Gesamtkonzept für Bus und Bahn

Schwerin – Landesregierung, die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Ludwigslust-Parchim sowie das Eisenbahninfrastrukturunternehmen Regio Infra Nord-Ost haben sich nach intensiven Verhandlungen geeinigt, die Südbahnstrecken zwischen Parchim, Karow, Malchow und Waren nicht nur zu erhalten, sondern über ein Gesamtkonzept mit dem übrigen Verkehr noch besser zu verzahnen.

„Insbesondere in der Hauptsaison haben sich in den vergangenen Jahren die touristischen Verkehre aus Richtung Berlin sowie Hamburg in diese Region verstärkt. Deshalb werden jeweils in der Saison – von Herrentag bis Ende August und zusätzlich an den Osterfeiertagen – sonnabends und sonntags jeweils drei Zugpaare auf der Strecke unterwegs sein“, kündigte Landesverkehrsminister Christian Pegel heute an.

Südbahn fährt wieder von und nach Plau

Weiter führte der Minister aus: „Plau am See als ein touristisches Zentrum der Region wird wieder in den Bahnverkehr eingebunden, indem die Züge von Parchim nach Karow bis dorthin weiterfahren. Aus der anderen Richtung sollen die Züge von Malchow bis Karow verlängert werden. Busse und Rufbusse werden als Zubringer zu den Bahnhöfen eingesetzt, so dass die Fahrgäste vom Bahnhof auch zu ihrem Zielort in der Region kommen und zurück.“ Insgesamt solle durch eine bessere Vertaktung von Bus und Bahn jeder Anschluss sichergestellt werden.

In der Woche mehr Busse

„Die Stilllegung ist vom Tisch. Nicht nur Touristen, auch die Einheimischen werden von dem neuen Konzept profitieren“, sagte heute Heiko Geue, Chef der Staatskanzlei, bei der Vorstellung des neuen Konzepts in Schwerin: „Vor allem für die Pendler werden die Fahrpläne der Buslinie 77 wochentags zwischen Parchim und Plau auf einen Stundentakt verdichtet.“

Die Landräte der beiden Landkreise, durch die die Südbahn fährt, zeigten sich zufrieden: „Ich finde es toll, dass die Buslinie 77, die als Ersatz für die Südbahn eingerichtet worden war, mit deren Sicherung nicht wieder gestrichen, sondern ausgebaut wird“, so Stefan Sternberg (Ludwigslust-Parchim). „Dass die Südbahn erhalten und die ganze Region besser angebunden wird, ist ein positives Signal für die, die hier wohnen und für die, die uns besuchen“, urteilte Heiko Kärger für die Mecklenburgische Seenplatte.

Das Konzept und seine Finanzierung sind zunächst bis 2027 gesichert. Bei einer ersten Evaluierung nach drei Jahren sollte sich eine Mindestauslastung der Sitze von 30 Prozent ergeben, in der folgenden ein weiterer Anstieg.

Investitionsbedarf von 9 Millionen Euro

„Der Personenverkehr ist allerdings nur ein Aspekt. Es muss uns gelingen, auch den Güterverkehr auf der Strecke wieder zu beleben. So wie aktuell 15 Züge im Jahr reichen nicht aus“, sagte Christian Pegel. Dafür und auch für ein häufigeres Befahren mit Personenzügen müssten nach Auskunft der „Regio Infra Nordost“ – die jetzt die Stilllegungsanträge für die Südbahnstrecke zurückgezogen hat – 9,2 Millionen Euro in Bahnübergänge, Gleisbett und Schienen investiert werden. „Hier muss ich leider ein wenig Wasser in den Wein gießen“, räumte Christian Pegel ein und begründete: „Für gut fünf Millionen davon ist die Finanzierung noch unklar.“

1,66 Mio. Euro für digitale Lehre

Rostock – Wissenschaftsministerin Bettina Martin hat sich bei einem Besuch an der Universität Rostock über den Stand der Umsetzung des Landesprogramms „Digitale Lehre“ informiert. Das landesweite Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) und die Universitätsbibliothek Rostock erhalten 1,66 Mio. Euro für die Entwicklung und Erprobung digitaler Lehr- und Lernkonzepte sowie Module mit dem Schwerpunkt Lehrerbildung. Das Förderprogramm „Digitale Lehre“ ist Teil der Digitalen Agenda der Landesregierung. Insgesamt stehen für die Hochschulen 8,8 Mio. Euro zur Verfügung.

„Digitalisierung spielt heute auch bei der Lehre eine wichtige Rolle“, betonte Wissenschaftsministerin Bettina Martin. „Wir unterstützen die Hochschulen, damit sie ihre Konzepte umsetzen und herausfinden, welche Schritte den notwendigen Mehrwert bringen. Das Förderprogramm hat Anschubcharakter. Das Projekt von ZLB und Universitätsbibliothek ist ambitioniert. Es bietet die Chance, die Lehrerbildungsbibliothek weiterzuentwickeln und die Bestände einem noch größeren Kreis zugänglich zu machen. Ich freue mich sehr, dass die Lehrerbildung Vorreiter in der Umsetzung von digitalen Projekten sein will, von denen auch andere Studiengänge profitieren sollen“, sagte Martin.

Im Mittelpunkt des Projektes stehen digitale Fachkonzepte, um die medienpädagogische Kompetenz von Lehrenden und Studierenden zu erhöhen. Das ZLB und die Universitätsbibliothek wollen einen virtuellen Campus aufbauen. Für die Einbindung digitaler Tools in die Lehre ist es zudem notwendig, die Nutzung freier Unterrichts- und Informationsmaterialien zu verbessern bzw. überhaupt zu ermöglichen. Dabei sollen bereits vorhandene Materialien für Studierende, Referendarinnen und Referendare sowie für Lehrkräfte, die an der Ausbildung von angehenden Lehrerinnen und Lehrern beteiligt sind, verfügbar gemacht werden. Eine Kooperation mit den beiden Juniorprofessuren für Medienpädagogik ist vorgesehen.

1. Spatenstich in Schwerin

Radweg Lankow-Medewege erhöht Sicherheit

Schwerin – Ein wichtiges Radwegeprojekt der Landeshauptstadt Schwerin wird ab heute umgesetzt: Mit dem ersten Spatenstich für den ersten Bauabschnitt begann der Bau des insgesamt 3,7 Kilometer langen Radwegs zwischen Lankow und Medewege entlang der Medeweger Straße. Die Landesregierung unterstützt die Landeshauptstadt bei der Finanzierung der Baukosten in Höhe von 890.000 Euro für diesen knapp 1,3 Kilometer langen ersten Teil mit etwas mehr als 500.000 Euro aus dem Fördertopf der Kommunalen Radbaurichtlinie. Das entspricht 75 Prozent der förderfähigen Gesamtkosten.

Der erste Bauabschnitt von der Grevesmühlener Straße bis zum Abzweig nach Klein Medewege erhöht die Sicherheit der Radfahrer – insbesondere der Schüler von Klein Medewege auf dem Weg zu den Schulen im Stadtteil Lankow. Bislang mussten sie sich die Straße mit bis zu 5.000 Autos am Tag teilen. Künftig fahren sie auf einem straßenbegleitenden Geh- und Radweg bzw. im Bereich der Ortslage Lankow auf einem von der Fahrbahn abgetrennten Schutzstreifen.

Zwischen Grevesmühlener Straße und Ziegelhof haben die Radler jeweils einen eigenen Radweg je Richtung. Am Ziegelhof werden diese zu einem Zweirichtungsradweg mit 2,50 Meter Breite auf der Ostseite der Medeweger Straße zusammengeführt. Dafür wird eine bauliche Querungshilfe errichtet. Am Abzweig Klein Medewege wird mit einer Mittelinsel wiederum eine sichere Querungsmöglichkeit geschaffen. Der Radweg inklusive der beiden Querungen erhält eine Beleuchtung und wird voraussichtlich bis zum kommenden Sommer fertig.

Wann der knapp 2,4 Kilometer lange zweite Bauabschnitt zwischen Klein Medewege und der Bundesstraße 106 gebaut werden kann, steht noch nicht fest. Dafür muss in Groß Medewege die Aubachbrücke neu gebaut werden – dies erfolgt unabhängig vom Radwegprojekt. Zudem konnte der Erwerb der für den Bau benötigten Grundstücke noch nicht vollständig geklärt werden.

Als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Eingriffe in den Naturraum beim ersten Bauabschnitt sind das Pflanzen einer Baumreihe entlang einiger Abschnitte der Medeweger Straße sowie weitere Maßnahmen im Schweriner Stadtgebiet vorgesehen.

Landesregierung vor Ort

Beitragsfreie Kita, Nachbarschaftshilfe, Ehrenamtskarte: Landesregierung vor Ort mit Sozialministerin Drese am 25. November in Hanstorf

Satow – Am Montag, den 25. November, finden landesweit öffentliche Bürgerveranstaltungen der Ministerpräsidentin und der Landesministerinnen und Landesminister statt. Gastgeberin der Landesregierung für das Bürgerforum in Hanstorf (Gemeinde Satow) im Landkreis Rostock ist die Ministerin für Soziales, Integration und Gleichstellung, Stefanie Drese.

„Wir möchten über unsere Arbeit informieren, Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantworten und miteinander ins Gespräch kommen“, verdeutlichte Drese das Anliegen des Bürgerforums.

Im Mittelpunkt des Bürgerdialogs von Sozialministerin Drese am 28. März stehen die Themen beitragsfreie Kita, Pflege, Ehrenamt und Integration. In diesen Bereichen gibt es ganz aktuelle Neuerungen und Reformen. Dazu gehören: die komplett für Eltern kostenfreie Kindertagesförderung ab 2020, die neue Nachbarschaftshilfe für pflegebedürftige Menschen, die Weiterentwicklung des Landesintegrationskonzeptes und die Einführung einer landesweiten Ehrenamtskarte.

Drese: „Mich interessieren hierzu die Meinungen und Fragen der Menschen aus Hanstorf, Satow und Umgebung. Selbstverständlich können auch andere Themen angesprochen werden. Ich möchte mit diesem Gesprächsangebot den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern befördern und Anregungen für meine Arbeit aufnehmen.“

Das Bürgerforum mit Sozialministerin Stefanie Drese findet statt am Montag, den 25. November 2019, um 18.00 Uhr (Einlass 17:30 Uhr), im Gemeindezentrum Hanstorf, Parkentiner Straße 2, 18239 Hanstorf/Satow statt. Für Getränke und Imbiss ist gesorgt. Ein behindertengerechter Zugang ist vorhanden.

Sanierung der A 20 bei Wismar früher fertig

Wismar – Seit dem Frühjahr 2018 wurde die Autobahn 20 zwischen Wismar-Mitte und Zurow saniert. Am Donnerstag, 21. November 2019, werden die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen. Damit kann der Verkehr in Fahrtrichtung Lübeck wieder zweispurig und ohne baustellenbedingte Einschränkungen rollen. Auf der Richtungsfahrbahn Rostock wird es – bedingt durch den notwendigen Abbau der Gleitwand und den Rückbau der Verkehrssicherung – noch einige Tage zu Verkehrseinschränkungen kommen.

Landesinfrastrukturminister Christian Pegel lobte die Mitarbeiter der Abteilung Autobahn des Landesamts für Straßenbau und Verkehr sowie die Bauunternehmen für die zügige Arbeit: „Dass die Sanierung mehr als zwei Wochen vor dem geplanten Termin fertiggestellt werden konnte, ist ein toller Erfolg. Der Streckenabschnitt wird täglich von bis zu 40.0000 Autos und Lastwagen genutzt. Mit der vorzeitigen Freigabe erleichtern wir allen die Durchfahrt auf der Strecke – sie sparen Zeit und Nerven.“

Die Sanierung der Fahrbahn war dringend erforderlich, da bei Asphaltuntersuchungen starke Schäden und Risse in den Bitumenschichten festgestellt worden waren.

Der Minister betont: „Bund und Land haben sich mit Fokus auf das bestehende Straßennetz und die Bedeutung eines angemessenen Straßenzustands den Grundsatz ‚Erhalt vor Neubau‘ auferlegt und investieren schwerpunktmäßig in diesen Bereich.“ Grundsätzlich gilt, dass Fahrbahndecken auf Autobahnen alle zwölf bis fünfzehn Jahre erneuert werden sollen, um Schäden im Unterbau zu vermeiden.

„Uns ist bewusst, dass Straßenbauarbeiten die Verkehrsteilnehmer beeinträchtigen – und nicht nur diese. Angrenzende Städte und Gemeinden müssen in vielen Fällen Ausweichverkehre aufnehmen“, sagt Christian Pegel. Er dankte daher auch den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern, die den Arbeiten größtenteils Verständnis entgegengebracht haben. „Planer und Durchführende geben stets ihr Möglichstes, die Beeinträchtigungen so kurz und gering wie möglich zu halten. In diesem Fall hat dies gar zu einer zweiwöchigen Verkürzung der Bauzeit geführt“, so Pegel.

Backhaus bei 30. GastRo

Rostock – Die diesjährige GastRo sticht heraus: Zum 30. Mal kommen über 270 Aussteller, Käufer, Entscheider und fast 13.000 Besucher, darunter fast 90 Prozent Fachbesucher, beim größten Branchentreff für Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung im Norden zusammen, um sich über ein breites Spektrum neuester Technologien, modernste Verfahren und innovative Produkte zu informieren und auszutauschen.

„Besonders freut mich, dass in diesem Jahr u.a. die junge nachfolgende Gastronomie-Generation im Mittelpunkt steht. Gründerthemen mit den Menschen und Geschichten dahinter sind immer besonders spannend“, sagte Landwirtschaftsminister und GastRo-Schirmherr Dr. Till Backhaus. Er begrüßte, dass auch vermehrt junge Leute den Schritt in die Gastronomie wagen. Das liege sicherlich auch an den vielen neuen Möglichkeiten, innovative Konzepte vorab auszutesten – sei es als Hobby-Koch, Food-Blogger oder Streetfood-Händler. „Das ist der neue Zeitgeist, der auch auf der GastRo zu spüren, zu sehen und vor allem zu schmecken ist“, so Backhaus.

Das Neue gebe es aber nicht ohne das Alt Bewährte, räumte Backhaus ein. Deshalb seien auch wieder gestandene Branchengröße mit viel Erfahrung auf der GastRo mit dabei. „Als Landesminister freue ich mich natürlich besonders auf die Betriebe aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern“, sagte er weiter. Doch egal ob Startup oder Traditionsunternehmen – wichtig sei, dass man in der Branche weiter auf Qualität setzt und damit die Zufriedenheit der Kunden und Gäste weiter steigert. Denn Hotellerie und Gastronomie seien überaus wichtige Bestandteile der Tourismusbranche und haben maßgeblichen Anteil daran, dass Mecklenburg-Vorpommern im innerdeutschen Vergleich immer wieder zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen gehört.

In der Rekordsaison 2018 kam das Land M-V auf 31 Millionen Übernachtungen. 2018 erwirtschafteten die Unternehmen des Gastgewerbes einen Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro.

Nachhaltige Produkte finden auf der GastRo eine angemessene Präsentation auf am Bio-Gemeinschaftsstand. „Jeder Einzelne von uns wird sich in Zukunft stärker mit den Auswirkungen seines Tuns auseinandersetzen müssen. Auch für Unternehmen wird es zunehmend eine essentielle Frage sein, wie nachhaltig sie arbeiten“, unterstrich der Minister.

Auf dem 3. Markt der Regionalen Produkte treffen regionale Anbieter auf Direktabnehmer – „die perfekte Basis für erfolgreiche Geschäfte, Kontakte und Qualitätsprodukte aus Mecklenburg-Vorpommern“, ist sich Backhaus sicher. Regional heiße aber nicht eintönig: Ob Wild aus Süderholz, Salz aus Trinwillershagen oder Gin aus Wittenburg – die Angebotspalette sei ebenso vielfältig wie überraschend.

Um nachhaltig produzierte Lebensmittel weiter voranzubringen, müsse auch an der Preisschraube gedreht werden, meinte Backhaus. Zu den heute oft gängigen Dumpingpreisen – gerade hier bei uns in Deutschland – ist eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion kaum möglich. Hier sehe ich vor allem den Handel in der Verantwortung. Aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher können und müssen hier Einfluss nehmen.

Besonders am Herzen liegt Minister Backhaus der 10. Aktionstag Kita- und Schulverpflegung Mecklenburg-Vorpommern, der am 18.11.2019 im Rahmen der GastRo stattfindet. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sei der Grundstein für eine gesunde Gesellschaft. In Mecklenburg-Vorpommern sei gesunde Ernährung integraler Bestand der Landespolitik. Die Förderung der Gemeinschaftsverpflegung, ob für Vorschulkinder, Schüler oder Senioren, sei ein wirkungsvolles Beispiel neben vielen anderen.

Mittelstandsbeirat tagt in Rostock

Rostock – In Rostock hat heute der Mittelstandsbeirat Mecklenburg-Vorpommern getagt. Ein Thema war die wirtschaftliche Lage im Land.

„Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wächst weiter. Aktuell profitiert der Arbeitsmarkt von einem stabilen Wirtschaftswachstum. Die Abkühlung der Weltwirtschaft, Handelskonflikte sowie die unklare Lage beim Brexit wirken sich besonders in den größeren exportstarken Industrieunternehmen aus. Die überwiegend binnenwirtschaftlich ausgerichteten klein- und mittelständischen Bereiche, die in M-V dominieren, wie Handwerk, Gesundheitswirtschaft, Tourismus und Ernährungswirtschaft, zeigen dagegen eine robust hohe Auslastung“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

Die neuen Zahlen für das Bruttoinlandsprodukt der Halbjahresberechnung 2019 belegen einen positiven Trend. Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ist im ersten Halbjahr um 1,5 Prozent gewachsen – so stark wie in kaum einem anderen Bundesland. Nur Hamburg und Berlin lagen mit Wachstumsraten von 1,6 Prozent bzw. 1,9 Prozent vor Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland: 0,4 Prozent).

Ein weiteres Thema im Mittelstandsbeirat war die Fachkräftesituation im Land. „Die Fachkräftesicherung und -gewinnung und damit verbunden auch die Unternehmensnachfolgen sind große Herausforderungen. In vielen Unternehmen, die um die Wendezeit gestartet sind, findet ein Generationenwechsel statt. Unternehmensnachfolgen bieten dabei Chancen, sich eine Perspektive in der Heimat aufzubauen, den langjährig aufgebauten Erfahrungsschatz der Unternehmen zu bewahren und weiterzuentwickeln“, so Glawe weiter. Nach Schätzungen der IHK´s MV werden sich bis 2025 landesweit rund 12.000 Unternehmen der Herausforderung einer Unternehmensnachfolgelösung stellen müssen.

Wirtschaftsminister Glawe warb dafür, die Möglichkeiten der Unterstützung zu nutzen. Beim Projekt „Nachfolgezentrale MV“ geht es zum einen vor allem darum, Handwerk und Mittelstand für die Nachfolgeproblematik zu sensibilisieren und das Thema öffentlich zu transportieren. Zum anderen soll der Nachfolgeprozess begleitet werden; hierbei sollen insbesondere Unternehmensnachfolgende gesucht und gefunden werden. „Ziel ist es, den Prozess der Unternehmensnachfolge in Mecklenburg-Vorpommern planvoll, abgestimmt und strukturiert durchzuführen“, so Glawe weiter. Am Projekt beteiligt sind die Bürgschaftsbank M-V, die drei Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammern in M-V. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen der Richtlinie „Förderung von Entrepreneurship“.

Die eigenen Mitarbeiter zu qualifizieren muss dabei ein wichtiger Beitrag sein, um den eigenen Fachkräftebedarf langfristig zu sichern. „Entscheidend ist es, die Beschäftigten heute so weiterzubilden, dass sie für die gefragten Qualifikationen von morgen gerüstet sind. Wir haben die Rahmenbedingungen insbesondere für Weiterbildung und Qualifizierung deutlich verbessert. Die Programme können intensiv genutzt werden“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe. Als Beispiel nannte der Minister die Erweiterung der Qualifizierungsrichtlinie. In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 können etwa 6,0 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für Bildungsschecks und unternehmensspezifische Projekte im Rahmen der Qualifizierungsrichtlinie eingesetzt werden. In der aktuellen Förderperiode wurden bereits über 14.000 Bildungsschecks bewilligt.

Der Mittelstandsbeirat besteht neben dem Wirtschaftsminister Glawe aus aktuell 16 Mitgliedern. Das Gremium berät an wechselnden Orten über mittelstandsrelevante Themen der Wirtschaftspolitik. In dem Gremium sind Vertreter der Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern, der Landesarbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern sowie der für die Freien Berufe zuständigen Kammern. Die Mitgliedschaft ist ehrenamtlich. „Der Beirat soll auch dazu beitragen, Probleme und Herausforderungen des Mittelstandes zu erkennen und Lösungsvorschläge gemeinsam zu erörtern“, so Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend.

Gemeinsam stark gegen häusliche Gewalt

Sozialministerin Drese und Innenminister Caffier befürworten stärkere multi-institutionelle Zusammenarbeit

Neubrandenburg – Für eine noch stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Akteure zur Verbesserung des Schutzes besonders gefährdeter Personen sprachen sich heute Sozialministerin Stefanie Drese und Innenminister Lorenz Caffier anlässlich der Auftaktveranstaltung zur diesjährigen Antigewaltwoche aus. Erstmals fand diese in Neubrandenburg zusammen mit der interdisziplinären Opferschutztagung statt. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Sozialministerium, dem Innenministerium und dem Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung organisiert.

„Der multi-institutionelle Ansatz für einen wirksamen Opferschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung“, verdeutlichte Ministerin Drese. „Wir verfügen in Mecklenburg-Vorpommern über langjährig etablierte Kooperationen im Bereich der häuslichen und sexualisierten Gewalt. Die intensive Zusammenarbeit der Landespolizei und der Hilfe- und Unterstützungseinrichtungen für Betroffene von häuslicher und sexualisierter Gewalt hat sich bewährt und zeigt Erfolg. Der Kreis der zu beteiligenden Professionen sollte aber je nach Fall erweiterbar sein. Das gilt vor allem für den Bereich des Kinderschutzes“, so Drese.

„Die Zusammenarbeit im Opferschutznetzwerk hat sich bewährt. Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung bietet seit Jahren Unterstützung und Projektförderung im Bereich Opferschutz. Es gibt eine eigens dafür eingerichtete ressortübergreifende Arbeitsgruppe, der wir die gemeinsame Initiative für die heutige Veranstaltung verdanken“, sagte Minister Caffier. „Die Landespolizei nutzt die rechtlichen Möglichkeiten der Wegweisung aus der Wohnung bei häuslicher Gewalt und informiert die anerkannten örtlichen Interventionsstellen zeitnah über den jeweiligen Hilfebedarf.“

Laut aktueller Statistik der Landeskoordinierungsstelle CORA erhielten 2018 insgesamt 4.593 Erwachsene und damit 411 Personen mehr als im Jahr zuvor Schutz und Unterstützung durch das Beratungs- und Hilfenetz in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem wurden im vergangenen Jahr insgesamt 4.210 Kinder und Jugendliche im Beratungs- und Hilfenetz bekannt (2017: 3.830).

Das Beratungs- und Hilfenetz Mecklenburg-Vorpommern besteht aus neun Frauenhäusern, fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking mit angeschlossener Kinder- und Jugendberatung, fünf Fachberatungsstellen für Betroffene von sexualisierter Gewalt, acht Beratungsstellen für Betroffene von häuslicher Gewalt, einer Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Zwangsverheiratung, drei Täter- und Gewaltberatungsstellen sowie der Landeskoordinierungsstelle CORA.

Fördermittel für Schweriner Straßenbahnen

Schwerin – Heute übergibt Infrastrukturminister Christian Pegel in Schwerin einen Zuwendungsbescheid in Höhe von knapp 1,6 Millionen Euro an Wilfried Eisenberg, Geschäftsführer der Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS).

Die Zuwendung wird für das Kalenderjahr 2020 als Ausgleich für erhöhte Aufwendungen für Verkehrsunternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) mit Straßenbahnbetrieben gewährt. Diesen Unternehmen entstehen im Vergleich zu Omnibusbetrieben erhebliche Mehrkosten. Dazu gehören unter anderem Ausgaben für Gleisanlagen, Stromversorgungssysteme sowie Signal-, Leit- und Sicherungseinrichtungen. Der NVS erhält den Zuschuss aus Regionalisierungsmitteln des Bundes.

Mit der Zuwendung wird zugleich ein Beitrag zur Förderung der Elektromobilität und damit zur Einsparung schädlicher Verkehrsemissionen geleistet.