Handschreiben muss besser gefördert werden!

3. International Symposium on Handwriting Skills 2019 zu Ende gegangen

Berlin – Es ist mehr Förderung notwendig – entlang der gesamten Bildungskette von zu Hause, über Kita, Schule bis hin zur Ausbildung. Und: Die Digitalisierung wird das Handschreiben nicht verdrängen. Diese Ergebnisse brachte das „3. International Symposium on Handwriting Skills 2019“, das heute in Berlin zu Ende gegangen ist. In der Veranstaltung des Schreibmotorik Instituts und des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Schulverwaltung und Schulpraxis aus fünf europäischen Staaten das Thema „Handschreiben als Startkapital für Bildung“ diskutiert.

Als Vertreterin der Kultusministerkonferenz (KMK) resümierte Mecklenburg-Vorpommerns Bildungsministerin Bettina Martin: „Kinder müssen in der Schule eine eigene Handschrift lernen. Das ist auch im digitalen Zeitalter eine unverzichtbare Grundlage für die erfolgreiche Bildungslaufbahn eines jeden Kindes. Wer Mühe mit dem Schreiben hat, kann bei Diktaten und Aufsätzen nicht mithalten und handelt sich schnell Fehler ein. Kinder lernen sehr stark haptisch und müssen die Welt im wahrsten Sinne des Wortes erst einmal ‚be-greifen´. Gut lesbar und flüssig mit der Hand schreiben zu können, bringt in unserer schriftgeprägten Kultur nicht nur viele praktische Vorteile mit sich. Dies ist auch eine wichtige Form des persönlichen Ausdrucks, die es zu bewahren und pflegen gilt.“

„Wir alle wissen, dass die Entwicklung des Handschreibens in den ersten beiden Grundschuljahren nicht zu Ende ist. In den verschiedenen Bildungsphasen – aber auch im Beruf selbst – profitieren wir von den einzigartigen Vorteilen des Handschreibens für die Merkfähigkeit, das inhaltliche Verständnis und die Kreativität. Selbst in hochmodernen Unternehmen werden Produkte der Zukunft mit handschriftlichen agilen Methoden und Konzepten entworfen und entwickelt. Die Basis dafür ist eine flüssige, leserliche und ermüdungsfreie Handschrift und eine gute Schreibmotorik“, so erklärte Dr. Marianela Diaz Meyer, Ergonomie-Expertin und Leiterin des Schreibmotorik Instituts, zur Begrüßung. „Dafür brauchen die Schülerinnen und Schüler dringend eine zielführende Unterstützung und eine Anpassung des Schreibunterrichts.“

Wie das in der Praxis funktionieren kann, zeigten die Referenten in ihren Vorträgen auf. Kerstin Detto und Melanie Hiergeist, Grundschullehrerinnen aus dem Regierungsbezirk Niederbayern berichteten von ihren Erfahrungen mit dem Erasmus+ Projekt „Handschrifterwerb-Tutorials“, bei dem das Handschreiben von Schülerinnen und Schüler aus der Grund- und der Mittelschule eine Stunde pro Woche gezielt gefördert wird. Ausgangspunkt: „Obwohl bei vielen Schülerinnen und Schülern massive Schreibschwierigkeiten festzustellen sind, Lehrkräfte sich nicht selten über unleserliche Schreibarbeiten beklagen und das Thema Handschreiben zudem fest im bayerischen LehrplanPLUS für die Grund- und Mittelschule als Lernziel verankert ist, findet ab der 3. Jahrgangsstufe in der Praxis nur wenig gezielter Unterricht zum Thema Schrift statt.“ Vorläufiges Ergebnis aus dem Projekt: Durch die Förderung kann die Schreibgeschwindigkeit der Schülerinnen und Schüler so verbessert werden, dass die aufgewendete Zeit zumindest teilweise in der Folge wieder eingespart wird.

Dass es in der Schule perspektivisch auf einen Mix aus analogen und digitalen Formaten ankommt, dies zeigten Sabine Wollscheid und vier Kolleginnen vom Nordic Institute for Studies in Innovation, Research and Education (NIFU) in Oslo, Norwegen, auf. Sie berichteten von der Unterrichtspraxis in norwegischen Schulen, in denen Lehrerinnen und Lehrer zwar digitale Medien intensiv nutzen – aber dabei häufig mit Blick auf Variation und Methodenvielfalt bewusst auf die Handschrift setzen.

Digitale Technik kann auch dabei helfen, sowohl die Handschrift wie auch die Rechtschreibung individuell zu fördern. Dies machte Susanne Grassmann deutlich, die bis Ende 2018 an der Pädagogischen Hochschule der FHNW in der Schweiz tätig war und unter anderem zum Schrift- und Bildungsspracherwerb forscht. „Lehrkräfte stehen vor der Herausforderung zu erkennen, wann sie mit dem Rechtschreibunterricht beginnen sollen. Digitale Stifte ermöglichen die gleichzeitige Aufzeichnung von Schreibprodukten und Schreibbewegungen. Wir schlagen darum vor, dass Analysen dieser Aufzeichnungen verwendet werden könnten, um Lehrkräfte dabei zu unterstützen, personalisierte Zeitabläufe für den Rechtschreibunterricht zu entwickeln“, erklärte sie.

„Visualisierung in digitalen Medien fängt mit Handschreiben an“, so war der Vortrag von Prof. Christian Barta, Professor für Multimedia und Kommunikation der Hochschule Ansbach, betitelt. „Zugegeben, es klingt wie ein Widerspruch, wie kann das Schreiben mit der Hand eine wichtige Grundlage für eine spätere Beschäftigung in und mit den digitalen Medien sein? Hält man denn nicht gerade die frühe Nutzung digitaler Eingabegeräte für Mitschuld an der schwindenden Fertigkeit im Handschreiben? Ja – und genau hier liegt das Problem“, so erklärte er. „Die Visualisierung mit digitalen Werkzeugen ist ein kreativer Prozess, aber vor der Umsetzung kommt der Entwurf und hier sind die digitalen Werkzeuge wie 3D Programme und Bildbearbeitung denkbar ungeeignet. Es sind Werkzeuge für eine perfekte und detailreiche, oft photorealistische Darstellung. Der Entwurf benötigt aber Raum für Phantasie und Interpretation, er stellt einen Prozess dar, der im Kopf beginnt und über die Hände auf das Medium kommt. Ob dieses Medium dann ein Blatt Papier oder ein Zeichentablet ist, ist nebensächlich – wichtig ist die Hand, die den Stift führt.“

Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des VBE, erklärte: „Erst ist es das Halten von Gegenständen, dann die Nutzung von Stiften und schon bald beginnen Kinder, sich spielerisch an das Zeichnen von Formen zu wagen. Dies alles trägt dazu bei, eine gute Motorik auszuprägen, die maßgeblich ist für das Erlernen des Handschreibens. Es unterstützt nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch das Lesen. Es fördert das Textverständnis und hilft dabei, Neues besser zu lernen. Damit steigert es letztlich die schulischen Leistungen insgesamt.“ Sein Fazit: „Das Handschreiben ist Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, es unterstützt Lernprozesse und bleibt auch in Zeiten der Digitalisierung wichtig.“

Zugang zu Waffen verschärfen

Schwerin – Angesichts des Mordanschlags in Halle fordert Innenminister Lorenz Caffier, den Zugang zu Waffen zu verschärfen. „Wir verhandeln auf Bundesebene ganz aktuell die Änderungen im Waffenrecht und haben hier die Chance, erste Konsequenzen zügig umzusetzen. Der Bundesrat hat sich dafür ausgesprochen, dass es künftig eine Regelabfrage bei Verfassungsschutzbehörden geben soll. Die Länder wollen sogar noch einen Schritt weitergehen und eine so genannte Regelunzuverlässigkeit einführen. Wer bei Verfassungsschutzbehörden gespeichert ist, soll grundsätzlich als unzuverlässig gelten und keinen Zugang zu Waffen erhalten“, so Caffier. „Dies unterstütze ich ausdrücklich, denn lediglich die Verfassungsschutzbehörden verfügen über die nötigen Informationen, es sei denn, diese Person ist zugleich auch polizeilich oder strafrechtlich in Erscheinung getreten.“

Derzeit besteht keine Verpflichtung der kommunalen Waffenbehörden zur Abfrage von Erkenntnissen über extremistische Hintergründe von Waffenbesitzern oder Antragstellern bei den Verfassungsschutzbehörden. Das Ziel ist deshalb, die Regelabfrage beim Verfassungsschutz zur Beurteilung der waffenrechtlichen Zuverlässigkeit sowie eine Nachberichtspflicht der Verfassungsschutzbehörden einzuführen. Des Weiteren soll die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werden, dass unter Beachtung der verfassungsrechtlichen Möglichkeiten bereits die Mitgliedschaft in einer verfassungsfeindlichen Vereinigung zur waffenrechtlichen Regelunzuverlässigkeit führt. „Wenn wir es ernst meinen mit dem Kampf gegen Rechtsextremismus und Terrorismus, dann muss eine solche gesetzliche Regelung auch eine Konsequenz sein“, so Caffier.

Darüber hinaus gehe es nach Auffassung von Caffier auch darum, die Sicherheitsbehörden im Kampf gegen Rechtsextremismus zu stärken. „Wir sind mehr denn je gefordert, unsere Kräfte weiter zu bündeln und noch entschiedener gegen rechtsextreme Einzeltäter, Gruppen und Netzwerke vorzugehen. Dazu gehört für mich auch, eine neue Debatte anzustoßen zu den Themen, die eine erfolgreiche Arbeit der Sicherheitsbehörden erschweren oder enorm verzögern. Während Kriminelle z.B. in allen Bereichen schnell auf modernste Technik zurückgreifen können, sind die Sicherheitsbehörden noch immer an langwierige Beschaffungsmechanismen gebunden. Auch bei der Vorratsdatenspeicherung als unverzichtbares Instrument für die Arbeit der Ermittlungsbehörden legt uns der Gesetzgeber Steine in den Weg, die uns daran hindern, effizient und vorbeugend gegen Extremisten vorzugehen. Das muss sich ändern,“ fordert Innenminister Lorenz Caffier.

Bundesrat will Solaranlagen weiter fördern

Berlin – Der Bundesrat setzt sich dafür ein, insbesondere kleinere und mittelständische Photovoltaik-Anlagen weiter zu fördern. Der so genannten 52 Gigawatt-Deckel, der nach geltendem Recht die Förderung begrenzt, soll ersatzlos aufgehoben werden. Dies sieht ein Gesetzentwurf vor, den der Bundesrat am 11. Oktober 2019 beschlossen hat. Er wird nun in den Bundestag eingebracht.

Hintergrund für die Initiative ist die Befürchtung, dass ab dem nächsten Jahr insbesondere kleinere und mittlerer Solaranlagen nicht mehr gefördert werden können: Sobald bundesweit ein Ausbaustand von 52 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung erreicht ist, gibt es für bestimmte Anlagen keine Einspeisevergütung nach dem EEG mehr. Betroffen davon wäre insbesondere Solarenergie bis 750 Kilowatt Peak.

Nach Einschätzung des Bundesrates wird der Förderdeckel im Jahr 2020 erreicht – der Markt für die Neuinstallation von Solaranlagen würde einbrechen. Das Geschäftsmodell zahlreicher mittelständischer Solar-Installateure und Projektentwickler sowie Komponentenhersteller wäre gefährdet, ebenso die damit verbundenen Arbeitsplätze.

Da die Kosten für neue Photovoltaikanlagen in der Freifläche und auf Dächern stark gesunken sind, ist das ursprüngliche Ziel des Förderdeckels erreicht. Er kann daher aus Sicht des Bundesrates ersatzlos wegfallen.

Auch die Bundesregierung hat in ihrem Klimaschutzplan 2030 die Aufhebung des 52Gigawatt-Deckels angekündigt. Der Bundesrat legt nun einen konkret ausformulierten Gesetzentwurf dazu vor.

Der Entwurf wird zunächst der Bundesregierung zugeleitet, die dazu Stellung nimmt. Anschließend bringt sie beide Dokumente in den Bundestag ein. Dieser entscheidet, wann und ob er den Entwurf verabschiedet.

Arbeiten an der A 20

A 20-Anschlussstelle Neubrandenburg Nord wird ab Montag beidseitig erneuert

Neubrandenburg – Aufgrund dringend notwendiger Arbeiten wird die Anschlussstelle Neubrandenburg Nord im Zuge der Autobahn A 20 ab Montag, 14. Oktober 2019, neun Uhr, in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum Ende der kommenden Woche abgeschlossen werden. Der Verkehr auf der A 20 läuft trotz der Arbeiten ohne baustellenbedingte Einschränkungen weiter.

Im Rahmen der Maßnahmen wird die Asphaltdecke der Fahrbahn im Bereich der Anschlussstelle erneuert. Außerdem werden vorhandene Schadstellen ausgebessert. Die Sanierung ist dringend notwendig, da die Auf- und Abfahrten von und zur Autobahn Abplatzungen und erhebliche Risse aufweisen. Die ausgeschilderte Umleitung Richtung Stettin erfolgt über die Anschlussstelle Altentreptow. In Fahrtrichtung Rostock führt sie über die Anschlussstelle Neubrandenburg Ost.

Die Kosten für die Maßnahme belaufen sich auf ca. 300.000 Euro und werden vom Bund getragen.

Autofahrer werden um Verständnis für die dringend erforderlichen Bauarbeiten und die damit einhergehenden Verkehrseinschränkungen gebeten.

Bundesrat fordert Verbot von Glyphosat in Privatgärten

Berlin – Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, den Einsatz von Glyphosat in Privatgärten und öffentlichen Einrichtungen wie Kitas und Parkanlagen unverzüglich zu verbieten. Außerdem soll sie den bis 2023 angekündigten schrittweisen Totalverzicht auf Glyphosat umgehend regeln. Deutlich eingeschränkt werden müsse die Anwendung des Herbizids jedoch schon vor 2023, unterstreichen die Länder in einer am 11. Oktober 2019 gefassten Entschließung.

Darin bitten sie die Bundesregierung weiter, eine Strategie zur Verringerung des Pestizideinsatzes in Haus- und Kleingärten zu entwickeln. Dabei solle sie nur noch nicht-chemische-synthetische Mittel zuzulassen. Ihre Wirksamkeit sei völlig ausreichend. Geprüft werden müsse auch, inwieweit an öffentlichen Verkehrsflächen alternative Anwendungsmethoden schnellstmöglich zum Einsatz kommen.

Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, ob sie das Anliegen des Bundesrates aufgreift und eine Gesetzesänderung auf den Weg bringt. Feste Fristen gibt es hierfür nicht.

Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse

Berlin – Die Länderkammer hat heute in Berlin umfangreiche Hilfen für die vom Kohleausstieg betroffenen Regionen beschlossen. Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer mahnte allerdings, dass bei der Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse die anderen strukturschwachen Gegenden nicht vergessen werden dürfen.

Mehr als 40 Mrd. Euro will der Bund mit dem Strukturstärkungsgesetz für die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg zur Verfügung stellen, um die Herausforderungen, die mit dem beschlossenen Kohleausstieg einhergehen, zu bewältigen. Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Reinhard Meyer begrüßte dieses Vorhaben.

Allerdings nahm er gleichzeitig die Bundesregierung in die Pflicht, nun nicht die Regionen zu vergessen, die ebenfalls mit Strukturproblemen zu kämpfen haben: „Ich hätte wenig Verständnis“, so Meyer, „wenn über den Umweg Strukturstärkungsgesetz nun klammheimlich die Arbeit der Kommission ‚Gleichwertige Lebensverhältnisse‘ für erledigt erklärt wird.“

Insbesondere ein Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern habe auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch mit strukturellen Herausforderungen zu kämpfen. So gebe es im Nordosten noch immer keinen einzigen DAX-Konzern, weniger Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie ein unterdurchschnittliches Lohnniveau. „Die Folgen“, so der Finanzminister, „sollten klar sein: Geringere Steuereinnahmen auf der einen, höhere Sozialausgaben auf der anderen Seite. Wenn also Strukturförderung betrieben wird, dann muss sich diese auf alle strukturschwachen Regionen richten – im Norden und Süden, genauso wie im Westen und Osten.“

Neues Bettenhaus geplant

Anklam – Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe hat am Freitag eine Fördermittelzusage für den Neubau eines Bettenhauses an das AMEOS Klinikum Anklam übergeben.

„Die AMEOS Klinik in Anklam hat für die Region als Gesundheitsversorger und Arbeitgeber eine hohe Bedeutung. Mit dem Neubau des Bettenhauses und den daraus folgenden Modernisierungen werden sich die Bedingungen für die Patienten und die Mitarbeiter erheblich verbessern“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe vor Ort.

Für den Neubau ist geplant, im Erdgeschoss einen neuen Haupteingang mit Cafeteria und Besprechungsräumen sowie die Notaufnahme einzurichten. Die Pädiatrie und die Intensivstation werden ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht. Im Obergeschoss sollen die Stationen Innere Medizin, Gynäkologie und Chirurgie untergebracht werden. Räumlichkeiten wie die psychiatrische Tagesklinik und sonstige medizinische Räume (beispielsweise die Ambulanzen) werden in den jetzigen Räumlichkeiten belassen. Der Baubeginn ist für das Jahr 2020 vorgesehen. Das Gesundheitsministerium unterstützt das Vorhaben in Höhe von 25 Millionen Euro. Die Gesamtkosten des Neubaus betragen mehr als 29 Millionen Euro.

„Die Klinik ist ein modernes Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Als akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Greifswald ist zudem sichergestellt, dass die aktuellsten medizinischen Entwicklung ihren Weg nach Anklam finden“, sagte Glawe.

Die stationäre Gesundheitsversorgung ist in Mecklenburg-Vorpommern durch 37 moderne, leistungsfähige Krankenhäuser sichergestellt. Aktuell sind im Krankenhausplan 10.142 Betten und 1.428 tagesklinische Plätze ausgewiesen.

Insgesamt wurden den Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2018 Einzelfördermittel (= langfristige Investitionen wie etwa Neubauten oder Sanierungsmaßnahmen) in Höhe von rund 41 Millionen Euro und Pauschalfördermittel (Förderung für kleinere bauliche Maßnahmen und die Wiederbeschaffung kurzfristiger Anlagegüter) in Höhe von rund 22,8 Millionen Euro ausgereicht. Seit 1990 sind im Rahmen der Krankenhausfinanzierung mit mehr als 2,8 Milliarden Euro erhebliche finanzielle Mittel in die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern geflossen.

„Die Krankenhäuser sind ein wesentlicher Bestandteil des Gesundheitslandes Mecklenburg-Vorpommern. Um für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung der Bevölkerung zu sorgen, nehmen die Kliniken auch perspektivisch eine zentrale Rolle ein“, sagte Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe abschließend.

Das Anklamer Klinikum gehört zur AMEOS Gruppe mit Sitz in Zürich, die nach eigenen Angaben 13.300 Mitarbeiter in 85 Einrichtungen (Krankenhäuser, Poliklinika, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen) an 47 Standorten beschäftigt.

Die AMEOS Krankenhausgesellschaft Vorpommern mbH hat insgesamt 324 Planbetten und 37 tagesklinische Plätze. Der private Krankenhausträger ist Arbeitgeber für rund 700 Mitarbeiter. Das Krankenhaus Anklam ist mit 101 Planbetten in den Fachabteilungen Chirurgie, Innere Medizin, Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Kinder- und Jugendmedizin im Krankenhausplan ausgewiesen. Nach Angaben des Krankenhausträgers werden in Anklam jährlich etwa 400 Babys geboren. Im Jahr 2018 wurden nach Angaben des Klinikums 5.500 Patienten stationär und rund 5.100 Patienten ambulant behandelt.

Gesundheitspotential Wald in Girona (Spanien)

Schwerin – „Gesundheitspotential Wald“ – unter diesem Motto fand der 3. Internationale Kongress für die Tourismus- und Gesundheitswirtschaft im spanischen Girona statt.

„Wälder haben ein erhebliches Potential in der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. Die bekannte Wohlfühlnutzung des Waldes ist nicht ausreichend. Wir müssen den Wald als medizinisches Therapeutikum im Sinne eines prädikatisierten Heilwaldes besser verstehen lernen und das mit Hilfe dringend notwendiger wissenschaftlicher Studien zur Dosis- Wirkungsbeziehung und dazu, welche therapeutischen Indikationen am vielversprechendsten sind oder auch wie Heilwälder in der Prävention und in der Rehabilitation von Krankheiten wirken können. Dabei gilt es, die bestehende internationale Vorreiterrolle Mecklenburg-Vorpommerns zu behalten. Unsere Experten waren als Fachvortragende auf den Kongress eingeladen worden. Und alle konnten überzeugen“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph, der vor Ort war.

Auf dem Kongress wurden internationale Projekte vorgestellt und deren Umsetzung in allgemeingültige Qualitätsstandards für Heilwälder sowie Grundlagen für ein strukturiertes Zertifizierungssystem diskutiert.

„Wir wollen in Mecklenburg-Vorpommern eine Zertifizierungsstelle Heilwald einrichten. So erreichen wir einheitliche Standards für prädikatisierte Wälder. Zugleich ist es möglich, das Curriculum für die Aus- und Fortbildung von hochqualifizierten Heilwaldtherapeuten einheitlich zu gestalten und zu internationalisieren. Ohne hochqualifizierte Heilwaldtherapeuten wird eine bewusst gezielte Wirkung auch unseres ersten Heilwaldes Europas in Heringsdorf auf Usedom kaum möglich sein“, sagte Rudolph.

„Unser Ziel ist es zu verstehen, warum und wie der Wald als wissenschaftlich evidentes Therapeutikum wirkt, um zukünftig relevante Anwendungen auf Rezept möglich zu machen, erstattet von den Kostenträgern. Die Nutzung des Heilwaldes als Therapeutikum darf keine Frage des Geldbeutels unserer Bürgerinnen und Bürger sein, sondern ausschließlich von den Antworten wissenschaftlich evidenzbasierter Studien abhängen“, so Rudolph weiter vor Ort.

In Girona tagte auch die Internationale Heilwald Fachgesellschaft „International Society of Forest Therapy (ISFT)“ als wissenschaftlicher Mitgestalter des Kongresses. Die weltweiten Mitglieder aus Europa, Asien, den USA und Südamerika wählten Professor Dr. Horst Klinkmann zum Präsidenten der Fachgesellschaft.

„Die Idee des Heilwaldes wurde durch Professor Doktor Horst Klinkmann in Mecklenburg-Vorpommern geboren und erstmals 2012 auf der Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft ausgesprochen. Ich gratuliere Professor Doktor Klinkmann zu seiner Wahl und habe die Unterstützung seiner Arbeit durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wirtschaftsministerium zugesagt. Ich verstehe die International Society of Forest Therapy als qualitative und Nutzen stiftende Ergänzung zu den bestehenden Waldtherapie-Organisationen. So gelingt es uns, weltweit vorhandenes Wissen zu bündeln und gezielt wissenschaftlich weltweit zu kooperieren. Evidenzbasierte wissenschaftliche Studienergebnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von Anwendungen in Heilwäldern sind Voraussetzung für eine zukünftige Kostenübernahme der Therapie durch Krankenkassen, Rentenversicherungen oder andere Finanziers von Gesundheit. Ich bin stolz darauf, dass die Geschäftsstelle der International Society of Forest Therapy bei der BioCon Valley GmbH angesiedelt ist. Das ist ein deutlicher Vertrauensbeweis der internationalen Fachwelt gegenüber unserer Leistungsfähigkeit“, sagte Rudolph.

„Wenn wir auch morgen eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung vorhalten wollen, müssen wir bereits jetzt über neue Aspekte, über neue Produkte nachdenken, die nachhaltig und urwüchsig sind. Und genau das werden unter anderem die zertifizierten Heilwälder sein. Die Summe der Maßnahmen wird die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern weiter stärken“, sagte Rudolph.

In Mecklenburg-Vorpommern gehört die Gesundheitswirtschaft in ihrer Gesamtheit zu den wichtigsten Wirtschafts- und Wachstumsbereichen. Mit rund 154.000 Erwerbstätigen arbeitet mittlerweile etwa jeder fünfte Beschäftigte in dieser Branche. Der Anteil an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung des Landes liegt bei 15 Prozent (5,8 Milliarden Euro). Jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern wird in der Gesundheitswirtschaft erarbeitet. Damit belegt die Branche im bundesweiten Vergleich einen Spitzenplatz.

„Unser Bundesland Mecklenburg-Vorpommern spielt bei der Gestaltung und Nutzung von Heilwäldern eine Vorreiterrolle. Andere Bundesländer wie Bayern und Rheinland-Pfalz greifen unsere Ideen auf. Weltweit besteht großes Interesse an der Idee Heilwald, so gibt es unter anderem Anfragen aus Bulgarien, Vietnam und Serbien“, sagte Rudolph.

Im Seeheilbad Heringsdorf (Insel Usedom) wurde 2017 der erste Heilwald Europas ausgewiesen. Derzeit entsteht dort zusätzlich ein Kinderheilwald, der auf die Bewegungsförderung ausgerichtet ist und damit der Prävention von Übergewicht und weiteren bewegungsassoziierten Erkrankungen dient.

In Graal-Müritz (Landkreis Rostock) erfolgt derzeit die Ausgestaltung eines zukünftigen Kurwaldes mit einem Aktivbereich und einem Erholungsbereich. In weiteren fünf Kur- und Erholungsorten des Landes sind die Planungen sehr weit fortgeschritten und sieben Kommunen untersuchen ihre Chancen und Möglichkeiten zur Etablierung eines Kurwaldes oder Heilwaldes.

Des Weiteren geht es um eine Angebotsstrukturierung und Vermarktung, d.h. die Entwicklung bedarfsgerechter Programme und Bereitstellung über eine App. Eine Pilotstudie soll einen Nachweis der Wirkung des Heilwaldes bei chronischen Schmerzen erbringen und die Qualifizierung zum Heilwaldtherapeuten untermauern. Der internationale Erfahrungsaustausch soll verstärkt werden.

„Die ernsthafte Arbeit an prädikatisierten Kur- und Heilwäldern bietet große Chancen für die Gesundheitsbranche und den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern. Deshalb unterstützen wir diese Entwicklung umfänglich. Neben den gesundheitlichen Aspekten zur Prävention und Rehabilitation von Krankheiten schaffen alle Beteiligten zusätzlich attraktive Angebote für Aktivurlauber“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Stefan Rudolph abschließend.

Die Idee für Kur- und Heilwälder ist auf der 8. Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft 2012 thematisiert und mit Unterstützung der BioCon Valley GmbH entwickelt worden. Der Bäderverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat ein umfassendes Konzept für die Nutzung von Kur- und Heilwäldern im Land erarbeitet und setzt dieses im Land unter anderem mit der Landesforstanstalt und weiteren staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorten um.

Bei Kurwäldern handelt es sich um Waldgebiete, die aufgrund verschiedener Eigenschaften dazu prädestiniert sind, eine gesundheitsfördernde Breitenwirkung zu entfalten.

Heilwälder sind Waldgebiete, die zur therapeutischen Nutzung für Patientinnen und Patienten mit speziellen Indikationen gestaltet sind.

Erholungswälder sind Waldgebiete, die aufgrund verschiedener Eigenschaften geeignet sind, eine erholende und entschleunigende Wirkung zu entfalten.

In Mecklenburg-Vorpommern ist fast ein Viertel der Fläche mit Wald bedeckt und etwa 65 Prozent der Außenküste zur Ostsee bewaldet. Im Binnenland liegen viele der rund 2.200 Seen eingebettet in Waldgebiete. Die 70 staatlich anerkannten Kur- und Erholungsorte in Mecklenburg-Vorpommern verfügen mit 72.000 Hektar über besonders viel Wald.

Festival Verfemte Musik

Schwerin – Bildungs- und Kulturministerin Bettina Martin hat in Schwerin das internationale Festival Verfemte Musik eröffnet. Vom 10. bis 26. Oktober 2019 bringt der Landesverband Jeunesses Musicales MV e. V. Werke von Komponistinnen und Komponisten zu Gehör, die während der NS-Zeit verfolgt, ins Exil getrieben oder ermordet wurden. Beim Eröffnungskonzert standen Ludwig van Beethoven sowie verfemte Künstler wie der Komponist Viktor Ullmann auf dem Programm.

„Musik zu spielen, um sich zu erinnern und nicht zu vergessen, was damals passiert ist. Das ist das Anliegen des Festivals Verfemte Musik“, lobte Bildungs- und Kulturministerin Bettina Martin, die in diesem Jahr die Schirmherrschaft übernommen hat. „Das Festival ist ein Plädoyer für die Freiheit der Kunst und will darauf aufmerksam machen, dass sie bei uns nicht immer selbstverständlich war. Am Tag nach den schrecklichen Ereignissen in Halle setzt es umso mehr ein Zeichen für eine freie, offene und tolerante Gesellschaft. Gerade jungen Menschen will das Festival Denkanstöße geben. Ich danke dem Festivalteam für sein großes Engagement und empfehle allen Musikliebhaberinnen und Musikliebhabern die Konzerte zu besuchen. Sie werden wahre Entdeckungen machen“, sagte die Ministerin.

Neben den Konzerten gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Dazu zählt das Musiksymposium, das zum vierten Mal stattfindet. Am 25. und 26. Oktober 2019 widmet es sich dem Thema „Musik in Diktaturen“. Es bietet Zeit und Raum, sich mit der Frage zu beschäftigen, welche Auswirkungen politische Einflussnahme und Instrumentalisierung auf Musik hat. Namhafte Historiker, Musikwissenschaftler und Politologen werden nach Schwerin kommen. Das Land unterstützt das Symposium über die Kulturförderung mit 15.000 Euro.

Königliche Geschenke

Porzellanausstellung im Schloss Schwerin eröffnet

Schwerin – Finanzminister Reinhard Meyer hat im Schweriner Schloss die Ausstellung „Königliche Geschenke“ eröffnet. Die Ausstellung entführt den Besucher in eine königliche Welt und präsentiert prächtige Porzellane aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM), die das preußische Königshaus im Verlauf des 19. Jahrhunderts seinen mecklenburgischen Verwandten überreichte.

Die KPM gehörte zu dieser Zeit zu den führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Porzellankunst. Namhafte Künstler wie Karl Friedrich Schinkel oder Johann Gottfried Schadow arbeiteten für das Unternehmen und fertigten Entwürfe für einzigartige Meisterstücke an, die vom Potential dieser Manufaktur, vom Können ihrer Entwerfer, Former, Maler und Vergolder künden.

So wurden alle im 19. Jahrhundert regierenden Herzöge bzw. Großherzöge Mecklenburgs, die Thronfolger und deren Gemahlinnen, vom preußischen Königshaus reichlich mit Porzellanen bedacht. Ob Vermählung, Thronbesteigung, Weihnachten, Ostern oder Geburtstag – den preußischen Majestäten stand in Berlin eine Manufaktur von Weltrang zur Verfügung, aus der sie bei Geschenken jederzeit aus dem Vollen schöpfen konnten. Ganz oben in der Beliebtheit der königlichen Porzellangeschenke standen die großen Prunkvasen, die sich vorzüglich für die standesgemäße Schlossausstattung eigneten. Doch auch kleinere Gaben waren willkommen, seien es erlesene Tassen, Frühstücksservice oder die seit 1819 alljährlich eintreffenden Porzellan-Ostereier.

„Die Geschenke“, so Finanzminister Reinhard Meyer anlässlich der Ausstellungseröffnung, „waren einst der Ausstattung des Residenzschlosses vorbehalten und damit auch nur einem erlauchten Kreis zugänglich. Und so wie sie einst die Prunkappartements der hohen Herrschaften zierten, so schmücken sie jetzt die Ausstellung. Mit einem Unterschied: Heute braucht man kein ‚blaues Blut‘, um in diesen Kunstgenuss zu kommen. Jeder kann sie sehen.“

Pegel und Dahlemann übergeben Zuwendungsbescheide

Ueckermünde – Heute übergibt Energieminister Christian Pegel mit Patrick Dahlemann, parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern zwei Zuwendungsbescheide an Jürgen Kliewe, Bürgermeister der Stadt Ueckermünde (Landkreis Vorpommern-Greifswald).

Für den Ausbau der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 31 in Ueckermünde erhält die Stadt einen Zuschuss in Höhe von 205.800 Euro. Die Mittel werden gemäß der Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen für Maßnahmen im Bereich des kommunalen Straßenbaus in Mecklenburg-Vorpommern bereitgestellt. Die Gesamtausgaben für die Stadt betragen rund 387.000 Euro.

Die Stadt Ueckermünde plant, mit dem Straßenbauamt Neustrelitz die Ortsdurchfahrt in der Belliner Straße auf einer Länge von ca. 500 Metern mit beidseitigen Gehwegen, Längsparkstellflächen und Straßenentwässerungssystem auszubauen. Außerdem soll die Straßenbeleuchtung neu angelegt werden. Durch diese Maßnahmen verbessern sich die Verkehrssicherheit und die Lebensqualität der Einwohner der Stadt Ueckermünde.

Die Arbeiten beginnen voraussichtlich im vierten Quartal 2019.

Außerdem erhält die Stadt Ueckermünde einen Zuschuss in Höhe von 176.473,23 Euro (Fördersatz 60 Prozent) für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Die Fördermittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) dienen der Förderung von Projekten zur Umsetzung des Aktionsplans Klimaschutz gemäß der Klimaschutzförderrichtlinie Kommunen.

Es sollen insgesamt 374 Leuchten auf LED-Technik umgerüstet werden. Bei 32 Leuchten sollen Umbausätze eingebaut werden. Die anderen 342 Leuchten erhalten eine neue Mastaufsatzleuchte. Unter anderen werden beispielsweise Leuchten in der Eggesiner Straße und in der Ziegeleistraße, im Industriegebiet Berndshof sowie in den Straßenzügen Zum Strand und Am Strand ausgetauscht.

Neben ca. 112.000 Kilowattstunden Strom können mit der Maßnahme jährlich rund 66 Tonnen Kohlenstoffdioxid eingespart werden.

Heute ist Weltmädchentag

Mädchen bei ihrer Berufswahl unabhängig von klassischen Rollenbildern unterstützen

Schwerin – „Der Weltmädchentag erinnert uns daran, dass Gleichberechtigung noch nicht selbstverständlich ist. Das gilt insbesondere für gleiche berufliche Chancen von Männern und Frauen. Deshalb wollen wir Mädchen weiter darin bestärken, unabhängig von klassischen Rollenbildern, ihren Beruf frei zu wählen und auch höhere Positionen anzustreben“, erklärte Gleichstellungsministerin Stefanie Drese anlässlich des Aktionstages.

Der Landesregierung sei es ein wichtiges Anliegen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, sagte Drese. So trat Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr als erstes Bundesland der Bundesinitiative „Nationale Kooperationen zur Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees“ bei und unterstützt das Veranstaltungsformat Girls‘ und Boys‘ Day.

Drese: „Eine Berufswahl frei von Klischees und Geschlechterzuweisungen sorgt auch für mehr Lohngerechtigkeit. Die Gender Pay Gap hat ihre Ursache gerade in der unterschiedlichen Bewertung von sogenannten frauen- und männerdominierten Berufen. Zudem gibt es immer noch weniger Frauen als Männer in Führungspositionen.“

Das Land unterstützt deshalb verschiedene Mentoringprogramme für Frauen in der Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Verwaltung. Insgesamt haben seit 2016 rund 530 Frauen in Mecklenburg-Vorpommern an den zahlreichen Programmen teilgenommen. „Die Angebote werden gut angenommen. Es ist ein ganz praktischer und effektiver Beitrag ist, um den Anteil von Frauen in Führungspositionen in unserem Land zu erhöhen“, verdeutlichte Drese.

Zum Weltmädchentag am 11. Oktober: Organisiert von der Kinderhilfsorganisation Plan International werden weltweit Veranstaltungen und Aktionen, die auf die Rechte von Mädchen aufmerksam machen sollen, durchgeführt. So werden u.a. deutschlandweit 50 bekannte Gebäude und Wahrzeichen in rund 30 Städten beleuchtet. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird das Schweriner Schloss zum Freitag in kräftigem Pink erstrahlen.