorpommern, denn nur eine starke Wirtschaft kann gute Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen und erhalten. Ob zu Luft oder zu Wasser: Bei uns werden Spitzenprodukte gefertigt, bei uns in Vorpommern sind Weltmarktführer ansässig. Das bietet auch Chancen für die Unternehmen polnische Mitarbeiter zu gewinnen, wie hier in der Produktion von Flugzeugen.“, erklärte Dahlemann nach seinen Besuchen.

Die Landesregierung habe ein ganzes Bündel an Maßnahmen aufgelegt. „So wurde die höchste Förderquote für Neuansiedlungen auf den gesamten Landkreis Vorpommern-Greifswald ausgeweitet, das Büro der Landwirtschaftsfördergesellschaft in Greifswald eröffnet, die Technologieoffensive im Bereich Forschung und Entwicklung gestartet, die Vermarktungsoffensive der Standorte Pommerndreieck, Pasewalk und demnächst Sassnitz-Mukran begonnen. Auch die Ansiedlung von Continental ist ein wichtiges Zeichen, dass Vorpommern wirtschaftlich vorankommt“, sagte Dahlemann.

Er verwies darauf, dass die Metropolregion Stettin immer mehr an Bedeutung für den östlichen Landesteil gewinnt. „Deshalb haben wir die Geschäftsstelle Metropolregion Stettin eingerichtet. Es ist ein starkes Signal der Landesregierung, wie wichtig ihr die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit der boomenden Metropole Stettin ist. Wir wollen die besonderen Chancen nutzen, die die Kooperation in der der Metropolregion bietet – und zwar auf allen Ebenen und in allen Bereichen“, so der Staatssekretär.

Landwirte reagieren auf Verbraucherwünsche

Schwerin – Landwirte investieren trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten zunehmend in den Umwelt- und den Klimaschutz. Das geht aus den Anträgen zum Agrarförderungsprogramm (AFP) hervor. Mit dem Geld sollen Betriebe unterstützt werden, die besonders umwelt- und klimaschonend und tiergerecht agieren.

Zum Ende der ersten Jahreshälfte haben bereits über 100 Antragsteller eine Förderzusage vom Land erhalten. Dahinter verbirgt sich ein Zuschussvolumen von knapp 10 Millionen Euro.

„Mit dem Förderprogramm helfen wir den Betrieben den steigenden gesellschaftlichen Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz, Tierwohl und hochwertigen Lebensmitteln gerecht zu werden. Es freut mich, dass die Landwirte dieses Angebot in Anspruch nehmen. Für mich ist dies ein Beleg, dass die Landwirte die Wünsche der Verbraucher wahr- und ernstnehmen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Die Zahlen verdeutlichen dem Minister zufolge aber auch, unter welchem Druck die Landwirte stehen. Die Düngeverordnung zwinge die Betriebe beispielsweise zur längeren Lagerung von Wirtschaftsdünger. Das Agrarinvestitionsförderprogramm begleitet noch bis Ende 2020 den Bau von teuren Güllelagerstätten mit emissionsmindernden festen Abdeckungen mit einem Zuschuss von 40 Prozent.

Auch beim Pflanzenschutz seien die Anforderungen gestiegen, so Backhaus. Förderung gebe es nur noch für besonders innovative abdriftarme und Pflanzenschutzmittelsparende Maschinen, die vom Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen („Julius-Kühne-Institut“) zertifiziert sein müssen.

Seit 2018 bietet das Land Mecklenburg-Vorpommern zudem die Förderung von Maschinen zur mechanischen Beikrautbekämpfung an. „Wir müssen dahin kommen, dass der Pflanzenschutzmitteleinsatz nur noch erfolgt, wenn er aus fachlicher Sicht absolut nötig ist“, so Minister Backhaus. Ziel müsse ein angepasster, situativer Pflanzenschutz sein.

Auch die Förderung von Stallbauten zur Verbesserung des Tierwohls wird durch das Agrarinvestitionsförderprogramm abgedeckt. Da sich die Baukosten in den vergangenen Jahren wesentlich erhöht haben, hatte das Landwirtschaftsministerium das förderfähige Investitionsvolumen von 1,5 Millionen Euro auf zwei Millionen erhöht. Zuschüsse bekommen allerdings nur Betriebe, die weit über gesetzliche Standards hinaus bauen. Anpassungen im Stall werden laut Backhaus auch wegen des Fachkräftemangels notwendig. Manche Betriebe investieren deshalb in automatische Melksysteme.

Heute übergab Minister Backhaus einen Förderbescheid in Höhe von rund 100.000 Euro für die Anschaffung und den Einbau von Melkrobotern sowie die Errichtung eines Milchsilotanks und eines Futtermittelsilos an einen Milchhof in Warlin (Landkreis Mecklenburgische-Seenplatte).

ARTOSS GmbH baut neuen Standort

Rostock – Das Rostocker Unternehmen ARTOSS GmbH entwickelt, produziert und vermarktet resorbierbare Biomaterialien für den Knochenaufbau. Die bislang genutzten Räumlichkeiten im Forschungszentrum Rostock-Warnemünde sind nicht mehr ausreichend, deshalb wird derzeit ein neuer Unternehmensstandort in Rostock am Fischerweg eingerichtet.

„Die Produkte der ARTOSS GmbH sind weltweit stark nachgefragt. Da wird mehr Platz für die Produktion benötigt. Mit dem neuen Unternehmensstandort werden 13 Arbeitsplätze gesichert und acht neue Jobs entstehen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort hat Rostock Business unterstützt.

Die Biomaterialien des Unternehmens werden bei Knochenbrüchen in der orthopädischen und dentalen Chirurgie eingesetzt. Nach Unternehmensangaben sind die ersten Produkte der patentrechtlich geschützten NanoBone®-Technologie seit 13 Jahren für den Verkauf in der Europäischen Union zugelassen und werden hauptsächlich in der Traumatologie und Orthopädie sowie Dentalmedizin (beispielsweise bei Zahnimplantaten) eingesetzt.

Um die Kapazitäten auszuweiten, wird derzeit eine ehemalige Produktionshalle für Schiffbauteile zu einer Produktionshalle umgebaut. Dort entsteht unter anderem ein hoch modernes Reinraumsystem. Zudem wird ein bereits bestehendes Bürogebäude genutzt. Nach Unternehmensangaben werden die Produkte unter anderem in die USA und Australien geliefert; Länder, in denen hohe regulatorische Anforderungen an die Produktionsumgebung gefordert sind.

„Neben der Produktion von synthetischem Knochenmaterial forscht und entwickelt das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit der Universität Rostock am Standort. So entstehen innovative Produkte, die in Mecklenburg-Vorpommern produziert und weltweit exportiert werden“, sagte Glawe.

Die Gesamtinvestitionen des Unternehmens betragen knapp 1,4 Millionen Euro. Das Land unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 372.000 Euro.