Landesbaupreis 2019 M-V verliehen

Schwerin – Am Dienstag, den 10. September 2019 wurde der 11. Landesbaupreis an herausragende Bauwerke im Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin verliehen.

Von 41 eingereichten Projekten sind neun Objekte ins Finale gekommen, aus denen die Jury die Sieger ermittelt hat.

Auslober des Landesbaupreises sind das Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung M-V, gemeinsam mit der Architektenkammer M-V und der Ingenieurkammer M-V sowie dem Bauverband M-V. Minister Christian Pegel, der Präsident der Architektenkammer Christoph Meyn, der Präsident der Ingenieurkammer Wulf Kawan und der Vizepräsident des Bauverbandes M-V Thomas Maync nahmen gemeinsam die Ehrung der Preisträger vor.

„Gelungene Architektur trägt zu unserer Lebensqualität bei und ist sichtbarer Ausdruck von Geschichte. Aus diesen Gründen vergeben wir in diesem Jahr zum elften Mal den Landesbaupreis. Wir würdigen damit Bauherren, Architekten, Ingenieure sowie Bauausführende, die mit Kreativität und Können hervorragende Beispiele zeitgenössischer Baukunst geschaffen haben“, so der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Christian Pegel.

Christoph Meyn, Präsident der Architektenkammer M-V, lobt die Preisträger, welche sich allesamt durch höchste Qualitäts- und Gestaltungsansprüche auszeichnen. „Die ausgezeichneten Bauten sind gebaute Zeugnisse dafür, dass sich alle am Bau Beteiligten in hohem Maße den aktuellen Entwicklungen in der Architektur gewidmet haben. Das betrifft in diesem Jahr den schonenden Umgang mit Ressourcen oder das Verwenden von Baustoffen, die typisch sind für unsere Region wie beispielsweise Reet, Holz und Ziegel“, hebt der Präsident der Architektenkammer hervor.

Ein weiteres wichtiges Wertungskriterium ist, dass sich die Gebäude – ob in urbanen Zentren wie Rostock und Schwerin oder in ländlichen Regionen wie Prerow oder Kemnitzerhagen sensibel in ihre Umgebung einfügen.

Wulf Kawan, Präsident der Ingenieurkammer M-V, hebt hervor: „Mit dem Landesbaupreis würdigen wir das Miteinander von privaten oder öffentlichen Bauherren und Bauplanern. Es erfordert Willen und Kreativität, diesen hohen gestalterischen Anspruch mit den praktischen Anforderungen an ein Bauwerk in Einklang zu bringen. Dieses Engagement haben alle 41 Bewerber mit ihren Projekten eindrucksvoll bewiesen.“ Dank gelte deshalb auch der Jury, die die schwierige Aufgabe hatte, aus vielen guten Projekten die besten auszuwählen.

„Wir – das sind das Energieministerium, die Architektenkammer, die Ingenieurkammer, und erstmals auch der Bauverband des Landes Mecklenburg-Vorpommern freuen uns sehr über die hervorragende Qualität in den Ausführungen der Preisträger-Bauten, aber auch bei allen weiteren Teilnehmern. Die Preisträger sollen Anregung und Ansporn für künftige Bauherren zugleich sein, auch weiterhin hochwertige Projekte in unserem Bundesland zu realisieren“, betont Thomas Maync, Vizepräsident des Bauverbandes M-V e. V.

Preisträger 2019

Landesbaupreisträger in der Kategorie „Bausumme ab eine Million Euro“ – Neugestaltung des Plenarsaals mit Konferenzbereich im Schloss Schwerin

Preisträger des Landesbaupreises 2019 in der Kategorie ab eine Million Euro Bausumme ist der Plenarsaal des Landtages Mecklenburg-Vorpommern im Schweriner Schloss. Die Jury lobte den Ausbau des ursprünglichen, aber weitgehend zerstörten Festsaals – den sogenannten „Goldenen Saal“ von 1857 – zu einem modernen Plenarsaal. Dieser habe sich baulich im Hinblick auf die gesamte Statik, aber auch hinsichtlich der Baustellenlogistik als hoch anspruchsvoll erwiesen. Gerade die ingenieurtechnische Leistung wurde ausdrücklich gewürdigt. Die Jury hebt hervor, „dass es mit diesem Plenarsaal gelungen ist, einen modernen, der Demokratie gewidmeten Plenarsaal höchst sensibel und präzise bis ins Detail in das historisch gewachsene, architektonisch hochrangige Schweriner Schloss zu integrieren.“

Landesbaupreisträger in der Kategorie „Bausumme bis eine Million Euro“ – Neubau eines Wohnhauses in Kemnitzerhagen

In dieser Kategorie ist der Landesbaupreisträger der „Neubau eines Wohnhauses in Kemnitzerhagen“ bei Greifswald. Das Wohnhaus wurde als energieeffizientes Gebäude ausschließlich mit ökologischen Baumaterialien in naturnaher Umgebung geplant und ausgeführt. Die Jury lobte die konsequente Anwendung von Holz bei der Fassade und beim Innenausbau. Gerade die kostengünstige Realisierung mit nur 12 Monaten Planungs- und Ausführungszeit mache „das Objekt beispielgebend für eine anspruchsvolle und gelungene Architektur im ländlichen Raum von Mecklenburg-Vorpommern.“

Belobigungen und Anerkennungen

Alle neun von der Jury ausgewählten Favoriten wurden ausgezeichnet. Für hohen architektonischen Anspruch und fachlich versierte Bauausführung sprach die Jury Belobigungen für vier Projekte aus: den Erweiterungsneubau des Kreissitzes Nordwestmecklenburg in Wismar, das Johann-Heinrich-Voß-Haus Penzlin – einer Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Rektorenhauses mit Erweiterungsanbau für Stadtbücherei, Voß-Literaturausstellung und Touristeninfo mit Mehrzweckraum, das Ferienhaus „ree T haus“ mit Reetdach und -fassade in Prerow/Darß und den Neubau zweier Ferienhäuser „NewHaus“ in Holzrahmenbauweise in Dierhagen/Darß.

Die Jury vergab zudem drei Anerkennungen, eine für den Neubau des Schaudepots als Erweiterung der Kunsthalle Rostock, weitere für die Hörsäle, eine Bibliothek und Mensa der Universität Greifswald am Campus Loefflerstraße sowie für den Neubau des Mehrfamilienhauses in der Innenstadt von Schwerin.

„Smart tau Hus“

Wettbewerb für Modellprojekt digitaler Dörfer startet

Schwerin – Auch Dörfer und kleine Städte auf dem Land können von einer Digitalisierung des öffentlichen Lebens profitieren. Das wollen das Landwirtschaftsministerium und der Städte- und Gemeindetag Mecklenburg-Vorpommern mit Hilfe des Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering (IESE) an Hand einer Modellregion beweisen. Diese soll über einen Wettbewerb ermittelt werden.

Die Gemeinden dieser Region oder dieses Amtes arbeiten dann mit Experten des IESE an digitalen Anwendungen, die das Leben in den ländlichen Räumen erleichtern. Es geht darum, sich selbst auf den Weg in die Digitalisierung zu machen und eigene Ideen umzusetzen. Das Modell­vorhaben „Digitales Landleben Mecklenburg-Vorpommern – Smart tau Hus“ wird mit bis zu 100.000 Euro bis Ende 2021 unterstützt.

Startschuss für den Wettbewerb ist eine Auftaktkonferenz am 24. September 2019, zu der Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus interessierte Gemeinden ab 14 Uhr ins Bürgerhaus nach Güstrow einlädt.

Auf der Konferenz werden die Modalitäten des Landes­wettbewerbs erläutert. Auch werden zwei Modellvorhaben aus anderen Bundesländern vorgestellt. Zugleich können Gemeinden erste Ideen mit den Projektverantwortlichen besprechen und sich beraten lassen.

Über https://www.digitale-doerfer.de/anmeldung-auftaktveranstaltung sollten sich interessierte Gemeinden bis zum 18. September 2019 anmelden.

Rügen-Stralsund wird „HyLand“-Wasserstoffregion

Stralsund – „Das ist ein tolles Signal für die Region und für Mecklenburg-Vorpommern im Ganzen als Vorreiter der Energiewende“, zeigt sich Landesenergieminister Christian Pegel heute erfreut über die Entscheidung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), die Region Rügen-Stralsund in die Regionenförderung „HyLand“ aufzunehmen. Die Förderung ist Teil des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Sie soll dazu beitragen, Wasserstoff als Energieträger im Verkehrssektor wettbewerbsfähiger zu machen – insbesondere durch die Nutzung regionaler Synergien.

„Wie prädestiniert die Region für das Thema ist, zeigt auch die Anzahl der Konkurrenten, die Rügen-Stralsund im Wettbewerb ausgestochen hat“, betont der Minister. Insgesamt hätten 85 Kandidaten um die Aufnahme ins Programm konkurriert. Neun Regionen wurden nun ausgewählt. „Die Region Rügen-Stralsund konnte dabei als bester Bewerber der Kategorie ‚Küstenland/Windenergie‘ punkten“, so Christian Pegel.

Die Wasserstoff-Region Rügen-Stralsund profitiert als sogenannter „HyStarter“ für zwei Jahre von der Unterstützung des BMVI. Dabei sollen vor allem sämtliche Akteure vor Ort vernetzt sowie ein Konzept mit konkreten Projekten erarbeitet werden. Die Bewerbung ging von verschiedenen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus: Unter anderem wurde diese vom Landkreis Vorpommern-Rügen, dem Institut für regenerative Energiesysteme der Hochschule Stralsund, den Stadtwerken Stralsund sowie der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen und dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie getragen.

„Von der Aufnahme ins Bundesprogramm erhoffe ich mir neue Impulse für die Sektorenkopplung für die Region und für unser Land. Wir erzeugen in Mecklenburg-Vorpommern längst mehr Strom, als wir verbrauchen“, sagt Christian Pegel und betont: „Deshalb brauchen wir vielfältige Ansätze und Möglichkeiten, wie wir auch den übrigen Strom möglichst bei uns vor Ort nutzen zu können.“

Berufsbild des Geodäten

Schwerin – Obwohl die Ergebnisse des Vermessungs- und Geoinformationswesens in fast allen Lebensbereichen regelmäßig genutzt werden, ist das Berufsbild der Geodäten nur wenig bekannt. Basierend auf der bundesweiten Kampagne der Berufs- und Fachverbände hat das Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern (LAiV) nun eine Broschüre mit dem Titel „Arbeitsplatz Erde“ herausgegeben, welche hier eine Lücke schließen soll. Sie enthält Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten und Einsatzperspektiven von Geodäten und beschreibt unter anderem die Bereiche Satellitenvermessung und Navigation, hoheitliche Vermessung und Landmanagement. Letzteres ist zum Beispiel unverzichtbar für einen nachhaltigen und sorgfältigen Umgang mit der Ressource Boden.

Die Broschüre soll helfen, die Nachwuchssituation in diesem Bereich zu verbessern und mehr junge Leute für das interessante und vielfältige Berufsfeld der Geodäten zu gewinnen. Um dem Fachkräftemangel im Bereich der Geodäsie zu begegnen, hat das Ministerium für Inneres und Europa eine Arbeitsgemeinschaft gebildet, in der neben den Berufs- und Fachverbänden des Landes, dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, dem Landesamt für innere Verwaltung und der Hochschule Neubrandenburg auch die kommunalen Landesverbände mitarbeiten.

Innenminister Lorenz Caffier: „Für Fachkräfte in allen Bereichen des Geoinformations- und Vermessungswesens eröffnen sich exzellente Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Geoinformationen sind inzwischen ganz selbstverständliche Entscheidungshilfen für die öffentliche Verwaltung und die Wirtschaft. Navigationsgeräte mit komplexen Möglichkeiten im Schiffs- und Luftverkehr, bei der Polizei, bei den Rettungsdiensten, bei den Zustelldiensten, dem Güterverkehr oder im privaten Bereich sind heute nicht mehr wegzudenken. Navigationsdienstleistungen sind selbstverständlicher Teil unseres Lebens geworden.

Hochpräzise Geländemodelle können praktische Hilfen in Hochwasser gefährdeten Gebieten sein und Stadtplanung oder große Verkehrsprojekte können in der heutigen Zeit ohne Geoinformationen nicht mehr gelingen. Es gäbe viele Beispiele zu nennen, die zeigen, dass Vermessungstechniker und Geomatiker heute gefragt sind wie nie zuvor. Die Broschüre „Arbeitsplatz Erde“ wird einen anschaulichen Beitrag für die Öffentlichkeitsarbeit leisten.

Die Berufe in der Geoinformationstechnologie werden durch das Landesamt für innere Verwaltung auf dem SVZ Lehrstellentag vorgestellt. Auch auf der Jobfactory 2019 in Rostock wird über den „Arbeitsplatz Erde“ informiert. Bei diesen Gelegenheiten wird die Broschüre erstmals für die Nachwuchswerbung genutzt.

Ersatzkassenforum in Schwerin

Schwerin – In Schwerin fand heute das diesjährige Ersatzkassenforum zum Thema „Patientensicherheit zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ statt.

„Patientensicherheit ist ein Riesenthema. Die Qualitätssicherung dabei ist für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem Voraussetzung. Die Abbildung, Sicherung und Verbesserung der Qualität insbesondere der medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten stehen dabei im Mittelpunkt. Motor hierfür sind unsere gut ausgebildeten Fachkräfte in Krankenhäusern, in den Praxen oder in den Kliniken. Ich danke allen, die daran aktiv mitarbeiten, damit Anspruch und Wirklichkeit im Einklang sind“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Mit dem Patientenrechtegesetz wird die Patientensicherheit in der medizinischen Versorgung gestärkt. „Mit diesem Gesetz wird die Position der Patientinnen und Patienten gegenüber den Leistungsbringern und den Krankenkassen verbessert, der Patient ´von heute´ ist ein selbstbewusster und vielleicht auch kritischer Beitragszahler, dessen Rechte mit diesen Regularien ausgebaut wurden“, so Glawe weiter.

Patientenrechte „stehen auf der Seite“ der Patienten. Diese Rechte gelten in jedem Behandlungsverhältnis und sind unter anderem Einsichtsrecht in Behandlungsunterlagen, Recht auf Information und Aufklärung und das Recht auf Selbstbestimmung. So wurden zum Beispiel Krankenhäuser verpflichtet, ein patientenorientiertes Beschwerdemanagement durchzuführen.

Mit dem Krankenhausstrukturgesetz wurden weitere Regelungen getroffen, die in Zukunft Verbesserungen für die Patientensicherheit bringen sollen. Von Bedeutung sind hier insbesondere die Verzahnung von Qualitätssicherung und Krankenhausplanung sowie die vorgesehenen Qualitätsprüfungen im Krankenhaus durch den medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Unerwünschte Risiken und Ereignisse wie zum Beispiel Eingriffs- und Seitenverwechselungen lassen sich mit OP-Checklisten vermeiden.

„Diese Übersicht soll künftig bei allen Prozeduren eingesetzt werden, an denen zwei oder mehr Ärzte beteiligt sind bzw. die unter Sedierung erfolgen. Ambulant durchgeführte Eingriffe sollen ebenfalls diesen Regeln Folge leisten. Die Entwicklung dieser Listen sollen einrichtungsbezogen unter Engagement aller beteiligten Personen erstellt werden. Die Orientierung an Muster-Checklisten ist erlaubt. Bei so genannten `Bagatelleingriffen´ ohne Narkose kann auf diese Regelung verzichtet werden“, sagte Gesundheitsminister Glawe.

Der gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) zur Qualitätssicherung beschließt Richtlinien und Regelungen zur Erhöhung der Patientensicherheit mit einem breiten Spektrum an Einzelmaßnahmen. Dabei handelt es sich um Struktur- und Prozessvorgaben wie Qualitätszirkel oder der Pflegepersonal-Schlüssel, bis hin zu Mindestmengenfestlegungen (z.B. für den Kniegelenkersatz) und die stetige Erhebung bzw. Bewertung von Indikatoren der Patientensicherheit in der externen stationären Qualitätssicherung (z.B. Komplikationsraten).

„Unser gemeinsames Ziel muss es deshalb nicht nur sein, den Menschen in unserem Land eine flächendeckende, gut funktionierende ambulante und stationäre medizinische Versorgung zur Verfügung zu stellen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Patientensicherheit bei jeglicher Art medizinischer Versorgung stets weiter oberste Priorität hat“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Die Weltgesundheitsversammlung erklärt den 17. September zum Welttag der Patientensicherheit (World Patient Safety Day). 2019 findet der World Patient Safety Day zum ersten Mal weltweit statt. Die WHO wird jedes Jahr am 17. September das Thema Patientensicherheit international in den Mittelpunkt stellen. Ziel der internationalen Initiative ist es, Patienten, Gesundheitspersonal, politische Entscheidungsträger, Wissenschaftler, Forscher, professionelle Netzwerke und die Gesundheitsbranche zu mobilisieren, sich für die Patientensicherheit einzusetzen und das Engagement in der Öffentlichkeit für Themen im Bereich Patientensicherheit zu stärken.

Neues Landeskonzept zur Förderung der Integration

Schwerin – Die Landesregierung hat auf ihrer heutigen Kabinettssitzung die zweite Fortschreibung der Konzeption zur Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern beschlossen. Mit dem unter breiter Beteiligung maßgeblicher gesellschaftlicher Akteure erarbeiteten Handlungsprogramm wird den veränderten und sich ändernden Rahmenbedingungen Rechnung getragen.

„Mecklenburg-Vorpommern ist in den vergangenen knapp 30 Jahren vielfältiger, bunter und weltoffener geworden. Die Landesregierung begrüßt Zuwanderung als Bereicherung. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, der zukünftig noch an Bedeutung gewinnen wird. Wir wollen deshalb die Zuwanderung in unserem Land aktiv gestalten und verfolgen eine zielgerichtete Integrationspolitik“, betonten Integrationsministerin Stefanie Drese und die Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Dagmar Kaselitz, heute in Schwerin.

Das Konzept stellt nach Ansicht von Drese einen Handlungsrahmen dar, um die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben zu verbessern. Handlungsfelder des Konzepts sind z.B. Beratung, Spracherwerb, Wohnen, frühkindliche und schulische Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, aber auch Religion, Kultur und Sport. „Gleichzeitig wollen wir die interkulturelle Öffnung der Gesellschaft weiter voranbringen, das friedliche und gleichberechtigte Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken“, so die Ministerin.

Als konkrete Maßnahme im Integrationskonzept plant die Landesregierung einen verstärkten Diskriminierungsschutz. „Wir wollen die Bekämpfung von Diskriminierung als politische Querschnittsaufgabe verankern und eine Antidiskriminierungsstelle einrichten. Hierbei geht es um Beratung und Hilfe von Diskriminierung betroffener Menschen. Und die Landesregierung will mit staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen, Gleichstellungsstellen und Integrationsbeauftragten, Migrantenvertretungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden stärker kooperieren, um Aktivitäten zur Stärkung der Demokratie, Antidiskriminierung und Teilhabe zu bündeln und abzustimmen“, verdeutlichte Drese.

Drese: „Die Basis der Integration ist die durch das Grundgesetz vorgegebene Rechts- und Werteordnung. Dazu gehören die unveräußerlichen Menschen- und Freiheitsrechte, die gegenseitige Wertschätzung und die Respektierung der Grundregeln des Zusammenlebens in Deutschland.“

Die Integrationsbeauftragte Kaselitz hebt als wichtiges Thema des Landeskonzepts die Anerkennung und Einbeziehung von Vielfalt unabhängig von geschlechtlicher Identität, Behinderung, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung hervor. „Die Interkulturelle Öffnung ist eine Daueraufgabe, der wir uns noch intensiver stellen müssen. Dabei kommt der Landesverwaltung eine Vorbildrolle zu“, so Kaselitz. So sollten interkulturelle Kompetenzen im Rahmen von Auswahlverfahren grundsätzlich berücksichtigt und in die Aus- und Fortbildungskonzeption der FH Güstrow integriert werden. „Vielfalt ist ein Erfolgsfaktor und muss eine höhere Wertschätzung etwa auch in Stellenausschreibungen erfahren“, sagte Kaselitz.

Im Jahr 2006 wurde erstmals von der Landesregierung eine „Konzeption zur Förderung der Integration von Migrantinnen und Migranten in Mecklenburg-Vorpommern“ vorgelegt. Die erste Fortschreibung der Konzeption ist 2011 von der Landesregierung beschlossen worden. Seitdem hat es erhebliche Veränderungen im Migrationsgeschehen, insbesondere durch den Zuzug von Geflüchteten, im Rahmen der EU-Freizügigkeit und im Zuge der Arbeitsmigration gegeben. In Mecklenburg-Vorpommern leben derzeit rund 78.000 Ausländerinnen und Ausländer (zum Vergleich 2014: 45.000, 1991: 10.000).

Radweg zwischen Volzrade und Jessenitz wird freigegeben

Jessenitz – Am Mittwoch, 11. September 2019, gibt Landesverkehrsminister Christian Pegel mit dem Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg, und dem Leiter des Straßenbauamtes Schwerin, Stefan Anker, den Radweg an der Landesstraße L 06 zwischen dem Ortsausgang Volzrade und dem Ortseingang Jessenitz für den Verkehr frei.

Der etwa 1,1 Kilometer lange Asphaltradweg stellt einen Teil des Lückenschlusses zwischen Vielank und Lübtheen an der L 06 dar. Täglich verkehren auf dieser Strecke mehr als 1.500 Kraftfahrzeuge. Radfahrerinnen und Radfahrer können künftig zwischen Jessenitz und Volzrade sicherer unterwegs sein.

Der Radweg verläuft parallel westlich zur Landesstraße und hat eine Breite von 2,50 Metern. Die Kosten in Höhe von rund 230.000 Euro werden aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung des Lückenschlussprogramms für den Radwegebau an Landesstraßen finanziert.

Brennbeginn für Kreuzfahrtschiff Global 2

Rostock – Am Dienstag ist bei der MV WERFTEN Rostock GmbH feierlich der Brennbeginn zum Bau des zweiten Global Class Kreuzfahrtschiffes für die Reederei Dream Cruises begangen worden.

„Mit den Kreuzfahrtschiffen der Global Class werden Maßstäbe im Kreuzfahrtbereich gesetzt. Mit dem heutigen Brennschnitt wird die Grundlage für einen weiteren Kreuzfahrtschiffsgiganten aus Mecklenburg-Vorpommern gelegt. Das ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung der Schiffbauten vor Ort“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe in Rostock.

Der Brennschnitt erfolgte in der neu errichteten Halle 11 in Rostock. Das Kreuzfahrtschiff „Global 2“ ist baugleich zur „Global 1“. Die Kreuzfahrtschiffe sind etwa 342 Meter lang, über 46 Meter breit und etwa 20 Decks hoch. Die Schiffe der Global Class sind speziell für den rasant wachsenden asiatischen Kreuzfahrtmarkt konzipiert. Sie verfügen über Einrichtungen wie beispielsweise ein Multiplex-Kino, einen Themenpark, ein Spa, verschiedene authentische asiatische Restaurants sowie Fast-Food-Alternativen, diverse Einkaufsmöglichkeiten und eine Luxus-Shopping-Meile.

„Mit der Umsetzung der Global 2 wird die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens im hart umkämpften Schiffbaumarkt weiter gestärkt“, so Glawe.

Auf den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund sind über 2.600 Mitarbeiter sowie 247 Azubis und 35 duale Studenten beschäftigt. „Die Investitionen sind ein klares Bekenntnis für die Region und für den Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern. Jedes neu gebaute Schiff sichert Jobs“, betonte Glawe.

Seit der Übernahme der Werftstandorte durch die MV WERFTEN im Jahr 2016 wurden unter anderem der Bau und die Ablieferung von vier exklusiven Flusskreuzfahrtschiffen realisiert, das erste Luxus-Expeditionskreuzfahrtschiff der Endeavor Class und der Baubeginn für das erste Global Class-Kreuzfahrtschiff war im März 2018. Darüber hinaus erfolgte der Start der Kabinenproduktion der MV WERFTEN Fertigmodule GmbH, die Errichtung einer neuen Schiffbauhalle sowie die Inbetriebnahme der neuen innovativen Laser-Hybrid-Paneellinie.

In Mecklenburg-Vorpommern ist die Maritime Industrie (Schiff- und Bootsbau, maritime Zulieferer sowie Meeres- und Offshore-Technik) mit knapp 300 Unternehmen, insgesamt ca. 11.500 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro ein industrieller Kern. Zum hiesigen Schiff- und Bootsbau zählen ca. 160 Unternehmen mit rund 6.500 Mitarbeitern.

In den sechs größeren Unternehmen, den MV WERFTEN in Wismar, Rostock-Warnemünde und Stralsund, der Neptun Werft in Rostock-Warnemünde, der Peene-Werft in Wolgast und der Tamsen Maritim in Rostock sind 3.600 Mitarbeiter und rd. 310 Auszubildende beschäftigt (Stand 30.06.2019). Zum Schiff- und Bootsbau kommen maritime Zulieferer und Dienstleister, die sich auf die Entwicklung und Produktion innovativer Systemlösungen konzentrieren, mit etwa 140 Unternehmen und ca. 5.000 hochwertigen Arbeitsplätzen hinzu.

„Die maritime Industrie ist ordentlich in Bewegung. Bei uns im Land zählen die Werften mit zu den größten Arbeitgebern. Die zahlreichen Dienstleister rund um den Schiffbau tragen dazu bei, dass die maritime Branche im Land weiter vorankommt. Die Unternehmen haben sich zu wichtigen Arbeitgebern im verarbeitenden Gewerbe entwickelt. Das sichert und schafft vor allem Industriejobs in der beschäftigungsintensiven Branche“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Persönliche Erklärung von Ministerpräsidentin Schwesig

Schwerin – Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat zu Beginn der heutigen Kabinettssitzung die Ministerinnen und Minister darüber informiert, dass bei ihr Brustkrebs diagnostiziert worden ist.

„Die gute Nachricht ist: Dieser Krebs ist heilbar. Allerdings ist dafür eine medizinische Behandlung notwendig. Dies wird dazu führen, dass ich in den kommenden Monaten nicht an allen Tagen öffentliche Termine wahrnehmen kann. Ich habe deshalb die Ministerinnen und Minister gebeten, mich an diesen Tagen zu vertreten“, erklärte Schwesig.

„Nach intensiven Gesprächen mit meinen behandelnden Ärzten bin ich sehr zuversichtlich, dass ich wieder vollständig gesund werde. Deshalb habe ich mich entschieden, das Amt der Ministerpräsidentin und auch den Parteivorsitz hier im Land weiter auszuüben“, sagte Schwesig weiter.

„Allerdings ist auch klar, dass ich in den kommenden Monaten meine Kräfte auf Mecklenburg-Vorpommern, meine Gesundheit und meine Familie konzentrieren muss. Deshalb werde ich meine Parteiämter auf Bundesebene niederlegen“, so Schwesig.