Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft

Mühlengeez – Anlässlich der 29. Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung (kurz: MeLa), die morgen (12.09.2019, 10 Uhr) in Mühlengeez eröffnet, forderte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus einen neuen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft.

„Landwirtschaft betrifft uns alle. Jeden Tag, bei jeder Mahlzeit. Es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen davon, wie unsere Landwirtschaft aussehen sollte. Sie basieren häufig auf einer unübersichtlichen Faktenlage, die unterschiedliche Interessengruppen ganz unterschiedlich interpretieren und für ihre Argumentation verwenden. Deshalb ist es wichtig, dass wir miteinander reden und gemeinsam Projekte und Ideen entwickeln, wie Landwirtschaft und Umweltschutz Hand in Hand gehen können oder dies heute schon tun. Die MeLa ist die zentrale Veranstaltung im Land, bei der Branche, Politik und Verbraucher dazu ins Gespräch kommen können.“

Im Mittelpunkt der diesjährigen MeLa steht die Frage, welchen Beitrag Landwirtschaft zum Klimaschutz und zum Erhalt der natürlichen Ressourcen für nachkommende Generationen leisten kann.

„Für mich muss die Landwirtschaft ganz klar als Teil der Lösung betrachtet werden. Alles andere wäre widersinnig. Die Landwirtschaft sichert unsere Lebensgrundlagen und ist damit ein zentraler Wohlstandsfaktor. Lebensmittel in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung zu stellen, hat auch etwas mit nationaler Sicherheit zu tun. Wir alle sind vor diesem Hintergrund von einer intakten Natur abhängig. Ohne gesunde Böden, sauberes Wasser und Biodiversität gibt es auf Dauer keine gute Ernte. Um bestehende Probleme angehen zu können, braucht es deshalb eine neue kooperative Zusammenarbeit von Landwirten und Naturschützern“, positionierte sich Backhaus

Im Zusammenhang mit dem Ressourcenschutz sei die Umsetzung der Düngeverordnung eines der Themen, das die Gemüter des Berufsstandes, aber auch die Agrarverwaltung derzeit am meisten erhitze, so der Minister.

„Wir müssen leider feststellen, dass Bund, Länder und Berufsstand in dieser Frage gemeinsam versagt haben. Anstatt auf die Vorgaben von 2012 mit Konsequenz und mit glaubhaften Maßnahmen zu reagieren, wurde erst versucht, das Problem auszusitzen, dann wurde taktiert und klein geredet und schließlich vom Bund nahezu kopflos agiert“, kommentierte Backhaus. Fakt sei. Die Düngeverordnung werde kommen und sie werde Landwirte zum Umdenken und zur Suche nach alternativen Fruchtfolgen für ihren jeweiligen Standort zwingen. Auch Pflanzenschutzmittel müssten künftig noch zielgenauer eingesetzt werden. „Um innovative Technologien, die dies ermöglichen auch bei uns im Land noch mehr einsetzen zu können, brauchen wir schnelles Internet an jeder Milchkanne – und nicht nur dafür“, sagte er weiter.

Backhaus warb in diesem Zusammenhang auch für eine Allianz für Wasser, die nicht nur die Landwirte allein in die Pflicht nimmt, sondern die Gesamtverantwortung deutlich macht, das gesellschaftliche Ziel beschreibt und die konkreten Maßnahmen zum Erreichen dieses Zieles aufzeigt.

Wie wichtig es ist, dass die Landwirtschaft, aber auch andere Wirtschaftsbereiche, wie Industrie und Verkehr, klimaschonend produzieren, sei uns in den vergangenen Jahren immer wieder deutlich vor Augen geführt worden, so der Minister. Nach drei schlechten Erntejahren, könnten die Landwirte in diesem Jahr aufatmen. Dennoch seien die Erträge aufgrund von Hitze und Trockenheit regional sehr unterschiedlich ausgefallen und der Berufsstand nach wie vor dazu angehalten, sich auf Klimaveränderungen einzustellen. Besonders schlecht sei die Ernte auf den grundwasserfernen Sandstandorten rund um die Müritz, im Süden des Landkreises Ludwigslust-Parchim und im Uecker-Randow-Kreis ausgefallen. Auch die Futtersituation bleibe weiterhin angespannt. Eine Reihe von Futterbaubetrieben habe die Winterfutterversorgung noch nicht absichern können.

Auch die Verbraucherinnen und Verbraucherinnen seien gefragt, wenn es um den Klima- und Ressourcenschutz geht, unterstrich Backhaus. Am Messestand des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt erfahren Gäste mehr über den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln. „Wir geben zum Beispiel ganz konkrete Tipps, wo und wie Lebensmittel am besten aufbewahrt werden müssen“, erklärte er.

Mitarbeiterbefragung am Mecklenburgischen Staatstheater

Schwerin – In Schwerin wurden heute die Ergebnisse der Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mecklenburgischen Staatstheaters (MST) vorgestellt. Zuletzt im Frühjahr diesen Jahres hatten die Beschäftigten wiederholt in offenen Briefen deutliche Kritik am Betriebsklima und an der künstlerischen Ausrichtung des Hauses geäußert. Die Gesellschafter des MST, das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Schwerin, der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Stadt Parchim hatten sich bereits im Dezember 2018 mit dem Intendanten auf eine Mitarbeiterbefragung verständigt.

Die Ergebnisse der fünfwöchigen Befragung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche die Beratungsgesellschaft für Beteiligungsverwaltung (BBVL) ab April durchführte, beinhaltet folgende Punkte:

  • hohe Identifikation der Beschäftigten mit dem Theater bei einer Beteiligung von 75 Prozent
  • Das gemeinsame Ziel aller Beteiligten – Führungskräfte, Beschäftigte, Betriebsrat – ist es, das MST in Zukunft zu stärken.
  • Auch die Gesellschafter – das wurde im Verlauf der Präsentation der Ergebnisse im August mehr als deutlich – stehen hinter dem Theater.
  • Die zum Teil auch kritisch zu bewertenden Ergebnisse geben Raum für Verbesserungen. Die zahlreichen und vielfältigen Anregungen der Beschäftigten geben dem Theater viel Spielraum für konstruktive Veränderungen, beispielsweise eine organisatorische Aufstellung mit Blick auf Zuständigkeiten, Verantwortung, Führungsverhalten auf allen Ebenen, inhaltliche Ausrichtung des Theaters, Themen der Personalentwicklung, Kommunikation und Transparenz, Verbindlichkeit, Sachlichkeit.
  • Im Ergebnis müssen alle Beteiligten lösungsorientiert an den Ergebnissen arbeiten und die notwendigen Maßnahmen umsetzen.

Seitens der Beratungsfirma BBVL wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie richten sich sowohl an die Gesellschafter als auch an die Geschäftsleitung, den Betriebsrat und auch an die Beschäftigten. U. a. wird den Gesellschaftern empfohlen, eine klarer umrissene Definition der Eigentümerziele zu erarbeiten und eine Grundsatzentscheidung zur Führung des Theaters zu treffen.

In diesem Kontext haben die Gesellschafter des MST bereits auf ihrer Gesellschafterversammlung am 14. August 2019 beschlossen, die Geschäftsführung künftig als sogenannte „Doppelspitze“ für die künstlerische Leitung (Generalintendanz, Sprecher der Geschäftsführung) und die kaufmännische Leitung (Kaufmännische Geschäftsführung) getrennt zu besetzen. Die Ausschreibung dafür erfolgt in den kommenden Wochen.

Neue Angebote für Unternehmer auf dem MV-Serviceportal

Schwerin – Ab sofort können Unternehmer in Mecklenburg-Vorpommern rund um die Uhr und von jedem Ort der Welt mit Internetzugang Ausnahmen vom Sonntagsarbeitsverbot sowie die Bewilligung einer Werkstattkarte beantragen. Möglich macht es das MV-Serviceportal, das nun auch diese beiden Leistungen des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) online anbietet.

„Damit können über das Portal nun 39 Leistungen voll digital beantragt werden. Das Angebot reicht von der Anzeige für das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände über das Beantragen eines Grundbuchauszugs bis hin zur Ausstellung eines Führungszeugnis‘“, sagt Energieminister Christian Pegel. Dazu kommen ca. 350 teildigitalisierte Leistungen, zu denen die Webseite www.mv-serviceportal.de Zugang bietet.

Für Arbeitnehmer ist Sonn- und Feiertagsbeschäftigung nach dem Arbeitszeitgesetz grundsätzlich verboten. Neben Ausnahmen etwa für Not- und Rettungsdienst, Krankenhäuser oder auch Bus- und Bahnfahrer kann das Lagus bei besonderen Fällen auf Antrag Ausnahme von der Sonntagsruhe für maximal fünf Tage genehmigen, wenn zum Beispiel unerwartet viele Beschäftigte gleichzeitig erkranken oder Material verspätet angeliefert wird und dadurch ein Auftrag nicht rechtzeitig erledigt werden kann. Diese Ausnahme können Arbeitgeber jetzt ganz einfach online beantragen.

Der zweite neue Onlinedienst auf www.mv-serviceportal.de richtet sich vor allem an die Inhaber von Autowerkstätten: Sie können jetzt die Werkstattkarte online beantragen, die sie dazu berechtigt, digitale Fahrtenschreiber zu warten, zu reparieren und zu kalibrieren sowie die darauf gespeicherten Daten herunterzuladen und zu sichern. Diese Karten für qualifiziertes Werkstattpersonal müssen jährlich neu beantragt werden.

Das MV-Serviceportal bietet seit 28. Juni Verwaltungsleistungen von Kommunen, Land und anderen Behörden online an. 149 Menschen haben dort bislang ein Nutzerkonto eingerichtet, das ihnen die Antragstellung erleichtert, indem zum Beispiel persönliche Daten in Formularen automatisch eingetragen werden. Nutzer haben bislang 23 volldigitalisierte Anträge gestellt, darunter zum Beispiel auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung fürs Parken, auf Förderung der digitalen Transformation im Unternehmen oder sie haben ein Gewerbe an- bzw. abgemeldet.

Behörden in M-V, die ihre Leistungen über das Portal anbieten wollen, finden auf www.mv-serviceportal.de/zb Informationen, wie das geht, sowie Ansprechpartner.

Landesregierung sucht erneut „Frau des Jahres“

Schwerin – Die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig und die Gleichstellungsministerin Stefanie Drese möchten den Frauen im Land Mecklenburg-Vorpommern für ihr Engagement danken und ihre Leistungen besonders hervorheben.

Stellvertretend für Mecklenburg-Vorpommerns Frauen soll auch 2020 die „Frau des Jahres“ geehrt werden. Für die Auszeichnung im kommenden Jahr wird eine Frau gesucht, die aufgrund ihrer Leistungen und ihres Engagements Vorbild ist, die im beruflichen, gesellschaftlichen, sozialen oder kulturellen Bereich sehr aktiv ist, die Verantwortung übernimmt, sich für die Familie und ihre Mitmenschen einsetzt, oder eine Frau, die durch eine einmalige, besondere Aktion oder Leistung aufgefallen ist. Sie wohnt in Mecklenburg-Vorpommern oder ist in einer Einrichtung oder Organisation im Land beruflich oder ehrenamtlich aktiv.

Vorschlagsberechtigt sind die im Land vertretenen Landkreise und kreisfreien Städte, Kommunen, Vereine und Parteien sowie alle Bürgerinnen und Bürger von Mecklenburg-Vorpommern.

„Es gibt viele starke, engagierte und erfolgreichen Frauen bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Auf diese Leistungen dieser Frauen wollen wir stärker aufmerksam machen und haben diese Auszeichnung ins Leben gerufen. Nach der erfolgreichen Premiere hoffe ich erneut auf viele gute Vorschläge“, erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig heute in Schwerin.

„Viele Frauen in unserem Land leisten Herausragendes – im Beruf, in der Familie, im Ehrenamt. Das geschieht oft im Verborgenen. Mit der Auszeichnung wollen wir ganz bewusst dieses für den sozialen Zusammenhalt so wichtige Engagement würdigen“, erklärte die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung Stefanie Drese.

Die namentlichen Vorschläge mit einer aussagekräftigen Begründung sowie einem kurzen Lebenslauf können bis einschließlich 31. Oktober 2019 beim Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung eingereicht werden.

Ministerium für Soziales, Integration und Gleichstellung
Leitstelle für Frauen und Gleichstellung
z. H. Frau Dr. Birgit Gabler
Werderstr. 124
19055 Schwerin
Tel. 0385/588-9080

Die Auszeichnung soll auf dem Frauentagsempfang im März 2020 von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erfolgen. Erste „Frau des Jahres“ des Landes Mecklenburg-Vorpommern ist die Leiterin der Edith-Stein-Schule in Ludwigslust, Marion Löning.

Sozialministerium startet Onlinebefragung

Lebenssituation von LSBTI*-Menschen

Schwerin – Sozialministerin Stefanie Drese setzt sich für ein verstärktes gesellschaftliches Engagement bei der Bekämpfung von Diskriminierung lesbischer, schwuler, bisexueller, queerer sowie trans* und inter* Menschen (LSBTI*) ein. Dazu sollen die Landesmittel für die Beratungsstellen und die Aufklärungsarbeit im kommenden Doppelhaushalt deutlich erhöht und die Wirksamkeit des „Landesaktionsplans für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in MV“ überprüft werden.

„Die Schaffung rechtlicher und tatsächlicher Gleichstellung ist eine ständige gesellschaftspolitische Herausforderung. Mein Anspruch ist es, dass in Mecklenburg-Vorpommern alle Menschen gleichberechtigt und ohne Angst vor Ausgrenzung und Anfeindung, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung, leben können“, sagte Drese heute in Schwerin.

Unter dieser Zielsetzung hat die Landesregierung 2015 den „Landesaktionsplan für die Gleichstellung und Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in M-V“ erarbeitet und verabschiedet. Nach knapp fünf Jahren soll Bilanz gezogen und ein schriftlicher Bericht der Landesregierung bis Ende 2020 vorgelegt werden.

„Uns interessiert vor allem, wie sich die Lebenssituation von LSBTI*-Menschen (LSBTI*) und deren Angehörigen seit 2015 in unserem Land verändert hat“, so Ministerin Drese. „Wir wollen wissen, ob sie Nachteile im Alltag, in der Arbeitswelt, in der Schule erfahren oder sie sich weithin akzeptiert fühlen. Und wir wollen wissen, was sie sich für Maßnahmen von der Landesregierung wünschen“, verdeutlichte Drese.

Vor diesem Hintergrund führt das Sozialministerium u. a. eine Onlinebefragung durch. An ihr können alle Menschen in Mecklenburg-Vorpommern teilnehmen, ob heterosexuell, schwul, lesbisch, bisexuell, trans* oder inter*. Auch Familienangehörige sollen erreicht werden. Im Auftrag des Sozialministeriums führt das wissenschaftliche Institut RRM diese landesweite Befragung durch und wertet sie aus. Die Ergebnisse fließen in den Bericht der Landesregierung zum Aktionsplan ein.

Um möglichst eine breite Öffentlichkeit zu erreichen, wendet sich Sozialministerin Drese auch an alle Multiplikator*innen bzw. Interessenvertretende und bittet darum, Vereine, Verbände, Institutionen, nachgeordnete Einrichtungen sowie Mitglieder auf die Onlinebefragung hinzuweisen. Der Link und der QR-Code für den Fragebogen kann auf www.sozial-mv.de heruntergeladen werden.

Die Befragung findet vom 11. September bis zum 13. Oktober 2019 statt. Die Beantwortung der Fragen nimmt ca. 15 bis 35 Minuten in Anspruch. Die Umfrage ist anonym; die Identität ist nicht bekannt. Es werden keine personenbezogenen Daten zusammen mit den Antworten gespeichert. Alle Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern, die mindestens 16 Jahre alt sind, können an der Befragung teilnehmen.

Direktlink zur Onlinebefragung: https://befragung.rauh-research.de/index.php/785286?lang=de